Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Entweder vielleicht oder doch lieber ja: 90 lebenswichtige Entscheidungsbäume (Taschenbuch)

"Bin ich im falschen Film?" Selten habe ich mit so großem Vergnügen ein Buch studiert wie "Entweder vielleicht oder doch lieber ja". Ich bin mir sicher, dass ich es noch oft in die Hand nehmen werde, um amüsiert gedanklich darin spazieren zu gehen.

Auf den Weg gebracht wurden die "90 lebenswichtigen Entscheidungsbäume" von Heike Kottman und Beni Haslimeier.

Der Entscheidungsbaum, so erfährt man im Vorwort, wurde ursprünglich in der Informatik verwendet. Er stellt eine systematische Denkhilfe dar und ist eine Problemlösung, die dem Betrachter alle Möglichkeiten und die entsprechenden Konsequenzen aufzeigt.

 Was man spielerisch lernt, ist stringentes, problemorientiertes Denken. Im Buch werden 90 Ausgangsfragen gestellt, anhand der sehr witzigen Illustrationen folgt man dann beim Antworten den Pfeilen und erhält die entsprechend logische Lösung. Was man sehr schnell begreift: Es lohnt sich immer, die Folgen des eigenen Handelns zu überdenken.

Selten habe ich ein pädagogisch so wertvolles, kluges und dabei witziges Buch in der Hand gehabt. Die Illustrationen sind bestens. Wenn Sie einem Menschen eine wirkliche Freude machen wollen und dieser Menschen zumindest über etwas Humor verfügt, dann schenken Sie ihm dieses Buch.

 Mit dem Buch täglich zu üben, könnte zu "ganz neuen Erkenntnissen" führen, z.B. dass es keinen Sinn macht, immer wieder gegen die Wand zu rennen, sondern dass es besser ist, nach erfolgsversprechenderen Wegen Ausschau zu halten.:-))

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und 
können das Buch bestellen.

Rezension:Brockhaus perspektiv - Wahnsinn Bildung: Brauchen wir eine neue Lernkultur? (Gebundene Ausgabe)

BROCKHAUS perspektiv "Wahnsinn Bildung" ist in drei große Abschnitte untergliedert: Das sichere Fundament Durch Bildung zur Persönlichkeit Lernen ein Leben lang? Das reich bebilderte Buch enthält Essays, Sachtexte, Reportagen und Interviews, die sich mit dem Thema Bildung aus unterschiedlichen Blickwinkeln befassen.

 Mehr als 20 hochkarätige Autoren kommen hier zur Sprache. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer zeichnet gleich zu Beginn in seinem Beitrag "Was wir vom Gehirn lernen können" die Entwicklung des Gehirns in der Kindheit nach und schlussfolgert daraus, wann und wie am besten gelernt werden kann, (vgl.: 14ff). "Wie sinnvoll ist frühkindliche Förderung?" fragt Johannes Alexander Wiek in seinem Essay. Dabei befasst er sich auch mit der alltäglichen Sprache, die zu Hause oder auch im Kindergarten gesprochen wird. Mit Rumpfsätzen und Primitivstrukturen dürfe man sich nicht begnügen, stattdessen sollte man grammatisch und syntaktisch intakte Strukturen bieten, über einen umfangreichen Wortschatz verfügen, bild-konkret anstelle von abstrakt-gedanklich sein und Dialoge pflegen, (vgl.: S.48).

Wissenswertes erfährt man u.a. über das Konzept der ganzheitlichen Bildung seitens Dr.Charmaine Liebertz. Unter ganzheitlichem Lernen versteht man heute, dass das Kind ein geborener Lerner ist, welches vernetzt mit Kopf, Herz, Hand und Humor lernt. Es lernt spielerisch und mit Freude. Lernen bedeutet nicht nur Wissen anzuhäufen, sondern es ist ein individueller, selbstbestimmter und nachhaltiger Prozess, der am besten im respekt- und liebevollen Klima gedeiht. Lernen ist institutionsübergreifend und benötigt starke Partner und es beinhaltet, Fehler zu machen. Es muss uns bewusst sein, dass wir ein Leben lang lernen und dass bei allem das Denken und Fühlen eine Einheit bilden sowie Lernen und Erziehen überall eins sind, (vgl.: S.71).

