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Rezensionen:Brockhaus Enzyklopädie Jahrbuch 2011 (Gebundene Ausgabe)


Das Jahrbuch 2011 der Brockhaus Enzyklopädie beginnt mit einem Einleitungsessay des ehemaligen Chefredakteurs des ZDF Klaus Bresser, in welchem er das Jahr 2011 als das Jahr der Umbrüche bezeichnet und dies nicht zuletzt durch seine Betrachtungen im Hinblick auf die 2011 stattgefunden habende Zeitwende in den arabischen Ländern, durch die Jahrhundertkatastrophe in Fukushima, die europäische Finanzkrise u.a.m. nachvollziehbar belegt.

Im Anschluss an diesen Essay hat man Gelegenheit sich in Bilder des Jahres 2011 zu vertiefen. Gottlob ist neben den vielen unerfreulichen Bildinhalten auch ein erfreuliches Foto zu sehen: Prinz William küsst seine Braut Catherine. Die Botschaft, die bei mir ankommt, lautet, solange sich Menschen lieben, geht das Leben trotz aller Unbill weiter. Hoffentlich trifft das auch für unsere Zukunft zu.

In der dann folgenden Chronik sind die wichtigsten Ereignisse eines jeden Tages im Jahr stets in wenigen Worten nachzulesen. Im daran anschließenden Lexikon wird man über die wichtigsten Ereignisse und Menschen des Jahres 2011 informiert. Hier erfährt man zunächst, wer den "Aachener Friedenspreis" 2011 erhalten hat und auch weshalb, um am Ende dieses Lexikons unter dem Buchstaben Z dann nochmals daran erinnert zu werden, dass am 11. Juli 2011 auf Zypern im Hafen von Limassol mehrere Container mit beschlagnahmter Munition explodierten, bei diesem Unglück 13 Menschen starben und 62 weitere schwer verletzt wurden. Über die Hintergründe und Konsequenzen bleibt man auch nicht im Unklaren.

Für politisch und kulturell interessierte Menschen ist dieses Buch ein gutes Nachschlagewerk, zumal man Gelegenheit hat sich aufgrund von insgesamt 14 Essays unterschiedlicher Autoren mit Themen des Jahres 2011 kritisch auseinanderzusetzen. Dabei hat Alexander Görlach einen sehr guten Essay über das Internet verfasst, in dem er verdeutlicht, wie sehr das Internet unser Leben verändert. Google digitalisiert derzeit den gesamten Buchbestand der Welt, wodurch in naher Zukunft das gesamte Wissen der Menschheit an einem Ort und zu einer Zeit erfahrbar sind, (vgl.: S. 215). Der Autor stellt religiöse, philosophische, rechtliche, politische und mediale Überlegungen das Internet betreffend an, die zum Weiterdenken und zum Diskutieren anregen. Interssant zu erfahren, wie die Plattformen Google und Facebook funktionieren und auch wie sie sich fínanzieren. Dies sind Modelle für das Jetzt und die nahe Zukunft für viele Internetfirmen.

Die Chronik der Katastrophen und Unfälle hat mich nur bedingt interessiert, neugierig allerdings machte mich die Kultur- und Sportchronik, nicht um jammern zu können, was alles mir entgangen ist, sondern um mir darüber klar zu werden, was ich mir dieses Jahr nicht entgehen lassen sollte.

Am Ende des Buches erfährt man, welche namhaften Personen im letzten Jahr verstorben sind, unter ihnen Gunther Sachs, der sich lieber das Leben nahm als in geistiger Dunkelheit seine letzten Jahre zu verbringen. Zu solch einer Entscheidung gehört viel Mut.

Das Buch endet mit einem Personenregister.

Ich empfehle das Jahrbuch gerne, weil es hilft, Fakten zu unterschiedlichen Sachverhalten aus 2011 rasch in Erfahrung zu bringen.
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