"Wenn Sie das Verhalten eines Menschen oder einer Organisation erstaunt, fragen Sie sich, welches Anreizsystem dahintersteckt. Ich garantiere Ihnen, dass Sie 90% des Verhaltens so erklären können. Leidenschaft, geistige Schwäche, psychische Störungen und Bosheit machen höchstens 1O% aus." (Dobelli, S.71)
Der Autor dieses Bestsellers ist der Amazon-Rezensent Rolf Dobelli. Der Schweizer Schriftsteller ist Mitglied des PEN und des Schriftstellerverbandes ADS. In F.A.Z. veröffentlicht er übrigens allwöchentlich Kolumnen. Promoviert hat Dobelli einst an der Elite-Universität St. Gallen, gründete vor Jahren mit Freunden die Firma "get Abstract", deren Präsident er heute ist und vermarktet weltweit Buchzusammenfassungen.
Weshalb Rolf Dobelli so erfolgreich ist, wird klar, wenn man sein jüngstes Werk gelesen hat, ein Buch, das u.a von Dr. Christoph Franz, dem Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa AG, von Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Gründer und Honorary Chairman von Roland Berger Strategie Consultants, als auch von der Harvard- Professorin Iris Bohnet hochgelobt wird.
Das von Birgit Lang illustrierte Buch enthält 52 kurzweilig zu lesende, lebenskluge Texte, die sich mit wirtschaftspsychologischen Erkenntnissen befassen und den aufmerksamen Leser zu manchem Aha-Erlebnis veranlassen. Schafft man es, all die Denkfehler, die Dobelli auflistet, im eigenen Verhalten auszumerzen, ist allerdings noch lange nicht gesagt, dass man ähnlich erfolgreich wird wie der Schweizer Mitrezensent, (ich sage nur "Survivorship Bias"). Dobelli fügt in seinem Buch wirtschaftspsychologische Begriffe in spannend zu lesende Anekdoten und Geschichten ein und bringt auf diese Weise dem arglosen Leser Begrifflichkeiten entgegen, hinter denen sich erfolgsversprechende Erkenntnisse verbergen, die hochkarätige Beraterfirmen mit Sicherheit schon lange in ihre Beratungssystematiken eingebaut haben und falls nicht, es spätestens nach der Lektüre dieses klugen Büchleins tun werden.
Hier ist die Rede von "Social Proof", dem "Overconfidence-Effekt", von "Story Bias", von der "Kontrollillusion", von der "Es-wird- schlimmer-bevor-es-besser-kommt-Falle", von der "Regression zur Mitte", vom "Endowment-Effekt", von "Social Loafing", von "fundamentalen Attributionsfehlern" und anderen Begriffen mehr.
Indem Dobelli die Begriffe aus der wissenschaftlichen Erläuterungsecke der Unibibliotheken herauszerrt und sie in seine Plaudereien einbaut, schafft er es, die richtigen Anreize zu geben, damit selbst in Hintertupfingen sich Leser zukünftig intensiver mit Wirtschaftspsychologie befassen. TOP 1 auf der Spiegelbestseller-Liste ist eine klare Aussage. Dobelli hat begriffen, wovon er schreibt und er lässt andere am wirtschaftspsychologischen Herrschaftswissen teilhaben. Dafür und für die Kurzweil beim Lesen 5 Sterne. Bravo.
Empfehlenswert.
Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen