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Rezension: Intrigen. Heimtücke und Verschlagenheit im Alltag. Leitfaden der öffentlichen und privaten Hinterlist. (Gebundene Ausgabe)

Leider haben Heimtücke und Hinterlist in der politischen Öffentlichkeit wie im privaten Alltag, im Büro oder in der Liebe längst einen Stammplatz erobert. Dieses Buch, das hoffentlich bald wieder aufgelegt wird, hilft das Phänomen der Intrige zu durchschauen, indem es die Verhaltensmuster aus der Trickkiste der Hinterlist aufdeckt.

Die endlosen Stellungskämpfe im Geschäfts- und Berufsleben haben so manchem Aufsteiger die Erkenntnis beschert, dass seine Arbeitskraft mit steigendem Rang der Bekämpfung von Machenschaften zufließt. Doch auch private Beziehungen verfallen zusehens dem Gift der Intrige.

Was versteht man unter einer Intrige?
Es sind hinterlistige Verwicklungen, die ihrem Anstifter zum Vorteil gereichen. Der wirkliche Zusammenhang wird zumeist selten durchschaut. Hilflos zappelt das Opfer im Netz von Halbwahrheiten und weiß keinen Ausweg. Der Intrigant operiert mit infamen Neigungen, die um keinen Preis entlarvt werden wollen und deshalb schwer erkannt, geschweige denn überführt und beschämt werden können. Fremde Kräfte werden angestiftet, die dem Intriganten in die Hände spielen.

Anhand von historischen Beispielen zeigt Thau wie der Intrigant fremde Energien durch Informationen nicht nur freizusetzen, sondern obendrein für sich arbeiten lässt. Erst wenn der Nutznießer "unverschuldet" in der Genuss gerät, wenn man ihn nicht mehr als den Urheber feststellen oder überführen kann , liegt eine Intrige im eigentlichen Sinn vor.

Eine Intrige ist also die unverhohlene Anstiftung fremder Kräfte, teilwahrer oder unwahrer Informationen, einem in die Hände zu arbeiten.
Die einzelnen Intrigenbestandteile können in den unterschiedlichesten Konstellationen auftreten. Gleich bleibt stets das Opfer in seiner Verkennung der Gefahr, weil ihm Informationen vorenthalten werden oder es ihre Sprengkraft nur verspätet nachvollziehen kann.

Intrigenurheber nutzen von je her menschliche Verwirrungen zu ihren Zwecken. Durch intrigante Information, die komplett auf Lügen aufbaut, geht er mit Vorliebe von einer verunsicherten, nach Klärung suchenden Lage (des Vollstreckers) aus. Auf sie hin werden dann "Tatsachen" fabriziert. Nicht eine Lüge macht dabei das Rennen, sondern viele aufeinander aufbauende. Der Eindruck von Wirklichkeit entsteht weniger aus Gegebenheiten, sondern aus verständnisschaffenden Zusammenhängen (Hypothesen).

Intrigante Information vermag ihr Ziel direkt oder auf Umwegen erreichen. Geradewegs erlangt der Vollstrecker im unmittelbaren Kontakt mit dem Urheber. Der mittelbare Weg hängt davon ab, wieviele Stationen eingeschoben werden. Die mittelbare Fortpflanzung kann den Urheber einer Intrige bis zur Unkenntlichkeit tarnen.

Wie soll man ihn noch entdecken, wenn er sich z.B. entscheidet, ein beliebiges Potential zur Hinterlist gegen einen erklärten Feind des angemeinten Opfers zu stiften, damit der Feind vom anonymen Angriff auf das Opfer schließt?

Dieses Buch deckt alle Formen von Hinterlist, Heckenschützenverhalten, mit einem Wort Intrigantenmachenschaften auf und sensiblisiert ganz ungemein gegenüber übelwollenden verwickelten Angriffen, deren Urheberschaft normalerweise schwer nachvollziehbar ist.

Auch "Berufsintriganten" sind durchschaubar.

Rezension: Vom Wert der Werte- Petra Altmann

Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Petra Altmann hat ein sehr gutes Buch geschrieben, in dem sie sich zunächst differenziert mit den Werten : Aufrichtigkeit, Achtsamkeit, Treue, Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Liebe und Glaube befasst.

Was bedeutet es beispielweise achtsam zu sein?

Die Autorin listet auf:
- dem Anderen Achtung zu schenken, ihn zu be- und nicht zu miss "achten"
-sorgsam mit sich selbst und den anderen umzugehen
-sich unvoreingenommen auf den Anderen einzulassen
-ganz bei der Sache zu sein
-ein Auge auf seine Mitmenschen und ein offenes Ohr für sie zu haben
-Gelassenheit zu üben
-nichts von vornherein abzuhaken, sondern immer nach neuen Aspekten und Argumenten zu suchen

Dr. Altmann macht unmissverständlich klar wie man Achtsamkeit üben kann und wie man all die anderen Werte in sein Leben einzubinden vermag.

Die kluge Autorin ist sich des Wertes von Freundschaften bewusst, weiß was Freundschaft bedeutet. Es geht nicht nur darum gemeinsame Ideen zu haben, sondern auch Schwächen zeigen zu dürfen. Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer Ihnen in schwierigen Zeiten zur Seite gestanden hat? Haben Sie einen wirklichen Freund?

Dass die Natur einen Wert für unser Leben darstellen soll, sehe auch ich so, denn sie ist unsere Lebensgrundlage und unser Lebensraum.

In der Antike definierte man die Werte als Kardinaltugenden, die man zu den besten Eigenschaften der Menschen zählte. Die Werte Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Mäßigung stehen diesbezüglich im Fokus. Dr. Altmann definiert:

Weisheit als kluges, vorausschauendes Handeln, basierend auf tiefgreifenden Lebenserfahrungen.

Tapferkeit im Sinne von entschlossenem und verantwortungsvollem Vorgehen sieht sie als Vertreten eigener Standpunkte, ohne andere zu verletzen.

Gerechtigkeit bedeutet für sie Gleichberechtigung, Gleichbehandlung und Respekt vor dem Einzelnen. Das meint konkret, allen Menschen gerecht zu werden, ohne Gleichmacherei zu betreiben.

