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Rezension: Lüg mich nicht an! Markus Schollmeyer-Kösel

Der Jurist Markus Schollmeyer ist Gründer des Instituts für Gerechtigkeitsforschung. Als gefragter Redner spricht er zu den Themen Fairness, Gerechtigkeit und soziale Intelligenz. 

Der Untertitel seines hier vorliegenden Buches lautet "Wie du herausfindest, was andere verheimlichen". Gut, wenn man das immer rasch herausfinden könnte, denn dann bliebe einem manches Leid erspart. Grund genug also, sich mit der neuen Publikation des Juristen zu befassen.

Nach einem Vorwort und der Einleitung ist das Werk in zwei große Abschnitte untergliedert, die da lauten: 

Teil 1 Der tatsächliche Wert der Wahrheit-Warum Ehrlichkeit die Lüge schlägt 
Teil 2 Mit Speck fängt man Mäuse- Die BACON-Methode 

Das Buch gibt laut seinem Verfasser den Lesern Werkzeuge an die Hand, um in der Partnerschaft, dem Freundeskreis, der Familie und am Arbeitsplatz eine ehrliche und aufrichtige Atmosphäre zu schaffen, um Lügen zu erkennen und den Lügner, falls gewünscht, zu enttarnen, damit das Umfeld weiterhin verlässlich bleibt, anstatt durch das Gift der Lüge in den Morast des Misstrauens und der Unehrlichkeit zu sinken. 

Um dies realisieren zu können, macht der Autor die Leser mit dem sogenannten Human Hacking oder Social Engineering bekannt. Schollmeyer verwendet die Methode, die er erweitert hat und BACON-Methode nennt, um Menschen zu entschlüsseln und die Wahrheit zu finden, nicht aber um zu manipulieren. 

Der Autor erläutert zunächst, weshalb Ehrlichkeit so wichtig ist und weshalb sie nicht in Verletzbarkeit münden, sondern Ausdruck der eigenen Stärke sein sollte. Ehrlichkeit wird in diesem Buch als eine Lebenseinstellung betrachtet. Deshalb ist es wichtig, sich mit Vertrauensverlust zu befassen, weil dieser Beziehungen stark belasten kann. 

Nicht immer werden Ehrliche geliebt, mitunter sind sie auch Hassobjekt. Auch das ist ein Thema des vorliegenden Buches. Weitere Themen sind legale Lügen und Studien, die verraten, ob Frauen oder Männer mehr lügen. 

Wie Schollmeyer aufzeigt, rangiert bei uns Menschen Wahrnehmung vor Wahrheit, deshalb ist es so wichtig gegen Vorurteile und Verzerrungen zu wappnen und die funktioniert mit der BACON-Methode, die gut erklärt wird. 

Diverse Umstände, die im Buch wirklich erhellend beleuchtet werden, führen dazu, dass die Konzentration sinkt und man hierdurch leichter zum Opfer von Manipulationen werden kann. Doch lesen Sie bitte selbst…. 

Die Qualität der Lügen und die Art und Weise wie sie eingesetzt werden, habe sich verändert und dies in beängstigender Form. Darüber schreibt Schollmeyer  auch sehr aufschlussreich und auch über das fatale "Groupthink-Phänomen". Hier treffen kompetente Personen schlechtere oder realitätsferne Entscheidungen, weil sie sich an die erwartete Gruppenmeinung anpassen. 

Interessant auch die Verhaltensmuster "Flucht", "Kampf" oder "sich tot stellen", die sehr entlarvend sein können, wenn jemand es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. So kann plötzliches Erstarren auf eine Lüge hindeuten.  Das wird an einem Beispiel sehr gut dargestellt.

Man liest des Weiteren, was es mit dem Blickkontakt auf sich hat und was die Blickrichtung über Lügner verrät. Ferner rät Schollmeyer, dass man stets die Motive hinterfragen sollte, wenn uns etwas aufgetischt wird, sei es ein Versprechen, eine Information oder eine Erklärung und die Spur des Geldes verfolgen sollte. Da liegt man meiner Erfahrung nach niemals falsch. 

Über all dies und vieles andere mehr kann man sich in diesem Buch schlau machen und sich zudem einem Test unterziehen, der dabei hilft, die Wahrheit zu finden. Diese allerdings ist oft komplexer als man vermutet. 

Empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Warum Bienen kein Rot sehen und wir manchmal Blau machen- 150 farbige Fakten-Joanna Zoelzer- teNeues


Joanna Zoelzer, die Autorin dieses spannenden Buches ist eine Graphikdesignerin, die sich schon zu Studienzeiten mit dem Phänomen Farbe intensiv auseinandergesetzt hat. 

Wie sie die Leser wissen lässt, beschäftigten Farbe und ihre Sortierung Künstler, Philosophen und Wissenschaftler seit der Antike. Allerdings war es erst Isaac Newton, der im 17. Jahrhundert durch seine Entwicklung des Farbkreises die Farbenlehre begründete.

Farbsensible Menschen sollen zwischen 100 000 und 1 Million Farbnuancen differenzieren können. Doch bereits mit den sechs Hauptfarben Weiß, Schwarz, Rot, Grün, Gelb, Blau sowie weiteren fünf Mischfarben Braun, Orange, Rosa, Violett und Grau können, so Zoelzer, nahezu alle farbigen Objekte benannt und Farbeindrücke mitgeteilt werden. 

Man liest zu 15 Farben zunächst deren psychologische Bedeutung, um anschließend im Rahmen von 15 eindrucksvoll bebilderten Kapiteln, in denen unterschiedliche Facetten einer Farbe an Dingen oder auch Begriffen festgemacht werden, mehr über Farben in Erfahrung zu bringen. So etwa bei der Farbe Weiß, dass sie ein Symbol des Friedens ist und im Christentum für Auferstehung und Erlösung steht. Weiß soll die Summe aller Farben sein. Weshalb das so ist, wird im Buch gut nachvollziehbar erläutert. 

Bei Farben in diesem Werk werden kleine lehrreiche Geschichten präsentiert, die uns an Beispielen, die jeweils fokussierte Farbe näher bringen. So erfährt man beispielsweise Wissenswertes über den sogenannten "Weißen Fleck" aber auch über "Weiße Trüffel", bevor man fortfährt,  sich mit der Farbe Gelb und hier vielleicht, damit zu befassen, was es mit dem Gelb die Farbe des Kaisers Huang Di auf sich hatte. Er war es übrigens, der einst das chinesische Schriftensystem eingeführt hatte. 

Bemerkenswert wie unterschiedlich der Stellenwert einer Farbe sein kann, so etwa Orange, das die Nationalfarbe der Niederländer ist, zugleich aber als Farbe gilt, die sich nicht für hochwertige Produkte eignet. Im Buddhismus wiederum steht Orange für die höchst Stufe der Erkenntnis und symbolisiert zudem Reife. 

Es führt zu weit, auf alle Farben und die damit verbundenen Bezüge an dieser Stelle einzugehen. Besonders interessant finde ich die Informationen zur Farbe Türkis, der Farbe, die als die kälteste aller Farben empfunden wird und zur Farbe Grün, der Symbolfarbe des Lebens. 

Fast jeder hat eine Lieblingsfarbe, Für Goethe war Lila "Der letzte Versuch". Was dies bedeutet, kann man Seite 87 entnehmen. 

Tolle Bilder und lehrreiche Texte machen dieses Buch zu einem Geheimtipp für alle, die Farben zu schätzen wissen. 

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: 33 Fragen-33 Antworten FLEISCHKONSUM- Piper


Tanja Busse, die preisgekrönte Autorin dieses bemerkenswerten Buches wurde nach ihrem Studium mit einer Arbeit über Weltuntergangszenarien promoviert. Die Journalistin schreibt für den WDR, die ZEIT, den Freitag und die Süddeutsche Zeitung. Des Weiteren moderiert sie Konferenzen zu ökologischen Themen. 

In der vorliegenden Publikation befasst sie sich ausgiebig mit Fleischkonsum, stellt 33 Fragen hierzu, die sie jeweils umfangreich und mehr als nur zufriedenstellend beantwortet. 

Einige der Fragen wird sich der ein oder die andere selbst schon gestellt haben, so etwa "Kann man Tiere schlachten, ohne dass sie leiden?" oder "Schadet Fleischkonsum dem Klima?" vielleicht auch "Ist Fleischkonsum ungesund?" Andere Fragen stellt man sich vielleicht erst, wenn das Bewusstsein entsprechend sensibilisiert ist, so z. B. die Frage 8: "Was passiert mit den Kälbern von Milchkühen?". Diesbezüglich liest man entsetzt, dass in Australien nach offiziellen Angaben der Milchindustrie mehr als 700 000 männliche Bullenkälber wenige Tage nach der Geburt getötet werden. In Neuseeland werden sogar 2 Millionen dieser Tiere in genanntem Zeitraum Tage ums Leben gebracht. Was in Europa diesbezüglich geschieht, erfährt  man lobenswerterweise  auch. Doch lesen Sie selbst… 

Wer wissen möchte, wie Schweine, Rinder und Hühner in Deutschland geschlachtet werden, kann dies ebenfalls in diesem Buch erfahren. Dass sogar trächtige Kühe im Schlachthof landen und dass etwa 20 000 ungeborene Kälber im sterbenden Körper ihrer Mütter ersticken und anschließend mit deren Eingeweiden bei den Schlachtabfällen landen, ist laut Tanja Busse entsprechenden Studien zu entnehmen. 

