Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Du kannst es ! Louise L. Hay

Louise L. Hay, die Autorin dieses sehr klugen Buches zeigt dem Leser, wie er mittels Gedankenkraft die Illusion der Begrenztheit überwinden kann.

In der Einführung verdeutlicht Hay, dass man mittels positiver Affirmationen sein Leben grundlegend ändern kann. Es ist möglich, ganz gezielt Worte zu wählen, die entweder dazu beitragen, etwas aus dem eigenen Leben zu entfernen oder etwas Neues zu erschaffen. Die Autorin rät, den eigenen Gedanken mehr Aufmerksamkeit zu schenken und zwar deshalb, damit man jene Gedanken eleminieren kann, die Erfahrungen schaffen, die man nicht mag, (vgl.: 11).

Affirmationen zu nutzen heißt, sich bewusst dafür zu entscheiden, bestimmte Gedanken zu denken, die zu positiven Ergebnissen in der Zukunft führen. Dabei gehen affirmative Aussagen über die gegenwärtige Realität hinaus und erschaffen die Zukunft durch Worte, die man in der Gegenwart gebraucht. Hay unterstreicht, dass zu viele negative Gedanken eine Barriere gegen die Wirksamkeit positiver Affirmationen schaffen. Sobald man beginnt, seine Denkprozesse zu verändern, ändert sich in der Folge alles andere im Leben.

Die Autorin empfiehlt, stets dann, wenn man ein Problem hat, immer wieder nachstehenden Affirmation zu wiederholen: "Alles wird gut. Alles entwickelt sich zu meinem Besten. Gutes wird aus dieser Situation entstehen. Ich bin mir sicher."

Louise L. Hay reflektiert in ihrem Buch Affirmationen im Hinblick auf Gesundheit, Vergebung, Wohlstand und Reichtum, Kreativität, Beziehung und Liebe, beruflichen Erfolg, Leben ohne Stress und Selbstwertgefühl.

Die Autorin ist überzeugt, dass wir jede so genannte Krankheit in unserem Körper selbst erschaffen und zwar deshalb, weil der Körper, wie alles andere in unserem Leben, der Spiegel unserer Gedanken und Überzeugungen sei. Jede Zelle unseres Körpers reagiert auf jeden Gedanken, den wir produzieren und auf jedes Wort, das wir artikulieren, (vgl.: S.30). Ich kannte einen Menschen, der von jung an sagte, er werde früh sterben und er starb tatsächlich noch weit vom Alter entfernt an Krebs.

Mit Hay teile ich die Meinung, dass eingefleischte Denk- und Sprachmodi körperliche Haltungen, Ausdrucks- und Verhaltensweisen erzeugen, die entweder entspannt oder angespannt sind. Hay bringt es auf den Punkt, wenn sie schreibt:"Ein Mensch, der ständig ein verkniffenes Gesicht zur Schau trägt, hat es sicher nicht dadurch erzeugt, dass er fröhliche, liebevolle Gedanken gedacht hat." (Zitat: S. 30)

Jeder Mensch kann sich entscheiden, die Gedanken zu denken, die eine geistige Atmosphäre erschaffen, die zur Krankheiten führen oder aber im Inneren und im äußeren eine gesunde Atmosphäre erzeugen. Hay listet eine Reihe positiver Affirmationen auf, die die Gesundheit verbessern sollen.

Wer unversöhnliche Gedanken hat, wird sich nie aus seiner Verbitterung befreien können. Wer an der Vergangenheit festhält, wir niemals frei sein. Nur wenn man sich und anderen vergibt, kann man sich von der Vergangenheit lösen. Durch Vergebung befreit man sich von Schmerz. Wer vergibt, gelangt zur Liebe. Hay zeigt anhand vieler positiven Affirmationen im Hinblick auf Vergebung auf, dass es sinnvoll ist, nicht nachtragend zu sein: "Ich vergebe allen Menschen aus meiner Vergangenheit, für all das, was sie mir scheinbar angetan haben. Ich lasse sie in Liebe los." (Zitat: S. 49)

Vergeben heißt auch, nicht mehr zuzulassen, dass verletztende Verhaltensweisen oder Handlungen Dritter vorgesetzt werden können. Vergeben heißt mithin, sich von dem anderen Menschen liebevoll abzugrenzen.

Zu allen oben aufgeführten Punkten erhält man eine Fülle überzeugender Affirmationen, die man sich wirklich bewusst machen und täglich wiederholen sollte. Ich bin, wie Hay überzeugt davon, dass dann, wenn man sich öffnet, Ideen leicht und mühelos strömen können und man auf diese Weise erlernt, jeden Tag ein wenig kreativer zu sein.

Gefallen hat mir, dass die Autorin zwischen dem Bedürfnis nach Liebe und Bedürftigkeit unterscheidet. Wer sich selbst nicht wertschätzt, wird sich in der Folge auf Beziehungen einlassen, die von gegenseitiger Abhängigkeit gekennzeichnet und für beide Partner unbefriedigend sind. Wer frohe Gedanken denkt, wird ein glücklicher Mensch werden und all seine Beziehungen werden sich verbessern. Der ein oder andere wird sicher mit dem Kopf schütteln und Hays Konzepten misstrauen. Doch jeder, der die Affirmationen ernsthaft umsetzt, wird erkennen, dass sie erstaunlich gut funktionieren, auch was den beruflichen Erfolg und das Leben ohne Stress anbelangt.

Hay konstiert zu Recht, dass Stress eine Angstreaktion auf die ständigen Veränderungen im Leben sind. Wer von sich weiß, dass er fähig ist und mit allem umgehen kann, was auf ihn zukommt, wird keine Angst und damit auch keinen Stress haben. Um zu diesem Bewusstsein zu gelangen, benötigt man ein stabiles Selbstwertgefühl. Auch dieses lässt sich durch positive Affirmation erlangen.

Am besten man beginnt seinen Tag mit folgender Affirmation: Heute kann mich kein Mensch, kein Ort, keine Sache irritieren, oder ärgern. Ich entscheide mich dafür, heiter und gelassen zu sein." (Zitat S. 117)

Empfehlenswert.



Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Geo Kompakt Nr. 25

Geo Kompakt Nr. 25 befasst sich mit der Frage, weshalb wir gut und böse sind. Die Zeitschrift thematisiert im Rahmen eloquenter Beiträge Egoismus und Empathie, Liebe und Lüge, Mitgefühl und Misstrauen, kurzum, die helle und die dunke Seite des Menschen. Auf der DVD werden die Beiträge lehrreich visualisiert.

14 Beiträge warten auf den Leser. Der erste Beitrag ist ein Bildessay über Respekt und Unterdrückung, Liebe und Verachtung, Freundschaft und Gewalt. In wenigen Worten wird das Phänomen der Unterdrückung in diesem Zusammenhang skizziert. "Das Streben nach Macht kommt einer Sucht gleich: Mit ihr wächst das Selbstbild, die Genugtuung, der Stolz des Machhabers, Menschen zu kontrollieren. Untergebene nach seinen Vorstellungen zu formen. Dabei entspringt die gewaltsame Durchsetzung des eigenen Willens, die Unterdrückung anderer oft einer Angst: die Kontrolle zu verlieren und selbst zum Opfer zu werden."(Zitat: S. 11)

Interessant auch ist, wie das Phänomen der Verachtung analysiert wird. Menschen, so liest man, die andere verachten, versuchen meist ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu verdrängen. Das wird in den gezeigten Bildern sehr gut deutlich.

Dass Gewalt geschlechtstypisch ist, dürfte sich schon herum gesprochen haben, auch dass bei Männern der Streit rascher eskaliert, sie sich aber schneller versöhnen als Frauen. Die Neigung aggressiv zu reagieren, liest man im Beitrag über "Das düstere Erbe", ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Hirnstrukturen, Neurotransmitter und Hormone, die von Genen beeinflusst sind, sind die Ursache dafür, dass manche Menschen aggressiver und leichter erregbar sind als andere und in der Folge auch impulsiver reagieren. Hinzu kommt, dass besondere familiere und gesellschaftliche Umstände bei manchen Menschen die Gewaltbereitschaft vergrößern, (vgl.: S. 28). Eine Untersuchung an psychopathischen Serienmördern hat verdeutlicht, dass sie in der Kindheit nicht selten missbraucht wurden und traumatisiert worden sind. Interessanter Weise waren ihre Mütter nicht selten sadistisch und sind sexuell missbraucht worden, (vgl.: S.34).

Wissen sollte man auch, dass jeder Aggressor die Fähigkeit zur Vergebung und Versöhnung in sich trägt. Das heißt also, dass der Mensch die Neigung in sich trägt zur Gewalt, aber auch Frieden zu schließen und zu kooperieren. Die Kooperationsneigung zu fördern, halte ich persönlich für sehr wichtig.

Interessant finde ich auch den Bericht von Sebastian Witte über Empathie, der als weiterführende Literatur ein Buch von Giacomo Rizzolatti und Carrado Sinigagli nennt. Empathie ist kein kognitives Konstrukt, wird hervorgehoben, und Spiegelneuronen in der Großhirnrinde helfen uns, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen. Beruhigend fand ich die Information, dass 99% aller Menschen in der Lage sind, Empathie zu empfinden. Leider kann das Mitgefühl auch durch Emotionen wie Häme, Schadenfreude oder Spott überlagert werden und einige Menschen erleben sogar Befriedigung, wenn sie fühlen, dass eine Person leidet. Witte schreibt: "Sadisten genießen es, wenn ein anderer Mensch vor Schmerzen schreit, sie freuen sich an seiner Pein, berauschen sich daran. Und sie vermögen ihr Gegenüber nur deshalb gezielt zu demütigen, weil sie sich genau vorstellen können, welche Handlungen ihr Opfer als besonders quälend und erniedrigend empfindet..." ..."Nur wer den seelischen Schmerz der anderen kennt, vermag quälende und beschämende Racheakte zu ersinnen." ... "Und nur wer die Furcht seiner Mitmenschen fühlt, weiß ihre Ängste zu schüren, weiß mit Wut, Zorn und Gewalt seine Macht auszuspielen- und kann als Tyrann ganze Völker unterdrücken."(Zitat: S. 41). Die Motive von Sadisten sollte man sich bewusst machen, um ihnen im Vorfeld den Boden zu entziehen.