Mäßigung interpretiert sie als Besonnenheit und Selbstbeherrschung. Keiner soll maßlos in Gedanken, Worten und Handeln sein.

Diese Kardinaltugenden hält Dr.Altmann für grundlegend im Umgang miteinander. Ich schließe mich ohne Einwand ihrer Meinung an.

Aber es gibt noch andere Werte, die sich im Zusammenleben von Menschen als wichtig erwiesen haben. Zu ihnen zählen: Wahrhaftigkeit, Solidarität, Hoffnung, Zufriedenheit, Lebensfreude und Lebensmut, die richtige Balance zu finden, auch Dankbarkeit und Humor.

Es ist sinnvoll, sich mit all diesen Werten gedanklich auseinanderzusetzen, sich ihrer Bedeutung klar zu werden, um den Werten gemäß leben zu können. Das Buch hilft dabei, sich des Sinns der Werte bewusst zu werden.

Ich denke, es ist besonders wichtig zu lernen, über sich selbst zu lachen und dem Leben auch in schwierigen Situationen Positives abzugewinnen. Das ist nicht immer leicht. Vielleicht ist Humor überhaupt die Grundvoraussetzung für alle anderen Werte, zumindest hilft Humor dabei, ein wenig gelassener und toleranter zu werden.

Empfehlenswert.


Rezension: Durch Begegnungen wachsen: Für mehr Achtsamkeit und Nähe im Umgang mit anderen (Gebundene Ausgabe)

Das ist das zweite Buch, das ich von dem Schweden Kay Pollak lese. Es wurde in seinem Mutterland 100 000 Mal verkauft und in 7 Sprachen übersetzt. "Durch Begegnungen wachsen" ist ein Plädoyer für den Wert von gelungener Kommunikation. Was setzt diese voraus?
Pollak macht gleich zu Beginn seines Buches deutlich, dass man sich klar machen soll, das jede Begegnung mit einem anderen Menschen lehrreich ist. Er empfiehlt sich vorzustellen, dass jeder Mensch, mit dem man zusammentrifft, für einen bestimmt ist und dies klar wird, wenn man auf sein Leben zurückblickt und feststellt, dass jeder einzelne Mensch, dem man im Laufe der Jahre begegnet ist, seine Spuren hinterlassen hat. Alle haben dazu beigetragen, dass man zu der Persönlichkeit geworden ist, die man heute ist. Ganz bestimmte Menschen, nämlich all die, denen man begegnet ist, haben ihren Einfluss ausgeübt und keine anderen.

Pollak warnt vor Projektionen. Nicht selten beschuldigt man andere, anstatt die Verantwortung bei sich zu suchen. Man überträgt ein persönliches Problem auf andere, wodurch sich Probleme in der Kommunikation ergeben. Mache man sich klar, dass man selbst verantwortlich dafür ist, wie man die Wirklichkeit sieht und begreife, dass jede Wahl, die man trifft, eine Beurteilung seiner selbst darstellt.

Nicht grundlos empfiehlt der Autor sich eine "nicht"-freie Zeit zu gönnen, gemeint ist eine Zeit, in der man das Wort "nicht" bewusst aus seinen gesprochenen Sätzen ausgrenzt. Der Mensch denkt stets in Bildern. Sich zu bemühen positive Bilder zu verbalisieren, wirkt Wunder im Miteinander mit Dritten. Hat man erst mal begriffen, dass man andere nicht ändern kann und das einzige, was sich ändern lässt die eigenen Gedanken sind, tritt man zukünftig seinen Mitmenschen anders gegenüber. Sucht und bekommt man doch stets das, was man von anderen Menschen erwartet. Sieht man doch stets das, was man möchte.


Immer hat man die Möglichkeit seine Gedanken über sich selbst und gegenüber anderen Menschen zu ändern. Gedanken haben stets gestalterische Kraft. Deshalb empfiehlt Pollak positive Muster zu schaffen und die negativen zu durchbrechen. Die Gedanken, die man von anderen hat, berichten von einem selbst. Sie sagen nichts über den anderen, denn sie wurden stets im eigenen Kopf geschaffen. Alle Gedanken, die man hat, tragen zur Wahrheit oder zur Illusion und Lüge bei.

Begegnet man einem Menschen, von dem man fortan attackiert und verfolgt wird, muss man sich vor Augen führen, dass ein solcher Mensch sich nicht wohl fühlt. Man muss auf dessen Aggressivität, Arroganz und Wut nicht antworten. Man muss sich nicht zur Verfügung stellen für Abreaktionen Dritter.

Hinter allen negativen Gedanken verbirgt sich eigene Angst. Die Angriffe eines Menschen sagen viel über ihn selbst aus. Es stellt sich die Frage, wovor ein solcher Mensch Angst hat. Attacken und damit Gewalt sind immer eine Form von Hilflosigkeit. Nur derjenige schlägt zu, der seinen Zorn nicht versteht.

Solange man Angst hat, beginnt man die die Wirklichkeit umzudeuten, das heißt die Wahrheit zu verkennen und seinen Unmut an anderen auszulassen.

Ängstliche Gedanken zeigen die Welt voller Bedrohungen, liebvolle Gedanken eine Welt voller Liebe.

Ist man sich erstmal bewusst, dass jeder eigene Gedanke die eigene Laune und die eigene Gesundheit beeinflussen, fällt es gewiss leichter seine Gedanken neu zu justieren und dadurch die ersten Schritte für ein positives Miteinander zu wagen. Ein Streit beginnt niemals mit der ersten Erwiderung. Er beginnt, wie der Autor verdeutlicht, mit der zweiten.

Kay Pollak resümiert: "Entweder lasse ich mich in meinem Verhalten von der Angst oder von der Liebe leiten. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht." "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, sich gegenüber einem anderen Menschen zu verhalten. Die eine basiert auf Angst- die andere auf Liebe. Und diese zwei vermischen sich nie."

Ein beeindruckender, kluger Text, der sehr nachdenklich stimmt.

Empfehlenswert.


