Der Fernsehmoderator Reinhold Beckmann hat gemeinsam mit der Fernseh-Redakteurin Sabine Paul und dem Fotografen Paul Ripke dieses spannend zu lesende Buch auf dem Weg gebracht. Es enthält 25 Berichte über Lebensläufe, in denen nachgespürt wird, welche Rolle der Zufall, wenn es ihn überhaupt gibt, im Werdegang dieser Persönlichkeiten gespielt hat und wie diese Menschen das Phänomen Zufall selbst werten.
Bei den Personen handelt es sich um: Mario Adorf, Peter Maffay, Sarah Wagenknecht, Angela Merkel, Roman Herzog, Magdalena Neuner, Jens Lehmann, Mathias Steiner, Ursula von der Leyen, Rüdiger Grube Birgit Kober Jürgen Großmann, Elina Garanca, Campino, Ina Müller, Dieter Nuhr, Manfred Deix Billy Wilder, Carl Djerassi, Hildegard Hamm-Brücher, Helmut Schmidt, Reinhold Messner, Martin Walser, Cornelia Funke, Ranga Yogeshwar.
Was alle verbindet, ist die Tatsache, dass es sich um erfolgreiche Menschen handelt. Ist Erfolg das eindeutige Ergebnis von harter Arbeit und gut funktionierenden Netzwerken oder bedarf es auch eines Quäntchens Fortune, das mittels Zufall, Vorteilhaftes in Bewegung bringt, wenn wir es ihm erlauben?
Im Vorwort von Reinhold Beckmann versucht dieser zunächst den Begriff Zufall etwas auszuloten, ihn auch abzugrenzen vom Begriff "Schicksal". Wissen sollte man, dass unser Gehirn nicht darauf programmiert ist, an Zufälle zu glauben, sondern vielmehr "aus geringsten Bruchstücken Zusammenhänge und Ursachen zu erkennen". Auf diese Weise vermag sich das Individuum in der Welt orientieren, so Beckmann. Wer für alle Ereignisse eine Erklärung bereit hat, hat das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben zu behalten und selbstbestimmt agieren zu können. Beckmann fragt zu Recht, ob dies eine bloße Illusion sei.
Die Autoren haben in ihren Recherchen festgestellt, dass offenbar jeder Mensch sein eigener Zufallsgenerator ist. Es kommt stets darauf an, wie jemand mit einer unerwarteten Situation umgeht. Erfolgreiche Menschen scheinen in unerwarteten Situationen augenscheinlich immer eher eine Chance als Schwierigkeiten zu sehen und sich entsprechend auf Situationen einzulassen.
Damit der Leser vorab schon mal eine Vorstellung von den Einstellungen der Protagonisten zum Thema Zufall hat, hat man im Inhaltsverzeichnis die Gelegenheit, von den einzelnen Personen ein dahingehend aufschlussreiches Zitat zu lesen. Dabei sprach mich das Zitat des Physikers und Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar besonders an. "Zufall ist im Grunde die Ohrfeige, die dir sagt: Du meinst, du hättest die Kontrolle in deinem Leben? Nein, du hast sie nicht."
Obgleich die Sentenz meinen Lebenserfahrungen entspricht, begann ich mit dem Bericht zu Angelika Merkels Leben im Hinblick auf Zufälle und ihrer Einstellung zu diesen. Sie nämlich scheint Zufälle gezielt vermeiden und alles unter Kontrolle halten zu wollen, aber bei allem Wagner und seine Opern zu verehren und auf diese Weise einmal im Jahr gewissermaßen in Zufallsorgien zu schwelgen. Das finde ich amüsant. Interessanter Weise verhalf gerade ihr der Zufall zum größten Erfolg in ihrem Leben oder war es am Ende nur der Kontrollverlust ihres politischen Kontrahenten?
Reinhold Messner ist der Meinung, dass Menschen das, was sie nicht verstehen, Zufall nennen. Der Bergsteiger glaubt, dass die Menschen in erster Linie die Natur nicht verstehen. Doch kann man selbst bei umfassendem Wissen und Können alles ausschließen? Da habe ich meine Zweifel.
Mehrfach las ich von glücklichen Fügungen, die sich aufgrund von Fleiß und Tüchtigkeit ergeben haben. Als leistungsorientierter Mensch gefällt mir diese Vorstellung natürlich, mittlerweile aber weiß ich, dass dies nicht genügt. Bei allem Fleiß muss man mit dem Positiven schwingen, um zu nachhaltigen positiven Ergebnissen zu gelangen. Auf jeder Schwingungsebene gibt es Fügungen. Wer mit dem Positiven schwingt, dessen Fügungen erweisen sich als günstige Zufälle, die man unverzagt ergreift, wenn man in erster Linie eine Chance in dem, was einem zufällt sieht, relativ angstfrei auf Unbekanntes zugeht und sich schließlich darauf einlässt.
Zu Ende des Buches hat man Gelegenheit, die tabellarischen Lebensläufe aller 25 Personen zu lesen und eventuelle Brüche zu studieren.
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Ein interessantes Buch. Spannend zu lesen.
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