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Rezension: Verborgene Schätze in Paris- Marin Montagut- Dumont


Marin Montagut stellt in diesem zauberhaften Bildband die schönsten Traditionsgeschäfte und Manufakturen von Paris vor. 

Die Illustrationen im Buch stammen von Marin Montagut, die Fotos haben Ludovic Balay, Pierre Musellec und Romain Ricard realisiert. 

Marin Montagut, dessen Eltern Antiquitätenhändler in Toulouse waren, verbrachte seine Kindheit und Jugend, wie er festhält, mit schönen Dingen. Später dann in Paris verspürte er den Drang, verborgene Schätze zu entdecken und hinter Kulissen zu blicken. In seinem Werk stellt er neunzehn zauberhafte Orte vor, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Mittels Fotos und von Montagut gefertigten Aquarellen und Moodboards gelingt es ihm, die Farben und Stimmungen dieser Orte den Lesern zu vermitteln. Er fragt, was all diese Orte verbindet  und stellt fest: "Sie sind die Seele von Paris- Seite um Seite betreten Sie in diesem Buch verborgene Museen, fast vergessene Ateliers und traditionsträchtige Geschäfte." 

Der Autor schreibt zunächst von seinem eigenen Ladengeschäft "Marchand d´objets en touse genres". Auf beeindruckenden Fotos lernt man das Ladeninnere kennen und erhält eine Idee, was alles man dort erwerben kann. Viel Porzellan und schöne Bilder, Figuren und anderes mehr, alles hochwertig, machen ebenso neugierig, wie die Inneneinrichtung und die nostalgischen Tapeten. 

In der Folge dann lernt man die einzelnen Orte, die er in der Einleitung angekündigt hat, kennen, zuallererst "La Maison du Pastel", ein winziges Geschäft in einem Hinterhof, im 3. Arrondissement. Dort werden Pastellkreiden verkauft, die seit 1870 in der Kreidemanufaktur Roché und Zayer auf dem Land hergestellt werden. Der Autor berichtet über das Unternehmen und dessen Tun und zeigt anhand toller Fotos das kleine Geschäft in Paris, wo die Kreide vertrieben wird. 

Es geht weiter mit einem Laden, in dem Posamentieren verkauft werden. 300 verschiedene Borten können in der Werkstatt an hölzernen Jacquard-Webstühlen aus dem 19. Jahrhundert hergestellt werden. Hier wie bei all den anderen besuchten Orten erfährt man stets auch historisch Wissenswertes und kann anhand der Fotos und Illustrationen vielfältige Eindrücke erwerben. So auch vom "Musée de Montmartre" im 18. Arrondissement. Hier liest man u.a., dass im Erdgeschoss des Hauses Wechselausstellungen sowie das "Café Renoir" beherbergt sind. Ein Ort also, den man immer wieder aufsuchen kann und mit Neuem konfrontiert wird.

Dann lernt man das "Musée de Mineralogie" kennen. Es befindet sich im 6. Arrondissement und wurde bereits 1794 eröffnet. Wer Steine liebt, wird begeistert sein, von all dem, was hier gezeigt wird. Das Flair dort wird wie folgt beschrieben: "Besucht man die Räume dieses Museums, bekommt man ein Gespür für Ruhe und Ewigkeit und wird daran erinnert, dass noch vor Luft und Wasser Steine den Ursprung unserer Erde bildeten."

Doch dann: ein Traum und Pilgerstätte für alle, die Bücher lieben! "Librairie Jousseaum" im 2. Arrondissement! Bücher so weit das Auge reicht! Die Fotos sprechen für sich. 

Unmöglich, im Rahmen dieser Rezension alle 19 Orte zu streifen. Jeder Ort birgt ein Geheimnis, das durch die Lektüre dieses Buches ansatzweise, d. h. nicht alles verratend, gelüftet wird. Man ist neugierig mehr zu erfahren, den Duft vor Ort einzuatmen,  den Flair zu erfassen, die vielen Dinge zu bestaunen. 

Kurzum: Ein bibliophiles Buch für Menschen, die Paris, Manufakturen, kleine Museen und grundsätzlich das Schöne lieben.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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