Rezension:Für die Freude entscheiden 2 CDs: Gebrauchsanweisung für ein glücklicheres Leben (Audio CD)

Der Schauspieler Peter Fricke liest sehr einfühlsam aber auch eindringlich aus Kay Pollaks wunderbarem Buch "Für die Freude entscheiden". Die beiden CDs sind in 5 Hauptteile untergliedert. Es ist sinnvoll einzelne Segmente mehrfach zu hören und über die dort gestellten Fragen intensiv nachzudenken, vielleicht auch mit Freunden darüber zu sprechen.
Ist Glück eine Wahl?

Der schwedische Regisseur Kay Pollak zeigt, dass jeder Mensch die Chance hat sich für die Freude im Leben zu entscheiden, wenn er sich einige Dinge klar macht. Pollak verdeutlicht, dass man von jedem seiner Gedanken beeinflusst wird und man sich letztlich durch seine Gedanken immer wieder neu erschafft. Damit wird klar, dass jede Veränderung bei der eigenen Person ihren Anfang nimmt. Man muss also die inneren Bilder, die man von sich selbst hat, verändern und zur Kenntnis nehmen, dass die eigenen Gedanken auch das eigene Erleben und Empfinden beeinflussen. Damit bleiben Gedanken und Einstellung niemals wirkungslos. Dies demonstriert Pollak am so genannten "Pygmalioneffekt".


Welche Möglichkeiten hat man innerlich Frieden, Freude und Glück zu empfinden? Man kann seine Gedanken und Überzeugungen ändern, die sich negativ auf die eigene Person auswirken und sich stattdessen für Überzeugungen und Gedanken entscheiden, die ein glücklicheres Leben bescheren. Man kann sich neue Vorbilder aussuchen. Der Autor macht begreifbar, dass man jede Sekunde die Wahl hat Opfer oder Erschaffer der eigenen Wirklichkeit zu sein. Man tut gut daran sich nicht in die Opferrolle zu begeben.
Natürlich kann man nicht jedes Unglück im Leben verhindern, aber man kann darüber entscheiden, wie man das Unglück erlebt.


Kein Mensch kann erreichen, dass man sich aufgrund des Verhaltens Dritter verletzt fühlt oder ärgert, wenn man dies selbst nicht möchte. Man selbst ist derjenige der die eigene Wirklichkeit interpretiert. Man ist gut beraten die Angst seiner Mitmenschen zu erkennen. Aggressionen Dritter beruhen nicht selten auf deren Angst. Die übliche Maske , um Angst und Unsicherheit zu verbergen, ist die Unnahbarkeit, Härte und Arroganz, aber auch Gleichgültigkeit, Kühle und Desinteresse. Begegnet man Menschen mit diesen Verhaltensmustern, sollte man nicht verschreckt oder gar deprimiert sein, sondern sich klar machen, dass jede Maske ein Hilferuf ist, hinter der sich die Wahrheit des Trägers verbirgt. Man sollte solche Verhaltensmuster nicht als Angriff auf die eigene Person werten, sondern als das, was sie sind: ein Ausdruck der gestörten inneren Balance des Gegenübers. Wieso sollte man die eigene innere Balance aufgeben, wenn ein anderer eine seelische Schieflage zu verzeichnen hat?


Das sind die wesentlichen Gedanken von Kapitel 1 der Gedankensammlung Pollaks. Diesem Kapitel folgen vier weitere. Kapitel 2 befasst sich mit Projektionen, die dem Zweck dienen sich von Verantwortung und Schuld zu befreien. Pollak macht deutlich, dass Projektionen stets dazu dienen die Wahrheit zu verschleiern und sich vor der Eigenverantwortung zu drücken. Der Autor geht der Frage nach, weshalb man projiziert und lässt den Leser wissen, das stets unser Ego und dessen Angst vor Eigenverantwortung hinter allen Projektionen steht.


Menschen, die Angst haben - so Pollak- können nicht ungezwungen lächeln. Wie schön es doch ist, wenn zwei Menschen sich vollkommen angstfrei begegnen. Der Autor macht unmissverständlich klar, dass dies kein Problem ist, wenn man einander herzlich liebt. Pollak konstatiert, dass es großer Übung bedarf, um zu erkennen, dass alles, alle Ereignisse, Begegnungen und Umstände (auch negative) Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung verkörpern.


Verachtung und Mobbing sind Projektionen. Sie entstehen durch Intoleranz, die man umformt und nach außen richtet. Verachtung und Mobbing wirken kontraproduktiv auf die innere Freude, weil sie letztlich Schuldgefühle erzeugen. Eindeutig ist, dass die Ursache von Hass und Verachtung im eigenen Bewusstsein liegen und nur dort kann man solche Gefühle wieder loswerden. Verachtung ist stets auch Selbstverachtung, sie gründet sich darauf, dass man etwas in sich noch nicht verarbeitet hat. Pollak weiß "Es gibt zwei große Kräfte. Die eine ist Angst. Die andere ist die Abwesenheit von Angst, also Liebe. Angst und Liebe sind unvereinbar."

Deshalb gilt es Angst zu überwinden, damit sich die Liebe entfalten kann und mit ihr die Freude.

Eine sehr gute sprachliche Umsetzung des Buches, das Wege aufzeigt, wie man seinen Mitmenschen liebevoller, achtsamer und offenherziger begegnen und auf diese Weise mehr Lebensfreude entwickeln kann. Angst wird zukünftig kein Thema mehr sein.

Rezension: Kleine Herren - Ein Deutscher in Oxford.

Der Autor Carl von Siemens hat auf beeindruckende Weise den Vorhang gelüftet, hinter dem für uns deutsche Betrachter so viele Fragezeichen, so viel Erstaunliches, ja Neurotisches zu entdecken gilt. Sein Protagonist, ein junger, deutscher Student mit großem anglophilen Interesse hat es geschafft, einen Studienplatz in dem berühmten "Trinity College" im altehrwürdigen Oxford zu erlangen.

Beseelt von dem Gedanken nicht nur eine fundierte, weltoffene Ausbildung zu bekommen, sondern auch die karrierefördernden, typisch englischen Verhaltensmuster sich anzueignen, wagt er sich als deutscher Exot hinter die Mauern der Kaderschmiede der "english upperclass". Hier erfährt der junge Mann, dessen Herkunft und Erziehung im gehobenen, deutschen Mittelstandsmileu stattgefunden hat, dass die englische Lebensanschaung, die englische Mentalität, der englische Humor unendlich weit entfernt von dem ist, was er in seinem Leben bislang in Erfahrung gebracht hat.

Doch trotz aller Schwierigkeiten sich dieser ach so anderen Mentalität zu nähern, nimmt er die Herausforderung, getrieben von der Vorstellung ein britischer Gentleman durch und durch zu werden, an.


Der Autor zeigt uns wie sein Protagonist im Laufe des ersten Trimesters im College eine Fülle von Situationen meistert, um so durch viele sehr eigenartige Konfrontationen mit der Denke der englischen Universitätselite zu bestehen. Dabei lässt ihn der englische Humor regelmäßig zu Fall kommen, jedoch als "good sports" kämpft er sich immer wieder auf Augenhöhe mit seinen Kommilitonen zurück.


Sein finanzieller Förderer ist sein Onkel, der in London als Banker tätig ist und die englische Denkweise internalisiert hat. Dieser vermittelt ihm, dass die Studien erst dann wirklich erfolgreich sind, wenn er eine englische Freundin hat und am Ende des Trimesters von einem aristokratischen Studienfreund eingeladen wird, einen Teil der Ferien auf dem Landsitz der Familie zu verbringen.

Tatsächlich gelingt es dem jungen Mann die gesetzten Ziele zu erreichen, nachdem er durch so manche Feuertaufe hat gehen müssen. Er schafft es seine Mentalität so britisch umzuformen, dass er im Kreise seiner adeligen Kommilitonen während des Ferienaufenthalts erfahren muss, dass kein Brite jemals so britisch sein kann, wie er seine "britische Mentalität" demonstriert.

Ein heiteres Buch mit skurrilen Ereignissen, das jedoch vieles erklärt, um etwas mehr über die Engländer zu erfahren. Verstehen wird man sie eigentlich nie.

Rezension:Durch Begegnungen wachsen: Für mehr Achtsamkeit und Nähe im Umgang mit anderen (Gebundene Ausgabe)

Das ist das zweite Buch, das ich von dem Schweden Kay Pollak lese. Es wurde in seinem Mutterland 100 000 Mal verkauft und in 7 Sprachen übersetzt. "Durch Begegnungen wachsen" ist ein Plädoyer für den Wert von gelungener Kommunikation. Was setzt diese voraus?
Pollak macht gleich zu Beginn seines Buches deutlich, dass man sich klar machen soll, das jede Begegnung mit einem anderen Menschen lehrreich ist. Er empfiehlt sich vorzustellen, dass jeder Mensch, mit dem man zusammentrifft, für einen bestimmt ist und dies klar wird, wenn man auf sein Leben zurückblickt und feststellt, dass jeder einzelne Mensch, dem man im Laufe der Jahre begegnet ist, seine Spuren hinterlassen hat. Alle haben dazu beigetragen, dass man zu der Persönlichkeit geworden ist, die man heute ist. Ganz bestimmte Menschen, nämlich all die, denen man begegnet ist, haben ihren Einfluss ausgeübt und keine anderen.

Pollak warnt vor Projektionen. Nicht selten beschuldigt man andere, anstatt die Verantwortung bei sich zu suchen. Man überträgt ein persönliches Problem auf andere, wodurch sich Probleme in der Kommunikation ergeben. Mache man sich klar, dass man selbst verantwortlich dafür ist, wie man die Wirklichkeit sieht und begreife, dass jede Wahl, die man trifft, eine Beurteilung seiner selbst darstellt.

Nicht grundlos empfiehlt der Autor sich eine "nicht"-freie Zeit zu gönnen, gemeint ist eine Zeit, in der man das Wort "nicht" bewusst aus seinen gesprochenen Sätzen ausgrenzt. Der Mensch denkt stets in Bildern. Sich zu bemühen positive Bilder zu verbalisieren, wirkt Wunder im Miteinander mit Dritten. Hat man erst mal begriffen, dass man andere nicht ändern kann und das einzige, was sich ändern lässt die eigenen Gedanken sind, tritt man zukünftig seinen Mitmenschen anders gegenüber. Sucht und bekommt man doch stets das, was man von anderen Menschen erwartet. Sieht man doch stets das, was man möchte.


Immer hat man die Möglichkeit seine Gedanken über sich selbst und gegenüber anderen Menschen zu ändern. Gedanken haben stets gestalterische Kraft. Deshalb empfiehlt Pollak positive Muster zu schaffen und die negativen zu durchbrechen. Die Gedanken, die man von anderen hat, berichten von einem selbst. Sie sagen nichts über den anderen, denn sie wurden stets im eigenen Kopf geschaffen. Alle Gedanken, die man hat, tragen zur Wahrheit oder zur Illusion und Lüge bei.

Begegnet man einem Menschen, von dem man fortan attackiert und verfolgt wird, muss man sich vor Augen führen, dass ein solcher Mensch sich nicht wohl fühlt. Man muss auf dessen Aggressivität, Arroganz und Wut nicht antworten. Man muss sich nicht zur Verfügung stellen für Abreaktionen Dritter.

Hinter allen negativen Gedanken verbirgt sich eigene Angst. Die Angriffe eines Menschen sagen viel über ihn selbst aus. Es stellt sich die Frage, wovor ein solcher Mensch Angst hat. Attacken und damit Gewalt sind immer eine Form von Hilflosigkeit. Nur derjenige schlägt zu, der seinen Zorn nicht versteht.

Solange man Angst hat, beginnt man die die Wirklichkeit umzudeuten, das heißt die Wahrheit zu verkennen und seinen Unmut an anderen auszulassen.

Ängstliche Gedanken zeigen die Welt voller Bedrohungen, liebvolle Gedanken eine Welt voller Liebe.

