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Rezension:Die letzten Fragen der Menschheit: Mit allen Antworten (Broschiert)

Gunnar Homann schreibt seit 17 Jahren für das Satiremagazin "Titanic", dies spiegelt sich freilich nicht in seinem Buch "Die letzten Fragen der Menschheit" wieder, das er in die Kapitel:
Lifestyle und Society 
Architektur 
Wissen
Sport
Hobby und Beruf
Erziehung
Wirtschaft und Marketing 
Feuilleton 
Wenn es schnell gehen muss 
Infrequently Asked Questions 
Aus fremden Tagebüchern 
Nach den Fragen

untergliedert hat.

Hier stellt er kluge, rhetorische Fragen, die er mit dem nötigen Ernst zu beantworten weiß. 

Anstelle nun hier einige Fragen aufzulisten oder in meinen Worten Antworten aus dem Buch wiederzugeben, zitiere ich lieber eine Frage und eine Antwort stellvertretend für alle, weil ich vermute, dass Sie dann erahnen, was Sie in diesem Buch erwartet. 

Diese Frage wie auch die passende Antwort stammen aus dem Kapitel "Erziehung". Hier präsentiert der Autor übrigens 14 Fragen und Antworten plus einer Zusatzfrage. Dabei habe ich mich für nachstehende entschieden: 

 "Wie hochbegabt ist mein Kind?"

Antwort: "Immer mehr Kinder lernen heute laufen, sprechen, das Essen mit Messer und Gabel, lesen und Didgeridoo- oft vor der Volljährigkeit. Manche setzen sich sogar selbstständig in die Radanhänger. Solche Fertigkeiten fordern von Individuen, die von klein auf mit Scientific- American-Abonnements und Hegelgesamtausgaben konfrontiert wurden, massive Transferleistungen- die berühmte hohe Begabung. Neunundsiebzig Prozent der heute Achtjährigen habe sie, später sinkt die Zahl etwas. Lassen Sie diese Kinder fernsehen, wann immer sie wollen. Das mag schrecklich altmodisch klingen, hat sich aber in früheren Generationen bewährt. Smartphones und anderen Bimmelquatsch sollten Sie rigoros aus dem Haus verbannen; vorstellbar wäre ein internetfreier 4/86er PC zum Beispiel von Manufactum. Zeigt ihr Kind kein Interesse an Television, geben Sie es in eine Fördergruppe (zum Beispiel freiwillig in die Bundeswehr)." (S.133) 

In diesem Buch finden Sie, das sehen Sie an dieser Antwort sehr deutlich, auf die letzten Fragen der Menschheit wirklich erkenntnisbereichernde Antworten. 

Wichtig dabei ist, alles, was man hier liest, sehr ernst zu nehmen. Damit demonstrieren Sie nämlich sehr schön, wie gut Sie Ihre eigene Hochbegabung ins Erwachsenenalter hinüber gerettet haben. 

 Empfehlenswert.

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Rezension:Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (Gebundene Ausgabe)

Leo Martin hat Kriminalwissenschaften studiert bevor er zehn Jahre lang beim deutschen Geheimdienst tätig war und als einer der erfolgreichsten Agenten unseres Landes galt. Im vorliegenden kurzweilig zu lesenden Buch zeigt er an einem wahren Fall, den ich nicht gedenke, hier zu verraten und vielen Tricks aus dem Agentenhandbuch, sein Erfolgsgeheimnis.

Wie der Autor gleich eingangs hervorhebt, ist für Agenten und Agentinnen Menschenkenntnis eine Grundvoraussetzung. Martin möchte mit seinen Tipps uns Lesern helfen, die Absichten unserer Gegenüber zu durchschauen, um dadurch zu lernen, zielführend mit ihnen zu kommunizieren.

Nach der Lektüre von diversen Ratgebern von Psychologen fand ich die Erkenntnisse eines Praktikers ebenfalls sehr bereichernd. Man wird von ihm nicht nur über den Unterschied zwischen einem "Lupentyp" und einem "Weitwinkeltyp" aufgeklärt, sondern auch darüber wie "Macher", "Kontakter" und "Analysten" ticken und wie man mit ihnen erfolgreich umgeht.

Die Charakterisierung dieser zuletzt genannten drei Menschentypen fand ich sehr lehrreich und werde sie fortan speziell beim Scannen mir unbekannter Menschen mit einbeziehen, um unnötige Konflikte zu vermeiden.

 Interessant auch, was Leo Martin in puncto kriminalistischer Lügenerkennung zu berichten weiß. Lügen bedeute stets doppelte, dreifache oder vierfache Buchführung halten zu müssen. Wer lügt, sei körperlich und geistig belastet, (vgl.: S. 95). Der Autor zeigt, wie man beim Gegenüber kleine und große Lügen entlarven kann. Selbst, wenn man schon etwas länger auf dieser Erde lebt, lernt man von diesem Autor so manche versteckten Anzeichen von lügenhaftem Verhalten seiner Mitmenschen kennen, auf die man zuvor vielleicht nicht geachtet hat.

Was man u.a. von Leo Martin auch lernen kann, ist: einen Analysten nicht für unmenschlich, einen Macher nicht für unbeherrscht und einen Kontakter nicht für naiv zu halten. Man muss schon tiefer schauen, um die vielen Facetten dieser drei Typen in ihrer Gesamtheit auszuloten und darf sich nicht von Momentaufnahmen blenden lassen. Es ist immer ein Fehler sein Gegenüber zu unterschätzen und es aufgrund von vermeintlichen Schwächen klein reden zu wollen.

Ein Macher ist kein bloßes Großmaul, ein Kontakter keine bloße Plaudertasche und ein Analyst kein bloßer Prinzipienreiter. Alle habe eine Menge Stärken, die man gut nutzen kann in einem erfolgreichen Team. Das macht das vorliegende Buch dezidiert deutlich.

 Ein spannendes, lehrreiches Buch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Sprachlügen: Unworte und Neusprech von »Atomruine« bis »zeitnah« (Taschenbuch)

Die Autoren dieses bemerkenswerten Taschenbuchs sind der Linguist Prof. Dr. Martin Haase und der Diplompsychologe Kai Biermann. Sie stellen hier Worthülsen und Unworte vor. Dabei loten sie die Sprache der Politiker aus, fühlen Begriffen sowie Wortverdrehungen auf den Zahn und outen ideologische Implikationen als auch Manipulationen, wie man eingangs zusammenfassend erfährt und sich dann von Seite 7- 232 wenig belustigt überzeugen kann. 

Zur Sprache gebracht werden in alphabetischer Reihenfolge Begriffe wie "alternativlos", "Endlager", "ergebnisoffen" "Fortschrittsverweigerer", "parlamentarische Zwänge" etc. 

 Anstelle eines Nachwortes warten die Autoren mit eine politischen Grammatik auf. Hier werden gute versteckte Politiker-Worte beleuchtet. Es sind ganz normale Worte, die umgedeutet werden, Sprachkunststücke wie etwa das "Merkel-Wir", das "Wulffsche man" das "Gutenberg-Passiv", auch unpassende Sprachbilder, wie "vorübergehende Wachstumsdelle" oder "Rettungsschirm". 

Hingewiesen wird auch auf Scheinargumentationen u.a.m. Ein wichtiges Buch, das man genau studieren sollte, um zu verstehen, was ein Dialogpartner beabsichtigt, wenn er Unworte und Neusprech verwendet. Schön, wenn man sich dann kundig über die kurzen Beine freuen kann, anstelle verbal über den Tisch gezogen zu werden. 

 Empfehlenswert 

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Rezensuin:Brockhaus perspektiv - Zukunft 2030: Visionen der Welt von morgen (Broschiert)

Das Vorwort des BROCKHAUS "Zukunft 2030 Visionen der Welt von morgen" hat Prof. Dr. Meinhard Miegel verfasst. Er sagt für unsere nähere Zukunft u.a. voraus, dass die exzessiven Beschleunigung und Komplexitäten Individuen und Gesellschaft überfordern werden und die Folgen davon nur noch bedingt oder gar nicht mehr steuerbare wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Systeme seien. Er vermutet, dass die Systeme brüchig werden und man sich wahrscheinlich gezielt bemühen wird, unsere Welt wieder zu entschleunigen und zu vereinfachen. Er ist davon überzeugt, dass die Menschen alles unternehmen werden, um die Veränderungen ihrer Lebenswirklichkeit erneut ihren eigenen Veränderungsgeschwindigkeiten anzupassen. Mir gefällt die zuversichtliche Haltung des Vorsitzenden des Vorstands des Denkwerks Zukunft natürlich sehr, weil er von der Vernunft der Menschen ausgeht. Wollen wir hoffen, dass er mit seiner Prognose Recht behält und wir nicht zum Sklaven der Büchse der Pandora werden, die wir technikgläubig ohne große Bedenken im letzten Jahrhundert geöffnet haben. Wie viel Vernunft besitzen wir wirklich?

Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt: Die Zukunft der Industriestaaten Schwellenländer im Aufbruch Menschen Leben 2010.

Eine Vielzahl kompetenter Autoren wartet mit Essays, Sachtexten, Reportagen und Interviews auf. Thematisiert werden u.a Szenarien für die Zukunft in Europa, Japan im Jahr 2030, der Aufstieg Chinas und die Zukunft der arabisch-islamischen Länder. Auch über Brasilien liest man Wissenswertes, denn das Land hat gute Chancen mittelfristig eine Weltwirtschaftsmacht zu werden, (vgl.: S.124ff). Der langjährige Südafrikakorrespondent Stephan Kaußen beschreibt in seinem Essay dieses Land zwischen Aufbruch, Stagnation und Rückschritt. Dabei gibt es einen skeptischen Ausblick auf die Zukunft, (vgl.: 176).

Im 3. Abschnitt erfährt man u.a. wo die Krisenherde zukünftig lokalisiert sein werden und hier sollte man wissen, dass nicht einzelne Rivalitäten zwischen den Staaten die großen Konfliktrisiken der Welt 2030 bergen, sondern Faktoren wie Armut, Ressourcenknappheit und der Klimawandel sich nicht selten zu asymmetrischen Konflikten ausweiten können, (vgl.: 212).

Lesenswert auch ist der Essay über die globalen Folgen von Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Umweltveränderung. Hier resümiert Jochen Oltmer, dass auch zukünftig Migration ein globales Thema bleiben wird, (vgl.: S. 256).

Wie es um die westliche Kultur im Zeitalter der Globalisierung bestellt sein wird, erfährt man von Wilfried von Bredow, um in der Folge seitens Horsts W. Opaschowskis in seinem Beitrag ein lebendiges Bild unserer Gesellschaft in 20 Jahren gezeichnet zu bekommen. Ob die Voraussagen eintreffen werden, wird die Zukunft zeigen. Im Internet werden seitens des Verlags Zusatzangebote zum Thema 2030 bereitgestellt. Die Zukunft ist demnach mit diesem Buch noch nicht endgültig gewiss.

Alles hängt von unseren Entscheidungen im Jetzt ab. Fast alles. Möge Fortune uns allen eine gute Begleiterin sein.

 Empfehlenswert. 

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