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Rezension:Der Brockhaus Bildung 21: Wissen für das 21. Jahrhundert (Gebundene Ausgabe)

"Der Brockhaus- Bildung- Wissen für das 21. Jahrhundert" birgt eine Fülle von Informationen aus Themenbereichen der Natur und Bildung, der Kultur und Gesellschaft sowie der praktischen Bildung und dokumentiert, wie ratsam es ist, ohne Dünkel durchs Leben zu gehen, auch dann, wenn man Tausende von Büchern gelesen und deren Inhalt vielleicht einigermaßen begriffen hat.

Wissen ist unerschöpflich und selbst nach vielen hundert Leben steht man immer noch am Anfang.

Vermag ein einzelner Mensch im Hier und Heute sich in Mathematik, Strukturwissenschaften, Physik, Chemie, Geologie, Astronomie, Meteorologie, Biologie, Geografie, Bauwesen, Architektur und Stadtplanung, Bergbau und Hüttenwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Verfahrenstechnik, Informatik und Telekommunikation, Medizin, Pharmazie, Agrarwissenschaften, Geschichte, Archäologie, China, Indien, Religion, Der Islam und seine Kultur, Judentum, Sprache, Literatur, Altphilologie, Deutsche Sprache und Literatur, Englische Sprache und Literatur, Romanische Sprache und Literaturen, Slawische Sprachen und Literaturen, Kunst, Musik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft, Staat und Politik, Medien, Volk und Völker, der Mensch, die Psyche, Pädagogik, Kulturtechniken, Kreativität und Lebenspraxis vollständig einzuarbeiten, das gesamte Wissen in sich aufzunehmen, geistig zu verarbeiten, Zusammenhänge herzustellen und daraus Nützliches für die Menschheit zu bewirken?

Wohl kaum. Wir unterscheiden uns eben von der technischen Intelligenz. Sie ist offenbar fähiger als unser Oberstübchen und hat uns von daher schon jetzt um Lichtjahre überflügelt. Das sollte uns zu denken geben. Wir sind ein Auslaufmodell.:-))

Damit wir einen Überblick erhalten, womit Menschen sich wissensmäßig befassen, lohnt es immer mal wieder ein paar Seiten dieses Buches zu lesen. Wenn man Glück hat, trifft man auf einen Bereich, der neugierig macht und uns motiviert, tiefer in ein bestimmtes Spezialgebiet einzutauchen.

Im Bereich Philosophie entdeckte ich zunächst eine Abbildung von Raphaels "Schule von Athen" und wünschte mir, dass ich dieses Fresko irgendwann im Original in Rom sehen darf. Dann ging ich die 14 Seiten Wissen über Philosophie durch und konnte feststellen, dass alles Wesentliche hier zusammengetragen worden ist. Es freut mich, dass man Kants Definition im Hinblick auf Aufklärung mittels roter Schrift hervorgehoben hat und analog mit der Erläuterung der "Hebammenkunst" von Sokrates verfahren ist. Sokrates glaubte, dass Untugend aus Unwissenheit resultiere. Das glaube ich übrigens auch, deshalb sollten wir immerfort um Erkenntnis beten und uns täglich um Wissen bemühen.

Wir erfahren, was eigentlich Gegenstand der Philosophie ist und lernen ihre Gebiete kennen. Zu glauben, sich nach den 14 Seiten in Philosophie auszukennen, wäre vermessen. Wir wissen jetzt nur, wo wir weiterforschen können, wenn uns der Themenbereich interessiert.

Das Buch eignet sich nicht dazu, mit vermeintlichem Universalwissen zu blenden, indem man beispielweise nach dem Lesen zu glauben meint, schlau über die allgemeine Relativitätstheorie, über Quantenphysik oder das Laserlicht in der Nanowelt parlieren zu können. Dererlei kann peinlich enden, wenn man auf Fachleute trifft. Im Buch geht es immer nur um einen Überblick und nicht um Tiefe.

