Leo Martin hat Kriminalwissenschaften studiert bevor er zehn Jahre lang beim deutschen Geheimdienst tätig war und als einer der erfolgreichsten Agenten unseres Landes galt. Im vorliegenden kurzweilig zu lesenden Buch zeigt er an einem wahren Fall, den ich nicht gedenke, hier zu verraten und vielen Tricks aus dem Agentenhandbuch, sein Erfolgsgeheimnis.
Wie der Autor gleich eingangs hervorhebt, ist für Agenten und Agentinnen Menschenkenntnis eine Grundvoraussetzung. Martin möchte mit seinen Tipps uns Lesern helfen, die Absichten unserer Gegenüber zu durchschauen, um dadurch zu lernen, zielführend mit ihnen zu kommunizieren.
Nach der Lektüre von diversen Ratgebern von Psychologen fand ich die Erkenntnisse eines Praktikers ebenfalls sehr bereichernd. Man wird von ihm nicht nur über den Unterschied zwischen einem "Lupentyp" und einem "Weitwinkeltyp" aufgeklärt, sondern auch darüber wie "Macher", "Kontakter" und "Analysten" ticken und wie man mit ihnen erfolgreich umgeht.
Die Charakterisierung dieser zuletzt genannten drei Menschentypen fand ich sehr lehrreich und werde sie fortan speziell beim Scannen mir unbekannter Menschen mit einbeziehen, um unnötige Konflikte zu vermeiden.
Interessant auch, was Leo Martin in puncto kriminalistischer Lügenerkennung zu berichten weiß. Lügen bedeute stets doppelte, dreifache oder vierfache Buchführung halten zu müssen. Wer lügt, sei körperlich und geistig belastet, (vgl.: S. 95). Der Autor zeigt, wie man beim Gegenüber kleine und große Lügen entlarven kann. Selbst, wenn man schon etwas länger auf dieser Erde lebt, lernt man von diesem Autor so manche versteckten Anzeichen von lügenhaftem Verhalten seiner Mitmenschen kennen, auf die man zuvor vielleicht nicht geachtet hat.
Was man u.a. von Leo Martin auch lernen kann, ist: einen Analysten nicht für unmenschlich, einen Macher nicht für unbeherrscht und einen Kontakter nicht für naiv zu halten. Man muss schon tiefer schauen, um die vielen Facetten dieser drei Typen in ihrer Gesamtheit auszuloten und darf sich nicht von Momentaufnahmen blenden lassen. Es ist immer ein Fehler sein Gegenüber zu unterschätzen und es aufgrund von vermeintlichen Schwächen klein reden zu wollen.
Ein Macher ist kein bloßes Großmaul, ein Kontakter keine bloße Plaudertasche und ein Analyst kein bloßer Prinzipienreiter. Alle habe eine Menge Stärken, die man gut nutzen kann in einem erfolgreichen Team. Das macht das vorliegende Buch dezidiert deutlich.
Ein spannendes, lehrreiches Buch, das ich gerne empfehle.
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