Robert Burdy, der Autor dieses Buches, ist Journalist und Kommunikations-Coach. Mit Gerald Hüther gemeinsam schrieb er das Werk "Wir informieren uns zu Tode".
Das Vorwort des vorliegenden Buches hat übrigens Gerald Hüther verfasst, dessen Bücher ich sehr zu schätzen weiß.
Die aus 10 Kapiteln bestehende Publikation beginnt nach dem Vorwort mit einer Einleitung des Autors. Hier lässt uns Robert Burdy wissen, dass man Kindern im Grunde nur vermittele, wie man Wortgeräusche mache, nicht aber, was man sage. Durch diese falsche Kommunikation entstehe wortreiche Sprachlosigkeit.
Burdy möchte zeigen, wie wir Information mit anderen teilen, denn nur das Teilen von Informationen mit anderen Menschen, die unser Leben in irgendeiner Form berühren, sei geglückte Kommunikation. Gescheiterte Kommunikation töte gemeinsame Projekte, Beziehungen und Lebensträume. Perfektes Teamwork setze rund laufende Kommunikation voraus.
Der Autor geht zunächst der Frage nach, was sich ereignet, wenn man miteinander kommuniziert. Es gehe letztlich darum, in einer stets komplexer werdenden Welt, Lösungen für Probleme zu finden, indem man von den Erfahrungen anderer profitiere. Gegenseitig voneinander zu lernen, sei eine essentielle Grundmotivation für Kommunikation.
Während verletzende Kommunikation einer Körperverletzung gleichkomme, bedeute gelungene Kommunikation Entwicklung. Dabei muss uns klar sein, dass wir mit "Offenheit" verletzen könne und damit unser eigenes Bedürfnis nach "Verbundenheit" verletzen. Neben dem Bedürfnis nach Gestaltung des eigenen Lebens sei das Bedürfnis nach Verbundenheit das zweite essentielle Grundbedürfnis von uns Menschen.
Sich fragen, was man mit zu sendenden Botschaften erreicht, ist im Vorfeld sinnstiftend.
Der Autor geht auf die Frage ein, was man emotional bewirken möchte und unterstreicht die Tatsache, dass Kommunikation, die gelingen soll, mit großer Achtsamkeit vorgenommen und umgesetzt werden müsse. Es geht nicht darum, was man sagen kann, sondern, was man sagen will.
Wichtig vor allem, ist Freundlichkeit, wenn man kommunizieren möchte. Dies aber scheint nur wenigen bewusst zu sein. Die Ergebnisse sind entsprechend.
Der Wunsch, mit anderen verbunden zu sein und sich gegenseitig zu helfen, sei der Ursprung jeglicher Kommunikation.
Spannend zu lesen ist nicht zuletzt Kapitel 4, wo man mehr über Unaufmerksamkeitsblindheit erfährt, die ein Ausdruck des Relevanzfilters im Gehirn verkörpere. Die meisten Menschen richteten ihre Aufmerksamkeit genau dorthin, wo sie Relevanz erkennen würden. Für den Überblick in Sachverhalten, ist das nicht immer genug.
Was es mit Narrativen auf sich hat, wir sehr gut erläutert. Sie seien der Versuch, alle Informationen in einen erzählten Zusammenhang zu bringen. Obschon dies eine wichtige Funktion sei, dürfe man nicht außer Acht lassen, dass diese Geschichten unser Bild von unserer Welt und unsere Mitmenschen bis zur Unkenntlichkeit verzerrten.
Wie notwendig es ist, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen, wird auch erklärt. Dabei gilt es offen zu bleiben, Bewertungen in unseren Narrativen zu hinterfragen und manche unserer Geschichten umzuschreiben, wenn wir emotional intelligent kommunizieren möchten.
Wichtig natürlich sei auch das Zuhören. Worin der Wert des aktiven Zuhörens liegt, kommt auch zur Sprache und noch vieles andere mehr. Doch ich möchte nicht zu viel verraten...
Die insgesamt acht Maximen emotional intelligenter Kommunikation, die im Buch ausführlich und gut erläutert werden, sollte man sich klar vor Augen halten, damit Gespräche in Zukunft wirklich gelingen und alle Beteiligten zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen sein können.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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