Die Autorin dieses hochinformativen Buches, das sich keineswegs nur an Brautpaare richtet, die stilvoll heiraten möchten, sondern auch an Hochzeitsgäste, ist die Rechtsanwältin Dr. Claudia Seutter von Lötzen. Sie schrieb ihre Dissertation über Protokoll, Etikette und Tafelzeremoniell an deutschen Fürstenhöfen im 17. Und 18. Jahrhundert und betreibt heute in München ein Unternehmen, das sich auf Protokoll, Etikette und Tischkultur spezialisiert hat.
Zur Sprache kommt zunächst die Zeit vor der Hochzeit, u.a. die Verlobung, die Verlobungsringe, der Antrag und auch die Frage "Sollte die Frau einen Antrag machen?",(S.13) und hier verdeutlicht die Autorin mit Argumenten, gegen die man letztlich nichts Gegenteiliges vorbringen kann, weshalb man besser nur in der Ausnahme die Initiative ergreifen sollte.
Man liest Wissenswertes über den Ehevertrag, auch Informatives über die formalen Anforderungen einer Verlobungsanzeige. Anschließend werden der Verlobungsempfang und die Verlobungsfeier angesprochen. Hier werden dann die Sitzordnung, Reden und Toasts beleuchtet. Ausführlich wird erklärt, wie man die bevorstehende Hochzeit anzeigt und wie man zur Hochzeit einlädt. Thematisiert wird die Einladungsliste und es wird unterstrichen, dass man bei der Auswahl Prioritäten setzen sollte, um Wildwuchs zu vermeiden, (vgl.S.111). Das macht Sinn, ganz klar. "Kategorie A- absolut unentbehrlich", "Kategorie B-wünschenswert", "Kategorie C- nicht unbedingt notwendig" werden inhaltlich genau erläutert. Unter Kategorie C fallen übrigens Nachbarn und auch entfernte Verwandte, die man seit Langem nicht mehr gesehen hat und zu denen kein enger Kontakt besteht, (vgl.: S.113). Auch dagegen ist nichts einzuwenden.
Die Autorin zeigt wie man Kinderbetreuung für die Hochzeitfeier organisiert, wie man einen katholischen Pfarrer einlädt und wie den protestantischen und sie erläutert ausführlich wie Hochzeitseinladungen generell inhaltlich und von der Form her auszusehen haben. Man liest hier Näheres zur Farbwahl von Karte und Schrift, zur Papierwahl und Form, zum Schriftbild, zur Gestaltung, zum Inhalt und vielen anderen Einzelheiten mehr. Neben dem Zeitpunkt und Ort der Veranstaltung, den einzelnen Vermerken, wie etwa Einladung zur Trauung, zum Empfang oder zum Hochzeitsessen, sollte man auch Kleidervermerke nicht außer Acht lassen, wie man diesem Buch entnehmen kann.
Aufgeklärt wird man, wie man Geschenkewünsche stilvoll übermittelt, der Hochzeits-und Geschenktisch kommt zur Sprache, auch wie man eine Geschenkeliste erstellt und solch heikle Fragen, wie etwa "Wer zahlt die Übernachtung?".
Das Hochzeitsprogramm ist ein umfangreiches Thema. Wer Wert darauf legt, dass bestimmte Programminhalte, wie Lieder, Gebete oder besondere Texte nach- oder mitgelesen werden können, sollte die vollständigen Texte ebenfalls im Programm mitabdrucken, (vgl.: S.203). Liest man das alles, freut man sich in der Folge, auf das Tun professioneller Dienstleister hingewiesen zu werden.
Im nächsten Kapitel erfährt man mehr über die Etikette für die Braut und hier auch wird das Hochzeitskleid breitgefächert zur Sprache gebracht. Das Kleid der Braut sollte sich übrigens stets am Stil der Hochzeit orientieren. Ausgiebig in Kenntnis gesetzt wird man über den Schleier und die Schleppe, die Handhabung von Handschuhen und über Schmuck. Allerdings wird auch die Etikette für den Bräutigam thematisiert und hier u.a. wie dieser den Brautstrauß organisieren, worauf er seine Bekleidung abstimmen und schließlich, was er der Braut schenken sollte. Es muss nicht zwingend etwas Materielles sein, vielleicht ist ein Liebesbrief am Hochzeitsmorgen ein Geschenk, worüber sich die Liebste noch viel mehr freut.
Weitere Themen sind die Eltern von Braut und Bräutigam, die Wahl der Trauzeugen, die Brautjungfern& Co., die Blumenetikette, (hier kommt der Brautstrauß, der Kopfschmuck der Braut der Blumenschmuck für weibliche Gäste, der Reversschmuck für den Bräutigam und auch für die männlichen Gäste, der Raumschmuck und der Blumenschmuck für das Auto, der Kirchenschmuck, der Strauß für das Familiengrab, die Tisch und Raumdekoration zur Sprache). Ferner lernt man Hochzeitsbräuche mit Blumen kennen, gemeint ist das Blumenstreuen und das Brautstraußwerfen.
Nachdem all dieses genau beschrieben worden ist, wird der Hochzeitstag ausführlich beleuchtet und auch hier bleiben wirklich keine Fragen offen.Vom Hochzeitsmorgen, über die standesamtliche Trauung, über die Facetten einer kirchlichen Trauung, bis hin zu den Festlichkeiten nach der Trauung wird im Grunde alles abgehandelt. Natürlich liest man auch über das Tanzen auf der Hochzeitfeier, über Spiele und andere Aktivitäten. Hier warnt die Autorin: "Veranstalten Sie insbesondere keine "spontane" Brautentführung, wenn keine vorgesehen war."(Zitat S. 523).
Dieses Buch empfehle ich gerne all jenen, die dem "Traum in Weiß" nach wie vor ohne Vorbehalte zustimmen können.
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