Bücher von Thilo Bode lese ich stets mit großem Interesse und zwar aus einem einzigen Grund: sie sind immer aufklärend. In seinem neuesten Buch zeigt der Autor die Machenschaften der Essensfälscher auf. Sein Untertitel weist unmissverständlich darauf hin, worum es ihm geht. Er will darüber aufklären, was uns die Lebensmittelindustrie fortwährend auf den Teller lügt.
Das Vertrauen in die Lebensmittelkonzerne ist schon lange hin, weil der Verbraucher täglich millionenfach getäuscht wird. Wirklich ekelhaft sind die Werbestrategien mittels denen man bereits Kindern versucht "Industriemüll" (zucker-und transfetthaltige Lebensmittel) schmackhaft zu machen.
Ich teile mit Bode die Meinung, dass es vor allem der Verantwortung der Wirtschaft und deren Respekt vor den Verbrauchern bedarf, um eine Veränderung herbeizuführen. Die abgefeimten Werbewelten durch Schulungen zu entlarven, genügt leider nicht, denn Werbung für diesen "Müll" setzt immer subtiler an der Psyche an. Neuerdings will man den Verbrauchern bereits ins Hirn kriechen, um sie als Käufer gefügig zu machen.
Über mehr als 200 Seiten breitet der Autor die Irreführung seitens der Lebensmittelindustrie aus, die erst dann ein Ende haben wird, wenn die Politik die Interessen und Rechte der Verbraucher vor der geballten Macht der Konzerne schützt, so Bode.
Der Autor fokussiert u.a. Produkte, die angeblich nach "Originalrezept" und "regionaler Herkunft" hergestellt und die tatsächlich nicht selten Industrieprodukte mit minderwertigen Zutaten und weiten Transportwegen sind, (vgl: S.61 ff).
Ausführlich berichtet der Autor von den vermeintlichen Gesundheitswundern "Actimel" und "Activa", von "Pausensnacks" und "Light-Lebensmitteln" sowie den vielen so genannten Wellnessdrinks, die vor Zucker nur so strotzen.
Die Bundesregierung lässt verlautbaren, dass 37 Millionen Erwachsene und zwei Millionen Kinder zu dick bzw. fettleibig sind, (vgl.: S.85). Immer mehr Kinder erkranken an "Altersdiabetes". Ursache ist der "Industriemüll", der seitens der Marketingstrategen geschickt unters Volk gebracht wird.
Menschen, die den "Dreck" der Lebensmittelindustrie konsumieren, sind anfälliger für Infektionen, haben Skelettschäden, tragen ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, koronare Herzerkrankungen, Gicht, ein höheres Risiko eine Fettleber zu bekommen und an Gallensteinen, Gelenkerkrankungen sowie Brustkrebs und an Karries zu erkranken, (vgl.: S 86).
Bode verdeutlicht, dass man selbst bei angeblichen Bio-Produkten nicht vor Werbelügen gefeit ist und man im Grunde pausenlos hellwach sein muss, sobald man seine Lebensmitteleinkäufe tätigt. Es ist unmöglich all die Produkte, die Bode hier an den Pranger stellt, zu benennen. Entsetzt war ich als ich las, wie wenige Menschen täglich selbst kochen und wie viele auf gesundheitsschädigende Fertiggerichte zurückgreifen.
Der amerikanische Ernährungsvorreiter Michael Pollan, den Bode zitiert, sagt zwei Merksätze, die ich hier kurz zitierten möchte:
"Man sollte nicht essen, was die eigene Großmutter nicht als Essen erkannt hätte."
"Früchte isst man am besten so, wie man sie in der Natur findet."
Bodes Buch ist wirklich überaus aufschlussreich und zeigt, dass man mit Bedacht Lebensmittel einkaufen sollte und gut daran tut, sich im Hinblick auf Ernährungslehre und Kochen weiterzubilden. Man sollte seine Gesundheit auf keinen Fall den Lebensmittelkonzernen anvertrauen, sondern für deren Fortbestand selbst sorgen und zwar durch eine klare Absage an den als Gourmetfood oder dergleichen präsentierten "Industriemüll". Müll gehört in den Abfalleimer und nicht in unseren Körper.
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