Ein Glückskind ist nicht ein Mensch, der sich glücklich, sprich zufrieden fühlt, sondern- folgt man Hermann Scherer - eine Person, die in der Lage ist, loszulassen und die täglichen Chancen, die sich ihm bieten, beherzt zu ergreifen.
Scherer, der in dem Buch auch immer wieder Anekdoten aus seinem Leben einfließen lässt, ist ein solches Glückskind. Der Marketingberater hat bislang über 2000 Vorträge vor rund 400000 Menschen gehalten und 30 Bücher verfasst, die in 12 Sprachen veröffentlicht worden sind, erfolgreiche Firmengründungen realisiert, Vorlesungen gehalten etc. und er ist keineswegs 100 Jahre, sondern gerade einmal 47 Jahre alt.
Das Buch wird für Menschen mit Beamtenmentalität ganz gewiss ein rotes Tuch sein, denn hier geht es darum, zu begreifen, dass man täglich selbst etwas bewegen muss, denn ansonsten bewegt sich nichts. Scherers Credo lautet, dass Alimentierung die Kreativität tötet und dass die Hoffnung auf die helfende Hand, ebenso wie die Planung der kommenden Gelegenheit lähmend auf unseren Biss und unseren persönlichen Erfolg wirkt.
Man hält an Dingen fest, weil man am Leben festhalten möchte, doch es sind gerade die Dinge, die uns vom Leben fernhalten und uns an die Vergangenheit fesseln, (vgl.: S.35). Scherer verdeutlicht, dass das Leben umso leichter wird, je kleiner das Ego ist und empfiehlt möglichst viel Ballast loszulassen, weil dieser uns im Grunde immer teuer kommt.
Wer seine Chancen entdecken möchte und Neues erobern will, muss Altes loslassen, (vgl.: S.43). Diesen Gedanken kennt man aus dem Buddhismus, auch Eckhard Tolle verkündet ihn, dass ein Marketing- Vortragsredner die alte Weisheit ebenfalls verkündet, habe ich hocherfreut zur Kenntnis genommen.
Als ich Scherer las, fühlte ich mich zunächst von der Fülle von Worten etwas abgenervt und dachte immerfort, weshalb lässt er das viele Beiwerk nicht einfach weg, wieso textet er den Leser mit Anekdoten zu? Irgendwann wurde mir klar, dass die Beispiele motivierend wirken, dass es vermutlich nicht genügt, mit Fakten aufzuwarten, dass das Entertainment wahrscheinlich genau das ist, was seinen Erfolg ausmacht, der - und das ist der entscheidende Punkt- offenbar ansteckend ist.
Gefallen hat mir, dass Scherer die Perfektionisten als das outet, was sie sind: Verhinderer von Ergebnissen. Er resümiert: "Darum sind Perfektionisten in Wahrheit meistens furchtbar schlecht, wenn man sie nach ihrer Leistung, nach ihren Resultaten beurteilt. Eine von zehn Aufgaben gelöst, die dafür zu 100 Prozent- macht im Ergebnis 10 Prozent." (Zitat: S.99).
Scherer ist sich sicher, dass Fantasie Lichtgeschwindigkeit und Perfektion Zeitlupe ist und er weiß, dass sich in der Natur nicht der schönste, stärkste und ansonsten perfekte Organismus durchsetzt, sondern der in der jeweiligen Situation am besten zu Umwelt passende, (vgl.: S.105). Dagegen kann man nichts einwenden. Es stimmt, was der Autor schreibt. Daraus müssen wir unsere Konsequenzen ziehen.
Der Marketingberater macht klar, dass man sich in Erfolgsphasen niemals zurücklehnen, niemals träge, abwartend und verantwortungsscheu werden darf, denn dies lässt aus einem Glückskind, das immer seine Chancen nutzt, eine Pechkind werden.
Ausführlich erläutert Scherer, wie man einen Chancenblick entwickelt, der auch damit etwas zu tun hat, dass man Lücken zum Durchstoßen erkennt und der uns abverlangt, immer lösungsorientiert zu handeln.
Glückkinder müssen in der Lage sein, Visionen zuzulassen und das ist nur möglich, wenn man frei und offen ist und sich nicht in eigene Ängste verstrickt. Wichtig ist, was Scherer über chancenintelligente Personen schreibt und auch, was er im Hinblick des inneren Antriebs bekundet, der ein Gradmesser dafür ist, ob man die richtige Chance beim Schopfe packt.
Ein Buch mit vielen klugen Gedanken, sehr motivierend für alle, die gerne selbst ihres Glückes Schmied sind und sich nicht auf Fortuna verlassen möchten, weil sie bereits wissen, wie wetterwendisch diese ist. Chancen suchen und sie wahrnehmen, heißt das Gebot der Stunde. Scherer überzeugt durch sein Buch seine Leser, dass dies funktioniert. Er geht mit gutem Beispiel voran und beweist dadurch, dass er ein kluger Redner und kein Dummschwätzer ist.
Wenn jemand also von sich behauptet, eine Glückskind zu sein, ist er in erster Linie chancen- und lösungsorientert, ein agiler Mensch auf jeden Fall, der nicht satt in der Hängematte ruht.
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