BROCKHAUS perspektiv "Wahnsinn Bildung" ist in drei große Abschnitte untergliedert:
Das sichere Fundament
Durch Bildung zur Persönlichkeit
Lernen ein Leben lang?
Das reich bebilderte Buch enthält Essays, Sachtexte, Reportagen und Interviews, die sich mit dem Thema Bildung aus unterschiedlichen Blickwinkeln befassen.
Mehr als 20 hochkarätige Autoren kommen hier zur Sprache. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer zeichnet gleich zu Beginn in seinem Beitrag "Was wir vom Gehirn lernen können" die Entwicklung des Gehirns in der Kindheit nach und schlussfolgert daraus, wann und wie am besten gelernt werden kann, (vgl.: 14ff). "Wie sinnvoll ist frühkindliche Förderung?" fragt Johannes Alexander Wiek in seinem Essay. Dabei befasst er sich auch mit der alltäglichen Sprache, die zu Hause oder auch im Kindergarten gesprochen wird. Mit Rumpfsätzen und Primitivstrukturen dürfe man sich nicht begnügen, stattdessen sollte man grammatisch und syntaktisch intakte Strukturen bieten, über einen umfangreichen Wortschatz verfügen, bild-konkret anstelle von abstrakt-gedanklich sein und Dialoge pflegen, (vgl.: S.48).
Wissenswertes erfährt man u.a. über das Konzept der ganzheitlichen Bildung seitens Dr.Charmaine Liebertz. Unter ganzheitlichem Lernen versteht man heute, dass das Kind ein geborener Lerner ist, welches vernetzt mit Kopf, Herz, Hand und Humor lernt. Es lernt spielerisch und mit Freude. Lernen bedeutet nicht nur Wissen anzuhäufen, sondern es ist ein individueller, selbstbestimmter und nachhaltiger Prozess, der am besten im respekt- und liebevollen Klima gedeiht. Lernen ist institutionsübergreifend und benötigt starke Partner und es beinhaltet, Fehler zu machen. Es muss uns bewusst sein, dass wir ein Leben lang lernen und dass bei allem das Denken und Fühlen eine Einheit bilden sowie Lernen und Erziehen überall eins sind, (vgl.: S.71).
Hervorheben möchte ich im 2. Abschnitt den Essay von Stephan Saathoff "Was bleibt vom universellen Bildungsanspruch?" Gefallen hat mir hier die Definition von Bildung: "Bildung heißt Informationsquellen reflektiert zu nutzen und mit diesem Wissen sich und eigene Erfahrungen zu bilden." (Zitat: S.126). Saathoff stellt in den Raum, dass man eventuell in Deutschland wieder verstärkter auf Humboldt und dessen Bildungsideal vertrauen sollte. Aber er weiß, dass eine breitgefächerte Bildung mit vielfältigem theoretischen und praktischen Wissen für eine möglichst breite Gruppe der Bevölkerung nicht kostengünstig zu haben ist, (vgl.: S.132 ff). Ich stimme mit Saathoff überein, dass die Zukunft unseres Landes es uns wert sein sollte.
Dr. Birgit Eickelmann schreibt über das "Lernpotential der Neuen Medien". Sie erläutert zunächst, was man unter den Neuen Medien zu verstehen hat, wie sie in den Schulen eingesetzt werden und weshalb es notwendig ist, dass Kinder schon früh den Umgang mit den digitalen Medien erlernen. Die Autorin beleuchtet u.a. die digitalen Kompetenzen im 21. Jahrhundert und hebt dabei zwei Kernbereiche hervor, die sie dann näher gut nachvollziehbar erläutert.
Dr. Bernhard Bueb schreibt über die verkannte Bedeutung von Disziplin und beleuchtet in seinem Essay das kontroverse Konzept in seiner Bedeutung für die Gesellschaft, (vgl.: S.176ff).
Lebenslanges Lernen, dies die Botschaft zu Ende meiner Rezension, kennt übrigens keine Grenzen. "Wer also ins lebenslange Lernen eingebunden ist, das aufgrund seiner großen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Bedeutung zu einer Form der gesellschaftlichen Teilhabe wird, der tut damit nicht nur etwas für den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit, sondern ist auch sozial eingebunden in eine Gemeinschaft Lernender. Und das ist schon für sich genommen gut." (Zitat. Prof. Dr. Christian Stamov –Rosnagel).
Wenn Sie eine Antwort darauf finden wollen, ob wir eine neue Lernkultur brauchen, sollten Sie sich zwecks Meinungsbildung mit den eloquenten Texten im Buch auseinandersetzen.-
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