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Rezension:Der beste Rat, den ich je bekam (Gebundene Ausgabe)

Erfolgreiche brauchen interkulturelle Kompetenzen und Intuition" (Herbert Stepic) 

Autor dieses überaus interessanten Buches ist der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Frank Arnold. Er stellt in diesem Ratgeber 100 Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern, Branchen und Generationen vor, die alle über den besten Rat berichten, den man ihnen in ihrem Leben erteilt hat.

Gerade erfolgreiche Menschen benötigen kluge Ratgeber, wenn sie dauerhaft erfolgreich bleiben wollen, denn nicht immer ist es leicht, Chancen sofort zu sehen, Fehler zu vermeiden und Auswege aus schwierigen Situationen zu finden.

Der aufmerksame Leser des Buches findet hier viele Denkhilfen, die er für sich selbst nutzen kann. Gefallen haben mir zahlreiche gute Ratschläge, die auch ich gerne in die Tat umsetzen möchte.

Ich denke dabei beispielsweise an den weitergegebenen Rat des Geschäftsführers der Frankfurter Messe Detlef Braun. Hier geht es darum, dem Leben, sich selbst und seinen Mitmenschen zu vertrauen und positiv zu denken.

Gefallen hat mir auch der weitergegebene Rat des Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer Mathias. Döpfer, der besagt, das man seiner Leidenschaft folgen möge und damit meint er wohl seine Gaben: "Mach, was Du wirklich liebst", (vgl.: S.73).

Den 100 Beiträgen der 100 Persönlichkeiten, die jeweils eine kleine Geschichte zu dem Rat, den sie einst erhielten, schreiben, ist immer ein Kurzporträt über die Persönlichkeit vorgeschaltet. Sehr informativ und spannend zu lesen.

Wirklich wichtig halte ich den Rat von Colin Powell, den Schwerpunkt seines Tuns auf Leistung und nicht auf Macht zu setzen und ich bin überzeugt, dass auch der Rat von Max Dietrich Kley, dem Vorstandsmitglied der BASF, wonach man mutig sein soll, sehr gut ist, denn diese Tugend ist erfolgsversprechend.

Auch wenn man alle Ratschläge befolgt, ist es wichtig, Fortune nicht zu vergessen, ohne ihr O.K., ist durchschlagenden Erfolg, selbst bei härtester Arbeit nicht möglich. Fortune wird zumeist unterschätzt. Mein Rat: Zeigen Sie aufrichtige Demut ihr gegenüber.

Empfehlenswert. 

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Rezension: Liebe Radikal- Veit Lindau

"Liebe Dich frei"

Dies nun ist das dritte Buch des Autors und Beziehungscoachs Veit Lindau, das ich rezensiere. Ich habe es ebenfalls mit großem Interesse gelesen und mich über die gedankliche Nähe zu diesem Menschen gefreut, der so überzeugend nach dem Wahren, Guten und Schönen strebt.

Der Titel "Liebe Radikal" ließ mich aufhorchen und ich machte mich zunächst im Duden kundig. Hier liest man u.a. folgende Synonyme zu dem Begriff "radikal": "elementar, entscheidend, fundamental, ganz und gar, generell, gründlich, grundsätzlich, vollständig; (bildungssprachlich) essenziell, substanziell" aber auch "hart, rabiat, rigoros, unnachgiebig; (umgangssprachlich) abgebrüht, kaltschnäuzig, ohne Rücksicht auf Verluste; (abwertend) kaltblütig, roh, rücksichtslos."

Dass Veit Lindau den Begriff weder umgangssprachlich, noch abwertend benutzt, wird sehr schnell klar. Für alle, die ihre Beziehungen zum Erblühen bringen möchten, geht es darum, "elementar, vollständig und substantiell" zu lieben.

Was heißt das? Was setzt dies voraus?

Lindau hat dieses sehr persönliche und offene Buch dem Liebenden in uns gewidmet. Dem Autor geht es darum, zu zeigen, wie wohltuend es ist, sich völlig zu verschenken, radikal zu lieben, ohne Wenn und Aber. Sich tatsächlich einzulassen, heißt "ein unsichtbares Ganzkörperkondom- gewoben aus Vorbehalten, Taktiererei und Fassaden- abzustreifen", um auf diese Weise wirklich frei zu werden, frei für die Liebe in ihrer reinsten Form.

Das Buch, so der Autor, ist für jede Beziehung geeignet, die uns wichtig erscheint. Lindau beginnt mit seiner persönlichen Vorgeschichte, berichtet wie er sich seinem Dämon nach dem Kennenlernen seiner mittlerweile langjährigen Beziehungspartnerin Andrea erstmals stellte, sich zu öffnen begann und radikal zu lieben lernte.