Ist man sich erstmal bewusst, dass jeder eigene Gedanke die eigene Laune und die eigene Gesundheit beeinflussen, fällt es gewiss leichter seine Gedanken neu zu justieren und dadurch die ersten Schritte für ein positives Miteinander zu wagen. Ein Streit beginnt niemals mit der ersten Erwiderung. Er beginnt, wie der Autor verdeutlicht, mit der zweiten.

Kay Pollak resümiert: "Entweder lasse ich mich in meinem Verhalten von der Angst oder von der Liebe leiten. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht." "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, sich gegenüber einem anderen Menschen zu verhalten. Die eine basiert auf Angst- die andere auf Liebe. Und diese zwei vermischen sich nie"


Ein beeindruckender, kluger Text, der sehr nachdenklich stimmt.

Empfehlenswert.

Rezension: Warum es sich zu Leben lohnt

Dr. Uwe Böschemeyer thematisiert in diesem Buch die Wege zu einem sinnerfüllten Leben und jene zum Glück sowie zur Versöhnung und verdeutlicht schließlich, weshalb Werte so wertvoll sind. Des Weiteren macht er sich über die Liebe und wie man sie lernen kann Gedanken und beantwortet zufriedenstellend die Frage, wie man zu stärkerem Selbstvertrauen gelangt.

Für den studierten Theologen bedeutet Mangel an Sinn einen Mangel an Motivation im Leben und Mangel an Motivation zum Leben bedeutet für ihn Mangel an Beziehung zur Freiheit, zur Liebe, zur Hoffnung, zum Mut, zur Freude, zur Spiritualität (vgl.: S. 12)

In der Folge nennt der Autor Sinnfindungsbarrieren und zeigt wie man Sinn finden kann, durchaus auch in einem schweren Leben. Anhand von 16 Leitsätzen im Anhang des 1. Kapitels hilft Böschmeier dem Leser Schritte in die richtige Richtung zu gehen.. So sagt er beispielsweise in Leitsatz 5: "Jeder Mensch trägt auf seinem Weg durch das Leben ein ursprüngliches Bild seiner selbst mit sich, das darauf wartet, ausgelebt zu werden. Je näher er diesem Bild kommt, desto wert- und sinnvoller fühlt er sich." (Zitat: S. 26)

Besonders gefallen haben mir Böschemeyers Ratschläge im Hinblick auf das Erkennen und Verwirklichen der eigenen Werte und seine kleine Wertephilosophie des Unbewussten. Sehr wichtig erscheint mir der Gedanke, dass es kaum etwas Befreienderes als das Zulassen subjektiv empfundener Wahrheiten gibt und zwar nicht nur im negativen, sondern auch im positiven Bereich. Wer sich Wahrheiten stellt und sie demnach nicht verdrängt, spart Energie und befreit den Geist auf seinem Weg zu den ensprechenden Werten. Wichtig auch ist es stets die Mitte zu suchen, weil man auch ihr die meiste Kraft gewinnt.

Wer wirklich glücklich sein möchte, muss sich selbst erkennen, seinen eigenen Weg gehen und sich in der Folge für das Glück draußen öffnen. Es ist nicht so schwer, Dinge leichter zu nehmen als sie scheinen und das Kind in sich leben zu lassen. Böschemeyer zeigt wie man dies realisieren kann und es zudem schafft sich mit seiner eigenen Lebensgeschichte auszusöhnen und mehr noch, wie man es schafft anderen zu verzeihen.

Versöhnung ist nur möglich durch Verzeihen. Versöhnt mit sich und Dritten zu leben, das dürfte jedem klar sein, ist eine weitaus gesündere Basis als Hader und Zwist am Köcheln zu halten und dadurch mit den Jahren sinnlos zu verbiestern.

Böschmeyer spürt auch der Liebe nach und verdeutlicht, dass bei nicht liebenden Menschen folgende Eigenschaftkomplexe auffallen: Angst, Misstrauen, Herrschsucht, gesteigerte Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheit, Negativismus, Verschlossenheit, Egozentrizität, Geiz, Neid, Eifersucht, Hass, Traurigkeit, gestörte Körperbeziehung, geringe Toleranz, schwaches Einfühlungsvermögen, mangelnde Umgänglichkeit, starke Affektbereitschaft (zum Beispiel Wutausbrüche), Launen, emotionale Kälte, Distanziertheit (vgl.: S.82).

Der Autor hebt nicht grundlos hervor, dass Menschen, die nicht lieben, sich wertlos fühlen und zu erkranken drohen.

Um lieben zu können, muss man das Liebenswerte im Menschen suchen und seine Ichbezogenheit überwinden. Wie dies möglich ist erfährt man in diesem Buch . Ebenso wie man sein Selbstvertrauen stärkt.

Gefallen haben mir die 10 Leitsätze zur Selbstbejahung und hier ganz besonders der 6. Leitsatz: "Wer so wenig wie möglich ausweicht, ist so frei wie möglich." (Zitat: Seite 114)

Warum sich das Leben lohnt? Böschmeyer sagt in zehn Kopfzeilen (siehe unten) zutreffend und begründet seine Aussage im Anschluss mehr als nur zufriedenstellend:


1) Weil uns das Leben nicht alles mit einem Mal aufbürdet

2) Weil Menschsein heisst, sich verändern zu können

3) Weil wir kreativ sein können

4) Weil es Wichtigeres gibt als die Arbeit

5) Weil es die Liebe gibt

6) Weil Sinn im Leben vorhanden ist

7) Weil auch schweres Leben sinnvolles Leben sein kann

8) Weil es Humor gibt

9) Weil es sich lohnt an etwas zu glauben

10) Weil man Ziele tatsächlich erreichen kann

Ein sehr schönes, gedankenreiches Buch, das ich gerne gelesen habe.

Rezension: Nörgeln- Des Deutschen größte Lust.

Eric T. Hansen hat unter Mitarbeit von Astrid Ule ein sehr witziges und dabei sehr wahres Buch verfasst. Gleich zu Anfang zeigt er das deutsche Gemeckervolumen im internationalen Vergleich auf und macht deutlich, dass sich zwischen primitivem und hochgebildetem Nörgeln die nörgelnden Eheleute, die jammernde Sekretärin und auch der schwankende Partygast, der spätnachts alleine auf den Bus wartet und vor sich hinschimpft, befindet.

