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Rezension: Ambition- Wie große Karrieren gelingen

Die Autorinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter haben ein bemerkenswertes Buch geschrieben, das ich mit großem Interesse gelesen habe. Der Untertitel  lautet  "Wie große Karrieren" gelingen. Um dieses aufzuzeigen, befassen sich die Autorinnen zunächst damit, das System Karriere zu decodieren und thematisieren zunächst die Entstehung der großen Karrieren, indem sie die verborgende Dynamik und gleichen Gesetzmäßigkeiten, der alle großen Karrieren folgen, auszuloten versuchen.


Fünf Dimensionen umfasst dieses System und alle Dimensionen sind gleich wichtig. Dabei steht die Ambition im Zentrum der fünf Dimensionen. Es handelt sich hierbei um den Impuls, die eigenen Gaben auszuschöpfen und das eigene Anliegen zu realisieren, (vgl.: S.22). Für die Autorinnen steht fest, dass ohne ein Anliegen, keine Karriere beginnen oder wachsen kann. Somit stellt die Ambition den Motor für die Karriere  dar. Eine weitere der vier strategischen Handlungsdimensionen besteht im Streben nach höchstem Können und in der Bereitschaft nach Lern- und Optimierungsmöglichkeiten, die natürlich ohne Fleiß und Disziplin nicht ausgeschöpft werden können. Der Weiteren nennen die Autorinnen die Handlungsdimension der Stabilisierung der Psyche sowie der positiven Resonanz und erläutern wie man die eigene Bühne gestaltet.

Wissen muss man, dass ohne innere Erfolgsgewissheit die Karriere keine Fortsetzung findet, dass nur durch Zuversicht und Erfolgsgewissheit die Ausstrahlung wächst und man andere davon überzeugen kann, dass man noch größere Aufgaben meistern wird, (vgl.: S.25).

Wissen sollte man auch, dass positive Resonanz und Zugehörigkeit zu anderen Ambitionierten zu einer großen Karriere führt, von daher auch benötigen lt. der Autorinnen erfolgreiche Menschen Resonanz und Spiegelung von anderen Erfolgreichen. Negativ auf die Karriere wirken sich Ausgrenzung, Statusrituale, Machtspiele, Egoismus, Abwertung, Gleichgültigkeit, positiv hingegen die eigene Ambition, die eigene gute Laune, Dankbarkeit, Großzügigkeit und Wertschätzung aus, (vgl.: S.26).

Gut informiert wird man über die Irrtümer über Karrieren und auch darüber, was nun positive Resonanz tatsächlich ist. Es stimmt, es ist wichtig, seine Glaubenssätze über große Karrieren zu überdenken und es stimmt in diesem Zusammenhang , dass 10 000 Überstunden in zehn Jahren unter der Regie der Ambition zur Meisterschaft führen und Frauen dabei ebenso zum Ziel gelangen können wie Männer.

Die Autorinnen heben hervor, dass große Karrieren der Ausdruck eines langen Prozesses sind, der mit Ambition beginnt. Dabei ist die Ambition nicht auf Privilegien gerichtet, sondern auf die Erfüllung eines inneren Anliegens. Die Ambition weist im nicht geringen Maße über die eigene Person hinaus. Das innere Anliegen zieht sich wie ein Leitmotiv durch ein Leben und ist offenbar geprägt von frühen Erfahrungen, Vorbildern, Wünschen oder auch Verletzungen, (vgl.: S.45).

Die Autoren thematisieren dieses innere Anliegen und zeigen auf, wie man es erkennt und benennt. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass aus dem oft unbewussten inneren Anliegen heraus der autonome Wille der Ambition als unermüdlicher Antreiber der Ambition entsteht. Augenscheinlich können nur mit einer großen Ambition lange Zeiten der Übung und Disziplin durchstanden werden, (vgl.: S.71). Wie die Autoren hervorheben, stimmt es, was man Menschen mit großen Karrieren nachsagt. „Sie sind besessen, sie reiben sich auf, opfern vieles und geben alles, (Zitat: S.72).

Der autonome Wille ist es, der innere und äußere Widerstände überwindet und er äußert sich selbst unter widrigsten Umständen. Dieser Wille ist ein Motor, der zum Ziel führt und keineswegs ein Plan. Die Autorinnen zeigen, woran man Ambition erkennt und machen begreifbar, dass Können durch Übung wächst. Sie fassen zusammen: „Je größer der Einsatz für die eigene Karriere, umso größer wird sie, (Zitat.S.84).

