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Rezension:Faszination Kaffee: Alles über eines der beliebtesten Getränke der Welt (Gebundene Ausgabe)

Als passionierte Kaffeetrinkerin lese ich Bücher, die sich mit Kaffee befassen, immer wieder voller Neugierde. Das vorliegende, reich bebilderte Buch wurde vom Deutschen Kaffeeverband herausgegeben, der sich seit über vier Jahrzehnten für positive Rahmenbedingungen in der Kaffeewirtschaft einsetzt.

28 Kaffeeexperten waren an der Erarbeitung des Buches beteiligt. Dabei verdeutlicht das Ergebnis, dass Teamarbeit bei einem solchen Projekt mehr als nur förderlich ist.

Im Vorwort wird darauf hingewiesen, dass die dargestellten Themen sorgfältig recherchiert, geprüft und mit verschiedenen Experten der Kaffeewirtschaft abgestimmt worden sind.

Zunächst wird man ausführlich mit der Geschichte des Kaffees bekannt gemacht. Diese beginnt übrigens bereits vor mehr als 1000 Jahren. Man erfährt Wissenswertes zur Entdeckung der Kaffeepflanze, nicht zuletzt auch, dass die Heilkundigen der afrikanischen Ureinwohner die Kaffeekirschen zunächst roh oder gekocht verspeist haben und dass diese Kirschen bei Nomadenvölkern Afrikas ursprünglich ein Nahrungsmittel war.

Die äthiopischen Kaffeepflanzen erreichten schon im 6. Jahrhundert den Jemen und fanden von dort aus ihre Verbreitung über den gesamten Orient und zwar über die jemenitische Hafenstadt Mokka. An diese Stadt erinnert die Bezeichnung für einen stark aufgebrühten Kaffee noch heute.

Durch Berichte von Fernreisenden gelangte die Pflanze nach Europa. Im Jahre 1624 dann traf ein erster größerer Kaffeetransport im Hafen von Venedig ein. Diese Stadt unterhielt traditionell intensive Handelsbeziehungen mit dem Orient.

Man liest in der Folge Näheres über den Anbau und die Kultivierung der Kaffeepflanze und in diesem Zusammenhang auch darüber, dass die Briten, Spanier und Portugiesen ihre Kolonien für den Kaffeeanbau nutzten, der auf diese Weise weltweite Bedeutung erlangte.

Sehr schön und dabei informativ ist die Kaffeehauskultur im Buch dargestellt, die eine jahrhundertealte Tradition hat. Das erste Kaffeehaus in Europa wurde in Konstantinopel im Jahre 1554 eröffnet und es folgte im Jahre 1647 die Eröffnung des berühmten "Café Florian" in Venedig. In Deutschland konnte man ab 1673 im Kaffeehaus "Schüttung" erstmals einen solchen Ort des Genusses besuchen. Nicht zu vergessen, das Kaffeehaus "Zum Arabischen Coffee Baum" in Leipzig. Dieses Kaffeehaus wurde 1694 eröffnet und gilt als eine der beinahe durchgängig betriebenen Kaffeeschenken Europas. In der Auflistung der ersten Kaffeehäuser außerhalb Arabiens wird natürlich auch das "Caffè Greco" in Rom genannt.

Berichtet wird wie Deutschland zu einem Kaffeeland wurde, bevor man Wissenswertes über den Kaffee in der Botanik erfährt. Der Kaffee wächst übrigens an mehrstämmigen Bäumen und kann wildwachsend 10 Meter hoch werden. Thematisiert werden die Blüte und die Fortpflanzung der Kaffeepflanze, aber auch die Frucht, die man sich auf einer Querschnittsabbildung genau anschauen kann.

Aus der in Äthiopien beheimaten Pflanze "Arabica Typica" entwickelten sich im Laufe der Jahre einige natürliche Mutationen und Kreuzungen. Aus "Arabica Typica" und "Bourbon" sind die meisten Untervarietäten entstanden. Die wichtigsten Varietäten oder Bezeichnungen sind auf Seite 40 aufgelistet. Dann erfolgen umfangreiche, sehr informative Erläuterungen zum Kaffeeanbau. Erläutert werden die allgemeinen Voraussetzungen, die Pflanzung und Pflege und die Düngung und Schädlingsbekämpfung. Zudem hat man Gelegenheit anhand einer Weltkarte, sich über die bedeutendsten Anbau- aber auch Konsumländer von Kaffee schlau zu machen.

Über die Kaffeeernte und die Aufbereitung, auch über Lagerung und Transport liest man Wissenswertes, bevor Kaffee als Handelsgut beleuchtet wird. In diesem Zusammenhang lernt man Erhellendes zu Termingeschäften kennen und erfährt an welchen Börsen Kaffee gehandelt wird, aber auch was den Kaffeepreis bestimmt.

Die Verarbeitung, sprich das Rösten der Kaffeebohnen, das Herstellen von löslichem Kaffee, die Entkoffeinierung und die Verminderung von Reizstoffen im Kaffee bleiben auch nicht ausgespart und die Qualitätssicherung, sowie die Überlegungen zu nachhaltigem Kaffeeanbau gleichfalls nicht. Wissen muss man, dass Entwicklungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Verknappung von landwirtschaftlichen Flächen substanzielle Probleme für die Zukunft des Kaffeesektors darstellen. Die deutsche Kaffeewirtschaft stellt sich diesen Herausforderungen und engagiert sich für einen nachhaltigen Kaffeeanbau. Darüber wird im Buch ebenfalls Näheres berichtet und auch über die soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Kaffee für die Gesellschaft.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, was der Aufklärer und Philosoph Denis Diderot in seiner "Encylopédie" festhielt. Voltaire soll an seinem "Stammstuhl" im "Café Procope" in Paris täglich 50 Tassen Kaffee getrunken haben. Das gibt zu denken.

Über die Vielfalt der Kaffeezubereitungsarten und die vielen Faktoren der Kaffeezubereitung und über die Zutaten und Materialien wird man auch unterrichtet und hat Gelegenheit sich in die Kunst der Espressozubereitung zu vertiefen.

Kaffee und Gesundheit sind auch ein Thema. Dass Kaffee nicht zuletzt vor Alzheimer schützen soll, haben ich mehreren Studien bereits gelesen, auch dass die Erkrankung an Parkinson um 30% niedriger liegt, wenn man regelmäßig Kaffee trinkt. Demnach keine Erfindung des Deutschen Kaffeeverbandes.

Schlussendlich erfährt man, wo überall auf dieser Erde Kaffee getrunken wird. Zu dieser Gepflogenheit kann man nur beglückwünschen, spätestens nachdem man sich mit den Inhaltstoffen dieses köstlichen Getränks vertraut gemacht hat.

Empfehlenswert.

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