Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Für die Freude entscheiden 2 CDs: Gebrauchsanweisung für ein glücklicheres Leben (Audio CD)

Der Schauspieler Peter Fricke liest sehr einfühlsam aber auch eindringlich aus Kay Pollaks wunderbarem Buch "Für die Freude entscheiden". Die beiden CDs sind in 5 Hauptteile untergliedert. Es ist sinnvoll einzelne Segmente mehrfach zu hören und über die dort gestellten Fragen intensiv nachzudenken, vielleicht auch mit Freunden darüber zu sprechen.
Ist Glück eine Wahl?

Der schwedische Regisseur Kay Pollak zeigt, dass jeder Mensch die Chance hat sich für die Freude im Leben zu entscheiden, wenn er sich einige Dinge klar macht. Pollak verdeutlicht, dass man von jedem seiner Gedanken beeinflusst wird und man sich letztlich durch seine Gedanken immer wieder neu erschafft. Damit wird klar, dass jede Veränderung bei der eigenen Person ihren Anfang nimmt. Man muss also die inneren Bilder, die man von sich selbst hat, verändern und zur Kenntnis nehmen, dass die eigenen Gedanken auch das eigene Erleben und Empfinden beeinflussen. Damit bleiben Gedanken und Einstellung niemals wirkungslos. Dies demonstriert Pollak am so genannten "Pygmalioneffekt".


Welche Möglichkeiten hat man innerlich Frieden, Freude und Glück zu empfinden? Man kann seine Gedanken und Überzeugungen ändern, die sich negativ auf die eigene Person auswirken und sich stattdessen für Überzeugungen und Gedanken entscheiden, die ein glücklicheres Leben bescheren. Man kann sich neue Vorbilder aussuchen. Der Autor macht begreifbar, dass man jede Sekunde die Wahl hat Opfer oder Erschaffer der eigenen Wirklichkeit zu sein. Man tut gut daran sich nicht in die Opferrolle zu begeben.
Natürlich kann man nicht jedes Unglück im Leben verhindern, aber man kann darüber entscheiden, wie man das Unglück erlebt.


Kein Mensch kann erreichen, dass man sich aufgrund des Verhaltens Dritter verletzt fühlt oder ärgert, wenn man dies selbst nicht möchte. Man selbst ist derjenige der die eigene Wirklichkeit interpretiert. Man ist gut beraten die Angst seiner Mitmenschen zu erkennen. Aggressionen Dritter beruhen nicht selten auf deren Angst. Die übliche Maske , um Angst und Unsicherheit zu verbergen, ist die Unnahbarkeit, Härte und Arroganz, aber auch Gleichgültigkeit, Kühle und Desinteresse. Begegnet man Menschen mit diesen Verhaltensmustern, sollte man nicht verschreckt oder gar deprimiert sein, sondern sich klar machen, dass jede Maske ein Hilferuf ist, hinter der sich die Wahrheit des Trägers verbirgt. Man sollte solche Verhaltensmuster nicht als Angriff auf die eigene Person werten, sondern als das, was sie sind: ein Ausdruck der gestörten inneren Balance des Gegenübers. Wieso sollte man die eigene innere Balance aufgeben, wenn ein anderer eine seelische Schieflage zu verzeichnen hat?


Das sind die wesentlichen Gedanken von Kapitel 1 der Gedankensammlung Pollaks. Diesem Kapitel folgen vier weitere. Kapitel 2 befasst sich mit Projektionen, die dem Zweck dienen sich von Verantwortung und Schuld zu befreien. Pollak macht deutlich, dass Projektionen stets dazu dienen die Wahrheit zu verschleiern und sich vor der Eigenverantwortung zu drücken. Der Autor geht der Frage nach, weshalb man projiziert und lässt den Leser wissen, das stets unser Ego und dessen Angst vor Eigenverantwortung hinter allen Projektionen steht.


Menschen, die Angst haben - so Pollak- können nicht ungezwungen lächeln. Wie schön es doch ist, wenn zwei Menschen sich vollkommen angstfrei begegnen. Der Autor macht unmissverständlich klar, dass dies kein Problem ist, wenn man einander herzlich liebt. Pollak konstatiert, dass es großer Übung bedarf, um zu erkennen, dass alles, alle Ereignisse, Begegnungen und Umstände (auch negative) Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung verkörpern.


Verachtung und Mobbing sind Projektionen. Sie entstehen durch Intoleranz, die man umformt und nach außen richtet. Verachtung und Mobbing wirken kontraproduktiv auf die innere Freude, weil sie letztlich Schuldgefühle erzeugen. Eindeutig ist, dass die Ursache von Hass und Verachtung im eigenen Bewusstsein liegen und nur dort kann man solche Gefühle wieder loswerden. Verachtung ist stets auch Selbstverachtung, sie gründet sich darauf, dass man etwas in sich noch nicht verarbeitet hat. Pollak weiß "Es gibt zwei große Kräfte. Die eine ist Angst. Die andere ist die Abwesenheit von Angst, also Liebe. Angst und Liebe sind unvereinbar."

Deshalb gilt es Angst zu überwinden, damit sich die Liebe entfalten kann und mit ihr die Freude.

Eine sehr gute sprachliche Umsetzung des Buches, das Wege aufzeigt, wie man seinen Mitmenschen liebevoller, achtsamer und offenherziger begegnen und auf diese Weise mehr Lebensfreude entwickeln kann. Angst wird zukünftig kein Thema mehr sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen