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Rezension: Mission Titanic- James Cameron- Tiefseeexpedition zum berühmtesten Wrack der Welt- Delius Clasing

Dieser beeindruckende Bildband ist die Chronik der Expeditionen in mehr als 30 Tauchgängen zum Wrack der Titanic. Diese hat der renommierten Filmregisseurs James Cameron  unternommen.

Nach einem Vorwort von Bill Paxton kann man der Einleitung von Dr. Joe Macinnis bereits entnehmen, worin der Reiz des Buches liegt. Es ist die über 100 Jahre alte Geschichte, dieses damals allseits bewunderten Schiffes, das nach der Kollision mit den Eisbergen in die Tiefe verschwand. 

Von vier forensischen Kriminalbeamten werden Fragen beantwortet, wie etwa: "Welche physikalischen Kräfte wirkten während der zwei Stunden und 40 Minuten seines Untergangs, seines spiralförmigen Absinkens und seinen donnernden Aufprall auf dem Meeresboden?"Aber auch: "Welche chemischen und biologischen Einflüsse haben seither das Schiff verändert?"

Das Buch ist in 8 Kapitel untergliedert. Cameron beginnt sogleich mit ersten Erkundungen und philosophiert über die Psyche des Menschen sowie seiner  Neigung, Dinge zu verleugnen. Die Titanic berührt uns auf verschiedenen Ebenen, nicht zuletzt auf philosophischer. 

Der Luxusliner galt als unsinkbar und bewies am Ende, dass eben nichts im Leben sicher ist.  

Das Werk ist von der ersten bis zu letzten Seite spannend zu lesen, speziell auch das Tagebuch vom 5. Tauchgang und die Erkundung des Türkischen Bads  sowie all die technischen Details. Es werden Kabinen von Passagieren vorgestellt und viele Innenräume wie sie einst im intakten Zustand und nun auf dem Meeresgrund ausschauen. Man staunt über den Luxus, staunt, dass man Dinge noch erkennen kann nach all den Jahren unter Wasser.... staunt über die beigefügten Pläne... und beginnt sich tausend Fragen zu stellen. 

Dass zwei Drittel der Überlebenden gerettet werden konnten, ist vieler tatkräftiger Männer zu verdanken, die damals Übermenschliches geleistet haben, indem sie die Titanic sehr lange in aufrechter Position hielten. Ausgelöst wurde die Tragödie offenbar durch Ignoranz. Das Risikomanagement scheint das eigentliche Problem gewesen zu sein. Es ist der Hochmut, der die Risikobereitschaft immer größer werden lässt, die zur Ursache der Tragödie wurde, die sich 2012 im Nordmeer ereignete.  Es ist diese fatale Melange, die  immer wieder  zu Tragödien auf dieser Welt führt und über die man nicht oft genug sprechen kann, um Bewusstsein zu schaffen. 

Anhand von 13 Bildern wird gezeigt, wie die Titanic sank und wann sie zerbrach. Im Rahmen eines sehr eloquenten Textbeitrages von Parks Stephenson mit James Cameron liest man dazu eine ausführliche forensische Analyse des Untergangs, die man allerdings in wenigen Worten nicht wiedergeben kann. Dazu ist der technische Vorgang zu kompliziert. 

Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle, besonders  jenen, die technisch interessiert sind und sich für Expeditionsberichte der besonderen Art interessieren. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Delius Klasing und können das Buch dort direkt bestellen. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.delius-klasing.de/buecher/Mission+Titanic.210457.html

Rezension: #Fahrräder- Klassiker, Trends, Visionen- #Roberto_Gurian- Delius Klasing

Dieser Bildband aus dem Hause Delius Klasing ist dem Fahrrad und seiner Geschichte gewidmet. Dabei hat der Autor Roberto Gurian sein Buch in die Kapitel: Die ersten Fahrräder- Moderne Fahrräder- Moderne Rennräder-Handgemachte Fahrräder-Konzept-Bikes-Mountainbikes-Fahrräder mit Antriebsunterstützung untergliedert. 

Nach einer kurzen Einführung erfährt man, dass ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts unzählige Menschen an vielen Orten der Welt mit der Weiterentwicklung des Fahrrads beschäftigt waren. Dieser Entwicklung voran ging das erste Zweirad des Freiherrn von Drais, das 1817 vorgestellt wurde und das Pferd ersetzen sollte. Dieses steuer- und balancierbare einspurige Zweirad, bekannt unter dem Namen "Laufmaschine",  konnte eine Reisegeschwindigkeit von 15 km/ h vorweisen. Leider vermochte von Drais die Renaissance seiner Idee, fortgeführt durch Pedalbetrieb und durch Kraftübertragung durch eine Kette nicht mehr miterleben. 

