Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Sei frech, wild und wunderbar: 12 mutige Schritte für Frauen, die mehr wollen (Broschiert)

Dr. Petra Wüst hat einen Ratgeber geschrieben, dabei dürfte die Gestaltung des Buchdeckels bereits viele Interessenten ansprechen. Eine weiße Frau, die auf signalrotem Untergrund einen Luftsprung vornimmt, weil sie der Aufforderung "Sei frech, wild und wunderbar" gefolgt ist. Geschrieben worden ist das Buch für Frauen, die mehr wollen. Ihnen wird im Rahmen von 12 Schritten gezeigt, was zu tun ansteht, um ihre Ziele zu erreichen.

Ein wenig überrascht war ich schon, dass noch immer Motivationsbücher speziell für Frauen geschrieben werden. Ich dachte, dass die jahrzehntelange Emanzipationsbewegung dazu geführt hat, dass es Frauen nicht mehr an Mut und Selbstwertgefühl mangelt, das zu tun, was sie wirklich wollen. Schlechtes Gewissen und Verlustängste scheint es aber immer noch zu geben, wenn die eine oder andere Frau ihre Talente verwirklichen und ausleben möchte.

Die Autorin reflektiert zunächst, was Mut bedeutet und vergisst nicht zu erwähnen, dass dies auch heißt, authentisch und unverfälscht zu sein. Sie erläutert, weshalb Selbstvertrauen notwendig ist, um mutig zu sein und nennt am Ende des Kapitels den ersten der 12 Schritte, die die Leserinnen aus Fremdbestimmung und Zwängen befreien und die Basis dafür darstellen sollen, die eigenen Träume zu leben.

Es stimmt, was die Autorin schreibt, man muss von innen heraus begeistert sein, wenn man in seinem Leben etwas verändern möchte. Es ist notwendig zu fragen, weshalb man ein bestimmtes Ziel erreichen will. Die Fragen, die die Autorin diesbezüglich formuliert, sind sehr bewusstseinsbildend und sollten zum Ausloten unserer Motive bei Veränderungswillen immer verwendet werden. Der Leser lernt Veränderungskompetenz zu trainieren, seinen roten Faden zu finden und die eigenen Sehnsüchte zu begreifen, die ein großes schöpferisches Potential besitzen, das uns zum Handeln bewegt.

Wüst fordert u.a. auf, mit der traditionellen Rolle zu brechen, weist auf den Saboteur in uns hin, und fordert weiter dazu auf, dass man aus seinem Leben ein Unikat machen soll. Im Rahmen von Merksätzen können sich die Leserinnen immer wieder einprägen, was sie tun sollen, um dabei ihrem Ziel näher zu kommen.

Ressourcen entdecken und die eigenen Stärken leben, diese zum Leuchten bringen sind Themen des Buches. Sehr gut ist das Kapitel, das darüber aufklärt, wie man aus dem eigenen Schuld- und Schamprogramm ausbrechen kann, wie man Schamgefühle ans Licht holt und vieles andere mehr. Bei allem wird nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass man sich Mitgefühl gönnen sollte. Damit wird gezeigt, dass Wüst keineswegs beabsichtigt, im Zuge der Ratschläge zur Selbstverwirklichung einen unheilvollen Egotrip abzusegnen, sondern vielmehr Personen in erster Linie die Angst nehmen möchte, ihren Gaben gemäß zu leben.

Scham- und Schuldgefühle sind zumeist die größten Hürden, die ein Mensch überwinden muss, um bei sich selbst anzukommen. Nur wer dort angelangt ist, hat die Chance, das zu leben, was in ihm steckt.

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen sie zu Amazon und können das Buch bestellen. 

 

Rezension: Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden (Gebundene Ausgabe)

Das Fortschreiten der Jahre ist kein Makel, sondern ein von der Natur vorgesehener Prozess. (H.K.)

Immer mehr Frauen in Deutschland werden älter als 90 oder sogar 100 Jahre. Trotz dieser Tatsache scheinen sich eine nicht geringe Anzahl von Frauen bereits mit 40 Jahren nicht mehr jung und attraktiv zu fühlen und konsultieren Schönheitschirurgen, um sich vermeintlicher Falten zu entledigen. Was treibt diese Frauen um? Wovor haben diese Frauen Angst?