Gemeinsam ist all diesen das Nörgeln. Da sie momentan hilflos sind, ihre Situation nicht ändern können und da sie sich getrieben fühlen etwas zu tun, jammern, quengeln, mosern, maulen, meckern wimmern, winseln, sticheln, nerven, kritteln, klagen, lamentieren, bremsen, mauern, kritisieren sie, pflücken auseinander und beschweren sich (vgl.: 11).

Der Autor unterstreicht, dass idologisch "zugebretterte" Menschen im Grunde Nörgeleien in Menschengestalt sind. Möglichweise schafft diese Nörgelei auch Zusammenhalt unter Gleichgesinnten.

Sehr erhellend ist das Kapitel, in welchem der Autor aufzeigt, wie man hierzulande mundartlich nörgelt. Hier erst zeigt sich anhand der vielen Begriffe in puncto Nörgelei, dass Nörgeln offenbar tatsächlich des Deutschen größte Lust darstellt.

Beckmessereien in Büros und deren fragwürdige Begründungen werden ebenso unter die Lupe genommen, wie die Nörgeleien in der Wirtschaft, die letztlich dazu führen, dass gute Ideen hierzulande totgemäkelt werden. Allzu kritisches Denken schafft im Extremfall eine Atmosphäre, die feindlich ist für Kreativität. Die Folge ist, dass kreative Menschen frustiert aufgeben, da alle nur darüber nachdenken, was nicht geht. Das Fatale ist, dass diese Kettenreaktion an destruktivem Verhalten sich am Ende zur Unternehmenskultur verfestigen kann (vgl.: S. 105).

Hansen lässt in seinen Betrachtungen weder die deutschen Journalisten aus, noch die Nörgeleien in zwischenmenschlicher Beziehung, die er im Kapitel "Dem Liebsten die Leviten lesen. - Wie mäkel ich mir den perfekten Partner zurecht" sehr witzig abhandelt.

Unser Land scheint offenbar alles zu bieten, was ein Nörglerherz begehrt. Die Erfahrungen eines Juristen aus Nord-Rheinwestfalen werden in diesem Zusammenhang angeführt, um den Unterschied zwischen ganz normalen Spinnern und richtigen Querulanten aufzuzeigen, die sich in seinem Klientel als nervige Prozesshanseln entpuppen.

Fast hätte ich es vergessen: Hansen zeigt in seinem Buch auch das Nörgeln in der Literatur auf und macht klar, weshalb Goethes "Faust" in der Nörgelgeschichte der Literatur als literarisches Meisterwerk einsam dasteht.

Literaturkritik ist für viele Möchtegernintellektuelle - das ergibt sich aus dem vorliegenden Buch- im Grunde eine tolle Möglichkeit, um der größten Lust der Deutschen hemmungslos zu frönen, auch wenn die Kreativität so mancher Autoren Schaden nimmt und bei ihnen nicht selten fatale Schreibblokaden eintreten. Den " Knoddergaaße" und den "Nisserern" ist es wurscht, Hauptsache sie können "mosere" , "bruddeln" und "granteln".....

Rezension: Süßes Frankreich? - Karl Heinz Goetze

Der Autor dieses Buches ist Karl Heinz Götze. Er ist Professor für deutsche Literatur und Zivilisation an der Universität in Aix-en Provence und befasst sich hier auf 310 Seiten mit den Mythen des französischen Alltags, untergliedert in: Tour de France, Essen, Wein, Frauen, Mode und Revolution.
Prof. Götze blickt auf einen reichlichen Erfahrungsschatz der französischen Lebensart zurück. Immerhin unterrichtet er seit über 30 Jahren in Frankreich. Seine Liebe zu diesem Land, seinen Menschen und seiner großen Kultur, ist in seiner respektvollen Annährungsweise zu spüren. Dieses hat allerdings nicht seinen Blick für die Realität des modernen Alltagslebens getrübt. Anhand der wie oben angegebenen, berühmten Themen, für die Frankreich in aller Welt verehrt wird, schlägt er einen Kulturbogen von den südfranzösischen Troubadouren bis hin zu den Brandexzessen immigrierter Jugendlicher in den Banlieus von Paris und anderer französischer Großstädte.

Das Buch vermittelt profunde Kenntnisse in der gewählten Thematik, die nicht nur theoretisch beleuchtet, sondern durch viele persönliche Erlebnisse dem Leser anschaulich und erkenntnisreich nahegebracht wird. Um die einzelnen Sachfelder für den interessierten deutschen Leser besser aufzuzeigen, stellt Prof. Götze, der von uns doch oftmals gepriesenen, jedoch kaum verstandenen französischen Lebensart, die deutsche als Pendat gegenüber. Der geneigte Leser wird bald erfahren, dass Mythos und Wirklichkeit nicht immer deckungsgleich sind, nicht nur im Hinblick auf die begehrenswertesten Frauen, das nicht zu übertreffende Essen, die freie Lebensführung und die toleranteste Politik in der westlichen Welt.

Das Buch schafft es auf spannende Art und Weise dem Bewunderer des "Savoir vivre" eine Fülle von Fakten zu vermitteln, die zeigen wie die französische Kultur auf ihre einzigartige Weise ihre Blüte entfalten konnte, warum alle Welt noch heute versucht den Lebensstil auf vielen Sachfeldern zu kopieren und doch wird dem Leser vermittelt, dass der schöne Schein nicht immer der Wirklichkeit entspricht und es nur einigen wenigen vorbehalten war von der Sonne Ludwig XIV. beschienen zu sein, dass Hierarchien bis heute fortleben.

Nachdem man die Ausführungen von Prof. Götze gelesen hat, wird man der Hochkultur unserer Nachbarn durchaus ein kleines Stück näher gekommen sein. Man wird durchaus ein größeres Verständnis für unsere europäischen Partner jenseits des Rheins entwickeln können. Für den Liebhaber der französischen Kultur und Lebensart ist es ein willkommener Zugewinn. Man hat fast das Gefühl durch die gewonnenen Erkenntnisse , ein wenig mehr dazuzugehören.

Empfehlenswert.