Neid und Missgunst sind Emotionen, die sich vor 7 Millionen Jahren entwickelt haben. Neid entsteht dann, wenn das Selbstbild in Gefahr ist und es ist erwiesen, dass Neid kulturell beeinflusst ist. Es gibt also Neidgesellschaften. Die Schwester des Neides ist Schadenfreude. Hier empfehle ich das Interview des Sozialphilosophen Dieter Thomä im Heft zu lesen. Menschen, die immerfort vergleichen, sind nicht selten von Neid und Missgunst zerfressen. Sie haben ein krankes Selbstwertgefühl.

Lohnenswert ist auch der Beitrag zum Optimismus. Es wird u.a. näher erklärt, weshalb positiv denkende Menschen länger leben und gesünder sind. Interessant ist, dass selbst gute Lügner das Zucken der Gesichtsmuskeln nicht kontrollieren können und Männer eher lügen, um zu beeindrucken, während Frauen mittels einer Lüge ihrem Gegenüber ein gutes Gefühl vermitteln möchten. Menschen erkennen nur jede 2. Lüge ihres Gegenübers. Diese Nachricht wird all denjenigen gefallen, die andere gerne in die Irre führen.

Der Bericht zu Heinrich Himmler ist überaus empfehlenswert, wenn man sich mit den Abgründen von Menschen auseinandersetzen möchte. Diesebezüglich empfehle ich als weiterführende Literatur: Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte.

Allen interessierten Lesern empfehle ich die Berichte von sechs Betroffenen im Hinblick auf ihre Begegnung mit dem Bösen. Hier schreibt auch ein Mobbingopfer, das heute Vorlesungen über Arbeitsrecht an der Hochschule hält und für den das Moderieren einer Gruppe Mobbing-Betroffener zunächst zur Selbsttherapie wurde. Hier zeigt sich, dass die Konfrontation mit dem Bösen keineswegs in Dauerdepressionen führen muss.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.





Rezension: Lars A. Fischinger- Verbotene Geschichte

Der provokante Untertitel dieses Buches lautet: »Die großen Geheimnisse und was uns von der Wissenschaft verschwiegen wird

Sieht man von Walter- Jörg Langbeins Buch "2012 Endzeit und Neuanfang" ab, habe ich seit meiner Jugend keine Bücher mehr gelesen, die sich mit Stoffen, wie sie Erich von Däniken auf den Buchmarkt bringt, befassen. Gestern Abend allerdings vertiefte ich mich in vorliegendes Buch, das wirklich äußerst spannend zu lesen ist. Gleich in der 6. von insgesamt 34 Recherchen stieß ich auf einen Hinweis des Forschers Walter- Jörg Langbein, den Fischinger schon im Prolog erwähnt und über den man im Hinblick auf die "Steine von Ica" erfährt, dass er bereits ein Jahr vor der "Enthüllung" auf Kabel 1, Fotos von den in diesem Zusammenhang zum Tragen kommenden Saurierfiguren veröffentlicht hat, (vgl.: S.57). Wer Langbeins Serie »Monstermauern, Mumien und Mysterien« auf »Ein Buch lesen!« jeden Sonntag aufmerksam liest, weiß sofort, wovon Fischinger schreibt und dass es hier tatsächlich um ein noch ungelöstes Rätsel der Menschheitsgeschichte geht. Näheres dazu in Langbeins Bericht vom 18.4.2010 auf »Ein-Buch-Lesen«.

Zum Buch:

Es beginnt mit einer Reihe von Sentenzen sehr kluger Menschen, darunter einer Sentenz Albert Einstein, die ich vor einiger Zeit als Überschrift für eine meiner Rezensionen verwendet habe: "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom."

Es folgt das Inhaltsverzeichnis, das in 4 große Abschnitte untergliedert ist:

Teil I - Archäologische Mysterien
Teil II -Überlieferungen geben Rätsel auf
Teil III -Die verborgene Seite des Lebens
Teil IV - Geheimnisse der Geschichte

Diesen vier Abschnitten sind die Recherchen unterstellt. Bevor ich diese zu lesen begann, habe ich allerdings zunächst erst einmal neugierig die Fotos in der Mitte des Buches studiert. Dort sind u.a. die "Steine von Ica" abgebildet.

Grenzwissenschaften werden von der Wissenschaft immer belächelt, weil sie sich mit Themen befassen, für die letzte Beweise für die Annahmen fehlen. Gab es tatsächlich eine 65 Millionen Jahre alte Kultur in Rumänien? War die Grabkammer in der Cheops-Pyramide wirklich leer? Wurde Moses von Außerirdischen entführt? War Juri Gagarin wirklich der erste Mensch im All? Das sind nur einige der Fragen, die der Autor nachspürt. Ihn faszinieren Schubladen mit Etiketten wie "Skurriles", in denen die Geschichte des Rätselhaften und Unfassbaren seitens der Community der modernen Wissenschaft verbannt wird.

Der erfolgreiche Sachbuchautor Lars A.Fischinger, der, wie man dem Prolog entnimmt, mit Walter-Jörg Langbein befreundet ist, zitiert diesen zur Einstimmung seines Buches: "Es muss nicht alles so sein, es kann auch ganz anders sein. Manche Rätsel sind Scheinrätsel, manche werden zu welchen gemacht, manche widerstehen ziemlich hartnäckig allzu glatten Erklärungsversuchen." (Zitat: Langbein, aus seinem Bestseller "Die großen Rätsel der letzten 2500 Jahre).

Fischinger ist, wie man seiner umfangreichen Bibliographie entnimmt, kein Schwätzer, sondern er hat sich intensiv mit den Themen befasst und sehr viel für die einzelnen Recherchen gelesen.

Ich habe mich mit den Themen im Buch zu wenig befasst, als dass ich eine Meinung zu dem, was Fischinger schreibt, haben könnte. Ich finde es inspirierend zu lesen, dass es sogar im Odenwald mythologische Riesenwesen gab, denn so kann ich mir vorstellen, wie diese sich eifrig im dortigen Felsenmeer tummelten und riesige Steine schleppten. :-))

Ohne Scherz, Fischingers Buch ist hochinformativ und regt die Fantasie an. Das Buch liest sich spannender als ein Krimi.

Hier der Beitrag von Walter-Jörg Langbein auf »Ein Buch lesen!«

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.


Rezension: Jane Goodall Mein Leben für Tiere und Natur- 50 Jahre Gombe

In diesem wunderbaren, reich bebilderten Buch der britischen Primatenforscherin Dr. Jane Goodall (3.4.1934) habe ich mir zunächst die vielen schönen Fotos angesehen, bevor ich die Texte der Forscherin, die unter der Mitarbeit des Jane-Goodall-Institus verfasst wurden, gelesen habe.

Goodall lieferte im Laufe ihres bisherigen Lebens einen bedeutenden Beitrag zur Verhaltensforschung an Primaten durch langjährige Verhaltensstudien an wild lebenden Schimpansen, v.a. im "Gombe- Stream- Schimpansenreservat in Tansania". 1965 gründete sie das "Gombe- Stream- Research- Center" und 1976 das "Jane Goodall Institute for Wildlife Research, Education an Conservation", durch die sie die weitere Forschung an Schimpansen sicher stellte.

Nach einem Vorwort von Mary Smith und einer Vorbemerkung von Jane Goodall kann man sich anschließend in die Arbeit Goodalls vertiefen. Die Forscherin, die 1960 in den Regenwald von Tansania kam, um Schimpansen zu studieren, hat sich bereits während ihrer Kindheit in London mit dem Studium von Tieren befasst. Man liest, wie sie als junge Frau alle Hürden überwandt, um endlich ihrer Lebensaufgabe nachgehen zu können. Anhand des umfangreichen Bildmaterials, kann man sie als Kind und junge Frau kennen lernen und sie auch bei der ersten Gombe-Expedition beobachten.

Durch diese Forscherin wurde die Welt darüber in Kenntnis gesetzt, dass jeder Schimpanse ein Individuum mit eigener Persönlichkeit, mit Charakteristiken und Marotten ist, (vgl: S. 37). Man sieht Goodall auf einem Bild, das in den 1960er Jahren entstand und erfährt, dass sie nach erfolgreich abgeschlossenen Forschungstagen abends stets ihre Notitzen über das Verhalten der Schimpansen ausarbeitete und kann sie immer wieder bei Tier-Beobachtungen erleben. Die Bilder von den Schimpansen habe ich mit größtem Vergnügen studiert.

Die Forschungen die Dr. Goodall 1960 begann, wurde seither fortgesetzt und konzentrieren sich auf rund 100 Schimpansen, die im Gombe-Nationalpark leben. Die jetzigen Forschungen umfassen auch Langzeitstudien an Pavianen und Kurzzeitstudien an Stummel-und Schlankaffen der Region.

Man wird in Kenntnis gesetzt, dass Goodall und andere Forscher mehr als 200 wissenschaftliche Studienberichte, 35 Doktorarbeiten, 30 Bücher, viele Filme und Hunderte von Artikeln vorgelegt haben, (vgl.: S.61) und wird über Biologie und Verhalten der Tiere informiert, lernt ihre Werkzeuge kennen und liest Näheres zu Familiengruppen, d.h. zur Schimpansengesellschaft.

Sehr erhellend sind die Seiten 73-74 im Buch. Hier erfährt man konkrete Fakten zu Schimpansen, die Goodall im Rahmen einer 50-jährigen Langzeitstudie zusammengetragen hat. Die DNA der Schimpansen unterscheidet sich von der des Menschen nur knapp mehr als ein Prozent. Man liest innerhalb dieser Faktendarstellung Näheres zur Ernährung und zu den Werkzeugen, über das Sozialverhalten, die Kommunikationsmuster, die Lebensphasen, die Gesellschaft, die Fortpflanzung und über den Familiensinn.