Die Autorin Bascha Mika war bis 2009 Chefredakteurin der TAZ und ist heute Honorarprofessorin an der Universität der Künste in Berlin sowie Publizistin. Nach ihrer Auffassung werden Frauen in den mittleren Jahren Schritt für Schritt ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Als ich dies im Klappentext las, nickte ich diese Aussage nicht ab, denn ich habe diesbezüglich eine völlig andere Meinung, aufgrund anderer Erfahrungen.

Zu Beginn des Buches hat man die Chance, einige Zitate zum Thema Älterwerden zu lesen. Hier haben mir zwei Sentenzen sehr gut gefallen, weil sie in kurzer Form das festhalten, was auch ich im Hinblick auf dieses Thema denke.

"Das Altern erschreckt nur Frauen, die außer ihrer Figur nichts aufzuweisen haben." (Inge Meysel)

"Alter ist irrelevant, es sei denn du bist eine Flasche Wein." (Joan Collins)

Im Rahmen von 10 Kapitel nähert sich die Autorin breitgefächert ihres Themas. Dass Frauen aus der Mittelschicht gesellschaftlich alt gemacht werden, halte ich für fragwürdig. Dass in vielen Frauen ein persönlicher Film zu diesem Thema abläuft, möchte ich bestätigen, doch meiner Einschätzung nach nicht immer ein angstbesetzter. Wer mehr als eine gute Figur aufzuweisen hat, um es mit den Worten Inge Meysels zu sagen, braucht keine Angst vorm Alter zu haben und wird auch keineswegs übersehen. Dafür gibt es genügend Beispiele.

Was soll ich von dem Satz halten: "Der fremde Blick auf ihr Älterwerden macht Frauen unfrei und abhängig, wie es in der westlichen weiblichen Welt ansonsten kaum noch zu beobachten ist"?

Wieso soll eine Frau durch den Blick eines anderen auf ihr Älterwerden unfrei und abhängig werden? Das begreife ich nicht. Älterwerden ist keine Schande, sondern ein Bestandteil des Seins. Dessen dürften sich zumindest nachdenkliche Frauen mittlerweile bewusst sein und das Fortschreiten der Jahre nicht als Makel begreifen.

Mika lässt in ihrem Buch Frauen, Wissenschaftler und Experten sich zum Thema äußern, so dass man sich ein Bild machen kann.

Nach meinen Beobachtungen haben Männer weitaus größere Probleme mit ihrem Älterwerden. Sie sterben bekanntermaßen früher. Abfällige Bemerkungen sind reines Ablenkungsmanöver. Frauen sollten sich nicht als Projektionsfläche zur Verfügung stellen und sich mit Sinnvollerem beschäftigen als mit dem dummen Spiel um das Alter.

Alles in allem ein nicht uninteressantes Buch, das mir erneut zeigt, dass es sinnvoll ist, seinen Selbstwert nicht vom Urteil Dritter abhängig zu machen. Generell meine ich, dass es wirklich wichtigere Dinge auf dieser Welt gibt, mit denen man sich befassen sollte, als das Älterwerden.

Meinen Geschlechtsgenossinnen empfehle ich, sich generell keine Alterungsphobie einreden zu lassen. Bleiben Sie gelassen und freuen Sie sich darüber, wenn Sie Ihren 100. Geburtstag irgendwann feiern dürfen. Falten sind dann ein Indiz, dass Sie nicht schummeln:-))

 Lesenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.
   

Rezension:Chronik Jahresrückblick 2013 (Broschiert)

Der Jahresüberblick 2013 von Bertelsmann erweist sich als vollständige Dokumentation des Jahres 2013. Dabei kann man auf den Innenseiten des Umschlags einen schnellen Überblick über die Schlagzeilen erhalten.

Neben einer Chronik, die sich durch eine Vielzahl von Kurzmeldungen auszeichnet, warten auf den Leser und Betrachter etwa 500 Fotos, in denen das Jahr im Bild festgehalten wird. Des Weiteren hat man Gelegenheit, kleine Berichte zu Themen des Monats und zudem Specials zu lesen.