Dennoch würde ich diesen Brockhaus sofort mit auf eine einsame Insel nehmen, denn der Inhalt garantiert mir, das ich mich noch nach Monaten nicht langweile. Zuallererst würde ich mich mit der "Geschichte und Entwicklung des Universums" befassen, anschließend mit der "Entstehung und Entwicklung von Sternen" und mir dann einen Namen für einen neuen Stern einfallen lassen und diesen Stern in Gedanken jemand schenken, der auf einer anderen einsamen Insel gerade mit "Sphärenharmonie" befasst.
Empfehlenswert. 

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Rezension:GEO kompakt : Intelligenz, Begabung, Kreativität: 28/2011 (Broschiert)

Geo kompact Nr. 28 "Intelligenz, Begabung, Kreativität" habe ich mit großem Interesse gelesen. Hier erfährt man u.a., dass musikalisch Hochbegabte oft auch ein mathematisches Talent besitzen und hier auch erfährt man gleich zu Beginn, dass seitens der Forscher mittlerweile bezweifelt wird, dass ein IQ über 150 noch aussagekräftig sei.

Nach wie vor ist nicht völlig klar, was sich hinter dem Wesensmerkmal Intelligenz verbirgt, wie es entsteht und was scharfsinnige von weniger intelligenten Menschen unterscheidet, (vgl.: S. 20). Vor einigen Jahren definierten Wissenschaftler Intelligenz wie folgt: "Intelligenz ist eine sehr allgemeine geistige Kapazität, welche die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken, zum Planen und Problemlösen, zum abstrakten Denken zum Verständnis komplexer Ideen, zum schnellen Lernen und zum Lernen aus Erfahrung umfasst", (Zitat.: S.25).

Die allgemeine Intelligenz bildet die Grundlage für bereichsspezifische Intelligenz. Darunter versteht man spezifische Begabungen oder Talente, wie etwa Sprachgefühl, mathematisches Geschick oder räumliches Vorstellungsvermögen, (vgl.: S.25).

Man wird u.a. über Alternativmodelle von Intelligenzforschern aufgeklärt, die von verschiedenen Intelligenzen, die unabhängig voneinander existieren, ausgehen, (dazu mehr auf der Seite S. 266). Wie auch immer, fest steht, dass jeder Mensch über geistige Energie verfügt, aus der sich die gesamte kognitive Leistungsfähigkeit speist, d.h. die individuelle Schnelligkeit, mit der ein Mensch Informationen verarbeitet.

Man lernt die Anatomie des Scharfsinns näher kennen, liest über die Aufgaben bestimmter Teile im Gehirn, auch der "Amygdala" (Teil des Großhirns), die beim Entstehen starker Emotionen wie Angst, Freude, und Überraschung beteiligt ist. Übrigens lässt uns die Amygdala zudem riskante, bedrohliche Situationen erkennen, z.B. dass eine Brücke instabil ist oder eine Geste aggressiv, (vgl.: S. 37).

Man erfährt verschiedene Erkenntnisse zur Hirnforschung, so etwa, dass bei Menschen mit hohen IQ die Hirnhälften besonders gut miteinander vernetzt sind, (vgl.: S.44).

Thematisiert wird die Entwicklung des Geistes. Hier auch liest man, dass mit dem 5. Lebensjahr die meisten Facetten der Intelligenz entwickelt sind. Man erfährt zudem eine große Anzahl von Studienergebnissen, aus denen u.a. hervorgeht, dass im Durchschnitt die Erstgeborenen einen um 2,3 % höheren IQ aufweisen als anschließend geborene Geschwister und es dafür nachvollziehbare Gründe gibt, dass Konservative einen geringeren IQ haben als Freidenker und musikalisch begabte Menschen überdurchschnittlich häufig einen hohen IQ besitzen. Auch erfährt man, dass Menschen mit einem IQ von mindestens 135 überdurchschnittlich alt werden, ein hoher IQ nicht selten an Kurzsichtigkeit gebunden sei und Menschen, die in jungen Jahren Sport betrieben haben, bessere IQ-Ergebnisse erzielen würden.

