Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Du kannst es ! Louise L. Hay

Louise L. Hay, die Autorin dieses sehr klugen Buches zeigt dem Leser, wie er mittels Gedankenkraft die Illusion der Begrenztheit überwinden kann.

In der Einführung verdeutlicht Hay, dass man mittels positiver Affirmationen sein Leben grundlegend ändern kann. Es ist möglich, ganz gezielt Worte zu wählen, die entweder dazu beitragen, etwas aus dem eigenen Leben zu entfernen oder etwas Neues zu erschaffen. Die Autorin rät, den eigenen Gedanken mehr Aufmerksamkeit zu schenken und zwar deshalb, damit man jene Gedanken eleminieren kann, die Erfahrungen schaffen, die man nicht mag, (vgl.: 11).

Affirmationen zu nutzen heißt, sich bewusst dafür zu entscheiden, bestimmte Gedanken zu denken, die zu positiven Ergebnissen in der Zukunft führen. Dabei gehen affirmative Aussagen über die gegenwärtige Realität hinaus und erschaffen die Zukunft durch Worte, die man in der Gegenwart gebraucht. Hay unterstreicht, dass zu viele negative Gedanken eine Barriere gegen die Wirksamkeit positiver Affirmationen schaffen. Sobald man beginnt, seine Denkprozesse zu verändern, ändert sich in der Folge alles andere im Leben.

Die Autorin empfiehlt, stets dann, wenn man ein Problem hat, immer wieder nachstehenden Affirmation zu wiederholen: "Alles wird gut. Alles entwickelt sich zu meinem Besten. Gutes wird aus dieser Situation entstehen. Ich bin mir sicher."

Louise L. Hay reflektiert in ihrem Buch Affirmationen im Hinblick auf Gesundheit, Vergebung, Wohlstand und Reichtum, Kreativität, Beziehung und Liebe, beruflichen Erfolg, Leben ohne Stress und Selbstwertgefühl.

Die Autorin ist überzeugt, dass wir jede so genannte Krankheit in unserem Körper selbst erschaffen und zwar deshalb, weil der Körper, wie alles andere in unserem Leben, der Spiegel unserer Gedanken und Überzeugungen sei. Jede Zelle unseres Körpers reagiert auf jeden Gedanken, den wir produzieren und auf jedes Wort, das wir artikulieren, (vgl.: S.30). Ich kannte einen Menschen, der von jung an sagte, er werde früh sterben und er starb tatsächlich noch weit vom Alter entfernt an Krebs.

Mit Hay teile ich die Meinung, dass eingefleischte Denk- und Sprachmodi körperliche Haltungen, Ausdrucks- und Verhaltensweisen erzeugen, die entweder entspannt oder angespannt sind. Hay bringt es auf den Punkt, wenn sie schreibt:"Ein Mensch, der ständig ein verkniffenes Gesicht zur Schau trägt, hat es sicher nicht dadurch erzeugt, dass er fröhliche, liebevolle Gedanken gedacht hat." (Zitat: S. 30)

Jeder Mensch kann sich entscheiden, die Gedanken zu denken, die eine geistige Atmosphäre erschaffen, die zur Krankheiten führen oder aber im Inneren und im äußeren eine gesunde Atmosphäre erzeugen. Hay listet eine Reihe positiver Affirmationen auf, die die Gesundheit verbessern sollen.

Wer unversöhnliche Gedanken hat, wird sich nie aus seiner Verbitterung befreien können. Wer an der Vergangenheit festhält, wir niemals frei sein. Nur wenn man sich und anderen vergibt, kann man sich von der Vergangenheit lösen. Durch Vergebung befreit man sich von Schmerz. Wer vergibt, gelangt zur Liebe. Hay zeigt anhand vieler positiven Affirmationen im Hinblick auf Vergebung auf, dass es sinnvoll ist, nicht nachtragend zu sein: "Ich vergebe allen Menschen aus meiner Vergangenheit, für all das, was sie mir scheinbar angetan haben. Ich lasse sie in Liebe los." (Zitat: S. 49)

Vergeben heißt auch, nicht mehr zuzulassen, dass verletztende Verhaltensweisen oder Handlungen Dritter vorgesetzt werden können. Vergeben heißt mithin, sich von dem anderen Menschen liebevoll abzugrenzen.