 Ein Special zu einem Ereignis, das heute vor einem Jahr stattfand heißt "Valentinstag: Tanz gegen die Gewalt". Am 14. Februar 2013 setzte sich die Bewegung "One Billion Rising" mittels einer weltumspannenden Kampagne für das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein. Dabei kamen auch in 198 deutschen Städten viele Frauen der Aufforderung zum globalen Tanz für Frauenrechte nach. Der Valentinstag ist bekanntermaßen der Tag der Liebenden. Solange Frauen jedoch irgendwo auf dieser Welt von Männern Gewalt angetan wird, kann man den 14. Februar nicht mit wirklichem Vergnügen feiern. Noch immer wird, wie man in dem Beitrag nachlesen kann, jede dritte Frau weltweit im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Vereinigten Nationen. Das bedeutet bei der Anzahl unserer Weltbevölkerung, dass mehr als 1 Milliarde Mädchen und Frauen Gewalt angetan wird.

Wussten Sie das? Dazu kommt natürlich die seelische Gewalt, wie man sie tagtäglich beispielsweise im Internet erlebt. Dies zum Thema Valentinstag, dem Tag der Liebenden.

Das Buch enthält viele kritische Beiträge und stimmt den Leser nachdenklich. Hintergründe bleiben nicht ausgespart, zudem werden mit Tabellen, Karten, Grafiken und Dokumenten die Jahresinformationen 2013 abgerundet.

Auf den letzten Seiten gibt es u.a. Infos zu Regierungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Länderkurzinfos im Überblick und nicht zuletzt ein Nekrolog. Hier liest man Namen wie Nelson Mandela, Walter Jens, Dieter Hildebrand, Marcel Reich-Ranicki und hält inne, um vielleicht anschließend zurückzublättern auf Seite 154. Dort erfahre ich, dass der Internet-Handel enorm wächst aber auch, dass vor einem Jahr bereits gut 40% der Waren in Deutschland zurückgegangen sind. Mittlerweile sollen es bereits 50% Rücksendungen sein. Wie ticken die Deutschen? Wissen sie nicht, was sie wollen? Wie muss man ein solch aberwitziges Verhalten werten? Was treibt diese Menschen an? 

Ein Buch, das ich gerne empfehle.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezensionen:Die schönsten Buchhandlungen Europas

"Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus eigenem Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

Vor einiger Zeit habe ich einen Kalender mit wundervollen Motiven von Buchhandlungen rezensiert, der mir eine untergehende Welt in ihrer ganzen Schönheit nahe brachte. Im vorliegenden Bildband nun sind 20 der schönsten Buchhandlungen Westeuropas verewigt worden.

Auf den Weg gebracht haben dieses informative Buch der Leiter des Literaturhauses Hamburg Rainer Moritz sowie die Fotografen Reto Guntli und Agi Simoes.

Nachgezeichnet werden in Wort und Bild unverwechselbare Eigenheiten dieser Läden, die tatsächlich zum Teil wie Bollwerke gegen den Zeitgeist anmuten. Diese Buchhandlungen wollen augenscheinlich nicht austauschbar sein. Über jede der vorgestellten Buchhandlungen erfährt man viel Wissenswertes. Zu finden sie sie übrigens in London, Berlin, Barcelona, Paris, Brüssel, Zürich, Maastricht, Wien, Rom, Bern, Hamburg, Freiburg, Salzburg, Stade, Turin und an Schillers Geburtsort Marbach am Neckar.--- Nach der Lektüre dieses Buches wird es jeden Buchliebhaber danach drängen im Rahmen von Städtereisen diese Buchhandlungen aufzusuchen, weil viel Neugierde geweckt wird.

Besonders angetan bin ich von der "Librairie Auguste Blaizot", einem Antiquariat in Paris. Es befindet sich im 8. Arrondissement. Ganz in der Nähe dieser Buchhandlung lebte einst Marcel Proust. Die Firmengeschichte geht zurück in das Jahr 1874. Moritz skizziert die Aura, die von diesem ehrwürdigen Ort ausgeht, beschreibt, was es dort zu sehen und zu kaufen gibt und wer dort Kunde ist. Hier findet man handsignierte Erstausgaben, die teilweise sehr hochpreisig sein können. Eine Erstausgabe von Voltaires "Candide" aus dem Jahre 1759 wird hier mit 45 000 Euro gehandelt.

In Wien kann man das "Antiquariat Burgverlag" besuchen. Dieses Unternehmen gibt es bereit seit 1920. Bücher werden dort wie Heiligtümer aufbewahrt und gehandelt. Wahrlich faszinierend, welche Kostbarkeiten dort den Besitzer wechseln.

Es führt zu weit, über all die Buchhandlungen im Buch hier etwas zu schreiben. Verliebt habe ich mich nicht zuletzt in eine Buchhandlung in Turin, die ich gerne einmal besuchen würde. Sie trägt den Namen "La Casa del Libro". Während ich mich in das Innenleben dieser Buchhandlung vertiefe, merke ich, dass deren Name in mir eine Erinnerung ausgelöst hat. Ich muss plötzlich an Truffauts Verfilmung des Romans "Fahrenheit 451" denken, an die alte Dame, die in einem bildungsfernen Terrorregime mit ihren kostbaren Büchern verbrennt und an die "Büchermenschen", die den Inhalt eines Buches auswendig lernen, um in geistloser bücherverachtender Zeit das Geistvolle zu retten. Dabei beginne ich zu frieren, nicht ohne Grund.

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Verständigung im Turm zu Babel: Über Multi-Channel-Kommunikation und proaktives Zuhören (Keynotes) (Kindle Edition)

Kluge Multi-Channel-Kommunikation und proaktives Zuhören sind die Voraussetzungen für Win-win-Situationen.

Prof. Dr. Gunter Duecks neueste Publikation befasst sich mit sogenannter Multi-Channel-Kommunikation und proaktivem Zuhören, von dem er ganz zum Schluss seines Textes sagt, dass es selbst dazu verhelfe, unüberwindbaren Betonmauern zu sehen.

Ausgehend von der allseits bekannten Geschichte aus der Bibel vom Turmbau zu Babel entwickelt Dueck seine Gedanken, denen er zunächst einen ketzerischen voranstellt, vermutlich um die Leser hellhörig zu machen. Das tut er, indem er sagt: Einer der größten Irrtümer der Menschheit steckt in dem universellen Ratschlag "Was du nicht willst, dass man die tu, das füg auch keinem anderen zu "- Oder: "Behandele jeden wie du selbst behandelt werden willst". (Zitat, Dueck)

Dueck verdeutlicht zunächst dass introvertierte und extravertierte Menschen "ethnozentrisch" denken und alles nach ihrer eigenen Art bewerten, insofern das Verhalten Dritter u.U. nicht richtig einordnen. Für den Autor scheint das Hauptproblem der Kommunikation zu sein, dass uns nicht tatsächlich bewusst ist, dass wir in den "verschiedensten Dimensionen denken, fühlen und handeln" und insofern eine "Multi-Channel-Kommunikation" betreiben. Dies übrigens scheint die eigentliche Ursache von Kommunikationskatastophen zu sein. Dueck illustriert dies an Beispielen, denen man selbst problemlos weitere hinzufügen kann und oft erst nach Jahren begreift, wie etwas einem Dritten in den falschen Hals gekommen sein könnte. Es geht im Grunde darum, dass Sender und Empfänger auf verschiedenen Kanälen empfangen.

Wichtig ist und dies sollte man sich einprägen, in welcher Diktion man sich ausdrücken möchte. Dueck zählt die einzelnen Möglichkeiten auf und vergisst nicht zu erwähnen, dass es sinnstiftend ist, auf vielen Kanälen gleichzeitig zu senden. Dazu allerdings benötigt man viel Wissen. Kluge Multi-Channel-Kommunikation ist demnach kein Spaziergang.

Dueck verwendet als Basis seines Kommunikationsmodells jenes von Friedemann-Schulz von Thun, das er in der Folge erweitert. Anhand einer Grafik, die der Autor Wikipedia entnommen hat, erläutert er das von Thun`sche Modell und bildet einige Beispiele, die dem Leser die Kommunikationsproblematik aufzeigen. Gezeigt wird dies anhand eines Businessgesprächs und den Fragen, die sich daraus im Geiste ergeben.