Bei allem muss man wissen, dass nur etwa 50% der Intelligenz angeboren ist und dass sich Sprache als Intelligenzverstärker erweist.

Man erfährt Näheres zur Geschichte des IQ-Tests, auch liest man Wissenswertes zu den kognitiven Leistungen von Tieren und zur emotionalen Intelligenz von uns Menschen sowie von der künstlichen Intelligenz der Automaten.

Über die Gabe der Kreativität wird man unterrichtet. Hier liest man, dass kreative Menschen empfindsamer, feinfühliger und stressanfälliger seien als nichtkreative Menschen. Man erfährt des Weiteren wie geniale Einfälle zustande kommen und dass das Heranreifen einer neuen Idee ein solch komplexer Vorgang sei, dass er sich biologisch-chemischen Analysen nahezu gänzlich entziehe, (vgl.: S.128).

Sehr lesenswert auch fand ich den Artikel, der sich mit den Wurzeln der Kreativität auseinandersetzt und hier die Überlegungen zur Frage, weshalb der Mensch die Kunst erfand.

Übrigens haben Menschen mit höherem IQ eine bessere Chance schöpferisch zu sein, (vgl.S.124). Wissen sollte man auch, dass hochintelligente Menschen in besonderem Maße darin begabt sind, analytisch zu denken. Das Querdenken kreativer Menschen finde ich besonders interessant. Welche Bedingungen dafür notwendig ist, erfahren Sie auf Seite 124.
Ein Magazin, das sich zu lesen lohnt. Ein IQ von 150 ist dabei nicht zwingend erforderlich.

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Rezension Peter J. König: "Ich bejahe diese Frage mit Ja"- Dr. Peter Zudeick

In seinem neuen Buch „Ich bejahe diese Frage mit Ja“ beweist der Autor Dr. Peter Zudeick, dass er neben der Tatsache, ein profunder Kenner der politischen Szene, er arbeitet als freier Journalist für diverse Sender der ARD und moderiert im Hessischen Rundfunk eine Sendereihe, ein gerütteltes Maß an feinsinniger Ironie in sich trägt, die ihm erlaubt, jenseits der politischen Tagesaktualitäten die Menschen hinter den Politikern zu erkennen und sie und ihr Handeln ironisch zu durchleuchten.

Dabei muss man Zudeick bescheinigen, dass er die Fähigkeit besitzt, kabarettistisch zu denken und zu formulieren und zwar im klassischen Sinne, politisches Kabarett a la Wühlmäuse, Münchner Lach- u. Schießgesellschaft oder Düsseldorfer Kommödchen, wie es über Jahrzehnte in Deutschland gepflegt wurde, bevor die sogenannten „Commedians“ vergessen ließen, was politisches Kabarett eigentlich wirklich bedeutet. Nicht oberflächlicher, polemischer Klamauk, sondern hintersinnige, intellektuelle Querdenkerei war angesagt, die das „Opfer“ nicht beleidigt, sondern es zum Schmunzeln und Nachdenken anregt. Dies ist das Genre, dem Peter Zudeick sich verschrieben hat. Seine philosophische Ausbildung kommt ihm dabei gerade recht.

Natürlich hat er sich in seinem Buch mit allen Großen der Bundesrepublik Deutschland in der jüngeren und jüngsten Geschichte befasst, wobei der Fokus besonders auf Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel gerichtet ist. Dabei lernen wir diese Staatslenker aus einer anderen Perspektive kennen, losgelöst von dem aalglatten Profil, die die PR-Strategen ihren Schützlingen verpasst haben.

Alles in allem ein kurzweiliges Buch, das auch dem politisch nicht so versierten Betrachter Erhellung und Erbauung bringt und ihm so manches Schmunzeln abverlangt.

Sehr empfehlenswert.