Sein Buch enthält viele kluge Erkenntnisse, darunter auch jene: "Letztendlich gibt es nur eine Wahl: die zwischen Angst und Liebe". Sich Einlassen auf die Liebe und zu begreifen, dass nur sie allein wirklich heilt und nur sie es möglich macht, dass wir vollständig zu uns finden,  ist eine wichtige Erkenntnis in diesem Buch. Zutreffend schreibt der Autor, dass lebendige Beziehungen sich nicht über ihre Dauer, sondern über das "Mehr", das man miteinander kreiert, definieren und dass durch sie alle Beteiligten gestärkt werden, (vgl.: S.41). Zutreffend auch ist der Gedanke, dass wir Form und Dauer überbewerten und die Qualität vernachlässigen, (vgl.: S.43).

Der Autor definiert zunächst, was für ihn "existentielles Einlassen" bedeutet und macht klar, dass dieses spezielle Einlassen Beziehungswunder bewirkt. Lindau begründet, weshalb lebendige Beziehungen, "der radikalste, schnellste, heißeste und gründlichste Weg" zur Selbsterkenntnis sind und gibt Reflexionshilfen, um zu erkennen, was man vor dem Du noch zurückhält.

Ausführlich zur Sprache gebracht werden die sechs Qualitäten einer lebendigen Beziehung, die da heißen: Gestalten, Verbinden, Stärken, Heilen, Erwachen und Lieben. Die Wege werden im Einzelnen gut nachvollziehbar beschrieben und es werden brauchbare Hilfestellungen zum Umsetzen geboten.

Der Autor stellt viele Fragen, die jeder für sich offen beantworten sollte. Auf Seite 87 las ich dann eine Passage, die ich unbedingt zitieren möchte, weil sie etwas wirklich Wesentliches auf den Punkt bringt: "Diese Welt ist ein Spiegelsaal! Projektion ist ein fast ständig ablaufender Mechanismus. Jeder Mensch will vor dem anderen gut dastehen. Deshalb verdrängt unsere Psyche gern die ungeliebten Aspekte und schiebt sie anderen Menschen in die Schuhe", (S.87).

Es ist natürlich unmöglich, die einzelnen Qualitäten im Rahmen einer Rezension breitgefächert zu erörtern. Die Erörterungen erfährt man durch die Lektüre dieses erkenntnisreichen Buches, in dem man auch den zutreffenden Satz liest, dass der Mensch, der in seiner Mitte ruht, erst zu verstehen beginnt, dass seine Emotionen nichts mit den Personen im Außen zu tun haben. Deshalb sollte man sich vielleicht Folgendes merken:
 "Ein ängstlicher Geist sieht eine Welt voller Gefahren und Fallen 
Ein wütender Geist erschafft Gegner zum Angreifen 
Ein sich hassender Geist wittert überall Ablehnung 
Ein freundlicher Geist findet überall Schönheit und Unschuld." (S.116)

Lindau empfiehlt zunächst eine Vereinbarung mit sich selbst zutreffen, die er näher definiert und zeigt wie man sich vom Opferbewusstsein befreit. Er zeigt auch wie wichtig es ist, Stärken zu fördern, anstelle Probleme in Beziehungen zu mästen. Das sehe ich übrigens ähnlich. "Unsere Gedanken schaffen die Realität". Verzeihen und erneut auf das Du offen zu gehen, schenkt einer Beziehung eine immer wieder neue Chance.

Selbsterforschung ist notwendig und wirklich immer wieder das Umsetzen der zahlreichen Empfehlungen im Buch dieses hervorragenden Beziehungscoachs. Er hat selbst viel experimentiert und weiß, wovon er schreibt, wenn er seinen Lesern Wege zu besseren Beziehungen aufzeigt. Proaktives Handeln ist notwendig, weil es sich an unser Unterbewusstsein richtet und man muss das Geheimnis einer guten Beziehung begreifen und leben lernen und das heißt, nicht nur für Lindau "Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation".

Eine liebevolle Beziehung bedarf vieler Achtsamkeiten, zu diesen auch gehört, Vereinbarungen einzuhalten und zuverlässig zu sein. Beziehungsethik ist für Lindau ein Thema und auch die Frage "Hörst du dem anderen zu oder lauscht du im offen?"(S.254) und wie ich mir notiert habe, "Meide, was dir schadet. Verbinde dich mit dem, was Dir gut tut." Wenn Beziehungen sinnentleert sind, sollte man sie beenden, weil es beide blockiert. Es geht um Weiterentwicklung. Diese heißt,  auch immer loszulassen, was dem Gestern angehört und nicht entwicklungsfähig ist.

Radikale Liebe findet stets nur im Jetzt statt und nur dann, wenn man sich substantiell auf ein Du einlässt. Dies heißt  aber Vergebung als Lebensstil zu wählen, aufzuhören zu bewerten und bedeutet letztlich zu erwachen.

Keine Kontrolle, stattdessen Freiheit und immer wieder Liebe in der Erkenntnis, dass die Begegnung mit dem Du letztlich Meditation verkörpert.

Ein tolles Buch, das fast zum Schluss postuliert "Liebe dich frei". Genau darum geht es. Liebe ist der einzige Weg, der den Menschen befreit, nicht zuletzt von seinem überbordenden Ego, das zwischen ihm und dem Licht steht, das durch die Liebe entfacht wird und uns das Bunte dieser Welt in seiner ganzen Vielfalt zeigt.

Sehr empfehlenswert.