Walter-Jörg Langbein befasst sich mit dem 21.12.2012. Dann nämlich soll nach alten Maya-Berechnungen die Welt aufgrund einer weltweiten Katastrophe zerstört werden. Wie hat man diesen prophezeiten Weltuntergang zu verstehen? Was würde ein solcher Untergang für uns Menschen bedeuten?
Gewaltige Katastrophen hat es immer gegeben, so lange die Erde besteht. Schon Platon berichtete vom Untergang von Atlantis, einem offensichtlich mächtigen Imperium, das ausgelöscht wurde, weil die Bewohner von überbordender Hybris beseelt waren. Ihr Hochmut führte dazu, dass Zeus den Kontinent Atlantis strafte und in den Fluten des Meeres versinken ließ.
Langbein reflektiert Aussagen verschiedenener Religionen und deren Apokalypse -Vorstellungen und zeigt, dass der Koran und die Bibel im Gegensatz zu den Religionsvorstellungen der Hindus oder der Mayas bei dem Begriff Weltuntergang stets etwas Endgültiges im Sinn haben. Für die Mayas gab es den Wechsel, den Zyklus, ein Blühen und Vergehen und ein erneutes Aufblühen. Ist einem diese religiöse Vorstellung erst einmal klar, erschreckt das Datum 2012 nicht weiter.
Worin liegt der Sinn des Lebens? Wie lassen sich Katastrophen verhindern? Können wir aus den Legenden der Mayas, Hopis und von den Steinfiguren auf der Osterinsel etwas lernen? Verweisen alte Zeichnungen nicht auf Astronauten ferner Sterne, die sich einst aufmachten, um auf der Erde neuen Wohnraum zu finden?
Ist nicht die Zeit gekommen, dass wir die gesamte Erde, aufgrund des Klimawechsels und anderer Gegebenheiten als das neue Atlantis begreifen müssen? Müssen wir Überlegungen forcieren, fernab der Erde in den Tiefen des Alls nach bewohnbaren Planeten zu suchen, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern?
Der Autor schreibt auf Seite 100: "Seitdem erste Menschen als Astronauten in den Weltraum vorgedrungen sind, wissen wir um das große Geheimnis Planet Erde. Man muss in den Weltraum fliegen, um zu erkennen: Aus der tödlichen Eiseskälte des Weltalls betrachtet ist unser Heimatplanet ein einziges großes Atlantis. Doch wir verdrängen gekonnt die Gefahr, das auch unser Atlantis genau wie das Atlantis Platons untergehen kann."
Der weitgereiste Autor berichtet ausführlich von vielen alten Kulturstätten, nicht zuletzt auch von Chizen Itza und Palenque in Mexiko und einer Botschaft auf einem Relief in Palenque, die nach seiner Interpretation lautet: "Mag ein Supervulkan oder ein gewaltiger Meteorit das Leben auf der Erde auslöschen, in einer "Raketenarche" können Überlebende dem auf Erden unausweichlichen Tod entkommen."
Für die Mayas galt demnach das Prinzip Hoffnung, ihr zyklisches Weltbild lässt das Ende offen. Es gibt kein entgültiges Ende, sondern immer wieder einen Neuanfang. 2012 ist möglicherweise nur eine Moment großer Umbrüche, welche es auch immer sein mögen und wohin auch immer sie uns führen mögen, vielleicht auf einen anderen Stern. Mir fällt ein lateinischer Spruch ein, "Per aspera ad astra", der zum Wahlspruch für 2012 werden könnte. Bemühen wir uns genau in diesem Jahr besonders intensiv um unsere alte Mutter Erde, damit sie uns zukünftig wie ein neuer schöner Stern erscheint. Das wird dann geschehen, wenn wir alle friedlich, liebevoll und verantwortungsbewusst mit ihr und den Menschen, die sie bewohnen, umgehen.
Ein sehr spannend zu lesendes Buch, das verdeutlicht, dass es auf unserer Erde mithin keine Sicherheit gibt, dass wir vielen Unbilden ausgesetzt sind und dass wir unser Leben letztlich stets als eine Reise begreifen sollten.
Empfehlenswert.
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