Männliche Schimpansen vollführen mitunter vor einem Gewitter ein besonderes Spektakel. Ursachen für Kämpfe sind stets Rangstreitigkeiten, Verteidigung von Familienmitgliedern und Frustrationen, die dadurch abgebaut werden, dass kleinere, schwächere Artgenossen angegriffen werden. Es soll auch zu Kämpfen um Nahrung und um Sexpartner kommen, (vgl: S.76).

Man liest weiter, dass es in den Wäldern von Tansania, Burundi und Uganda, in den dichten Regenwäldern des Kongobeckens und in Westafrika einst bis zu zwei Millionen Schimpansen gab. Als die Holzkonzerne in die Wälder eindrangen, engte sich der Lebensraum dieser Tiere ein. Dazu erfahren Sie mehr ab Seite 85. Heute gibt es nur noch etwa 300 000 wild lebende Schimpansen. Dass jedes Jahr Wilderer Tausende von ihnen töten, ist auch eine Tatsache, die im Buch zur Sprache kommt.

Was können wir von Schimpansen lernen? Vielleicht, dass lange gegenseitige Fellpflege der Festigung von Freundschaft und für Entspannung dient. Vielleicht auch noch, dass manche Schimpansinnen besonders viel Sexappeal haben und alte, erfahrene Schimpansinnen bei Männern beliebter als junge, nervöse sind. (vgl.: S. 73). So gesehen gewinnt die Frage mancher Männer "Soll ich mich zum Affen machen?" eine ganz neue Dimension. grins

Ein tolles Buch.


Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Guido Eckert- Der Verstand ist ein durchtriebener Schuft.

Vor einiger Zeit habe ich Guido Eckerts "Zickensklaven. Wenn Männer zu sehr lieben" mit großem Interesse gelesen und diesem Buch nicht grundlos 5 Sterne gegeben. Der Autor, der mit diversen Preisen ausgezeichnet wurde, wohnt mit seiner Frau und seinem Sohn in einem kleinen Dorf im Sauerland. Er lebt also zurückgezogen und dies allein werte ich bereits als ein Zeichen von Weisheit, über die Eckert in seinem Buch so gekonnt zu schreiben vermag.
Im Rahmen von zehn Kapiteln verdeutlicht er u.a., wie wir es zu schaffen vermögen, das Wesentliche zu sehen, wie wir unsere Wut umwandeln können, weshalb wir nur in der Gegenwart leben sollen, weshalb alles miteinander verbunden ist, weshalb Scheitern zum Leben gehört, aber auch, wie wir ruhig bleiben können und nichts bereuen sollen.


Den einzelnen Kapiteln hat der Autor kluge Sentenzen vorangestellt, die viel darüber aussagen, von wem sein Denken beeinflusst ist. Liest man schließlich das Buch, wird klar, dass Robert Aitkens "Ethik des Zen" für ihn, neben vielen anderen Büchern, eine nicht unwesentliche Bedeutung hat. In seinem Literaturverzeichnis ist zwar Seneca aufgeführt, an den mich der Autor stilistisch erinnert, aber nicht Plutarch und Tolle, die ihm gedanklich auch sehr nahe stehen. Was ich damit sagen möchte: Guido Eckert schreibt wirklich wundervoll.


Was den Autor umtreibt, ist die Frage, wie man weise werden kann. Eckert bezieht sich auf Wittgenstein, wenn er konstatiert, dass ein so genannter "ungebildeter" Mensch mehr Weisheit besitzen kann als viele Intellktuelle. All jene, die sich liebend in die Arme nehmen, machen den ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Weisheit, so Eckert.


Der Autor erinnert an die Stoiker und an Denkströmungen anderer Kulturen, wenn er darauf hinweist, dass derjenige, der seine Leidenschaften beherrscht, wirklich frei ist. Dabei muss einem klar sein, dass "Beherrschen" keinesfalls Unterdrückung bedeutet.


Über Abgrenzung macht sich Eckert Gedanken und erinnert daran, dass derjenige, der zu sehr auf Abgrenzung beharrt, schließlich nie die Liebe erfährt, zu der wir fähig sind, weil die Liebe immer fließen möchte und man sie nur spüren kann, wenn sie fließt, (vgl: S.46). Das sehe ich auch so, nachdem ich über diese Problematik sehr lange nachgedacht habe und meine Beobachtungen anstellte bei Menschen, die zu sehr auf Abgrenzung bestanden. Letztlich blieben sie einsam und verkümmerten innerlich. Ein Zustand, der einen Menschen nicht voranbringt, wenn er weise werden möchte.


Wer weise werden will, muss lernen, seine Gedanken vom inneren Kern her, d.h. von seinem Ich zu trennen und sich verabschieden von Zuständen wie Gier, Hass und Unwissenheit.


Eckert zeigt, wie man Ärger vermeidet, der uns letztlich auch hindert, weise zu werden. Der Autor zitiert Aitken, wenn er schreibt dass, solange es einem Menschen nicht gelungen ist, die Fesseln der Selbstsucht zu sprengen, er keine innere Ruhe kenne, sondern stattdessen in einem Zustand lebe, den Buddha als Verblendung und Verhaftetsein bezeichne, (vgl: S. 55).


In der Folge kommt typisches Suchtverhalten zur Sprache, das daran hindert, weise zu werden. Der Autor reflektiert auch Wut, die lt. Anselm Grün immer auf tiefe Verletzung hinweist. Man soll seine Wut genau anschauen und überlegen, ob man gegebenenfalls anderen nicht zu viel Macht über einen gegeben hat. Insofern könnte Wut auch die Kraft sein, sich von demjenigen, der zu viel Macht hat, zu befreien. Es ist wichtig, sich mit den eigenen Wut- und Hassgedanken vertraut zu machen, um loslassen zu können. Ein hassender Mensch ist niemals ein weiser Mensch.


Ferner ist es notwendig, sich in Demut zu üben. Das Fehlen von Demut (gepaart mit der Zunahme an Eitelkeit) hindert den Menschen daran, sich seiner Schwächen bewusst zu werden, sich kennenzulernen, um schließlich weise zu werden, (vgl:S. 84). Genau so ist es.


Guido Eckert lässt den Leser wissen, dass man lernen muss, "durchlässig zu werden". "Was kümmert es den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt", ist die richtige Einstellung gegenüber penetrantem Verhalten Dritter. Der Weise ist frei von Groll und Ärger, wenn Dritte penetrant toben. Er nimmt solche Dritte nicht zur Kenntnis und befasst sich stattdessen mit Dingen, die ihn im Erkennen dieser Welt weiterbringen.


Wer weise werden möchte, muss verzeihen können. Gandhi, den Eckert zitiert, sagt: "Die Schwachen können nicht verzeihen. Verzeihen ist ein Attribut der Starken." Wer vergibt, hat die Chance, dass alte Wunden heilen können. Für Weise ist es klar, dass menschliches Zusammenleben nur möglich ist, wenn man vergibt.


Man erfährt des Weiteren, dass gute Laune und Heiterkeit immer ein Indiz für Weisheit ist. Übellaunige, ständig zeternde Menschen werden nie weise werden. Wer weise werden will, muss loslassen und gelassen auf andere Menschen zu gehen, damit wir mit uns selbst im Frieden leben, denn nur so gedeiht auch Frieden und Liebe um uns herum.

Achtsamkeit ist übrigens auch wichtig auf dem Weg zu Weisheit und das bewusste Leben im Jetzt. Wenn wir Schritt für Schritt gegenwärtig werden, entziehen wir uns unnötiger Ängste vor Problemen, die nicht selten Kopfgeburten sind.


Wichtig ist, nicht mehr in die Spirale aus Vorwürfen, Selbstmitleid, Hass, Schmerz und Sorgen einzusteigen, sondern stattdessen frei von diesen kontraproduktiven Strukturen unseres aufgeblähten Ichs liebevoll im Jetzt zu leben und zwar nur im Jetzt. "Carpe diem" lautet die Devise, wenn man weise werden möchte.


Wer aufhört zu werten, wird aufhören zu grummeln und zu nörgeln und deshalb unzufrieden zu sein. "In dem Moment, in dem wir aufhören, uns selbst zu bewerten und zu verurteilen, verurteilen wir auch nicht mehr unsere Partner." Selbstachtung ist die Grundvoraussetzung, um andere zu achten. Wer andere und sich selbst verachtet, wird nie den Zustand der Weisheit erreichen, der letztlich ein Zustand vollkommender Liebe ist.


Ich will nicht zu viel über den Buchinhalt verraten, aber resümierend festhalten, dass Guido Eckert mich durch seine Klugheit erneut in seinen Bann gezogen hat. Schon jetzt freue ich mich auf ein weiteres Buch dieses Plutarchs im Hier und Heute.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension:Auto-Legenden: Klassiker in Stil und Design (Gebundene Ausgabe)

Vor mir liegt das Traumbuch für Liebhaber schöner, hoch erotischer Autos. Bevor ich über dieses Buch berichte, möchte ich an eine Kurzreise erinnern, die ich Mitte der 1980er Jahre gemeinsam mit meinem Mann und zwei Freunden irgendwann im Mai nach Südengland unternahm, keineswegs um mich, wie ansonsten üblich, in Museen aufzuhalten, sondern "nur" zu dem Zwecke, mich an schönen alten englischen Autos zu ergötzen.

Ich lernte in London "Coys of Kensington", das Mekka für Liebhaber exklusiven britischen Automobilbaus, kennen und rund um Arundel viele kleine Garagen, in denen alte Kostbarkeiten abgedeckt auf neue Liebhaber warteten. Wir alle wollten keine Autos kaufen, sondern sie nur bewundern. Dabei strich ich verzückt über die Kotflügel alter Bentleys, ein sinnliches Erlebnis der formvollendeten Kurven wegen und betrachtete mir lange die dicken Schichten Lack bei einem alten Rolls- Royce, der einst der Industriellenfamilie Dupont in den USA gehörte. Fasziniert war ich vom Geruch des betagten Leders, das nach so vielen Jahrzehnten noch immer zum bequemen Sitzen einlud. Dass ich auf der Rückreise in Arundel in einem Himmelbett schlief, will ich auch erwähnen und dass ich dort die ganze Nacht von einem Auto träumte, welches ich heute im Buch erneut bewundern durfte. Es ist der "Bentley Typ R Continental" aus dem Jahre 1952, von dem insgesamt nur 208 Stück hergestellt wurden und bis auf 15 Exemplare alle mit einer Mulliner-Karosserie versehen sind.