Zu allen oben aufgeführten Punkten erhält man eine Fülle überzeugender Affirmationen, die man sich wirklich bewusst machen und täglich wiederholen sollte. Ich bin, wie Hay überzeugt davon, dass dann, wenn man sich öffnet, Ideen leicht und mühelos strömen können und man auf diese Weise erlernt, jeden Tag ein wenig kreativer zu sein.

Gefallen hat mir, dass die Autorin zwischen dem Bedürfnis nach Liebe und Bedürftigkeit unterscheidet. Wer sich selbst nicht wertschätzt, wird sich in der Folge auf Beziehungen einlassen, die von gegenseitiger Abhängigkeit gekennzeichnet und für beide Partner unbefriedigend sind. Wer frohe Gedanken denkt, wird ein glücklicher Mensch werden und all seine Beziehungen werden sich verbessern. Der ein oder andere wird sicher mit dem Kopf schütteln und Hays Konzepten misstrauen. Doch jeder, der die Affirmationen ernsthaft umsetzt, wird erkennen, dass sie erstaunlich gut funktionieren, auch was den beruflichen Erfolg und das Leben ohne Stress anbelangt.

Hay konstiert zu Recht, dass Stress eine Angstreaktion auf die ständigen Veränderungen im Leben sind. Wer von sich weiß, dass er fähig ist und mit allem umgehen kann, was auf ihn zukommt, wird keine Angst und damit auch keinen Stress haben. Um zu diesem Bewusstsein zu gelangen, benötigt man ein stabiles Selbstwertgefühl. Auch dieses lässt sich durch positive Affirmation erlangen.

Am besten man beginnt seinen Tag mit folgender Affirmation: Heute kann mich kein Mensch, kein Ort, keine Sache irritieren, oder ärgern. Ich entscheide mich dafür, heiter und gelassen zu sein." (Zitat S. 117)

Empfehlenswert.



Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Geo Kompakt Nr. 25

Geo Kompakt Nr. 25 befasst sich mit der Frage, weshalb wir gut und böse sind. Die Zeitschrift thematisiert im Rahmen eloquenter Beiträge Egoismus und Empathie, Liebe und Lüge, Mitgefühl und Misstrauen, kurzum, die helle und die dunke Seite des Menschen. Auf der DVD werden die Beiträge lehrreich visualisiert.

14 Beiträge warten auf den Leser. Der erste Beitrag ist ein Bildessay über Respekt und Unterdrückung, Liebe und Verachtung, Freundschaft und Gewalt. In wenigen Worten wird das Phänomen der Unterdrückung in diesem Zusammenhang skizziert. "Das Streben nach Macht kommt einer Sucht gleich: Mit ihr wächst das Selbstbild, die Genugtuung, der Stolz des Machhabers, Menschen zu kontrollieren. Untergebene nach seinen Vorstellungen zu formen. Dabei entspringt die gewaltsame Durchsetzung des eigenen Willens, die Unterdrückung anderer oft einer Angst: die Kontrolle zu verlieren und selbst zum Opfer zu werden."(Zitat: S. 11)

Interessant auch ist, wie das Phänomen der Verachtung analysiert wird. Menschen, so liest man, die andere verachten, versuchen meist ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu verdrängen. Das wird in den gezeigten Bildern sehr gut deutlich.

Dass Gewalt geschlechtstypisch ist, dürfte sich schon herum gesprochen haben, auch dass bei Männern der Streit rascher eskaliert, sie sich aber schneller versöhnen als Frauen. Die Neigung aggressiv zu reagieren, liest man im Beitrag über "Das düstere Erbe", ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Hirnstrukturen, Neurotransmitter und Hormone, die von Genen beeinflusst sind, sind die Ursache dafür, dass manche Menschen aggressiver und leichter erregbar sind als andere und in der Folge auch impulsiver reagieren. Hinzu kommt, dass besondere familiere und gesellschaftliche Umstände bei manchen Menschen die Gewaltbereitschaft vergrößern, (vgl.: S. 28). Eine Untersuchung an psychopathischen Serienmördern hat verdeutlicht, dass sie in der Kindheit nicht selten missbraucht wurden und traumatisiert worden sind. Interessanter Weise waren ihre Mütter nicht selten sadistisch und sind sexuell missbraucht worden, (vgl.: S.34).