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Rezension: Moderne arabische Frauen

Die freie Journalistin Judith Hornok hält sich häufiger in den Golfstaaten auf, das seit 2004 ihr Schwerpunkt die arabische Welt ist. Sie hat einen sehr guten Einblick in die Kultur und Tradition der Araber und gibt dieses Wissen in „Cross-Cultur-Seminaren“ weltweit an Unternehmen weiter.

Im vorliegenden Buch porträtiert sie moderne arabische Frauen, indem Sie diese in ihrem individuellen Tun kurz vorstellt und anschließend jeweils interviewt. Die Texte kann man in Deutsch und Englisch nachlesen. Von allen Damen ist ein großes Foto vorhanden. Auffallend ist, dass diese höchst agilen, berufstätigen Frauen alle wunderschön sind und durch ihren intelligenten, dabei warmherzig freundlichen Blick, faszinieren.

Sheika Lubna Khalid Sultan al Quasimi leitet als CEO Tejari den ersten Business-to Marketplatz im Mittleren Osten. Sie wurde als erste Frau in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Ministerposten betraut. Diese Frau hat etwas erreicht, was bislang nur wenige Frauen dort erreicht haben. Nach Meinung der Autorin ist es deren spirituelle Ansicht über das Leben, ihr Pragmatismus und ihr Perfektionismus, der inspirierend wirkt.

Hornok stellt den einzelnen Damen kluge Fragen, die dem Leser ermöglichen sich selbst ein Bild zu machen und dieses mit den Eindrücken, die die Interviewerin zu Ende jedes Interviews festhält, vergleichen kann. Fest steht, dass Hornok einen guten, analytischen Blick hat und ein gutes Urteilvermögen in ihren Kurzanalysen dokumentiert.

Zwanzig Damen lernt man näher kennen, darunter eine Bestsellerautorin, eine Direktorin für den Einzelhandel eines Familienkonzerns, eine Rennfahrerin, eine Wissenschaftlerin, Geschäftsführerinnen, Unternehmerinnen, eine Digitalkünstlerin, selbstbewusste, kluge Frauen allesamt.

Sheika Dr. Hind bint Abdul Aziz Al Quassimi wurde seitens der UAE Business Woman Council zur Vorstandsvorsitzenden gewählt. Für sie sind Forschungsarbeiten über Frauen in der arabischen Welt ein wichtiger Teil ihres Lebens. Sie hat Frauen dreier Generationen miteinander verglichen und weiß wie die Frauen und was sich für sie verändert hat.

Diese Veränderungen werden dem Leser klar, wenn er sich mit der neuen Frauengeneration in Arabien befasst. Diese Frauen sind dabei Arabien umzugestalten und es wird nichts mehr so sein wie es war.

Empfehlenswert.

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Rezension:Was Manager über IT-Sicherheit wissen müssen. Die Tricks der Hacker.: Was Manager über Sicherheit wissen müssen. Die Tricks der Hacker (Taschenbuch)

Der freiberufliche Berater für IT Security und Awareness Tobias Schrödel wendet sich mit seinem Buch an Manager, Außendienstler, PC Anwender und alle, die im Beruf mit PC- oder Smartphone arbeiten. Für sein Buch wurde Schrödel von getAbstract auf der Frankfurter Buchmesse 2011 mit einem Preis ausgezeichnet.

Der Autor befasst sich in seinem Werk, wenn von IT-Sicherheit die Rede ist, nicht nur mit dem Passwörtern und Pins, wie man als unbedarfter Internetnutzer meinen könnte, sondern er klärt über die Gefahren beim Nutzen von Geldkarten und Geldautomaten auf, fokussiert anschließend Officeanwendungen und Dateien und erst dann thematisiert er Passwörter und Pins. Schrödel macht deutlich, wie rasch ein kurzes Passwort geknackt werden kann. Wer ein sieben Zeichen langes Passwort besitzt, kann in 9.73 Tagen damit rechnen, dass Hacker es entschlüsselt haben.

Der Autor zeigt wie man sich sichere Passwörter merken und auch was man dagegen tun kann, dass Login-Daten gestohlen werden. Über Passwort-Safes erfährt man Wissenswertes und wieso selbst gute Passwörter gegen KeyKatcher keine Chance haben.

Schrödel zeigt, wie man im Internet unerkannt surfen kann und macht deutlich, weshalb man keine Passwörter speichern soll. Er klärt auch über Abofallen im Internet auf und erläutert, ob Online Banking mit Pin und Tan wirklich sicher sind.

Endlich erfährt man, wieso man SPAM Mails erhält und auch, was man tun muss, um keine mehr zu bekommen. Man wird auch über die richtige WLAN Verschlüsselung aufgeklärt und wie Pay TV im Hotel funktioniert.

Viele wichtige Infos für unterwegs kann man in der Folge in Erfahrung bringen, so auch wie die funkgesteuerten Schlüssel bei Autos funktionieren. Ferner wird man im Hinblick auf Telefon, Handy und Co. in punkto Sicherheit bestens informiert und erfährt, wie man bei kostenpflichtigen Servicenummern zum Nulltarif anruft.

Das Buch hat mich - bezogen auf IT-Sicherheits - tatsächlich schlauer gemacht, obschon die Zeiten absoluter Blauäugigkeit auch bei mir bereits lange vorbei sind, in denen meine Passwörter es möglich machten, meine Privatkorrespondenz problemlos mitzulesen. Das war gewiss spannend für einige Damen und Herren.:-))

Empfehlenswert.

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Rezension:Erotisches Kapital: Das Geheimnis erfolgreicher Menschen (Gebundene Ausgabe)

Die britische Soziologin Dr. Catherin Hakim lehrt an der "London School of Economics". Ihr Buch begreift sie als ein Plädoyer für das erotische Kapital, in dem sie eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Ressource sieht und zwar bei Männern und Frauen.


Mir gefällt, wie vorurteilslos und offen die Autorin mit diesem Thema umgeht und Sachverhalte beim Namen nennt, die oft genug unter der Decke gehalten werden und Ursache unsäglichen Neides sind.

Ihr Buch ist in zwei große Teile untergliedert:

Teil I: Erotisches Kapital und Geschlechterpolitik

Teil II: Erotisches Kapital im Alltag

Die Autorin hat den Begriff "erotisches Kapital" geprägt, um eine schwer fassbare, eminent einflussreiche Kombination aus Schönheit, Sex-Appeal, sozialen Kompetenzen und der Fähigkeit, das eigene Selbst zu präsentieren, in Worte zu fassen- eine Synthese aus sozialer und physischer Anziehungskraft, dank der manche Männer und Frauen besonders angenehme Gesellschaft und liebenswürdige Kollegen seien, (vgl.: S.8). Dr. Hakim macht unmissverständlich klar, dass erotisches Kapital genau wie Intelligenz in jedem Bereich des Lebens- vom Sitzungssaal bis zum Schlafzimmer- ein wertvolles Gut ist. Es kann nicht hinwegdiskutiert werden, dass attraktive Menschen andere attraktive Menschen anziehen und nach Meinung der Autorin keineswegs nur in jungen Jahren, sondern auch im hohen Alter noch.

Untersuchungen haben verdeutlicht, dass Männer finanziell sehr viel stärker von einem reichlich vorhandenen erotischen Kapital profitieren als Frauen, speziell in der Arbeitswelt.


Im ersten Kapitel dieses Buches, das sehr wissenschaftlich angelegt ist, wird der Begriff des erotischen Kapitals im Einzelnen vorgestellt und erläutert, weshalb dieses in unserer modernen Wohlstandsgesellschaft immer mehr Bedeutung gewinnt. Nach Auffassung Dr. Hakims sorgt das Zusammenspiel aus Begehren und Begehrtwerden dafür, dass die Frauen durchweg benachteiligt werden. Das erotische Kapital von Frauen gerät, wie die Autorin nachweist, zwischen die Mühlsteine von männlichem Sexdefizit, männlichem Ego und der Rhetorik von Männern und Frauen.


