Herausgeberin des Werkes "Das große Buch der Schreibkultur" ist Barbro Garenfeld, die eine Passion für schöne Schreibgeräte besitzt. Sie hat gemeinsam mit Dietmar Geyer, einem Sammler von Füllfederhaltern, Kugelschreibern und Drehbleistiften - mehrere Tausend Exemplare umfasst seine Sammlung - dieses Buch auf den Weg gebracht. Das reich bebilderte Buch ist dreisprachig - englisch, deutsch, französisch- und befasst sich mit der Entwicklung der Schrift, den frühen Schreibwerkzeugen, neuen Schreibgeräten und ihren Techniken, der Geschichte des Füllfederhalters, modernen Schreibgeräten wie dem Kugelschreiber, der Schreibkultur, dem Design als Ausdruck von Lebensstil und den Herstellerfirmen im Portrait.
Aufgeklärt wird man über die Keilschrift der Sumerer, die vor 3500 Jahren mit einem Spatel aus Sumpfrohr Schriftsymbole in feuchte Tonplatten ritzten und die zusätzliche Lautzeichen erfanden, um eine Verbindung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache herzustellen. Die Perser reduzierten dann die Lautzeichen auf 41 Lautzeichen. Man liest von der ägyptischen Schrift im Anschluss, diese Schrift nannten die Griechen später "Hieroglyphen". In Zeilen oder senkrechten Spalten verfasst, schmückten sie alle wichtigen Monumente wie Gräber und Tempel.
Über das erste "Papier" aus Ägypten wird man in Kenntnis gesetzt, dem "Papyrus", bevor man erfährt, dass in China seit alters her mit Pinsel und Tusche geschrieben wurde. Die Grundstrukturen des Alphabets schließlich verdanken wir den Phöniziern. Wie es bei den Griechen dann weiterging, erfährt man im Buch ebenfalls. Die Schrift von Homer, Archimedes, Pythagoras und Aischylos war die "Minuskel" und wurde mit einem Griffel aus Knochen und Metall auf kleine mit Wachs oder weißer Farbe überzogene Holztafeln geritzt. Man liest von den Römern und deren "Stilus", einem Schreibgriffel, den Gebildete in einem Futteral stets bei sich trugen, um schließlich über das, was sich in den dunklen Schreibstuben des Mittelalters zutrug aufgeklärt zu werden.
Rohrfeder und Federkiel blieben vom alten Rom bis zur Neuzeit die wichtigsten Schreibgeräte auf Pergament und Papier. Neben Tinte, Feder und Pergament war das Federmesser - eine längere, scharfe Klinge - ein unentbehrliches Utensil für jeden Schreibenden. In der Folge wird man über die Entwicklung der Tinten aufgeklärt. Alle Tinten von einst erwiesen sich im Gebrauch als mangelhaft. Die heutigen Tinten bestehen aus Anilinfarbstoffen in unterschiedlichen Farben, wobei Königsblau einen Anteil von 90% behauptet.
Die Buchdruckkunst und ihr Erfinder Johannes Gutenberg werden thematisiert und man liest von der Erfindung des modernen Bleistifts und in diesem Zusammenhang auch von der Erfindung des Bleistiftspitzers. Sehr interessant finde ich die Visualisierung alter Bleistifte und ihre metallenen Verlängerungen.
Über Metallfedern als Nachfolger der Gänsefedern wird man unterrichtet und man wird breitgefächert über den Weg vom Federkiel bis zum Füllfederhalter aufgeklärt. L.E. Waterman , Parker und Sheafer waren Pioniere. Man erhält einen Überblick über verschiedene Füllsysteme, erfährt, was ein Umsteckfüller, ein Sicherheitsfüller, ein Tablettenfüller, ein Pipettenfüller, ein Schlauchfüller, ein Hebelfüller, ein Druckfüller, ein Kolbenfüller und ein Membranfüller ist. Ferner erfährt man, was man unter einem Kapillar-System und unter Tintenpatronen zu verstehen hat. Anschließend wird man über die großen Marken in Kenntnis gesetzt: Waterman, Parker, Sheaffer, Montblanc, Kaweco, Pelikan, Onoto, Swan, Conway Stewart, Bayard und viele andere mehr. Sehr gut gefallen mir die Raritäten, wie beispielsweise Waterman`s Jugenstil-Füllfederhalter oder der 1934 in einem spanischen Goldschmiede hergestellte "Pelikan Toledo".
Alsdann liest man Wissenswertes über die Geschichte des Kugelschreibers, der Filzstifte und der Fineliner, mit denen ich am liebsten schreibe.
Die Fülle an Informationen in diesem Buch kann ich leider nur kurz anskizzieren und nicht auf alles, was im Zusammenhang mit der Schreibkultur ausgebreitet wird, hinweisen. Das gilt speziell für die vielen Herstellerportraits. Es ist unglaublich interessant all die vielen Marken und ihre Entwicklung näher kennenzulernen und aufgrund der Bilder einen Eindruck zu erhalten, von der Entwicklung der Formen. Ich ahnte noch nicht einmal entfernt, welch edle Schreibinstrumente es gibt. David Oscarson wartet mit Gold und Diamanten besetzten Füllfederhaltern auf, Penol zeichnet sich durch eine hübsche Farbgestaltung aus. Optisch fasziniernd sind die Produkte von Pilot Namiki aus Japan.
Sehr erhellend ist die Beantwortung der Fragen zum Schluss des Buches, wie etwa:
Worauf kommt es beim Kauf eines guten Füllfederhalters an?
Woran erkenne ich eine Goldfeder und woran eine Stahlfeder?
Was bedeuten die Abkürzungen für die verschiedenen Federbreiten?
