Der 2011 verstorbene Prof. Dr. Heinz Ludwig Arnold war Honorarprofessor an der Universität Göttingen und freiberuflicher Publizist. Das vorliegende Buch enthält lesenswerte, sehr umfangreiche Interviews dieses Mannes, die er mit nachstehenden Personen zwischen 1971- 1984 führte: Heinrich Böll, Günter Grass, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger, May Frisch, Friedrich Dürrenmatt Günter Wallraff, Peter Handke, Rolf Hochhuth, Peter Rühmkopf, Helmuth Heißenbüttel, Peter Weiss, Jurek Becker und Wolfgang Hildesheimer.
Natürlich habe ich mit besonderem Interesse den Dialog gelesen, den Dr. Arnold mit Heinrich Böll führte und hier Bölls Repliken auf die Fragen, in welchem Verhältnis er zur Kirche und zur Religion stand als er zu schreiben begann und wie sich sein Verhältnis mit der Zeit verändert hat.
Martin Walser berichtet u.a., dass er bei Kafka gesehen habe, dass ein einzelner nichts mache könne. Ob er heute noch immer so denkt, sei dahin gestellt, denn schließlich hat er als einzelner bewiesen, dass er durch seine Literatur Bewusstsein zu schaffen mag.
Des Weiteren erfährt man, weshalb Max Frischs Romane fast geschichtslos sind und wieso das Existentielle dort parabolischen Charakter habe, aber man liest auch höchst Privates, so etwa ob Friedrich Dürrenmatt gute Freunde hatte.
Mich haben die Antworten aus vergangenen Zeiten von noch lebenden Schriftstellern fast ein wenig mehr interessiert als von den bereits verstorbenen, weil es mich besonders neugierig macht, wie sich Standpunkte im Laufe des Lebens verändern oder auch festigen.
Mich haben die Antworten aus vergangenen Zeiten von noch lebenden Schriftstellern fast ein wenig mehr interessiert als von den bereits verstorbenen, weil es mich besonders neugierig macht, wie sich Standpunkte im Laufe des Lebens verändern oder auch festigen.
1975 schreibt Wallraff, er arbeite daran, sich zu erübrigen, sich überflüssig zu machen, weil er in einem solchen Fall seine Aufgabe erfüllt habe. 2012 sind erneut Bücher von Wallraff aufgelegt worden. Wikipedia konnte ich entnehmen, dass Wallraff die Sozialreportage nach wie vor für notwendig erachtet. Insofern ist seine Arbeit nach wie vor noch nicht abgeschlossen und man darf sich gewiss weiterer Statements erfreuen.
Die Fragen Dr. Arnolds outen ihn, den Fragensteller, als einen sehr intelligenten, analytischen Kopf, der genau wusste, wie man konstruktive Gespräche führt
Ein lesenswertes Buch, das ich gerne empfehle..
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