Bewusst machen muss man sich, dass die moderne Geschlechterpolitik gekennzeichnet ist von einer konsequenten Missachtung der Kostbarkeit von erotischem Kapital und weiblicher Sexualität im Privatleben, so Dr. Hakim. Sie erläutert, weshalb erotisches Kapital systematisch heruntergespielt wird. Das männliche Bedürfnis nach erotischen und sexuellen Lustbarkeiten übertrifft das sexuelle Interesse bei Frauen der jeweiligen Kultur. Einige Frauen lernen diesen Vorteil zu nutzen, andere nicht.

Viele Frauen sind sich nicht bewusst, welchen Vorteil sie Männern gegenüber haben und lassen sich von Männern einreden, ihr erotisches Kapital sei wertlos. In westlichen Hemisphären nutzen Frauen ihr erotisches Kapital weitaus weniger als in anderen Hemisphären. Dies hängt damit zusammen, dass Männer danach trachten, die Wirklichkeit zu bestimmen, Regeln erdenken, die ihre Interessen schützen und sicherstellen, dass Frauen etwaige Vorteile nicht wahrnehmen, (vgl.: S.91). Dr. Hakim zeigt in der Folge auf, dass viele Feministinnen nicht in der Lage sind, diese patriarchalische Voreingenommenheit und die entsprechenden ideologische Kontrollmechanismen abzuschütteln.

Man muss sich darüber klar sein, dass das erotische Kapital ein lebenslanges Plus darstellt und darüber nachdenken, was dieses Kapital für Beziehungen bedeutet, sogar den Marktwert des erotischen Kapitals muss man gedanklich ausloten. Ich bin erstaunt zu welchen Ergebnissen die Autorin bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen kommt und muss ihr in allen Punkten zustimmen.


Es ist wahr, wenn Dr. Hakim konstatiert, dass erotisches Kapital als vierter wichtiger Aktivposten einer Persönlichkeit gesehen werden muss und man daraus seine persönlichen Konsequenzen ziehen soll. Dies bededeutet für Frauen keineswegs ihre Ausbildung zu vernachlässigen, sondern neben der Ausbildung und Weiterbildung, immer auch das erotisches Kaptital im Auge zu behalten und es zu optimieren. Es geht nicht darum, sich zu prostituieren, sondern seinen eigenen Wert in der Gesamtheit zu erkennen und aus diesem Bewusstsein heraus, seine Position in der Gesellschaft anzustreben und zu behaupten.

Empfehlenswert.

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Rezension:Glückskinder: Warum manche lebenslang Chancen suchen - und andere sie täglich nutzen (Gebundene Ausgabe)

Ein Glückskind ist nicht ein Mensch, der sich glücklich, sprich zufrieden fühlt, sondern- folgt man Hermann Scherer - eine Person, die in der Lage ist, loszulassen und die täglichen Chancen, die sich ihm bieten, beherzt zu ergreifen.

Scherer, der in dem Buch auch immer wieder Anekdoten aus seinem Leben einfließen lässt, ist ein solches Glückskind. Der Marketingberater hat bislang über 2000 Vorträge vor rund 400000 Menschen gehalten und 30 Bücher verfasst, die in 12 Sprachen veröffentlicht worden sind, erfolgreiche Firmengründungen realisiert, Vorlesungen gehalten etc. und er ist keineswegs 100 Jahre, sondern gerade einmal 47 Jahre alt.

Das Buch wird für Menschen mit Beamtenmentalität ganz gewiss ein rotes Tuch sein, denn hier geht es darum, zu begreifen, dass man täglich selbst etwas bewegen muss, denn ansonsten bewegt sich nichts. Scherers Credo lautet, dass Alimentierung die Kreativität tötet und dass die Hoffnung auf die helfende Hand, ebenso wie die Planung der kommenden Gelegenheit lähmend auf unseren Biss und unseren persönlichen Erfolg wirkt.