Das Buch der britischen Autolegenden enthält eine Fülle von Bildern eines der weltbesten Automobil- Fotografen- Michel Zumbrunn und überaus informative Texte von Richard Heseltine.


In der 19 Seiten umfassenden Einführung erfährt man u.a. historisch Wissenswertes zur Geschichte der britischen Automobilindustrie, auch dass sie ihre Entstehung dem Deutschen Gottlieb Daimler verdankt, der dem ersten Autohersteller Britanniens seinen Namen gab. Im Jahre 1900 wurde der "Automobil Club of Great Britain" gegründet, doch mit Ausnahme auch unternehmerisch veranlagter Ingenieure, wie Herbert Austin, hatten die meisten britischen Hersteller keine wirkliche Chance, da sie nicht verstanden, wie Wirtschaft funktioniert.


In der Folge liest man, wie die britischen Hersteller die Anfangszeit überstanden und sich neu zu positionieren begannen. Alsdann wird der unaufhaltsame Aufstieg der britischen Automobil-Industrie geschildert und auch von den Zeiten, als sich Fortuna verabschiedete. Rolls-Roys und Bentley haben mittlerweile einen deutschen Eigentümer. Wie Heseltine konstatiert, konnten die beiden Marken zwar unter ihren neuen Eigentümern prosperieren, allerdings mangelt es den Fahrzeugen heute an dem speziell "Britischen",(vgl: S. 26).


Im Buch werden britische Autolegenden von 1907 bis 1998 vorgestellt. Die Fahrzeuge werden in unterschiedlichen Perspektiven gezeigt. Man erblickt mitunter Großaufnahmen des Innenraums, des Motors, weiterer Designteile. Im Rahmen der Texte wird alles Wesentliche zum jeweiligen Auto erläutert.


Da ich ein Bentley-Fan bin, gefällt mir natürlich der 1926 entstandene "Bentley Sechseinhalb Liter Speed Six" auf Anhieb. Er galt einst als ultimativer britischer Sportwagen und war unglaublich schnell. Der massive Reihensechszylinder mit oben liegender Nockenwelle war mit vier Ventilen und zwei Zündkerzen pro Zylinder damals recht fortschrittlich.


Wunderschön auch ist der "HRG 1500" aus dem Jahre 1935, der gute Fahreigenschaften zeigte, die er in Rennen unter Beweis stellte. Aber noch viel schöner ist der "Jaguar SS 100" aus dem Jahre 1935, den man heute zu den schönsten Sportwagen der Vorkriegszeit zählt. Mit aufgestellter Windschutzscheibe und geschlossenem Verdeck ist das Auto freilich nicht so elegant, wie offen.


Es ist unmöglich all die Modelle zu fokussieren. Der "Aston Martin DB2" aus dem Jahre 1950 hat ein typisch britisches Aussehen. Hochinteressant sind die technischen Infos zum "Jaguar Typ C" aus dem Jahre 1951, der auf Anhieb im gleichen Jahr die 24 Stunden von Le Mans gewann. Das Innenleben des Fahrzeugs wird im Buch gezeigt. Der klassische XK- Reihensechszylinder sieht umwerfend schön aus.


Eine Augenweide auch ist der "MG TF Midget" aus dem Jahre 1953 und der "Jaguar MKII" aus dem Jahre 1959. Ob der "Jaguar Typ E" von 1961 wirklich schön war, möchte ich aus heutiger Sicht bezweifeln, aber es ist das bedeutendste Auto aller Zeiten. Mit anderen Kritikern bin ich der Meinung, dass die relativ steile Windschutzscheibe die Linienführung stört.


Es folgen noch einer Reihe anderer Autos, unter denen mir der "Rolls Royce Corniche" aus dem Jahre 1971 am besten gefällt. Das luxuriöse Oben-ohne-Modell erreichte die 100 km /h aus dem Stand übrigens im 9, 6 Sekunden.


Auf den letzten Seiten kann man Wissenwertes über von Herbert Austin, Walter Owen Bentley, Sir David Brown, Colin Chapman, Cecil Kimber, Sir William Lyons, Lionel Martin, Charles Stewart Rolls, Sir Henry Royce und Malcolm Sayer lesen und sich in die Begriffe und Stile im Automobilwesen vertiefen. Ein Verzeichnis der Museen und Sammlungen schließt dieses absolut empfehlenswerte Buch ab.


Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Frau und dem "Bentley TYP R Continental" würde ich ganz klar den Bentley wählen. Grins.




Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.




Rezension: Lothar Seiwert : Simplify your time

Prof. Lothar Seiwert hat ein sehr gutes Buch über Zeit-Managment verfasst, das mir sowohl inhaltlich als auch von der Aufmachung her gefällt. Die Illustrationen von Werner Tiki Küstenmacher finde ich äußerst lustig.

Gleich zu Beginn listet der Autor sieben Zeit-Irrtümer auf und erläutert in der Folge u.a. wieso schneller nicht immer besser ist und nicht zwingend derjenige viel Erfolg hat, der viel macht.

Seiwert gibt zahlreiche Tipps, wie man dem sinnlos Stress verursachenden Zeit-Hamsterrad entkommt, in das sich viele Menschen täglich hinein begeben und empfiehlt nicht grundlos runterzuschalten, zu entschleunigen und einfach nur den Moment zu genießen (vgl.: S. 45), um Energie zu tanken und auf diese Weise kreativer zu sein.

Seine Strategien zum Luftholen gefallen mir, denn sie zeigen, dass hier kein schwerfälliger Bürokrat Ratschläge erteilt. Das, was Seiwert zum Thema Internet zu sagen hat, entspricht auch meiner Meinung. So verkündet er:

-Nehmen Sie sich höchstens zwei- bis dreimal am Tag gezielt Zeit für die Beantwortung Ihrer Mails

-Kommunizieren Sie nicht mit Ihrem Schreibtisch-Nachbarn via Mail

-Starten Sie morgens nicht gleich den Computer und rufen ihre Mails ab. (Zitate: S.57)

Bravo! Stimmt, man muss die Waage halten zwischen Lebensqualität und Kommunikationsstress.

"Multitasting", so erfährt man weiter, hat zum Ergebnis, dass die Konzentration abnimmt, die Fehlerquote höher wird und u.a. der Stress sich erhöht. Frühstückt man Aufgaben hintereinander ab, ist die Konzentration besser, die Fehlerquote niedriger und sind die Erfolgsergebnisse höher. Eigentlich dürfte das jedem klar sein.

Seiwert zeigt Irrtum für Irrtum gut nachvollziehbar auf und mahnt an, Pausen zu machen, denn nur so kann man kreativer und effektiver arbeiten.

Auf den Seiten 89ff erfolgt ein Test. Hier kann man feststellen welcher Typ man ist. In Frage kommen der Turbo-Typ, der Ideen-Typ, der Manager-Typ und der Exakt-Typ. Ich habe den Test gemacht und hatte ein eindeutiges Ergebnis zu verzeichnen. Der Exakt-Typ bin ich nicht. :)) Die Beschreibung meiner Art zu agieren, trifft allerdings exakt zu. Witzig. Sehr schön, was Seifert empfiehlt. Das werde ich mir für zukünftige Projekte gut merken :-))

Zeitmanangement bedeutet, mit einfachen Methoden viel zu erreichen. Das ist möglich, wenn man Prioritäten festlegt, richtig plant, Aufgaben abgibt, Info-Stress abschaltet und Ordnung schafft. Wie dies funktioniert, erläutert der Autor ab S. 159 ff. und zwar individuell für jeden einzelnen der oben genannten Typen.

Um ein stimmiges "simplify-Lebensgefühl" zu erreichen, ist es notwendig, bewusst auszuwählen und bewusst zu verzichten. Spätestens dann, wenn man dieses Buch gelesen hat, hat man begriffen, wie wichtig es ist, seine Zeit zu organisieren und sich genau zu überlegen, wann es sinnvoll ist zu handeln und wann man besser ein Glas Wein mit seinen Freunden trinkt.

Ein kluges Buch. Empfehlenswert.

Rezension: Wie du dir die Astrologie jeden Tag zunutze machst

Wohin mit dem Jungfrau-Liebhaber? Wenn Sie folgende und viele andere Fragen beantwortet haben möchten, dann lesen Sie dieses Buch.

Der 1939 in den USA geborene Autor Gary Goldschneider hat einst Literatur und Medizin studiert und beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Astrologie. Das vorliegende Buch wird alle begeistern, die sich mit Astrologie befassen, weil es einen breitgefächerten Überblick über die Verhaltensmuster der einzelnen Sternzeichen in unterschiedlichen Lebensfeldern gibt.

Thematisert werden die Verhaltensmuster aller Sternzeichen
-im Beruf: als Chef, Angestellter, Kunde, Geschäftspartner und Konkurrent
-in der Liebe: beim Rendevous, in der Beziehung, bei einer Äffäre und das Verhalten als Ex
-bei Freunden und in der Familie: als Freund, Mitbewohner, Elternteil, Geschwister und Kind

Ich habe die Aussagen zunächst an mir - ich bin ein typischer Zwilling- überprüft. Fast alles, was Goldschneider schreibt, trifft zu. Anschließend habe ich die Charakterisierung der jeweiligen Sternzeichen auch bei Familienmitgliedern und Freunden überprüft. Auch da traf alles im Großen und Ganzen zu. Mich wundert das nicht, da ich mich auch schon seit Jahrzehnten mit dem Thema befasse und eigentlich überrascht bin, dass so viele Menschen dieses jahrtausendealte Wissen vehement ablehnen, weil es ihnen nicht geheuer ist, charakterlich determiniert und insofern durchschaubar zu sein.