Auf meinem Rezensionsblog unterhalb der Rezension habe ich die Antwort auf die Frage wiedergeben, ob in alle Patronenfüller die gleichen Patronen passen. Das nämlich ist nicht uninteressant beim raschen Kauf von Patronen, wenn kein Fachverkäufer hinterm Ladentisch steht.
Ein tolles Buch. Von der Fülle des zusammengetragenen Wissens bin ich beeindruckt.
Aufgeklärt wird man über die Keilschrift der Sumerer, die vor 3500 Jahren mit einem Spatel aus Sumpfrohr Schriftsymbole in feuchte Tonplatten ritzten und die zusätzliche Lautzeichen erfanden, um eine Verbindung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache herzustellen. Die Perser reduzierten dann die Lautzeichen auf 41 Lautzeichen. Man liest von der ägyptischen Schrift im Anschluss, diese Schrift nannten die Griechen später "Hieroglyphen". In Zeilen oder senkrechten Spalten verfasst, schmückten sie alle wichtigen Monumente wie Gräber und Tempel.
Über das erste "Papier" aus Ägypten wird man in Kenntnis gesetzt, dem "Papyrus", bevor man erfährt, dass in China seit alters her mit Pinsel und Tusche geschrieben wurde. Die Grundstrukturen des Alphabets schließlich verdanken wir den Phöniziern. Wie es bei den Griechen dann weiterging, erfährt man im Buch ebenfalls. Die Schrift von Homer, Archimedes, Pythagoras und Aischylos war die "Minuskel" und wurde mit einem Griffel aus Knochen und Metall auf kleine mit Wachs oder weißer Farbe überzogene Holztafeln geritzt. Man liest von den Römern und deren "Stilus", einem Schreibgriffel, den Gebildete in einem Futteral stets bei sich trugen, um schließlich über das, was sich in den dunklen Schreibstuben des Mittelalters zutrug aufgeklärt zu werden.
Rohrfeder und Federkiel blieben vom alten Rom bis zur Neuzeit die wichtigsten Schreibgeräte auf Pergament und Papier. Neben Tinte, Feder und Pergament war das Federmesser - eine längere, scharfe Klinge - ein unentbehrliches Utensil für jeden Schreibenden. In der Folge wird man über die Entwicklung der Tinten aufgeklärt. Alle Tinten von einst erwiesen sich im Gebrauch als mangelhaft. Die heutigen Tinten bestehen aus Anilinfarbstoffen in unterschiedlichen Farben, wobei Königsblau einen Anteil von 90% behauptet.
Die Buchdruckkunst und ihr Erfinder Johannes Gutenberg werden thematisiert und man liest von der Erfindung des modernen Bleistifts und in diesem Zusammenhang auch von der Erfindung des Bleistiftspitzers. Sehr interessant finde ich die Visualisierung alter Bleistifte und ihre metallenen Verlängerungen.
Über Metallfedern als Nachfolger der Gänsefedern wird man unterrichtet und man wird breitgefächert über den Weg vom Federkiel bis zum Füllfederhalter aufgeklärt. L.E. Waterman , Parker und Sheafer waren Pioniere. Man erhält einen Überblick über verschiedene Füllsysteme, erfährt, was ein Umsteckfüller, ein Sicherheitsfüller, ein Tablettenfüller, ein Pipettenfüller, ein Schlauchfüller, ein Hebelfüller, ein Druckfüller, ein Kolbenfüller und ein Membranfüller ist. Ferner erfährt man, was man unter einem Kapillar-System und unter Tintenpatronen zu verstehen hat. Anschließend wird man über die großen Marken in Kenntnis gesetzt: Waterman, Parker, Sheaffer, Montblanc, Kaweco, Pelikan, Onoto, Swan, Conway Stewart, Bayard und viele andere mehr. Sehr gut gefallen mir die Raritäten, wie beispielsweise Waterman`s Jugenstil-Füllfederhalter oder der 1934 in einem spanischen Goldschmiede hergestellte "Pelikan Toledo".
Alsdann liest man Wissenswertes über die Geschichte des Kugelschreibers, der Filzstifte und der Fineliner, mit denen ich am liebsten schreibe.
Die Fülle an Informationen in diesem Buch kann ich leider nur kurz anskizzieren und nicht auf alles, was im Zusammenhang mit der Schreibkultur ausgebreitet wird, hinweisen. Das gilt speziell für die vielen Herstellerportraits. Es ist unglaublich interessant all die vielen Marken und ihre Entwicklung näher kennenzulernen und aufgrund der Bilder einen Eindruck zu erhalten, von der Entwicklung der Formen. Ich ahnte noch nicht einmal entfernt, welch edle Schreibinstrumente es gibt. David Oscarson wartet mit Gold und Diamanten besetzten Füllfederhaltern auf, Penol zeichnet sich durch eine hübsche Farbgestaltung aus. Optisch fasziniernd sind die Produkte von Pilot Namiki aus Japan.
Sehr erhellend ist die Beantwortung der Fragen zum Schluss des Buches, wie etwa:
Worauf kommt es beim Kauf eines guten Füllfederhalters an?
Woran erkenne ich eine Goldfeder und woran eine Stahlfeder?
Was bedeuten die Abkürzungen für die verschiedenen Federbreiten?
Auf meinem Rezensionsblog unterhalb der Rezension habe ich die Antwort auf die Frage wiedergeben, ob in alle Patronenfüller die gleichen Patronen passen. Das nämlich ist nicht uninteressant beim raschen Kauf von Patronen, wenn kein Fachverkäufer hinterm Ladentisch steht.
Ein tolles Buch. Von der Fülle des zusammengetragenen Wissens bin ich beeindruckt.
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