Man wird darüber aufgeklärt, was man unter „Flow“ zu verstehen hat und wie sich der Flow-Zustand ausdrückt. Jeder, der solche Zustände schon erlebt hat, weiß um die Tatsache, dass sich das Zeitgefühl verändert und das Ich-Bewusstsein dann aussetzt. Doch es gibt auch noch andere Kriterien. Eines davon ist die Tatsache, dass nur die Gegenwart zählt.

Interessant zu wissen, dass Menschen, die etwas aus eigenem Antrieb tun, wenig Lob benötigen. Gefördert werden große Karrieren durch Anleitungen zum Besserwerden und  durch wenig destruktive Kritik. Wichtig auch ist es, sich nicht auf frühere Erfolge beziehen zu können, sondern stattdessen einem unablässigen Strom von Anforderungen genügen zu wollen. Nur so wird man zum/zur Besten seines Faches.

Man tue gut daran, sich nicht für seine Erfolge zu belohnen, sondern für seinen Durchhaltewillen und dafür Frustrationen und Misserfolge auszuhalten. Das nämlich ist sinnvoller beim Streben nach dem höchsten Können, (vgl.: S.99).

Wichtig ist es, sich über unserer Unbewusstes klar zu werden, das die Schleichwege kennt, große Ambitionen auszubremsen. Diese Widerstände gilt es zu überlisten. Bei allem muss man von sich überzeugt sein. Man braucht Durchhaltewillen, mentale Robustheit, Widerstandfähigkeit und ein Ego, das uns hilft, auch schwierigste Situationen zu meistern und Durststrecken zu überwinden, (vgl.: S.106).

Die Autoren zeigen vielschichtig wie man die Psyche stabilisiert. Hüte man sich u.a. vor den Auswirkungen der Selbstzufriedensheitsfalle, die sich selbstverständlich negativ auf unser inneres Anliegen auswirkt.

Die Autoren zeigen, wie es gelingt mit Rückschlägen fertigzuwerden und wie man die Regie über die eigene Karriere übernehmen kann. Sie verdeutlichen auch, das erfolgreiche Menschen grundsätzlich umgeben sind von vielen Menschen, die sie unterstützt, umsorgt und gefördert haben und das auch weiterhin tun, (vgl.: .137).  Diesen Menschen gegenüber ist Dankbarkeit angesagt.
Gezeigt wird u.a. wie ein Zugehörigkeitsgefühl zur Topliga entsteht und was Spiegelung auf Augenhöhe bedeutet.

Thematisiert wird die Entwicklung von Community-Kompetenz als Haltung, bei der Dankbarkeit und Großzügigkeit wechseln, die natürlich von Herzen kommen müssen.

Es ist natürlich im Rahmen der Rezension unmöglich auf alle Einzelheiten im Buch Bezug zu nehmen, wichtig aber ist für alle, die ihr inneres Anliegen nach außen bringen, dass klar ist,  dass der Motor von allem die Ambition verkörpert. Der Rest ergibt sich früher oder später wie von selbst.

Im zweiten Teil des Buches werden die Phasen und Krisen der großen Karrieren beleuchtet genommen. Gezeigt wird wie man die Karriere aufbaut, stabilisiert, wie man Krisen durchsteht und die Karriere vollendet. Hier auch liest man, dass nachhaltig erfolgreiche Menschen keine schwierigen Persönlichkeiten haben, sondern die Welt voller Neugierde betrachten und stets daran interessiert sind dazuzulernen, (vgl.: S. 243).

Auch nicht unwichtig zu wissen ist, dass Menschen mit nachhaltig erfolgreichen Karrieren alle an ihren Psychen gefeilt haben, indem sie Therapien und Coachings machen, meditieren, gemeinsam philosophische Texte studieren und mit anderen erfolgreichen Menschen über den Sinn des Lebens sprechen, die Stille in lange Wanderungen suchen, beten, reflektieren und sich ihren Ängsten stellen, (vgl.:S. 245).

Wichtig in Krisensituation ist es, persönliche Veränderungen vorzunehmen, die Psyche zu stabilisieren und Chancen aufzuspüren sowie zu nutzen, nicht bitter zu werden und Selbstentfremdung auf keinen Fall zuzulassen. Die Autoren nennen noch viele andere wichtige Kriterien und machen schlussendlich deutlich, dass das Streben nach Vollkommenheit niemals endet. Karriere  ist um Grunde  das Zulassen  eines inneren Anliegens und der unbedingte Wille dieses zu realiseren. Nachhaltig kann eine Karriere nur dann sein, wenn  man  dabei nie vergisst dankbar zu sein.

Ein kluges Buch, das ich gerne weiter empfehle, an all jene, die ein inneres Anliegen haben.

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