Die Verhaltensmuster werden jeweils detailliert aufgelistet, z.B:

wird der Wassermann-Geschäftpartner kurz portraitiert, anschließend wird erläutert:
-Einen Wassermann zum Geschäftpartner machen
-Aufgabenverteilung mit dem Wassermann-Geschäftpartner
-Geschäftsreisen und Veranstaltungen mit dem Wassermann-Geschäftspartner
-Den Wassermann-Geschäftspartner lenken und führen
-Auf lange Sicht mit dem Wassermann-Geschäftspartner auskommen
-Die Trennung von dem Wassermanngeschäftspartner
Auf diese Weise werden alle Sternzeichen in allen Lebensbereichen, die ich oben kurz genannt habe, unter die Lupe genommen.

Neugierig habe ich das Kapitel über Konkurrenten gelesen. Das war sehr aufschlussreich. Nicht weniger aufschlussreich ist es, zu erfahren, mit wem man besser keine Affären eingeht und wen man besser nicht heiratet. :-))

Ich gehöre zu den Menschen, die immer wissen wollen, unter welchen Tierkreiszeichen Menschen, die ich kennenlerne, geboren sind, weil ich dann weiß, wie man in der Regel unnötige Konflikte umgehen kann.

Empfehlenswert.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Rabenbrüder- Noll- Satire

Skurril und sarkastisch sind die Untertöne in Ingrid Nolls neuem Roman " Rabenbrüder".

Gezeichnet wird eine alles andere als heile bürgerliche Familie, in der die emotional ziemlich untertemperierte, bourgeoise Mutter (Frau um die sechzig) durch ihr Verhalten dafür sorgt, dass sowohl ihr wesentlich älterer Ehemann, als auch ihre beiden, in ihren Augen im Grunde unfähigen Söhne (Personen, die, wie uns die Autorin wissen lässt, gerade in einer Ehe- Finanz oder Midlifekrise stecken) psychisch völlig instabil sind.

So hat ihr greiser Gatte seit Jahren die Rolle des Familienhypochonders eingenommen, um sich auf diese Weise die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seiner Ehefrau zu sichern. Auch die beiden, in Mutters Nähe infantil anmutenden Söhne, haben abgefahrene Strategien entwickelt, um von Frau Mama gesehen zu werden. Beim Konkurrieren um Gunst beneidet einer den anderen um ein mögliches Quäntchen Bevorteilung hinsichtlich der immateriellen oder materiellen Zuwendung seitens ihrer auf Distanz bedachten, kühlen Mutter.

Diese krankhafte Mutter-Fokussierung hat zur Folge, dass bei einem ihrer Söhne sowohl die Ehefrau als auch die Geliebte eine eher untergeordnete Position in seinem Gefühlsleben einnehmen, was zu erheblichen Turbulenzen führt. Der andere Sohn ist so sehr durch den Wind, dass Langzeitbeziehungen erst gar nicht stattfinden. Sein diesbezügliches Appetenzgebahren ist entsprechend schräg. Bei diesem aberwitzigen Treiben, bleiben "noll-gemäß" verschiedene Personen auf der Strecke. Schließlich findet die unheile Familienwelt, auf abstruse Weise, ihr jähes Ende.

Spitzzüngig, wie immer, ist es Ingrid Noll gelungen, im Rahmen ihrer vorgelegten Story, das sich am Zeitgeist blind orientierende Verhalten von Personen verschiedener akademischer Berufsgruppen zu entlarven und dadurch so manchem Leser den Spiegel vorzuhalten!

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Rache ist eine Speise, die man kalt genießt (Gebundene Ausgabe)

"Jede Art von Rachsucht verletzt den innersten Kern unseres Selbst."(Karen Horney).
Katharina Maier thematisiert in diesem Buch das Phänom des Rache in der Geschichte und in der Literatur. In der Einleitung weist sie darauf hin, dass Rache ein uraltes, universelles Phänomen ist. Bereits in äyptischen, babylonischen und griechischen Mythen, auch im Gilgamesch-Epos und in der Bibel kommt Rache zur Sprache.


Anthropologisch betrachtet dient Rache zunächst der Abschreckung und ist am effektivsten, wenn man sie erst gar nicht ausführt, sondern damit droht. Rache gehört, so die Autorin, in den Bereich des "Gesetzes des Stärkeren" und ist demnach ein primitives Erbe aus der Urzeit, (vgl.:S.9).


Rache resultiert immer aus Unrechtsituationen, ansonsten wäre eine entsprechende Handlung "bloße" Aggression. Ein Akt der "Vergeltung" ist dann eine Negativhandlung, wenn dem Akteur zunächst ein Schaden zugefügt worden ist. Der Rächer ist insofern ein Reagierender. Es stellt sich dabei erst einmal nicht die Frage, ob jemand objektiv ein Unrecht begangen hat. Solange man subjektiv der Ansicht ist, dass ein Dritter einem etwas getan hat, was man nicht verdient, handelt man u.U. aus Rachegefühlen heraus. Wird man zum Rächer, war man zunächst Opfer.


Johannes Dornseiff schreibt in seiner Studie über "Recht und Rache", das "Wiederverletzenwollen" ein natürlicher Nachfolger des "Wiedergutgemachtsehenwollens" sei. Maier begründet in der Folge, weshalb Rache immer persönlich ist und weshalb man sie von unserem Gerechtigkeitsgefühl trennen muss.


Rache gehört zu den großen Themen, die die Menschen seit Beginn der Zeiten erzählen. Die Autorin zeigt dies, indem sie die Urspünge der Rache auslotet, von der Götterrache in der Bibel schreibt, auch den dort zu findenden Satz "Mein ist die Rache, ich werde vergelten" und die vielen Rachegeschichten "des Buches der Bücher" in ihre Überlegungen einfließen lässt. Rache war im Alten Testament übrigens streng reglementiert, aber durchaus Gesetz.


Maier zeigt die Heldenrache vor den Toren Trojas auf, thematisiert u.a. den Mythos von "Orestes und Elektra", fokussiert auch die Fehdengesellschaft im Mittelalter und vergisst in diesem Zusammenhang nicht das "Nibelungenlied" zu erwähnen. Die diesbezüglichen Ausführungen habe ich mit großem Interesse gelesen. Krimhild sei nicht nur die Inkarnation anarchischer Rache, sondern auch die Manifestation kriegerischer Weiblichkeit, (vgl.S. 98). So sehe ich das auch. Ich zitiere Maiers bemerkenswertes Fazit:" Am Ende steht der Versuch der Ausmerzung des Kriegerisch-Weiblichen. Durch den Tod der Über-Rächerin Krimhilde mag es vordergründig gelingen. Doch ihr alleiniger Akt hat die patriachalische Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert und es ist dieser Eindruck, das Bild der machtvollen, schwertschwingenden Krimhilde, das dem Leser bleibt." Genau so ist es.


Maier befasst sich ausführlich mit dem Thema Rache und Christentum, den Ehrenstücken und Rachetragödien der Renaissance und des Barock. Shakespeare Rachetragödien analysiert die Autorin ebenso ausführlich, wie die idealistischen Rachedramen von Goethe und Schiller. Heinrich Kleists "Michael Kohlhaas" hat die Autorin ein ganzes Kapitel gewidmet. Ihre Interpretation ist gelungen. Ich empfehle jedem, der sich mit Kohlhaas befasst, die Seiten 178- 185 zu lesen und bei Seminararbeiten auch in Fußnoten aufzuführen.


Wer von Rache spricht, muss freilich auch vom "Grafen von Monte Christo" sprechen, dem Rachewerk Dumas, das die Geschichte eines großen Unrechtes erzählt. Die Autorin macht deutlich, weshalb diesem Roman ein romantischer Gedanke inne wohnt. Dumas suggeriert nämlich, dass es allein von der Charakterstärke eines Individuums abhängt, ob eine gerechte persönliche Rache zur Katastrophe führt oder nicht, (vgl.: S. 195).


Maier treibt ihre Rachanalyse bis in die heutige Zeit voran und konstatiert, dass es nichts bringt Racheimpulse und -fantasien einfach zu leugnen und zu unterdrücken. Sofern man sie gedanklich auslebt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir es realiter tun.


Ein sehr spannend zu lesendes Buch, das ich gerne empfehle.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: Frauen und ihre Bücher- Johannes Thiele

"Lesen ist ein freier Traum" (Jean Paul Sartre)

Dieses wirklich wunderbare Buch mit einem Vorwort von Christine Westermann handelt von uns Frauen und unserer Liebe zu Büchern. 100 Abbildungen von Gemälden lesener Frauen illustrieren die hochinformativen Texte.

Johannes Thiele erwähnt in seinem Beitrag "Das Glück zu lesen- Anmut und Verzauberung" Harold Bloom und dessen Werk "Die Kunst der Lektüre". Bloom reflektiert dort das "richtige" Lesen. Er ist davon überzeugt, dass wir nicht nur lesen, weil wir nicht genug Menschen kennen können, sondern auch, weil die Freundschaft so verletzlich ist, weil es so wahrscheinlich ist, dass sie abnimmt oder gar verschwindet, bezwungen durch Raum, Zeit, unvollkommende Sympathien und all die Sorgen des Familien- und Liebeslebens. (vgl.: S.14)

Ulrich Greiner, der in diesem Beitrag auch genannt wird, gibt in seinem "Literaturführer" nicht bloß eine Gebrauchsanweisung zum Lesen schöner Literatur, sondern stellt sich zudem die Frage, wieso wir Romane lesen. Er ist davon überzeugt, dass Eskapismus der tatsächliche Grund hierfür sei, sprich ein Fluchtbedürfnis also der Hauptantrieb der Leseleidenschaft ist. Er glaubt, dass diese Fluchten nicht in ein ungefähres Nirgendwo führen, sondern eine Wirklichkeit eigener Qualität schaffen, eine Gegenwirklichkeit, die dann eine größere Geltung haben kann als die eigentliche. (vgl: S. 17)

Man erfährt von der Leseleidenschaft "Madame Bovarys" und dem Recht auf "Bovarysmus", d.h. dem Recht den Roman als Leben zu sehen. Man erfährt: "Bovarysmus bedeutet die unmittelbare und ausschließliche Befriedigung unserer Empfindungen: Die Phantasie nimmt überhand, die Nerven vibrieren, das Herz rast, das Adrinalin spritzt hervor, die Identifikation funktioniert in alle Himmelsrichtungen, und das Gehirn hält (vorübergehend) ein alltägliches X für ein romanhaftes U."(Zitat: S. 20/21)

Man erfährt auch, dass zwischen 1750 und 1800 über 5000 belletristische Novitäten in Deutschland erschienen und fast ausschließlich von Frauen gelesen worden sind. Diese Tatsache führte dazu, dass man die Lektüreleidenschaft von Frauen zu stigmatisieren begann. Ziel war es nun Frauen in ihrem Leseverhalten zu kontrollieren und genau zu überprüfen, was und wieviel eine Frau liest.