Man hält an Dingen fest, weil man am Leben festhalten möchte, doch es sind gerade die Dinge, die uns vom Leben fernhalten und uns an die Vergangenheit fesseln, (vgl.: S.35). Scherer verdeutlicht, dass das Leben umso leichter wird, je kleiner das Ego ist und empfiehlt möglichst viel Ballast loszulassen, weil dieser uns im Grunde immer teuer kommt.

Wer seine Chancen entdecken möchte und Neues erobern will, muss Altes loslassen, (vgl.: S.43). Diesen Gedanken kennt man aus dem Buddhismus, auch Eckhard Tolle verkündet ihn, dass ein Marketing- Vortragsredner die alte Weisheit ebenfalls verkündet, habe ich hocherfreut zur Kenntnis genommen.

Als ich Scherer las, fühlte ich mich zunächst von der Fülle von Worten etwas abgenervt und dachte immerfort, weshalb lässt er das viele Beiwerk nicht einfach weg, wieso textet er den Leser mit Anekdoten zu? Irgendwann wurde mir klar, dass die Beispiele motivierend wirken, dass es vermutlich nicht genügt, mit Fakten aufzuwarten, dass das Entertainment wahrscheinlich genau das ist, was seinen Erfolg ausmacht, der - und das ist der entscheidende Punkt- offenbar ansteckend ist.

Gefallen hat mir, dass Scherer die Perfektionisten als das outet, was sie sind: Verhinderer von Ergebnissen. Er resümiert: "Darum sind Perfektionisten in Wahrheit meistens furchtbar schlecht, wenn man sie nach ihrer Leistung, nach ihren Resultaten beurteilt. Eine von zehn Aufgaben gelöst, die dafür zu 100 Prozent- macht im Ergebnis 10 Prozent." (Zitat: S.99).

Scherer ist sich sicher, dass Fantasie Lichtgeschwindigkeit und Perfektion Zeitlupe ist und er weiß, dass sich in der Natur nicht der schönste, stärkste und ansonsten perfekte Organismus durchsetzt, sondern der in der jeweiligen Situation am besten zu Umwelt passende, (vgl.: S.105). Dagegen kann man nichts einwenden. Es stimmt, was der Autor schreibt. Daraus müssen wir unsere Konsequenzen ziehen.

Der Marketingberater macht klar, dass man sich in Erfolgsphasen niemals zurücklehnen, niemals träge, abwartend und verantwortungsscheu werden darf, denn dies lässt aus einem Glückskind, das immer seine Chancen nutzt, eine Pechkind werden.

Ausführlich erläutert Scherer, wie man einen Chancenblick entwickelt, der auch damit etwas zu tun hat, dass man Lücken zum Durchstoßen erkennt und der uns abverlangt, immer lösungsorientiert zu handeln.

Glückkinder müssen in der Lage sein, Visionen zuzulassen und das ist nur möglich, wenn man frei und offen ist und sich nicht in eigene Ängste verstrickt. Wichtig ist, was Scherer über chancenintelligente Personen schreibt und auch, was er im Hinblick des inneren Antriebs bekundet, der ein Gradmesser dafür ist, ob man die richtige Chance beim Schopfe packt.

Ein Buch mit vielen klugen Gedanken, sehr motivierend für alle, die gerne selbst ihres Glückes Schmied sind und sich nicht auf Fortuna verlassen möchten, weil sie bereits wissen, wie wetterwendisch diese ist. Chancen suchen und sie wahrnehmen, heißt das Gebot der Stunde. Scherer überzeugt durch sein Buch seine Leser, dass dies funktioniert. Er geht mit gutem Beispiel voran und beweist dadurch, dass er ein kluger Redner und kein Dummschwätzer ist.

Wenn jemand also von sich behauptet, eine Glückskind zu sein, ist er in erster Linie chancen- und lösungsorientert, ein agiler Mensch auf jeden Fall, der nicht satt in der Hängematte ruht.

Empfehlenswert.

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