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Rezension: Die schönsten Bibliotheken der Welt-Massimo Listri- TASCHEN

In diesem reich bebilderten Prachtband von TASCHEN werden die schönsten Bibliotheken der Welt vorgestellt. Dabei sind diese untergliedert in vier Rubriken und zwar in: 

Südeuropa
Italien, Spanien und Portugal 
West- und Nordeuropa 
Irland, England, Frankreich, die Niederlande und Schweden 
Zentral Europa 
Deutschland, Schweiz, Österreich Tschechien 
Amerika
USA, Mexiko, Brasilien und Peru 

Den vier Rubriken vorgeschaltet ist eine umfangreiche Einleitung von Georg Ruppelt mit dem Titel "Gedächtnis der Welt". Dieser und alle weiteren Texte im Buch sind in englischer, deutscher und französischer Sprache abgedruckt. 

In der Einleitung erfährt man u.a., dass die ältesten noch existierenden Bibliotheken Europas aus dem Mittelalter stammen. Doch der Beginn einer allgemeinen Sammeltätigkeit setzte bereits früher ein. Etwa 14 Generationen umfassen diese Jahrhunderte seit dem frühen Mittelalter. Dabei kennen große Bibliotheken idealerweise keine Grenzen und stellen in ihrer Gesamtheit ein Wunder dar, so Ruppelt, weil sie auf vergleichsweise kleinem Raum die Welt abbilden, "wie sie ist, wie sie war, wie sie möglicherweise sein wird, aber auch wie sie sein sollte und wie sie sein könnte."

Ruppelt bezeichnet Bibliotheken als Speicher für die Tatsachen der realen Welt ebenso wie für die vielen Alternativwelten der Fantasie. Sie bilden den Geist vieler Individuen ab. Darüber hinaus lassen sie geistige Prozesse von einzelnen Gesellschaften wie auch Gemeinschaften oder der gesamten Welt erahnen. 

Das Wort Bibliothek kommt aus dem Griechischen und bedeutete ursprünglich eine Bücherkiste für Papyrusrollen. Heutzutage wird allerdings damit eine Bücher- und Mediensammlung bezeichnet. Diese dient zumeist nicht kommerziellen Zwecken und steht einem eingeschränkten Benutzerkreis oder der Allgemeinheit für Information, Wissenschaft, Bildung und Unterhaltung zur Verfügung. 

Wissen sollte man, dass Bibliotheken seit alters her vier Hauptaufgaben  zu bewältigen haben: 

1. Informationen als Texte, Bilder oder Daten planvoll zu sammeln 

2. Diese zu konservieren und zu schützen 

3. Sie zu ordnen und zu erschließen 

4. Sie bereitzustellen und zu vermitteln

Man erfährt Wissenswertes über das Bibliothekswesen im Alten Orient und in der Antike, des Weiteren im Mittelalter, im Humanismus und in der Reformation, im Barock, im 18. Jahrhundert wie im 19. und 20 Jahrhundert. Thematisiert werden zudem die Gefahren, die Bibliotheken ausgesetzt waren und es noch immer sind. So haben Kriege und Unruhen Bibliotheken stets gefährdet und Bücherdiebstähle hat es leider auch immer gegeben. Auch darüber erfährt man Wissenswertes. Schlussendlich erfährt man Näheres über die Bibliotheken der Zukunft, bevor man in die traumhaften Bilderwelten einsteigen kann, die die schönsten Bibliotheken der Welt präsentieren. Das Staunen lässt selbst  bei mehrfachem Studieren der Seiten nicht nach, zumal die Fotos von ausgesuchter Qualität sind.

Im Rahmen von interessanten Texten erfährt man dann Näheres über die gezeigten Bibliotheken, deren Schönheit Seite für Seite überwältigt. Natürlich hat man die Herzogin Amalia Bibliothek in Weimar nicht vergessen und auch nicht die Stiftsbibliothek in St. Gallen, die seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. 

Für Bücherliebhaber hat dieser Bildband natürlich einen besonderen Reiz und macht neugierig, die eine oder andere Bibliothek persönlich aufzusuchen, um vor Ort nachzuvollziehen, was uns Menschen eigentlich ausmachen sollte und wozu wir auf dieser Welt sind: Um uns zu bilden, Bildung weiterzugeben und dadurch Frieden und Wohlstand für alle zu ermöglichen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Massimo Listri. Die schönsten Bibliotheken der Welt

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