Hervorheben möchte ich im 2. Abschnitt den Essay von Stephan Saathoff "Was bleibt vom universellen Bildungsanspruch?" Gefallen hat mir hier die Definition von Bildung: "Bildung heißt Informationsquellen reflektiert zu nutzen und mit diesem Wissen sich und eigene Erfahrungen zu bilden." (Zitat: S.126). Saathoff stellt in den Raum, dass man eventuell in Deutschland wieder verstärkter auf Humboldt und dessen Bildungsideal vertrauen sollte. Aber er weiß, dass eine breitgefächerte Bildung mit vielfältigem theoretischen und praktischen Wissen für eine möglichst breite Gruppe der Bevölkerung nicht kostengünstig zu haben ist, (vgl.: S.132 ff). Ich stimme mit Saathoff überein, dass die Zukunft unseres Landes es uns wert sein sollte.

Dr. Birgit Eickelmann schreibt über das "Lernpotential der Neuen Medien". Sie erläutert zunächst, was man unter den Neuen Medien zu verstehen hat, wie sie in den Schulen eingesetzt werden und weshalb es notwendig ist, dass Kinder schon früh den Umgang mit den digitalen Medien erlernen. Die Autorin beleuchtet u.a. die digitalen Kompetenzen im 21. Jahrhundert und hebt dabei zwei Kernbereiche hervor, die sie dann näher gut nachvollziehbar erläutert.

Dr. Bernhard Bueb schreibt über die verkannte Bedeutung von Disziplin und beleuchtet in seinem Essay das kontroverse Konzept in seiner Bedeutung für die Gesellschaft, (vgl.: S.176ff).

Lebenslanges Lernen, dies die Botschaft zu Ende meiner Rezension, kennt übrigens keine Grenzen. "Wer also ins lebenslange Lernen eingebunden ist, das aufgrund seiner großen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Bedeutung zu einer Form der gesellschaftlichen Teilhabe wird, der tut damit nicht nur etwas für den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit, sondern ist auch sozial eingebunden in eine Gemeinschaft Lernender. Und das ist schon für sich genommen gut." (Zitat. Prof. Dr. Christian Stamov –Rosnagel).

Wenn Sie eine Antwort darauf finden wollen, ob wir eine neue Lernkultur brauchen, sollten Sie sich zwecks Meinungsbildung mit den eloquenten Texten im Buch auseinandersetzen.-

PS: Im Internet kann man dann exklusive und monatlich erweiterte Zusatzangebote zu dem vorliegenden Thema von BROCKHAUS erhalten.

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Internet - Segen oder Fluch- Sascha Lobo, Kathrin Passig

"Leute mit vielen Netz- und wenigen Direktkontakten als "vereinsamt" zu bezeichnen, ist gleichbedeutend mit der Blindheit für die soziale Funktion des Internets." (Zeynep Tufekci, Netzsoziologin, S.225)

 Die Autoren dieses Buches, Kathrin Passig und Sascha Lobo zählen zu den Pionieren des digitalen Wandels. Sascha Lobo hat übrigens derzeit 128979 Follower auf Twitter (Stand: 25.11.2012, 20.30 Uhr) und damit einen nicht hinwegdiskutierbaren meinungsbildenden Einfluss. Der Kenner der Szene weiß: "Wer zum Beispiel hunderttausend Followers auf Twitter hat, kann schnell viele Mitdiskutanten mobilisieren, Abstimmungen manipulieren, eine Meinungsfront inszenieren." (Zitat: Sascha Lobo, S. 175).

Die beiden Autoren befassen sich in diesem Buch sehr sachlich mit vielen Fragen, die sich aufgrund des Netzes, das für beide unstreitig die Welt verändert hat, ergeben haben.