Man liest von therapeutischen Effekt von Literatur, gleichwohl war man noch bis im 19. Jahrhundert davon überzeugt, dass Romane die weibliche Phantasie verwirren und falsche Vorstellungen wecken. Doch dann begann man die lesende Frau immer häufiger zu malen. Dies wird im Buch anschaulich dokumentiert. Das Sujekt der lesenden Frau führe uns geradewegs in die Mitte der weiblichen Existenz, erfährt man dort. (vgl.: S.27)

Die Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger konstatiert, dass Frauen anders als Männer lesen. Im Buch wird skizziert, wie Klüger das konkret meint. "Männer wollen, wenn sie lesen, studieren" fasst Hannelore Schlaffer zusammen "Frauen empfinden". Vielleicht hat Schlaffer Recht. Bin ich in Wahrheit am Ende ein Mann?:-((

In der Folge liest man von der weiblichen Leidenschaft des Lesens und es werden Reflektionen über all die schönen Bilder mit lesenden Frauen angestellt. Fragonards "Lesendes Mädchen" ist natürlich dabei und auch "Eine Lesende" von Albert Joseph Moore. Die Bildinterpretationen habe ich mit größten Interesse studiert. Ich werde allerdings keines der 100 Bilder hervorheben, um eine Interpreation konkret wiederzugeben, obschon mich nicht nur Renoirs Gemälde "Die Lektüre" dazu motiviert. Ein ganz großes Lob für die gelungene Beschreibung dieses und anderer zauberhafter Motive.

Überschriften, wie "Lesen im Bad", "Gartenlektüre", "Das Gefühl des Gelöstseins", "Leseträume" oder "Vertieft in Bücher" machen neugierig . Ich mag "Beatrice" von Stillmann, weil diese Lesende nachdenklich und sehnsüchtig zugleich blickt. Wir Frauen im Hier und Jetzt sind unfähig so zu schauen.

Neben den erhellenden Texten zu den Bildern haben mir die eingefügten Aphorismen und Sentenzen namhafter Schriftsteller und Philosophen gefallen. Dabei hat mich Oscar Wilde am meisten beeindruckt:"Wenn man ein Buch nicht immer und immer wieder zu seiner Freude lesen kann, hat es keinen Wert, es überhaupt zu lesen." So sehe ich das auch, lese deshalb niemals Bücher, die mir nicht gefallen und verwahre all die vielen Bücher, die ich lese, in meinem Lebensraum, damit ich stets Gelegenheit habe, mich erneut daran zu erfreuen und zwar, wann immer ich will.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: 2012- Endzeit und Neuanfang- Walter- Jörg Langbein.

"...ebenso tauchte die Insel Atlantis in die Tiefe des Meeres hinab und verschwand." ( Zitat, Platon, Timaios 25, übersetzt von Otto Apelt)

Walter-Jörg Langbein befasst sich mit dem 21.12.2012. Dann nämlich soll nach alten Maya-Berechnungen die Welt aufgrund einer weltweiten Katastrophe zerstört werden. Wie hat man diesen prophezeiten Weltuntergang zu verstehen? Was würde ein solcher Untergang für uns Menschen bedeuten?

Gewaltige Katastrophen hat es immer gegeben, so lange die Erde besteht. Schon Platon berichtete vom Untergang von Atlantis, einem offensichtlich mächtigen Imperium, das ausgelöscht wurde, weil die Bewohner von überbordender Hybris beseelt waren. Ihr Hochmut führte dazu, dass Zeus den Kontinent Atlantis strafte und in den Fluten des Meeres versinken ließ.

Langbein reflektiert Aussagen verschiedenener Religionen und deren Apokalypse -Vorstellungen und zeigt, dass der Koran und die Bibel im Gegensatz zu den Religionsvorstellungen der Hindus oder der Mayas bei dem Begriff Weltuntergang stets etwas Endgültiges im Sinn haben. Für die Mayas gab es den Wechsel, den Zyklus, ein Blühen und Vergehen und ein erneutes Aufblühen. Ist einem diese religiöse Vorstellung erst einmal klar, erschreckt das Datum 2012 nicht weiter.

Worin liegt der Sinn des Lebens? Wie lassen sich Katastrophen verhindern? Können wir aus den Legenden der Mayas, Hopis und von den Steinfiguren auf der Osterinsel etwas lernen? Verweisen alte Zeichnungen nicht auf Astronauten ferner Sterne, die sich einst aufmachten, um auf der Erde neuen Wohnraum zu finden?

Ist nicht die Zeit gekommen, dass wir die gesamte Erde, aufgrund des Klimawechsels und anderer Gegebenheiten als das neue Atlantis begreifen müssen? Müssen wir Überlegungen forcieren, fernab der Erde in den Tiefen des Alls nach bewohnbaren Planeten zu suchen, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern?

Der Autor schreibt auf Seite 100: "Seitdem erste Menschen als Astronauten in den Weltraum vorgedrungen sind, wissen wir um das große Geheimnis Planet Erde. Man muss in den Weltraum fliegen, um zu erkennen: Aus der tödlichen Eiseskälte des Weltalls betrachtet ist unser Heimatplanet ein einziges großes Atlantis. Doch wir verdrängen gekonnt die Gefahr, das auch unser Atlantis genau wie das Atlantis Platons untergehen kann."

Der weitgereiste Autor berichtet ausführlich von vielen alten Kulturstätten, nicht zuletzt auch von Chizen Itza und Palenque in Mexiko und einer Botschaft auf einem Relief in Palenque, die nach seiner Interpretation lautet: "Mag ein Supervulkan oder ein gewaltiger Meteorit das Leben auf der Erde auslöschen, in einer "Raketenarche" können Überlebende dem auf Erden unausweichlichen Tod entkommen."

Für die Mayas galt demnach das Prinzip Hoffnung, ihr zyklisches Weltbild lässt das Ende offen. Es gibt kein entgültiges Ende, sondern immer wieder einen Neuanfang. 2012 ist möglicherweise nur eine Moment großer Umbrüche, welche es auch immer sein mögen und wohin auch immer sie uns führen mögen, vielleicht auf einen anderen Stern. Mir fällt ein lateinischer Spruch ein, "Per aspera ad astra", der zum Wahlspruch für 2012 werden könnte. Bemühen wir uns genau in diesem Jahr besonders intensiv um unsere alte Mutter Erde, damit sie uns zukünftig wie ein neuer schöner Stern erscheint. Das wird dann geschehen, wenn wir alle friedlich, liebevoll und verantwortungsbewusst mit ihr und den Menschen, die sie bewohnen, umgehen.

Ein sehr spannend zu lesendes Buch, das verdeutlicht, dass es auf unserer Erde mithin keine Sicherheit gibt, dass wir vielen Unbilden ausgesetzt sind und dass wir unser Leben letztlich stets als eine Reise begreifen sollten.


Empfehlenswert.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: Die Essensfälscher- Thilo Bode

Bücher von Thilo Bode lese ich stets mit großem Interesse und zwar aus einem einzigen Grund: sie sind immer aufklärend. In seinem neuesten Buch zeigt der Autor die Machenschaften der Essensfälscher auf. Sein Untertitel weist unmissverständlich darauf hin, worum es ihm geht. Er will darüber aufklären, was uns die Lebensmittelindustrie fortwährend auf den Teller lügt.

Das Vertrauen in die Lebensmittelkonzerne ist schon lange hin, weil der Verbraucher täglich millionenfach getäuscht wird. Wirklich ekelhaft sind die Werbestrategien mittels denen man bereits Kindern versucht "Industriemüll" (zucker-und transfetthaltige Lebensmittel) schmackhaft zu machen.
Ich teile mit Bode die Meinung, dass es vor allem der Verantwortung der Wirtschaft und deren Respekt vor den Verbrauchern bedarf, um eine Veränderung herbeizuführen. Die abgefeimten Werbewelten durch Schulungen zu entlarven, genügt leider nicht, denn Werbung für diesen "Müll" setzt immer subtiler an der Psyche an. Neuerdings will man den Verbrauchern bereits ins Hirn kriechen, um sie als Käufer gefügig zu machen.

Über mehr als 200 Seiten breitet der Autor die Irreführung seitens der Lebensmittelindustrie aus, die erst dann ein Ende haben wird, wenn die Politik die Interessen und Rechte der Verbraucher vor der geballten Macht der Konzerne schützt, so Bode.

Der Autor fokussiert u.a. Produkte, die angeblich nach "Originalrezept" und "regionaler Herkunft" hergestellt und die tatsächlich nicht selten Industrieprodukte mit minderwertigen Zutaten und weiten Transportwegen sind, (vgl: S.61 ff).

Ausführlich berichtet der Autor von den vermeintlichen Gesundheitswundern "Actimel" und "Activa", von "Pausensnacks" und "Light-Lebensmitteln" sowie den vielen so genannten Wellnessdrinks, die vor Zucker nur so strotzen.