Unzählige Abbildungen von Fahrrädern lassen den Betrachter staunen und verstehen, dass der Weg von der "Draisine" hin zum modernen Fahrrad ohne die Erfindung von Pedalen undenkbar gewesen ist. Es wird vermutet, dass der Brite Thomas McCall in den 1860er Jahren die Pedale erfunden hat. Wie es dann weiterging wird im Buch sehr gut dargelegt. Man erfährt von den ersten Damenfahrrädern und von der Erfindung der Kette im Jahre 1868. Die erste große Fahrradausstellung fand im November 1869 in Paris statt. Damals wurden das wichtigste Bauteile präsentiert: eine Kette zur Kraftübertragung von Pedalen zum Hinterrad. Die Idee dazu hatte der Uhrmacher André Guilmet, ein Spezialist für Zahnräder also.

Der Brite Harry Lawson stellte dann 1879 das Bicyclette vor und ebnete damit den Weg zu einer immer funktionelleren Bauweise. Unmöglich im Rahmen der Rezension auf all die Fahrräder näher einzugehen, die vorgestellt werden. Eine Reihe von Hochrädern lernt man kennen und erahnt wie schwierig es gewesen sein muss, die Balance zu halten. 

John Kemp Starley war der Erfinder des modernen Fahrrads, das 1885 mit gleichgroßen Rädern und direkter Lenkung neue Maßstäbe setzte. Man wird in der Folge über die Geschichte des Dreirads informiert, die man bis ins Jahr 1680 zurückverfolgen kann. Der Querschnittsgelähmte Stephan Farfller baute es, um sich trotz seiner Behinderung bewegen zu können.

Auch die Geschichte des Radsports ist ein Thema und man liest hier von Edoardo Bianchi, der Ende des 19. Jahrhunderts die Weltmeisterschaft im Bahnradfahren gewann. Bei den vielen Fahrrädern, die gezeigt und beschrieben werden, ist auch das Feuerwehrrad aus dem Jahre 1905 zu sehen und Rennräder wie etwa das Legnano, mit dem Binda 1927 die WM auf dem Nürburgring gewann. 

Mir war nicht bekannt, dass im 2. Weltkrieg auch Fahrräder eingesetzt wurden. Das "BSA Airborne Bicyle" hatte einen speziellen Halter für das Gewehr.

Eine Vielzahl bereits moderner Fahrräder kommt zur Sprache und ist zudem auch abgebildet. Diese Radtypen hier alle zu nennen und zu skizzieren, führt allerdings zu weit. Über alle Fahrräder erhält man wesentliche Infos auch technischer Art, natürlich auch über die modernen Rennräder. Hier kommt man über beim Betrachten der Formen aus dem Staunen nicht mehr heraus und ist begeistert von den umfangreichen Informationen. 

Über handgemachte Fahrräder zu lesen, heißt sich mit Außergewöhnlichem auseinanderzusetzen. Das gilt für das "Bough Bike" von Jan Gunneweg beispielsweise. Der Designer aus den Niederlanden hat sich auf Naturwerkstoffe spezialisiert und baut Fahrräder aus Holz. Das  "Veloboo" von Antal Szalay hat einen hohen Preis, weil seine Metallteile nahezu alle 24 Karat vergoldet sind und vermutlich nur auf bewachten Privatgrundstücken gefahren werden kann. 

Konzeptbikes finde ich am faszinierendsten und hier u.a. das "Sada Bike", das keine Speichen hat zudem sogar faltbar ist, gefolgt von den Mountain-Bikes, deren Entwicklung in den letzten 30 Jahren nicht zur Ruhe gekommen ist. Die jüngste Entwicklungsstufe des Mountainbikes sind die sogenannten "Fatbikes" mit superdicken Reifen, die ideal für Sand und Schlammfahrten sind. Schließlich dann werden Fahrräder mit Antriebsunterstützung vorgestellt, die offenbar für Untrainierte gedacht sind. 

Für Fahrradfreunde ist dieses Buch eine immerwährende Freude und insofern ein schönes Geschenk nicht nur zu Weihnachten. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Delius Klasing und können das Buch dort bestellen http://www.delius-klasing.de/buecher/Fahrr%C3%A4der.210378.html. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.