Lesenswert auch ist die Antwort auf die Frage "Was hat unser Fleischkonsum mit der Gefahr eines postantibiotischen Zeitalters zu tun?"  

Und immer wieder sollte man sich die Antwort auf Frage 2 bewusst machen "Ist Fleisch ungesund?" Wissen sollte man, dass Menschen, die sich primär vegetarisch oder vegan ernähren, weitaus seltener Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Krebserkrankungen aufweisen. Bereits im Jahre 2015 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verarbeitetes Fleisch wie Wurst, Speck, Schinken und Corned Beef als krebserregend eingestuft. Darüber hinaus können Inhaltsstoffe von Fleisch und Wurst eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. so etwa die gesättigten Fettsäuren, Cholesterin oder auch Purine, bei deren Abbau Harnsäure entsteht, die zu Gicht führen kann. 

Dass Fleisch auch gesunderhaltende Inhaltsstoffe enthält wird nicht verschwiegen. Wer sich zu Biofleisch entscheidet, macht gewiss nichts falsch, sofern er seinen Fleischkonsum  allerdings sehr reduziert.

Schweinefleisch fördert bekanntermaßen Entzündungen im Körper. Auch dies ist eine Tatsache. Wer stattdessen 2 Portionen fetten Seefisch (etwa 70 Gramm) zu sich nimmt, kann Schlaganfällen, Herzinfarkten und Stoffwechselstörungen vorbeugen. 

Fragen über Fragen und dazu sehr informative Antworten: Kurzum, ein Buch, das sich zu lesen lohnt!

Deshalb: Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Naturmedizin und Schulmedizin- Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer- S. Fischer

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer hat mit diesem Buch allen, die sich einen Überblick über Volkskrankheiten verschaffen möchten, ein sehr gutes Nachschlagwerk an die Hand gegeben, das man nicht erst dann lesen sollte, wenn man von einem solchen Leiden geplagt wird. 

Der Mediziner hat einen ganzheitlichen Ansatz, d.h. er begreift Körper, Seele und Geist als Einheit. Zudem zählt er nicht zu den Schulmedizinern, die das Wissen der Naturheilkunde verteufeln, sondern bindet es in seine Überlegungen und Empfehlungen ein. 

In seinem Buch beschreibt er Volksleiden wie Husten, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Grippe, Lungenentzündung, auch Asthma, Arteriosklerose, Venenentzündungen, Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gastritis, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, etc, etc. Neben einer Vielzahl körperlicher Leiden, beschreibt er zudem psychische Volkskrankheiten wie Stress, Burn-Out und Depression, Angststörungen, aber auch Demenz und wie man all diesen Leiden bis zu einem gewissen Grad vorbeugen kann. 

Das Werk sollte m.E. nicht in die Hände von HypochonderInnen gelangen, weil diese ihr Umfeld dann  mit ihren Befindlichkeiten kirre machen, wohl aber von allen gelesen werden, die ihr Gesundheitsbewusstsein vertiefen wollen. Nicht wenigen Krankheiten kann durch gesunde, ausgewogene Ernährung und Bewegung vorgebeugt werden, so auch der Osteoporose, die nicht zuletzt durch Zucker, im Übermaß genossen, vorangetrieben wird. 

Zucker, Weißmehl und gesättigte Fettsäuren zu vermeiden, scheint ein kluger Weg zu sein, um viele, der im Buch detailliert beschriebenen Volkskrankheiten zu vermeiden. Wer dazu noch viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, nicht raucht und keinen Alkohol konsumiert, sich zudem in der frischen Luft bewegt, dürfte recht gut gewappnet sein, um selbst im fortgeschrittenen Alter diversen Volkskrankheiten die kalte Schulter zu zeigen und nicht  obligatorisch auf einem OP-Tisch zu landen, um ein neues Ersatzteil eingebaut zu bekommen. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Selbstheilungskräfte, Quellen der Gesundheit und Lebensqualität- Josef Ulrich-aethera


Der Kunsttherapeut und Psychoonkologe Josef Ulrich befasst sich in diesem Buch mit den Quellen der Gesundheit und Lebensqualität. Der Autor möchte mit seinem Werk die Leser zu einem "gesundem Denken" führen. Hierbei empfiehlt er drei "Wegbegleiter", mittels denen man die Heilkräfte unterstützen und erschließen kann. Genannt und erläutert werden: Der gesunde Menschenverstand, die Offenheit und der innere Arzt. 