Wissen sollte man auch, dass jeder Aggressor die Fähigkeit zur Vergebung und Versöhnung in sich trägt. Das heißt also, dass der Mensch die Neigung in sich trägt zur Gewalt, aber auch Frieden zu schließen und zu kooperieren. Die Kooperationsneigung zu fördern, halte ich persönlich für sehr wichtig.

Interessant finde ich auch den Bericht von Sebastian Witte über Empathie, der als weiterführende Literatur ein Buch von Giacomo Rizzolatti und Carrado Sinigagli nennt. Empathie ist kein kognitives Konstrukt, wird hervorgehoben, und Spiegelneuronen in der Großhirnrinde helfen uns, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen. Beruhigend fand ich die Information, dass 99% aller Menschen in der Lage sind, Empathie zu empfinden. Leider kann das Mitgefühl auch durch Emotionen wie Häme, Schadenfreude oder Spott überlagert werden und einige Menschen erleben sogar Befriedigung, wenn sie fühlen, dass eine Person leidet. Witte schreibt: "Sadisten genießen es, wenn ein anderer Mensch vor Schmerzen schreit, sie freuen sich an seiner Pein, berauschen sich daran. Und sie vermögen ihr Gegenüber nur deshalb gezielt zu demütigen, weil sie sich genau vorstellen können, welche Handlungen ihr Opfer als besonders quälend und erniedrigend empfindet..." ..."Nur wer den seelischen Schmerz der anderen kennt, vermag quälende und beschämende Racheakte zu ersinnen." ... "Und nur wer die Furcht seiner Mitmenschen fühlt, weiß ihre Ängste zu schüren, weiß mit Wut, Zorn und Gewalt seine Macht auszuspielen- und kann als Tyrann ganze Völker unterdrücken."(Zitat: S. 41). Die Motive von Sadisten sollte man sich bewusst machen, um ihnen im Vorfeld den Boden zu entziehen.

Neid und Missgunst sind Emotionen, die sich vor 7 Millionen Jahren entwickelt haben. Neid entsteht dann, wenn das Selbstbild in Gefahr ist und es ist erwiesen, dass Neid kulturell beeinflusst ist. Es gibt also Neidgesellschaften. Die Schwester des Neides ist Schadenfreude. Hier empfehle ich das Interview des Sozialphilosophen Dieter Thomä im Heft zu lesen. Menschen, die immerfort vergleichen, sind nicht selten von Neid und Missgunst zerfressen. Sie haben ein krankes Selbstwertgefühl.

Lohnenswert ist auch der Beitrag zum Optimismus. Es wird u.a. näher erklärt, weshalb positiv denkende Menschen länger leben und gesünder sind. Interessant ist, dass selbst gute Lügner das Zucken der Gesichtsmuskeln nicht kontrollieren können und Männer eher lügen, um zu beeindrucken, während Frauen mittels einer Lüge ihrem Gegenüber ein gutes Gefühl vermitteln möchten. Menschen erkennen nur jede 2. Lüge ihres Gegenübers. Diese Nachricht wird all denjenigen gefallen, die andere gerne in die Irre führen.

Der Bericht zu Heinrich Himmler ist überaus empfehlenswert, wenn man sich mit den Abgründen von Menschen auseinandersetzen möchte. Diesebezüglich empfehle ich als weiterführende Literatur: Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte.

Allen interessierten Lesern empfehle ich die Berichte von sechs Betroffenen im Hinblick auf ihre Begegnung mit dem Bösen. Hier schreibt auch ein Mobbingopfer, das heute Vorlesungen über Arbeitsrecht an der Hochschule hält und für den das Moderieren einer Gruppe Mobbing-Betroffener zunächst zur Selbsttherapie wurde. Hier zeigt sich, dass die Konfrontation mit dem Bösen keineswegs in Dauerdepressionen führen muss.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.