Im ersten Kapitel werden Verständnisschwierigkeiten zwischen Technikoptimisten und Technikskeptikern bei Diskussionen zu Sprache gebracht. Offenbar scheint eine der verständnishemmenden Ideen die Vorstellung eines "digitalen Grabens" zu sein, der zwischen "Digital Natives" und "Digital Immigrants" verläuft. Anschließend erfährt man, dass für das Internet die Metapher von Anfang an eine große Rolle gespielt habe und dass man mit der Wahl einer solchen Metapher auch auswählt, welche Bereiche des Internets man besonders hervorhebt und wichtig findet und welche man ausblendet, (vgl.: S.41). Interessant, was man im Hinblick auf das Narrativ "Anonymität im Internet verschlechtert die Qualität der Diskussionen" lesen kann. Erwähnt wird hier eine statistische Auswertung von Disqus (dies ist eine der meistgenutzten Kommentarplattformen im Netz). Dort wurde nachgewiesen, dass konstant etwa 10 Prozent der Kommentatoren mit Echtnamen und 10 Prozent mit Pseudonym negative Kommentare abgeben, (vgl.: S.43).  Offenbar ist es für Querulanten unerheblich, ob sie mit oder ohne Echtnamen ihr Mütchen kühlen.

Zu Sprache gebracht wird in der Folge der Umgang mit Erfindungen und Entwicklungen und es wird daran erinnert, dass das heute als gewissermaßen ursprünglicher und technikfreier Gegenentwurf zum Internet diskutierte gedruckte Buch einst nicht weniger künstlich als sein Nachfolger war, (vgl.: S. 59).

Kapitel für Kapitel werden Argumente genannt, die sich als nicht besonders stichhaltig erweisen, sowohl für die Pro- als auch die Kontraeingestellten im Hinblick auf die virtuellen Welt.

Hinterfragt wird u.a. , was eigentlich Fortschritt sei und was man unter "Disruption" zu verstehen habe. Von Disprution spricht man, wenn durch eine neue Technologie eine ganze Branche sich verändert. Unternehmen, die von solchen disruptiven Neuerungen profitieren möchten, müssen sich an neue Käufergruppen wenden, die in einer Innovation nicht eine schlechtere Version des bisherigen Produktes sehen, (vgl.: S.86). Alle Branchen durchlaufen Phasen der Disruption. Klug beraten ist der, der sich dem Neuen gegenüber öffnet. Was damit gemeint ist, erleben wir gerade beim Untergang der Printmedien.

Weitere Themen im Buch sind die Beschleunigung, aber auch die so genannte Informationsüberflutung. Wie sehr zutreffend unterstrichen wird, hat sich die Gesellschaft mit dem Zuwachs an verwirrenden Informationen neue Filter geschaffen, die durch persönliche Wahrnehmungsfilter ergänzt werden, (vgl.: S.112). Bewältigungsstrategien scheinen nicht notwendig zu sein, da die User des Internets ohne schlechtes Gewissen ohnehin knapp hundert 100% der Informationen an sich vorüberziehen lassen, (vgl.: S.116).

Die Überlegungen im Buch zum Grundkonflikt Kontrolle und Freiheit im Internet sollte man sich nicht entgehen lassen, damit man begreift, wie kompliziert es auch hier ist, eindeutige Antworten zu finden. Der Umgang mit persönlichen Daten im Netz und der Umgang der Personen im Datennetz miteinander werden ebenfalls beleuchtet. Im Kapitel 13 geht es um "Social Media" und hier u.a. darum, wie sich die virtuelle Interaktion auf die Beziehungen von Menschen auswirkt. Auch bei diesem Thema werden die vermeintlichen Probleme ausgewogen zur Sprache gebracht. Vorurteile, die von Seiten der Befürworter und Gegner immer wieder ins Feld geführt werden, wenn es um Internetfragen geht, werden bestens als solche entlarvt.

Wir stehen am Anfang einer großen Entwicklung, der man sich zwar nicht unkritisch, aber generell entspannt öffnen sollte, wie ich meine. Es gibt viel zu lernen. Das vorliegende Buch bietet Orientierungshilfe, um wertfrei mit dem Neuen umzugehen und es sinnstiftend zu nutzen.

 Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension:Love is the Cure: Über das Leben, über Verlust und wie wir Aids besiegen können (Gebundene Ausgabe)

Der überaus erfolgreiche Sänger, Komponist und Pianist Elton John ist der Autor dieses sehr informativen und dabei einfühlsamen Buches, das er der Aids-Thematik gewidmet hat. Der Musiker hat vor 20 Jahren eine Aids-Stiftung ins Leben gerufen, die unendlich vielen Betroffenen das Leben gerettet hat. Im Jahr 1992 gab es 1,5 Millionen mit Aids infizierte Menschen, heute sind es bereits 34 Millionen, die an dieser Krankheit leiden, (vgl.: S.87).

 Der Musiker berichtet von der Zeit als er noch ignorant dem Drogenkonsum frönte und jeden Tag für ihn die Gefahr bestand, an Aids zu erkranken. Viele seiner Freunde starben in den 1980er Jahren an dieser Krankheit. Dabei muss man wissen, dass das Infektionsrisiko für Homosexuelle, Hämophile (Bluter), Heroinabhängige und Haitianer am höchsten ist.

Elton John berichtet u.a. vom Tod seines Freundes Freddy Mercury, der Ende 1991 verstarb und der ihn durch seinen Kampf gegen Aids ebenso inspirierte wie der kleine, tapfere, sehr engagierte Junge namens Ryan, ein Bluter, der ebenfalls aufgrund von Aids sterben musste.

Über 35 Millionen Tote, so liest man, starben in den letzten 30 Jahren an Aids. Nach wie vor ist diese Krankheit die sechsthäufigste Todesursache weltweit. Trotz dieser Tatsache ist Aids in der Öffentlichkeit nicht mehr so präsent, wie noch vor 20 Jahren.

 Elton John beschreibt diese Krankheit wie folgt: Stellen sie sich vor, wie sich in Ihrem Mund so viele Stellen bilden, dass sie nicht mehr essen können. In ihren Lungen sammelt sich so viel Flüssigkeit an, dass sie nicht mehr atmen können. Sie sind so erschöpft, dass sie nicht mehr den Kopf vom Kissen heben können. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Blase, Ihre Verdauung, Ihre Sinne. So starben meine Freunde in den achtziger Jahren. So sterben heute noch Millionen Menschen weltweit," (Zitat: S.32).

 Der Autor John schreibt davon, wie es französischen und amerikanischen Forschern gelang, 1984 den Virus zu identifizieren, berichtet auch über die medizinischen Fortschritte seither, natürlich auch von dem Medikament AZT, das den Ausbruch von Aids bei den HIV-positiven Patienten verzögerte.

 Mitstreiterinnen im Kampf gegen Aids waren vor allem Lady Diana und Elisabeth Taylor, das erwähnt der Musiker im Buch immer wieder. Wie Elton John erwähnt, sind über Jahre viele Unternehmen Partnerschaften für Benefizveranstaltungen und Produkte eingegangen, so dass die Mittelbeschaffung als der einfachsten Teil des Engagements bezeichnet werden könne, (vgl.: S.77).

 Der Autor schreibt über die Ausbreitung der Epidemie in Washington. Dort ist die große Mehrheit HIV-Positiver Menschen schwarz und arm. Er schreibt auch über Südafrika, wo die Epidemie am schlimmsten weltweit wütet und hauptsächlich beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr übertragen wird. In Südafrika wird alle 26 Sekunden eine Frau vergewaltigt. Opfer sexueller Gewalt sind aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer, Mädchen und Jungen und sogar Babys. Dabei muss man wissen, dass der Aberglaube dort vorherrscht, man könne Aids mittels Sex mit einer Jungfrau kurieren, (vgl.: 102).

Die Stiftung baute gemeinsam mit der Organisation Ärzte ohne Grenzen und mit lokalen Organisationen vor Kapstadt eine Krankenstation, die täglich 24 Stunden geöffnet ist. Im sogenannten Simelela-Zentrum finden die Opfer durch medizinische Versorgung Hilfe.