Die Bundesregierung lässt verlautbaren, dass 37 Millionen Erwachsene und zwei Millionen Kinder zu dick bzw. fettleibig sind, (vgl.: S.85). Immer mehr Kinder erkranken an "Altersdiabetes". Ursache ist der "Industriemüll", der seitens der Marketingstrategen geschickt unters Volk gebracht wird.

Menschen, die den "Dreck" der Lebensmittelindustrie konsumieren, sind anfälliger für Infektionen, haben Skelettschäden, tragen ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, koronare Herzerkrankungen, Gicht, ein höheres Risiko eine Fettleber zu bekommen und an Gallensteinen, Gelenkerkrankungen sowie Brustkrebs und an Karries zu erkranken, (vgl.: S 86).

Bode verdeutlicht, dass man selbst bei angeblichen Bio-Produkten nicht vor Werbelügen gefeit ist und man im Grunde pausenlos hellwach sein muss, sobald man seine Lebensmitteleinkäufe tätigt. Es ist unmöglich all die Produkte, die Bode hier an den Pranger stellt, zu benennen. Entsetzt war ich als ich las, wie wenige Menschen täglich selbst kochen und wie viele auf gesundheitsschädigende Fertiggerichte zurückgreifen.

Der amerikanische Ernährungsvorreiter Michael Pollan, den Bode zitiert, sagt zwei Merksätze, die ich hier kurz zitierten möchte:

"Man sollte nicht essen, was die eigene Großmutter nicht als Essen erkannt hätte."

"Früchte isst man am besten so, wie man sie in der Natur findet."

Bodes Buch ist wirklich überaus aufschlussreich und zeigt, dass man mit Bedacht Lebensmittel einkaufen sollte und gut daran tut, sich im Hinblick auf Ernährungslehre und Kochen weiterzubilden. Man sollte seine Gesundheit auf keinen Fall den Lebensmittelkonzernen anvertrauen, sondern für deren Fortbestand selbst sorgen und zwar durch eine klare Absage an den als Gourmetfood oder dergleichen präsentierten "Industriemüll". Müll gehört in den Abfalleimer und nicht in unseren Körper.


 Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.

Renzension: Roger Willemsen " Die Enden der Welt"- Sachbuch

Vorab, Roger Willemsen hat ein sehr bemerkenswertes Buch konzipiert. Wie wir den Autor als einen neugierigen Menschen kennen, den es treibt immer zu erfahren, was hinter dem nächsten Berg liegt und dabei ist nicht nur die räumliche Komponente, sondern auch das zwischenmenschliche Ergründen eines Gegenübers gemeint, hat er sich im vorliegenden Buch die Mühe gemacht, seine Reiseerlebnisse aus vielen Jahren des Umherstreunens uns Lesern nahezubringen.

Roger Willemsen ist ein unruhiger Geist. Die Ferne scheint ihn magisch anzuziehen. Dabei ist Ferne nicht die Ferne im touristischen Sinne, sondern es hat ihn stets dorthin gezogen, wo er versucht hat, die menschliche Ferne aufzuspüren.

Dieses gelungene Buch besteht nicht aus einer einzelnen durchgehenden Geschichte, sondern es gliedert sich auf in 22 Einzelreisebeschreibungen rund um den Globus, wobei er selbst den Nordpol als Ziel seiner Neugierde nicht auslässt. Ansonsten sind seine Erkundungen, wie gesagt, nicht in erster Linie der Exotik des Touristischen gewidmet.
Natürlich sind seine jeweiligen Ziele auch von außerordentlichem touristischen Interesse, denn wer würde nicht gerne solche Orte wie Patagonien, Timbuktu, die Halbinsel Kamtschatka, Hongkong oder die Inselgruppe Tonga in der Südsee, um nur einige zu nennen, bereisen wollen.
Aber Willemsen ist kein Reiseschriftsteller, obschon er es vorzüglich schafft, dem Leser eindrucksvoll die Länder und Orte zu beschreiben, geht es ihm letztlich doch darum, die Menschen, die er jeweilig antrifft, in ihrem Umfeld zu sehen, vielmehr in sie hineinzuschauen, um zu erfahren, wie sie durch ihr Umfeld geprägt worden sind. Alle seine Geschichten bewegen sich letzendlich im Extremen. Dort will er die Menschen und ihre Lebensgeschichten abholen, sie ergründen, um sie zu verstehen. Dabei ist natürlich der Nordpol und das Interesse der Menschen, die sich dort hinbegeben wollen, in gewisser Weise genau so extrem wie sein Besuch in einem Bordell in Bombay, das als letztes Refugium von Aids geplagten jungen Frauen besetzt ist. Alles dies sind für den Autor Erfahrungen, die ihn vermeintlich zu den Enden dieser Welt geführt haben. Ich möchte diesen gerne zustimmen, denn auch ich habe als junge Studentin einst versucht, ähnliche Erfahrungen zu machen.

Zusammenfassend möchte ich in dieser Rezension nochmals darlegen, worauf es diesem intellektuellen Reisenden ankommt: Es sind die extremen Schicksale von Menschen, die hier literarisch verarbeitet werden. Die exotischen Ziele, wo Willemsen diese Menschen aufgespürt hat, sind von unterschiedlicher Prägung. Dies kann sowohl eine schäbige Herberge in Timbuktu als auch der touristische Massenauflauf in einer toscanischen Kunstmetropole sein.

Dies ist ein wunderbares Buch für Menschen, die Reisen unternehmen, um nicht nur eine Postkartenidylle in sich aufzunehmen, sondern die die Neugierde hinaustreibt, die Vielfalt an Menschen und deren Erfahrungen auf unserem Planeten zu erleben.

Das besprochene Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: Happiness-Projekt

"Behandeln Sie jeden, dem Sie begegnen mit Sympathie." (Gretchen Rubin), 18. Oktober 2010

Die Autorin dieses kurzweilig zu lesenden Ratgebers ist Gretchen Rubin, die in Yale Jura studierte und eine erfolgreiche Rechtsanwältin wurde. In ihren Buch berichtet Sie von ihrem Happiness- Projekt. Um es durchzuführen, las sie alles über Glücksforschung und veränderte innerhalb von 12 Monaten ihr Leben.

Rubin lässt die Leser an ihrem Projekt teilhaben. Sie nennt vorab zwölf Gebote, die dabei helfen die Vorsätze, die sie in den 12 Monaten realisierte, umzusetzen. Ich halte diese Vorsätze für so wichtig, dass ich sie an dieser Stelle wiedergeben möchte.

1.Sei du selbst
2.Lass es fliegen
3.Handle so, wie du dich fühlen möchtest
4.Tue es jetzt
5.Sei höflich und fair
6.Genieße den Prozess

7.Sei großzügig zu dir selbst

8.Identifiziere das Problem
9.Werde lockerer
10.Tu, was getan werden sollte

11.Sei nicht berechnend
12. Es existiert nur Liebe

Bei den Geheimnissen des Erwachsenseins, gefiel mir am besten die Satz "Ohne Einlage, keine Rendite". Diesen Satz begreifen leider die wenigsten Menschen, vielleicht weil sie das Kindstadium nie verlassen haben.

Die Autorin schreibt in ihrem Buch darüber, das es Sinn macht, mehr Sport zu betreiben, unangenehme Aufgaben anzupacken sowie Energie zu tanken und zeigt, wie man das zu Wege bringt. Jeden Monat befasst Sie sich mit neuen Dingen, die ihr mehr Glück versprechen. Dazu gehört u.a., dass man in Partnerschaften mit fairen Mittel kämpfen, nicht ständig herumnörgeln und seine Probleme nicht beim Partner abladen soll. Jeder weiß dies und doch wird genörgelt bis der Arzt kommt.

Die Autorin mahnt an, dass man vom Partner weder Lob noch Anerkennung erwarten möge und bei allem Liebe zeigen soll, nur dann besteht die Chance, langfristig glücklich in einer Ehe zu leben. Kein einfaches Unterfangen.

Rubin befasst sich in diesem Buch mit mehr Glücksgefühlen bei der Arbeit und empfiehlt in diesem Zusammenhang mit Verstand zu arbeiten. Sie schreibt über die Quelle des Glücks in der Elternschaft, über ein Mehr an Glück in der Freizeit und in Freundschaften. Schon nach wenigen Seiten wird klar, dass man viel geben muss, um Glück zu bekommen.

Ihren Rat öfter zu lächeln, halte ich für sehr gut und auch jener ist bestens, den anderen aktiv einzuladen, an einer Unterhaltung teilzunehmen. Es ist sicher kein Fehler für positive Stimmung zu sorgen und anderen zu zeigen, dass man sich freuen kann. Warum bloß fällt manchen Menschen dies alles so schwer?

Die Autorin empfiehlt an einer Stelle, ein Dankbarkeits-Notizbuch zu führen. Dafür möchte ich sie sehr loben, weil Dankbarkeit das Du in das Denken mit einbindet. Gut auch ist ihr Appell Bücher zu lesen und zu schreiben.

Achtsamkeit ist im Moment das große Thema. Auch Rubin schreibt davon. Wer achtsam ist, richtet seine Aufmerksamkeit bewusst auf die Gegenwart und dies - wir wissen es seit Tolle - vermehrt immer das Glücksgefühl in uns.

In der Kopfzeile für den Monat November schreibt Rubin "Bewahren Sie sich ein zufriedenes Herz" und sie schreibt weiter "Nehmen Sie positive Bewertungen vor". Andere positiv zu bewerten und nicht abzukanzeln, macht wirklich glücklich. Das kann ich bestätigen.

Hinter jedem der Kapitel im Buch gibt es immer leere Seite, auf denen Leser eigene Gedanken zu unterschiedlichen Punkten aufnotieren sollen. So soll man u.a. zu Papier bringen, wie man seinen Geist auf neue Weise stimuliert oder an anderer Stelle, wie man seine Großzügigkeit zeigt.

