Autor dieses Buches ist Dr. Reinhard K. Sprenger. Er ist Philosoph sowie profiliertester Managementberater und Führungsexperte Deutschlands, zu dessen Kunden fast alle DAX 100- Unternehmen und zahlreiche internationale Konzerne zählen.
Sein Buch mit dem Titel "Das Prinzip Selbstverantwortung- Wege zur Motivation" beginnt er mit einem Zitat von George Bernhard Shaw. Das lässt nicht nur Betriebswirte aufhorchen.
Wie Sprenger in seiner Einleitung schreibt, möchte er nachstehende Fragen beantworten:
Was kann ich tun, damit Mitarbeiter Verantwortung übernehmen?
Wie setze ich das Potential meiner Mitarbeiter frei?
Wie schaffe ich ein Unternehmen, in das die Mitarbeiter morgens gerne kommen?
Wie vielen Ratgebern zu entnehmen ist, erfährt man auch in diesem, dass nicht wenige Mitarbeiter abgetaucht sind und durch jahrelange Entmündigung Verantwortung für sich, ihre Motivation und Leistung verlernt haben. Dem Autor geht es um das Bewusstsein, mit dem Menschen ihre Arbeit tun, konkret geht es ihm um Engagement, um Initiative und um das Gefühl mit dem, was man beruflich tut, im Einklang zu stehen. Dabei hat er das Individuum in Fokus.
Sein Buch untergliedert er in das
-Philosophische Hauptstück
und das
-Pragmatische Hauptstück.
Im philosophischen Hauptstück legt er die geistigen Grundlagen für Selbstverantwortung, Selbstmotivation und Selbstverpflichtung. Hier wendet er sich an alle, unabhängig von ihrem hierarchischen Rang.
Es geht um drei Säulen der Selbstverantwortung:
Wählen (Autonomie)
Wollen (Initiative)
Antworten (Kreativität)
Dabei muss man wissen, dass man immer die grundsätzliche Freiheit der Wahl hat. Man kann sich für Verantwortung entscheiden und hat damit diese gewählt. Mit der Wahl ist man verantwortlich für diese Wahl und hat die Konsequenzen zu tragen, auch dann, wenn man unbewusst wählt. Über Konsequenzen zu klagen, zerstöre das Selbstwertgefühl.
Wollen im Zusammenhang mit Selbstbestimmung bedeutet auch, sich für Veränderungen einzusetzen, die uns im Arbeitsalltag stören. Querdenker in Firmen beweisen, dass sie eigenverantwortlich denken und demonstrieren Loyalität, wenn sie durch konstruktive Kritik und Handeln zur Verbesserung von Ergebnissen beitragen wollen.
Der Autor zeigt, dass man sich seine Angst genau anschauen soll, wenn man bemerkt, dass man in einem Unternehmen positive Veränderungen nicht umsetzen kann, weil systemisch alles blockiert ist. Zu bleiben heißt, seine Handlungsfreiheit aufzugeben, zu gehen, bedeutet Angst zu überwinden und endlich das zu tun, was wir wollen.
Nach Auffassung Sprengers kann man es sich nicht leisten, den Job den man nicht liebt, zu behalten, weil ein solches Verhalten krank macht. Krank macht ein Umfeld, dass Selbstverantwortung untersagt, denn es entfremdet uns vom täglichen Tun.
Ich stimme Sprenger zu, was Disziplin und Konzentration anbelangt und auch wenn er schreibt, wer nur sein Ziel im Kopf habe verkrampfe. Es ist nicht neu, muss aber immer wieder betont werden, dass die Freude an der unmittelbaren Erfahrung, Individuen zu Kreativität und ungewöhnlichen Leistungen antreibt.
Ich möchte den Inhalt des Buches nicht runterbeten, obschon jede Zeile es verdient hätte. Sprenger sieht die Gefahren der Entfremdung der Arbeit, die letztlich egal nun auf welcher Hierarchieebene die Bereitschaft zur Selbstverantwortung aushebelt.
Jede Form von Hierarchie sabotiert die Bereitschaft zur Selbstverantwortung und führt zum Wegdelegieren von Entscheidungen. Am Ende entscheidet dann keiner mehr. Das führt zu Misserfolg.
Sprenger will weg vom Leithammel, dass lässt er zu Beginn seines 2. Hauptstückes bereits durchblicken. Das Führungsziel heißt: Selbstverantwortung. Sehr lobenswert. Das setzt nach meiner Ansicht eines aber voraus, dass der alte Leithammel kein Narzisst ist und Klugheit anderer als Bereicherung sieht. Ansonsten kann man es vergessen und geht besser.
Ich teile mit dem Autor in allen Punkten die Meinung aufgrund von eigenen jahrzehntelangen Beobachtungen und stimme natürlich gerne zu, wenn Sprenger konstatiert, dass Führung letztlich Beziehung heißt und halte es auch für wichtig, in Mitarbeitern den Menschen zu erkennen.
Die Erkenntnisse aus ethischen Betrachtungen diverser Philosophen setzt Sprenger sehr klug praktisch um und tischt sie gewissermaßen mundgerecht den Führungskräften auf, die dann häppchenweise lernen, wie man sinnstiftender mit Mitarbeitern arbeiten kann und zwar so, dass die Betriebsergebnisse einfach besser sind.
Zur Selbstverantwortung führen, heißt Belohnung und Bestrafung vermeiden, heißt auch nicht abzuwerten etc. und heisst vor allem auch glaubwürdig zu sein. Sich all das bewusst zu machen, ist ein guter Schritt, um Selbstverantwortung aller zu erreichen. Dann ist unpatriarchliches Handeln angesagt.
Ein gutes Buch eines klugen Autors, der sein Wissen sinnvoll weitergibt, nämlich praxisorientiert.
Empfehlenswert.
Helga König
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