Rezension:Abgespeist: Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können (Broschiert)

Thilo Bode, Gründer der Verbraucherrechtsorganisation "foodwatch" möchte mit seinem Buch aufzeigen wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können. Gleich zu Anfang stellt er klar, dass der Lebensmittelmarkt den Interessen der Nahrungsmittelindustrie und nicht des Kunden dient und begründet dies nachhaltig. Er verdeutlicht mit welchen Methoden in Supermärkten der arglose Kunde manipuliert wird und konstatiert, dass man als Verbraucher "in Marktforschungen ausgehorcht und perfekt durchgescannt ist". Man wird getäuscht und verführt und ist am Ende schließlich der Dumme.

Bode zeigt u.a. die Täuschungsversuche in der Getränkeabteilung des Supermarktes und erklärt Begriffe wie , "naturidentisch" und "natürlich" , wenn es um die Konsistenz von Säften geht. Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Fruchtnektar"? Was ist"Direktsaft"? Anheimelnde Firmennamen wie "Landliebe", " Birkenhof" und "Wiesenhof" werden unter die Lupe genommen. Wer steckt tatsächlich hinter diesen an biologische Kleinbetriebe erinnernde Firmennamen? Auch erwähnt Bode die über 300 zugelassene E-Stoffe, von denen die Hälfte wegen ihrer gesundheitlichen Auswirkung umstritten ist.

Ein weiteres Thema ist für den Autor der Fleischmarkt, bei dem, wie er schreibt, flächendeckende Missstände vorherrschen. Er verdeutlicht, dass rohe Schlachtabfälle die Ursache für eine Fülle ekelhafter Lebensmittelskandale sind. Schlachtabfälle (Gammelfleisch), werden nicht selten als Gulasch im Restaurant oder im Döner an der Imbissbude verwendet. Bode hält fest, dass die Fleischbranche zwar nicht mafiös organisiert ist, aber zu mafiösem Handeln einlädt. Er plädiert dafür Aufzucht, Fütterung, Haltung und Rasse zu kennzeichnen und in unterschiedliche, für den Käufer nachvollziehbare, kontrollierte Kategorien einzuteilen. So sollte erkennbar sein, dass ein Rindersteak wirklich von männlichen Rind und nicht wie in Deutschland üblich von einer Milchkuh stammt.

Des Weiteren schreibt der Autor von den Giften in den Lebensmitteln, wie etwa Dioxin, Acrylamid, Uran und Cumarin, welches übrigens das menschliche Erbgut und die Funktion der Leber schädigt, aber dennoch legal als Zimtaroma in Lebensmittelmärkten angeboten wird. Undurchsichtig ist die Lobby der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie und der Handelskonzerne. Wie sie gegen die Interessen der Verbraucher agieren, macht Bode ebenso klar, wie die Ausplünderung des EU-Agrarsystems, das die Verbraucher ausplündert, die Umwelt verschmutzt und Existenzen in der Dritten Welt vernichtet.

Bode schreibt, dass knapp die Hälfte des Haushaltes der EU die Agrarsubventionen verschlingen. Er konstatiert, wenn die Europäische Union darauf verzichten würde einen kleinen Sektor wie Landwirtschaft mit Milliardenaufwand zu subventionieren, wären die öffentlichen Kassen und damit der Verbraucher weitaus weniger belastet. Der mögliche Verlust, so Bode, von einigen Tausend Arbeitsplätzen in Europa würde wettgemacht durch wirtschaftliche Vorteile, wie eine intaktere Umwelt, Entwicklungschancen für die Dritte Welt und damit auch Vorteile für die europäische Wirtschaft.

Bode plädiert dafür, dass ein Ziel staatlicher Politik darin bestehen muss gute Nahrungsmittel für alle, vorsorgend für die Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Er betrachtet die derzeitige Zwei-Klassen-Ernährung als unsozial, wirbt für ein diesbezügliches Umdenken Entscheidungsträger, appelliert an die Schutzpflicht des Staates und fordert, dass der Gesetzgeber zukünftig in erster Linie die Interessen des Verbrauchers und nicht des Anbieters schützt. Aufgabe der Politik, so Bode, ist es u.a. ein marktwirtschaftliches Regelwerk für die Lebensmittelwirtschaft zu schaffen, in dem der Verbraucher die vorrangigste Rolle spielt. Er resümiert, dass man genau dafür kämpfen muss und tut es, indem er durch dieses Buch die Verbraucher über die Missstände aufklärt und hoffentlich viele wachrüttelt.

Empfehlenswert!


Rezension: Power: Die 48 Gesetze der Macht: Die 48 Gesetze der Macht. Ein Joost-Elffers-Buch (Taschenbuch)

"Power" ist ein wichtiges Buch für all jene, die begreifen möchten, wie Macht funktioniert und wie man sich ihr klug widersetzen kann. Greene formuliert 48 Gesetze der Macht und verdeutlicht anhand dieser Gesetze die Verhaltensmuster von Machtmenschen.

Jeder, der andere beherrscht, verfügt über gewisse Strategien, die es gilt zu durchschauen. Wie diese Strategien aussehen, zeigt der Autor anhand von vielen historischen Beispielen, welche die von ihm aufgestellten 48 Gesetze der Macht auf spannende Art und Weise illustrieren.

Das Gesetz Nr. 33 lautet: "Für jeden gibt es eine passende Daumenschraube". Greene meint damit, dass jeder eine Schwäche, ein nicht zu beherrschendes Gefühl oder ein nicht zu stillendes Bedürfnis besitzt. Man sollte also vorsichtig sein, diese Schwächen einem Machtmenschen anzuvertrauen, denn dieser wird alsbald aus diesem Wissen eine Daumenschraube anfertigen, die sehr weh tun kann.

Machtmenschen scheuen Bindungen, wo immer es geht, daran kann man sie bestens erkennen. Sie tun es deshalb, weil sie auf diese Weise besser Menschen gegeneinander ausspielen können und andere zu ihren Gefolgsleuten zu machen. Machtmenschen haben immer die Aura von Unnahbarkeit.