Offenbar ist das Hauptproblem in der Kommunikationssituation jenes, dass die Gesprächspartner sich zu wenig kennen und beispielsweise in sachlichen Gesprächen leider zumeist nur für die Logik des eigenen Kopfes reden. Dueck zeigt, wie es sich konkret äußert, wenn ein Redner unsicher sowie ignorant erscheint und Uninteressantes, Unverständliches aber auch Irrelevantes von sich gibt. Man muss sich genau überlegen, wie man seine Gegenüber erreicht und dies bedeutet zu erlernen, die multiplen Perspektiven und die Wirklichkeiten des Empfängers zu verstehen.

Dueck listet einige typische Perspektiven typischer Wirklichkeiten auf und erläutert diese gut nachvollziehbar. Er vergisst dabei nicht darauf aufmerksam zu machen, dass die Kommunikation von Intelligenten und weniger Intelligenten sich nicht selten als schwierig erweist, reflektiert hierarchisch bedingte Kommunikationsschwierigkeiten und stellt u.a Überlegungen zu unterschiedlichen Menschenbildern an, die in Firmen möglicherweise Ursache für wenig kreatives Handeln von Mitarbeitern sind.

Wie Dueck so treffend festhält, werden besonders in großen Firmen, die verschiedenen Denkwelten der Problemzugangsformen nicht verstanden. Weil in Unternehmen nur noch über Meetings und Präsentationen gemanagt wird, verlieren die Firmen kreative Möglichkeiten. Dies natürlich kann großen Verlust zur Folge haben.

Der Autor vergisst nicht zu unterstreichen, dass die Charaktere die jeweilige Wirklichkeit definieren, macht auch auf persönliche Reizthemen aufmerksam und schließlich auf den eingangs erwähnten Ethnozentrismus, der sich bei der Sprachverwirrung und den damit einhergehenden Kommunikationsproblemen als besonders hartnäckiges dickes Brett erweist.

Erläutert wird der Sinn phatischer Kommunikation und der Netzwerkpflege. Bei der phatische Kommunikation geht es darum, Verbindungen durch Small Talk aufrecht zu erhalten. Sie hat eine soziale Funktion und wird von introvertierten Menschen zumeist nicht sehr geschätzt. Wie Dueck so zutreffend klar macht, muss derjenige, der kommunizieren möchte, auch phatisch kommunizieren, vielleicht weil dieses phatische Kommunizieren generelles Kommunizieren erleichtert. Mein Kommentar dazu: Nähe muss eingeübt werden.

Ausführlich erläutert der Autor das Multi-Channell-Modell der Kommunikation, stellt Fragen und bildet Beispiele, die das Modell begreifbarer machen. Immer wieder geht es darum, sich die Vielschichtigkeit der Kanäle mit denen gesendet und empfangen wird, bewusst zu machen. Achtsamkeit ist angesagt und zwar sekündlich.

Über Metakommunikation erfährt der Leser auch Wissenswertes. Ich halte sie für wichtig, weil sie die Beteiligten für Kommunikationsschwierigkeiten sensibilisiert. Mesakommunikation hingegen ist ganz schlecht, weil die Parteien nicht gemeinsam an einem Strang ziehen, sondern stattdessen störrisch in ihren Positionen verharren. Lösungsversuche vertrackter Positionen, weil der eine Meta möchte und der andere in Mesa bleiben will, werden auch aufgeführt, bevor man Wichtiges über proaktives Zuhören liest. Hier geht darum, so Dueck, nicht nur Menschen und Sichtweisen zu begreifen, sondern auch Teile der Welt zum Freund zu machen, sich vielen verschiedenen Wissensgebieten und Fachrichtungen freundschaftlich zu nähern und sie zu "lieben“. Proaktive Zuhörer wollen lernen und verstehen.

Dueck, der eine Zweitwohnung im Internet bezogen hat, hält dort auch Reden und hat im Netz viele Zehntausend Zuhörer. Grund genug für ihn über kanaluniverselle Botschaften, Nachrichten und Reden nachzudenken.

Auf vielen Kanälen klug senden und proaktiv zuhören, das wird nach diesem überaus eloquenten Text deutlich, ist eine Chance für ein erfolgreiches Miteinander sowohl im geschäftlichen als im privaten Bereich.

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können den Text bestellen.