Ausgiebig reflektiert und beschreibt er positive, stärkende Gedanken, schreibt über Placeboforschung, die Einstellung gegenüber Medikamenten seitens eines Patienten aber auch über die Beziehung zu sich selbst. Sich bestimmter Fragen bewusst zu werden, die der Autor im Buch kurz anreißt, verlangt Zeit und Ruhe für Selbstbegegnung, Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis. Aufbauende Tätigkeiten und positive Menschen mit Humor helfen dabei, das Immunsystem zu stabilisieren. Gezeigt wird, wie man aus dem Hamsterrad seiner Gedanken entkommen kann, den eingeschränkten Blickwinkel aufgibt und innere Zwänge hinter sich lässt. 

Zur Sprache gebracht wird die heilende Kraft in uns und es wird dem Leser bewusst gemacht, dass jeder das Potential der Entwicklung zum Gesunden in sich trägt. Wenn Gedanken eine Wirklichkeit erschaffen können, dann ist es möglich, dass unser Geist einen gesunden Körper bauen kann, indem man durch positive Gedanken  beispielsweise das Immunsystem stärkt, so der Autor. 

Josef Ulrich verdeutlicht, dass man Krankheit auch als Chance begreifen kann und wohl auch sollte, um sein Denken und Leben anders zu gestalten. Dann ist da zudem die Heilkraft der Liebe, die im Zusammenhang mit dem Gesundwerden eine wichtige Rolle spielt, denn vor allem die Selbstliebe ist mit der Selbstheilungskraft eng verbunden. Deshalb sollte man sich die Frage stellen, ob man achtsam mit sich umgeht und auch wie man für sich gut sorgen kann. Im kranken Zustand geht es dann zudem darum, die Krankheit zu akzeptieren und dabei nicht zu resignieren. 

Immer wieder stellt der Autor Fragen, motiviert zum Innehalten und Nachdenken, reflektiert auch Authentizität und Autonomie als Gesundheitspotential und hilft, dass Kranke zum Gestalter einer positiven gesundheitlichen Veränderung werden. Man müsse sich erlauben, schwach sein zu dürfen und um Hilfe zu bitten, soll sich selbst näher kommen und den Sinn der Krankheit erkennen. Auch geht es darum, mit dem Thema Schuld und mit der eigenen Angst umzugehen. Dabei ist es sinnvoll in Zeiten der Ungewissheit von einem guten Verlauf der Dinge auszugehen. Es sei das Vertrauen, das die Angst heile. 

Josef Ulrich zeigt Möglichkeiten des Umgangs mit der Angst auf und in der Folge auch, wie man Vertrauen fasst. Wie man mit Wut, Groll und Hass umzugehen lernt, ist auch ein Thema. Es geht darum, Erlebtes zu verarbeiten und sich solcher Gefühle zu entziehen, die negativ auf unser Leben wirken. Wut und Hass seien bindende Kräfte in uns. Wenn man sie nicht zu überwinden versucht, stehen diese Kräfte nicht für den Heilungsprozess zur Verfügung. Insofern ist es wichtig, sich selbst und anderen zu verzeihen, um seinen inneren Frieden zu finden. 

Josef Ulrich zeigt, wie man innere Widerstände überwindet. Mit Unsicherheit, Ungewissheit und Herzensgewissheit umgeht und anerkennt, dass es stets Heilungspotentiale gibt. Wer sich für das Leben entscheidet, sollte sich klar darüber werden, was ihn mit dem Leben verbindet und den Lebenswillen auch in scheinbar ausweglosen Situationen aufrechterhalten. 

Mut zum Sein und Vertrauen ins Werden kann man lernen. Wie das möglich ist, zeigt uns dieses wunderbare Buch, das ich allen wärmstens ans Herz lege, nicht nur Kranken, sondern auch Angehörigen und Freunden von Menschen, denen es derzeit gesundheitlich nicht so gut geht. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König 

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