Die wichtigste Fähigkeit, die Machtmenschen besitzen, ist jene, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu haben. Wer auf unliebsame Gegebenheit mit Emotion reagiert, hat bei Machtmenschen bereits verloren. So gut Emotionen auch sein mögen, in den Auseinandersetzungen mit Machtmenschen sind sie wenig zweckdienlich, weil sie den Verstand vernebeln und daran hindern, die Situation klar zu erkennen. Besonders Wut vernebelt den Verstand und pflanzt sich in Wellen fort, wodurch dem Wütenden letztlich die Situation entgleitet. Wütende Menschen können dauerhaft ihre Machtansprüche nicht manifestieren. Früher oder später stürzen sie aufgrund ihrer pausenlosen Aufgeregtheiten.:-))

Leider ist es unmöglich, alle 48 Machtgesetze im Rahmen einer Amazon-Rezension näher zu beleuchten. Interessant übrigens ist das Gesetz Nr. 15: "Vernichte Deine Feinde vollständig".

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Gegenüber ein derartiges Verhalten an den Tag legt, sollte Sie ihm ein intellektuelles Bein stellen. Sofern das Gegenüber dadurch ins Straucheln gerät oder gar stürzt, hat es sich dies selbst zuzuschreiben. Machtmenschen Einhalt zu gebieten, ist nichts Ehrenrühriges, ganz im Gegenteil. Mache man sich bewusst, dass Machtmenschen immer verbrannte Erde zurücklassen, weil ihr alles vereinnahmendes Ego nichts anderes zulässt. Dagegen gilt es widerständig zu handeln.

Rezension: Zickensklaven

Guido Eckert beschreibt in seinem Buch das Verhalten von narzisstischen Frauen und wartete mit zahlreichen Beispielen auf. Unter Zuhilfenahme psychologischer Erkenntnisse erläutert er das Phänomen einer "Zicke" sehr gut und zeigt wie diese - besonders Männer in ihrem Umfeld -, zu kleinen Wichten degradieren, um auf diese Weise ihrem Größen-Ich besser huldigen zu können.

In meinem bisherigen Leben hatte ich schon einige Male die Gelegenheit, so genannte "Zicken" kennen zu lernen, selbstsüchtige Frauen also, die vom Neid schier zerfressen sind, pausenlos wütend sowie exaltiert reagieren und ihre Partner gnadenlos zur "Minna" machen, wenn nicht alles nach ihrer Pfeife tanzt. Partner von Zicken müssen nach Liebe winseln und sie tun es tatsächlich ohne Unterlass. Für den Betrachter ist dies kaum nachzuvollziehen.

Es scheint eine Reihe von Männern zu geben, die zunächst am selbstherrlichen Habitus von "Zicken" Gefallen finden, aber schneller als ihnen lieb ist, zu Zickensklaven werden. Die Beobachtungen des Autors decken sich in allen Punkten mit meinen. Ja, es stimmt, was Guido Eckert schreibt. Solche Frauen sind keine horrible Männerfantasie, sondern es gibt sie wirklich.

Sehr gelungen ist die kurze Beschreibung der Merkmale des Narzissmus, sowie die Erscheinungsformen narzisstischer Erlebens- und Verhaltenswelten. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Der extreme Neid auf die Errungenschaften anderer bei gleichzeitiger Abwertung dieser Dritten und die mangelnde Empathie machen das Zusammenleben mit einem solchen Menschen zur Hölle. Unter Narzisstinnen leiden nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Von daher ist es auch für weibliche Leser kein Nachteil, sich mit Zicken-Verhaltensmuster näher auseinanderzusetzen und Strategien zu entwickeln, wie man sich solche "Horrorweiber" vom Hals hält.

Man muss nicht gleich zum Zickenbändiger werden, es genügt klare Grenzen zu ziehen, um nicht ins Fadenkreuz einer Zicke zu geraten. Mitunter ist das nicht einfach.

Lesenswert, nicht frauenfeindlich. Guido Eckert beschreibt in seinem Buch das Verhalten von narzisstischen Frauen und wartete mit zahlreichen Beispielen auf. Unter Zuhilfenahme psychologischer Erkenntnisse erläutert er das Phänomen einer "Zicke" sehr gut und zeigt wie diese - besonders Männer in ihrem Umfeld -, zu kleinen Wichten degradieren, um auf diese Weise ihrem Größen-Ich besser huldigen zu können.

In meinem bisherigen Leben hatte ich schon einige Male die Gelegenheit, so genannte "Zicken" kennen zu lernen, selbstsüchtige Frauen also, die vom Neid schier zerfressen sind, pausenlos wütend sowie exaltiert reagieren und ihre Partner gnadenlos zur "Minna" machen, wenn nicht alles nach ihrer Pfeife tanzt. Partner von Zicken müssen nach Liebe winseln und sie tun es tatsächlich ohne Unterlass. Für den Betrachter ist dies kaum nachzuvollziehen.

Es scheint eine Reihe von Männern zu geben, die zunächst am selbstherrlichen Habitus von "Zicken" Gefallen finden, aber schneller als ihnen lieb ist, zu Zickensklaven werden. Die Beobachtungen des Autors decken sich in allen Punkten mit meinen. Ja, es stimmt, was Guido Eckert schreibt. Solche Frauen sind keine horrible Männerfantasie, sondern es gibt sie wirklich.

Sehr gelungen ist die kurze Beschreibung der Merkmale des Narzissmus, sowie die Erscheinungsformen narzisstischer Erlebens- und Verhaltenswelten. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Der extreme Neid auf die Errungenschaften anderer bei gleichzeitiger Abwertung dieser Dritten und die mangelnde Empathie machen das Zusammenleben mit einem solchen Menschen zur Hölle. Unter Narzisstinnen leiden nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Von daher ist es auch für weibliche Leser kein Nachteil, sich mit Zicken-Verhaltensmuster näher auseinanderzusetzen und Strategien zu entwickeln, wie man sich solche "Horrorweiber" vom Hals hält.

Man muss nicht gleich zum Zickenbändiger werden, es genügt klare Grenzen zu ziehen, um nicht ins Fadenkreuz einer Zicke zu geraten. Mitunter ist das nicht einfach.

Lesenswert, nicht frauenfeindlich.