In Zeiten des Internet wird der ein oder die andere fragen, weshalb man sich den BROCKHAUS in einem Band anschaffen sollte. Leseangebote und eine Fülle von Fakten finden sich auch auf Wikipedia. Was dort aber fehlt ist eine ausdrucksstarke Bildsprache, auch finden sich nur bedingt Infografiken und schon gar nicht beziehen dort namhafte Wissenschaftler und Journalisten zu Themen unserer Zeit Stellung und laden zur Diskussion ein.
Sucht man nach einer Begriffserklärung- 40 000 Stichwörter werden mehr als nur zufriedenstellend erläutert-, kann man sich nachdem man sich diesbezüglich schlau gemacht hat, einfach nicht mehr losreißen von diesem insgesamt 1023 Seiten umfassenden Werk.
Sucht man nach einer Begriffserklärung- 40 000 Stichwörter werden mehr als nur zufriedenstellend erläutert-, kann man sich nachdem man sich diesbezüglich schlau gemacht hat, einfach nicht mehr losreißen von diesem insgesamt 1023 Seiten umfassenden Werk.
Ich blättere zum Buchstaben E (S. 234), weil ich wissen möchte, was genau man unter E-Paper zu verstehen hat. Nachdem ich dies nun weiß, bleiben meine Augen rechts auf Seite 235 bei dem Satz hängen "Dort ist meine Heimat, wo ich meine Bibliothek habe". Der Sentenzen-Schreiber spricht mir aus der Seele. Es handelt sich übrigens dabei um Erasmus von Rotterdam. Man erfährt die wesentlichen biografischen Daten zu diesem 1536 in Basel verstorbenen Humanisten, den Stefan Zweig den ersten "bewussten Europäer "nannte.
Immer wieder wird man mehrseitig über Schwerpunktthemen aufgeklärt, darunter auch das Thema "Macht und Moral". Dazu schreibt der Philosoph Prof. Dr. Julian Nida- Rümlelin Wissenswertes. Er liefert zunächst eine Definition von Macht und erläutert an zwei Bespielen, dass sich unvollkommene Macht offensichtlich u.a. darin zeigt, dass man seinen Willen gegen Widerstände anderer Personen durchsetzen kann, während vollkommene Macht, wie etwa von spirituellen Führer nicht mehr mit Widerständen konfrontiert wird. Demnach, so der Autor, gehört die Überwindung von Widerständen nicht zum definitorischen Merkmal von Macht.
"Macht ist die Fähigkeit, andere Personen im Sinne der eigenen Intension zu beeinflussen",(S.560); darunter versteht man die Macht über die Überzeugungen, über das Handeln und die leitenden Gründe der Personen zu erringen. Der Autor erläutert sehr dezidiert, weshalb Unterwerfungsmacht in der Regel partiell, punktuell und labil ist und Macht, die auf Unterwerfung setzt, im Grunde ihre Schwäche demonstriert. Dieser Befund, so Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin korrespondiere mit einem sozialpsychologischen: Der autoritäre Charakter sei ein schwacher Charakter, denn wer autoritär agiert, hat keine Autorität. Wer Autorität besitzt, muss nicht autoritär sein, (vgl.: S.561).
Das Buch ist spannend zu lesen von der ersten bis zur letzten Seite. Ich empfehle es inhaltlich gerne, aber auch des haptischen Gefühls wegen.
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