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Rezension: Die Kunst mit Schwerem leicht zu leben- Eine Lebensschule- Beate Scherrmann-Gerstetter, Manfred Scherrmann- Herder

Das Autorenteam Beate Scherrmann-Gestetter (Diplompädagogin und Theologin) und Manfred Scherrmann (Paar- und Familientherapeut) zeigen im vorliegenden Buch wie man innere Stärke gewinnt, wenn unsere Lebenssituation diese besonders erforderlich macht. 

Das Buch  ist in fünf Teile untergliedert: 
Teil 1: Innere Stärke gewinnen 
Teil 2: Loslassen was war 
Teil 3: Neues einüben 
Teil 4: Grundlegendes, um innerlich frei zu werden 
Teil 5: Wenn uns sehr Schweres herausfordert. 

Die beiden Autoren haben die Kapitel gemeinsam geschrieben. In den ersten  drei Teilen zeigen  sie wie Menschen es sich durch das Missachten einfacher Verhaltensregeln im Alltag unnötig schwer machen. Zugleich wird erläutert wie man es sich leichter machen kann und zwar, indem man seine Sichtweise verändert. Es wird darauf hingewiesen, dass Fehler zu machen zum Menschsein gehört, es aber nicht nötig sei, stets die gleichen Fehler zu machen. Wichtig sei es, in Fehlern Lern- und Entwicklungschancen zu sehen.  Das ist nicht neu,  kann aber nicht oft genug   gesagt werden.

Es wird thematisiert wie man guten Gedanken Raum verleiht und hier auch, dass die Konzentration auf Schönes in der Natur der Seele gut tue. 

Wer ein seelisches Tief habe, halte sich weitgehend von anderen fern, selbst von guten Freunden. Man müsse sich jedoch bewusst werden, dass das Pflegen guter sozialer Kontakte unser Lebensgefühl entscheidend beeinflusst. Soziales Engagement unterstütze auch die geistige Leistungsfähigkeit im Alter. Auch das ist klar.

Immer wieder kann man sich anhand von Beispielen aus der Praxis einen guten Eindruck von dem verschaffen, was die Autoren raten. Warum das Loslassen wichtig ist, wird beleuchtet, auch weshalb man sich aus der Opferrolle herausentwickeln soll. Wer Ursachen für Leid erkennen möchte, muss sich seinen Problemen stellen und sich beispielsweise aus alten Mustern lösen. Wer feste Verhaltensmuster verändern möchte, benötigt Zeit. Ballast abwerfen, Schuldgefühle verabschieden und anders mehr sind oft wichtig, um erneut innere Stärke zu gewinnen. 

Auch trauern ist notwendig, damit das eigene Leben gut weitergeht und nicht auf Dauer vom erlittenen Verlust verdunkelt wird. Wie man Neues einübt, wird auch gezeigt. Danken und Achten verändert uns Menschen positiv, ganz ähnlich wie anerkennende Worte. Falls jemand damit bislang Probleme hatte, wird ihm nach der Lektüre klar, weshalb er es ändern möge. 

Dass man mittels Bewegung zur inneren Ruhe finden könne, hat der ein oder andere gewiss schon gehört und dass man innerlich Abstand nehmen soll, wenn uns etwas nicht gut  tut,  ebenso. 

Sofern es im Familiensystem, in der eigenen Lebensgeschichte oder in der aktuellen Lebenssituation viel Schweres gibt, dann sei Grundlegendes notwendig, um weiterzukommen.  Darüber erfährt man in Teil 4 mehr.  

Wie man Frieden mit der eigenen Geschichte schließt und die eigene Lebenssituation entlastet,   wird  gut beleuchtet. Das Motto lautet Hinschauen- Annehmen- Loslassen. 

Teil 5 zeigt eine weitere Möglichkeit mit Schwerem umzugehen. Hier wird auf spirituelle Ebenen verwiesen wie auch auf Meditation, mittels der man das Schwere im Leben vielleicht ein wenig erleichtern kann. 

Selbst, wenn uns mancherlei klar ist, benötigt man in Zeiten, wo vieles auf uns lastet, Bücher wie dieses, weil  sie Trost schenken und  uns erneut Mut verleihen, innerlich stark zu sein.

Empfehlenswert 

Helga König

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