Heute an Goethes Geburtstag möchte ich das neue Werk von Sigrid Damm "Goethes Freunde in Gotha und Weimar" rezensieren. Die mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin wurde in Gotha geboren und lebt nun in Berlin sowie in Mecklenburg.
Entstanden ist das Buch auf der Basis akribischer Recherche und enthüllt, wie der Klappentext schon vorinformiert "vor dem Hintergrund von Kriegen und Wirrnissen, von Kongruenz und Widerstreit zwischen den benachbarten Fürstenhöfen Gotha und Weimar ein weitgehend unbekanntes Kapitel in Goethes Biographie".
Um wirklich Freude an dem wissenschaftlich angelegten Text mit umfangreicher Quellenangabe zu haben, muss man sich bereits näher mit Goethe, seinem Leben und Werk befasst haben und eine gewisse Geduld aufbringen, um sich in die vielen Fakten zu vertiefen, von denen man sich manchmal fragt, ob man sie wirklich wissen muss oder ob das ein oder andere Detail letztlich bloß die Goetheforschung und Lokalpatrioten interessiert.
1781 reiste Goethe erstmals nach Gotha über diese und Folgeaufenthalte erfährt man Näheres und es bleibt auch seine pausenlose Furcht vor den erotischen und militärischen Eskapaden seines Herzogs nicht unerwähnt. Nicht wenige Ärgernisse scheint es für ihn am Weimarer Hof gegeben zu haben und insofern Gründe genug, um sich an einen anderen Fürstenhof zu begeben, wenn da nicht die Liebe und die Freunde ihn zurückgehalten hätte. Zunächst die Liebe zu Charlotte, später dann zu Christiane.
Alle Abwägungen bleiben Fiktion. Die Fakten in diesem Buch wirken auf mich wie ein Spätsommertag. Ich fühle wie der 265 jährige Goethe über die Schulter mitliest, lächelt und mir ins Ohr flüstert: Niemals hätte ich die Gespräche mit Anna Amalia missen mögen.:-))
Goetheliebhaber, die neben seinen Schriften auch gerne immer wieder Neues über sein Leben in Erfahrung bringen möchten, dürfen sich freuen und nach der Lektüre nach Gotha reisen, ganz im Geiste des heutigen Geburtstagskindes, der als 78 jähriger bekundet hat, dass er "oft und gern" in Gotha gewesen sei.
Empfehlenswert.
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