Der überaus erfolgreiche Sänger, Komponist und Pianist Elton John ist der Autor dieses sehr informativen und dabei einfühlsamen Buches, das er der Aids-Thematik gewidmet hat. Der Musiker hat vor 20 Jahren eine Aids-Stiftung ins Leben gerufen, die unendlich vielen Betroffenen das Leben gerettet hat. Im Jahr 1992 gab es 1,5 Millionen mit Aids infizierte Menschen, heute sind es bereits 34 Millionen, die an dieser Krankheit leiden, (vgl.: S.87).
Der Musiker berichtet von der Zeit als er noch ignorant dem Drogenkonsum frönte und jeden Tag für ihn die Gefahr bestand, an Aids zu erkranken. Viele seiner Freunde starben in den 1980er Jahren an dieser Krankheit. Dabei muss man wissen, dass das Infektionsrisiko für Homosexuelle, Hämophile (Bluter), Heroinabhängige und Haitianer am höchsten ist.
Elton John berichtet u.a. vom Tod seines Freundes Freddy Mercury, der Ende 1991 verstarb und der ihn durch seinen Kampf gegen Aids ebenso inspirierte wie der kleine, tapfere, sehr engagierte Junge namens Ryan, ein Bluter, der ebenfalls aufgrund von Aids sterben musste.
Über 35 Millionen Tote, so liest man, starben in den letzten 30 Jahren an Aids. Nach wie vor ist diese Krankheit die sechsthäufigste Todesursache weltweit. Trotz dieser Tatsache ist Aids in der Öffentlichkeit nicht mehr so präsent, wie noch vor 20 Jahren.
Elton John beschreibt diese Krankheit wie folgt: Stellen sie sich vor, wie sich in Ihrem Mund so viele Stellen bilden, dass sie nicht mehr essen können. In ihren Lungen sammelt sich so viel Flüssigkeit an, dass sie nicht mehr atmen können. Sie sind so erschöpft, dass sie nicht mehr den Kopf vom Kissen heben können. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Blase, Ihre Verdauung, Ihre Sinne. So starben meine Freunde in den achtziger Jahren. So sterben heute noch Millionen Menschen weltweit," (Zitat: S.32).
Der Autor John schreibt davon, wie es französischen und amerikanischen Forschern gelang, 1984 den Virus zu identifizieren, berichtet auch über die medizinischen Fortschritte seither, natürlich auch von dem Medikament AZT, das den Ausbruch von Aids bei den HIV-positiven Patienten verzögerte.
Mitstreiterinnen im Kampf gegen Aids waren vor allem Lady Diana und Elisabeth Taylor, das erwähnt der Musiker im Buch immer wieder. Wie Elton John erwähnt, sind über Jahre viele Unternehmen Partnerschaften für Benefizveranstaltungen und Produkte eingegangen, so dass die Mittelbeschaffung als der einfachsten Teil des Engagements bezeichnet werden könne, (vgl.: S.77).
Der Autor schreibt über die Ausbreitung der Epidemie in Washington. Dort ist die große Mehrheit HIV-Positiver Menschen schwarz und arm. Er schreibt auch über Südafrika, wo die Epidemie am schlimmsten weltweit wütet und hauptsächlich beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr übertragen wird. In Südafrika wird alle 26 Sekunden eine Frau vergewaltigt. Opfer sexueller Gewalt sind aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer, Mädchen und Jungen und sogar Babys. Dabei muss man wissen, dass der Aberglaube dort vorherrscht, man könne Aids mittels Sex mit einer Jungfrau kurieren, (vgl.: 102).
Die Stiftung baute gemeinsam mit der Organisation Ärzte ohne Grenzen und mit lokalen Organisationen vor Kapstadt eine Krankenstation, die täglich 24 Stunden geöffnet ist. Im sogenannten Simelela-Zentrum finden die Opfer durch medizinische Versorgung Hilfe.
Der Autor berichtet von der Homophobie weltweit, weil sie die Gesundheitserziehung behindert und Aktivitäten erstickt, die zur Eindämmung von HIV beitragen können, (vgl.:S. 113). In der Ukraine übrigens sind alleine 400 000 Menschen infiziert. Dieses Land hat das größte Aids-Problem in Osteuropa. 60% der Erkrankten dort sind zwischen 20-34 Jahre alt.
Elton Johns Stiftung fínanziert viele Projekte überall auf dieser Welt, die dieser Krankheit den Kampf angesagt haben.
Der Musiker appelliert an die Verantwortung und geht sehr kritisch mit all jenen um, die sich ihrer Verantwortung entziehen und er unterstreicht sehr realistisch, dass alle, die guten Willens sind, das Problem letztlich nur dann in den Griff kriegen, wenn die Regierungen, die Pharmafirmen und andere Unternehmen sowie die Kirche sich ebenfalls engagieren. Elton John weiß: "Wenn wir alle zusammenarbeiten und das Mitgefühl in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen, ist es möglich, Aids zu besiegen", (Zitat: S. 192). Mit dem vorliegenden Buch rüttelt er die Leser auf und macht auf den weltweiten Skandal,der in der in der Ignoranz der Verantwortlichen zu suchen ist, aufmerksam.
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