Der Autor berichtet von der Homophobie weltweit, weil sie die Gesundheitserziehung behindert und Aktivitäten erstickt, die zur Eindämmung von HIV beitragen können, (vgl.:S. 113). In der Ukraine übrigens sind alleine 400 000 Menschen infiziert. Dieses Land hat das größte Aids-Problem in Osteuropa. 60% der Erkrankten dort sind zwischen 20-34 Jahre alt.

Elton Johns Stiftung fínanziert viele Projekte überall auf dieser Welt, die dieser Krankheit den Kampf angesagt haben.

Der Musiker appelliert an die Verantwortung und geht sehr kritisch mit all jenen um, die sich ihrer Verantwortung entziehen und er unterstreicht sehr realistisch, dass alle, die guten Willens sind, das Problem letztlich nur dann in den Griff kriegen, wenn die Regierungen, die Pharmafirmen und andere Unternehmen sowie die Kirche sich ebenfalls engagieren. Elton John weiß: "Wenn wir alle zusammenarbeiten und das Mitgefühl in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen, ist es möglich, Aids zu besiegen", (Zitat: S. 192). Mit dem vorliegenden Buch rüttelt er die Leser auf und macht auf den weltweiten Skandal,der in der in der Ignoranz der Verantwortlichen zu suchen ist, aufmerksam.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazonund können das Buch bestellen

Rezension:Vom Zauber der Rauhnächte: Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren (Gebundene Ausgabe)

"Vom Zauber der Rauhnächte" eignet sich als Begleitbuch zu dem Bildband " Alpen Dämonen: Geheimnisvolle Mythen und Riten aus den Bergen", den ich gestern rezensiert habe und das, obschon die Publikationen aus unterschiedlichen Verlagen kommen.

Auf den Weg gebracht haben das spannend zu lesende Büchlein die Heilpraktikerin Vera Griebert-Schröder und die Kulturwissenschaftlerin Franziska Murr.

Rauhnächte, so erfährt man, markieren eine Lücke im normalen Kalender. Diese ergab sich, als man vom Mondkalender abkam und sich an der Sonne auszurichten begann. Das Mondjahr dauert nur 354 Tage, wohingegen das Sonnenjahr sich bekanntermaßen auf 365 Tage erstreckt. Um einen Ausgleich zu schaffen, wurden die fehlenden Tage als eine Besonderheit, -die Raunächte- angefügt. Angeblich sollen sich dann die Tore zu Anderswelten öffnen und positive wie auch negative Wesen aus dieser Welt zwölf Tage lang auf Erden weilen, (vgl.: S.25).  

Die Autorinnen berichten ausführlich über die Anderszeit, die auch eine Zeit der Weissagungen und Vorausschau ist, die von Schamanen, Heilkundigen, Weisen und Magiern genutzt wird, um sich dann eine Vision für ihr weiteres Wirken zu erbitten, (vgl.: S.27).

In den Rauhnächten soll man innehalten, sich Zeit zur Muße gönnen, auch für tiefe Gefühle sowie deren Austausch und Dinge einfach geschehen lassen.

Unterrichtet wird man über die Bräuche und Regeln der Zeit zwischen den Jahren, über den tieferen Sinn der Böllerei zum Jahreswechsel, auch über den Sinn des Räucherns und über die spezielle Wirkung von Weihrauch und seine Geschwister.

Erläutert werden klassische Orakel während der Rauhnächte, wie Bleigießen und Rituale, zudem erhält man einen Wegbegleiter durch die zwölf heiligen Nächte, dessen Fragestellungen ich für durchaus sinnvoll halte.

Da ich selbst nicht frei von Aberglauben bin, habe ich das Buch mit Interesse gelesen. Besonders gefällt mir das Ritual, bei dem man ein Kerzenlicht anzündet, um sich mittels des Lichtes mit dem eigenen Inneren in Verbindung zu bringen. Ich bin überzeugt, dass das Miteinander von uns Menschen sich bei Weitem besser gestalten würde, wenn man die eigene Seele täglich ausleuchtet. Projektionen würden dann wohl kaum mehr stattfinden.

 Empfehlenswert. 

 Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.