Die Autorin ist nach dem Programm, das sie sich ein Jahr lang verordnete, glücklicher geworden und ich denke, dass ein jeder, der versucht seinen eigenen guten Vorsätzen Taten folgen zu lassen, ebenfalls glücklicher wird. Das Buch lässt sich nicht 1:1 umsetzen, aber es gibt gute Ratschläge. Die besten stehen auf dem Lesebändchen. Ich nehme mir fest vor, von jetzt an den Schüssel immer an den selben Ort zu legen und schlafen zu gehen, sobald ich müde bin. Wenn ich das umsetze, bin ich bestimmt noch glücklicher als jetzt.:-))
Das besprochene Produkt ist überall im Handel erhältlich.


Rezension: Lexikon der sperrigen Wörter

Die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart ist Herausgeber dieses spannend zu lesenden Wörterbuches, das Definitionen, Essays, Gedichte, Kurzgeschichten, Dialoge, Aphorismen zu "sperrigen" Wörtern enthält. Gemeint sind damit Wörter, die sich nicht einfach erklären lassen, d.h. Wörter, die Widerstand leisten, die unverständlich, widersprüchlich oder unübersetzbar sind. Das Lexikon wurde von über einhundertvierzig Autoren realisiert.

Zu den sperrigen Wörtern zählen u.a. Artenschutz, Augenmaß, Kultur, Kreativität, Künstler, mutterseelenallein, unübersetzbar, schattensüchtig, und das Wort sperrig selbst.

Einer der Autoren - Franz Xaver Baier - findet das Lippenbekenntnis "Ich-liebe-Dich" höchst sperrig und zwar, weil es ihm nicht leicht über die Lippen geht. Er ist fest davon überzeugt, dass seine Lippen sehr klug sind und dass sie - sobald sie merken, was dahinter steckt - sich verweigern möchten. Sie wollen, so Baier, die Botschaft nicht durch Worte übertragen, sondern stattdessen durch die ganze Haltung, Zuneigung, den Körper, Leib gewissermaßen durch die gesamte Existenz in ihrer höchsten Form, (vgl.: S. 119).


Das Buch enthält eine Fülle sperriger Wörter. Die Begriffe Wahrheit und Zweifel gehören auch dazu, aber auch der Begriff "Kastrat", den man nicht mit dem Begriff " Eunuch" verwechseln sollte. Dass Freud in diesem Zusammenhang schrieb, dass man Kastrationsängste korrekter Weise als "Eunuchoidale Amputationsangst" bezeichnen müsste, wusste ich bislang noch nicht. Kastraten bekommen übrigens den Penis nicht amputiert, sondern "nur" die Keimdrüsen, respektive die inneren Geschlechtsorgane entfernt. Sie dürfen, nachdem sie das sperrige Lippenbekenntnis "Ich-liebe-Dich" gesagt haben, dies nach wie vor körperlich zum Ausdruck bringen. Ist das nicht wunderbar?


Ein kurzweilig zu lesendes, hochinformatives Büchlein

Rezension: Umgang mit Tieren- Loriot

"Umgang mit Gummitieren. An allen Badestränden befindet sich das Gummitier im Vormarsch. Da häufig durch mangelnde Kenntnis mit denselben ein froh begonnener Urlaub schließlich misslingt, ist es ratsam, auch die Handhabung der elastischen Ferienkamaraden näher einzugehen. Merke: Es ist die Gepflogenheit vieler Urlauber, sich am Strande etwas aufzublasen!" (Zitat: Loriot, Seite 58) Frage der Rezensentin an Loriot: Nur dort?

Dieses kleine Bändchen eignet sich gut dazu, in der Hand- oder Manteltasche mit auf Reisen genommen zu werden und beim Lesen sofort schlechte Laune zu vertreiben, denn die im Büchlein enthaltenen Zeichnungen sind äußerst witzig und die Texte hochironisch.


Der Leser erhält einen Überblick darüber, wie er am besten mit Elefanten, Fischen, Vögeln, Pinguinen, Pferden, Hunden, Katzen, Maulwürfen, Eichhörnchen, weißen Mäusen und Gummitieren umzugehen hat und wird über zoologische Faschingskostüme hervorragend beraten.:-)) Vorsicht Ironie!!!!!


Besonders belustigt hat mich Loriots Vorstellung vom Umgang mit Maulwürfen. Hier zeigt er anhand einer oberwitzigen Illustration die Kommunikation zwischen einem Maulwurf und seinem neuen Herrchen und empfiehlt bei Spaziergängen mit diesem Tierchen, nicht grundlos, es anzuleinen. Grins.


Sehr spaßig auch ist die Reaktion eines Hundes als ein Polizist sich anschickt, das Auto seines Herrchens mit einem "Knöllchen" zu schmücken. Ein braver, ein ganz braver Hund, zumindest aus dem Blickwinkel seines Herrchens. Lach.


Ich möchte nicht zu viel verraten, sondern Ihnen einfach das Buch zur Aufhellung Ihrer Stimmung ans Herz legen.



Rezensionen: Fight for Yourself: Erfolgreiche Strategien gegen die Ungerechtigkeiten im Leben (Gebundene Ausgabe)

Ob man sich mittels der von Markus Schollmeyer dargelegten Strategien erfolgreich gegen alle Ungerechtigkeiten im Leben zur Wehr setzen kann, möchte ich bezweifeln, aber viele seiner Ratschläge sind durchaus brauchbar, wenn man seine eigenen Lebenspläne zielstrebig durchsetzen möchte.

Der Autor verdeutlicht, dass man Konfliktsituationen nicht aus dem Weg gehen solle, sondern sich stattdessen in ihnen behaupten möge, um auf diese Weise seine Position zu behalten. Das Leben ist demnach ein Kampf, den man zu bestehen hat und Stärke eine Tugend, die man kultivieren sollte, um seinem eigenen Weg treu bleiben zu können. Möglicherweise hat Schollmeyer mit dieser archaischen Sichtweise recht. Ich befürchte es fast.


Thematisiert werden Konflikte und Konfrontationen. Dabei wird unterstrichen, dass Konfliktvermeidungsverhalten zumeist von seinen Mitmenschen ausgenutzt wird. Man muss lernen, sich durchzusetzen, weil ansonsten die eigene Zufriedenheit auf der Strecke bleibt.


Das Konfrontationspielfeld heißt in der Regel die Streitkultur. Der Autor empfiehlt seine Argumentationsstrategien genau zu überdenken und zu planen. Und weist auf die 10 häufigsten Verhandlungsfallen hin. Ferner nennt er verschiedene Gesprächstypen - das didaktische und das adversive Gespräch aber auch das Defensivgespräch - und zeigt, worin sich diese Gesprächstypen unterscheiden. Des Weiteren lernt der Leser verschiedene Fragetechniken, bevor er darauf aufmerksam gemacht wird, wie man die Wahrheit hinter den Worten zu finden lernt. Es gibt durchaus Möglichkeiten, Lügen zu erkennen und es ist weit weniger schwierig, Lügner und Intriganten zu enttarnen, als man gemeinhin glaubt. Diese Techniken von Schollmeyer möchte ich an dieser Stelle besonders loben. Man sollte sie besonders jungen, unbedarften Menschen an die Hand geben. Vielleicht bliebe ihnen das Ein oder Andere erspart.


Dass sich persönliche Stärke aus dem Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten, des Respekts vor sich selbst, der Disziplin und dem Glaube an sich ergeben, trifft zu und dass ein klarer Kopf die Voraussetzung dafür ist, seine eignen Lebenspläne durchzusetzen, ebenfalls.


Der 40 jährige Rechtsanwalt Markus Schollmeyer hat ein kluges Buch geschrieben, aber er sollte bei allem bedenken, dass egal, was man im Leben unternimmt und gleichgültig wieviel Stärke man besitzt und wie strategisch man geschult ist, zum erfolgreichen Durchsetzen des eignenen Lebensplanes immer auch ein Quäntchen Fortune gehört. Diese Erkenntnis muss das Selbstvertrauen allerdings nicht schmälern, aber sie führt zu Demut, der Grundvoraussetzung für ein positives Miteinander.



Rezension: Die Handschrift Gottes lesen Astrologie

Kepler war nicht nur Astrom und Theologe, sondern auch Astrologe.
Nach der Lektüre des hervorragendes Buches Lebenshilfe Astrologie, das der berühmte Psychoanalytiker Fritz Riemann verfasst hat, wollte ich eigentlich kein weiteres Astrologiebuch mehr lesen, weil Riemann im Grunde alles, was von Bedeutung im Hinblick auf dieses Thema ist, subtil auslotet.

Nun habe ich einige Rezensionen zu Christine Lindemanns Buch bei Amazon gelesen und schon packte mich die Neugierde. Die Autorin ist mit einem Pastor verheiratet und betreibt seit 10 Jahren eine astrologische Beratungspraxis. Das finde ich bemerkenswert und sehr ungewöhnlich. Grund genug, sich mit dem vorliegenden Text näher zu befassen.

Was ist interessant an diesem Buch? Zunächst die Ausführungen zur Geschichte der Astrologie. Lindemann berichtet von unseren steinzeitlichen Vorfahren, ihren Steinkalendern, deren jahreszeitlichen Kardinalpunkten, Äquinokien und Solstitien, die fundamentale Voraussetzungen für die Erfindung des tropischen Tierkreises sind, der noch heute der europäischen Astrologie zugrunde liegt. Sie berichtet weiter von der Sternenkunde bei den mespotanischen Kulturen und im antiken Griechenland, sowie im römischen Reich. Bei den Griechen war die Astrologie Angelegenheit der Philosophen. Man deutete die Wirklichkeit als geistesdurchwirkte Einheit, deren einzelne Elemente in sinnvoller Beziehung zueinander stehen, als Kosmos (vgl. S. 20).

Interessant sind die Ausführungen zur Renaissance. Thematisiert werden u.a. Paracelus, Johannes Kepler und Philipp Melanchthon. Der sprachgewandte Professor hielt regelmäßig Astrologievorlesungen. Aus diesen Vorlesungen ging sein Werk "Initia doctrine physicae" hervor, das man bis ins 17. Jahrhundert als Lehrwerk an Universitäten verwandte.

Die Autorin berichtet in der Folge vom Verschwinden der Astrologie im 17. und 18. Jahrhundert, aufgrund der Verabsolutierung eines mechanistischen, kausalen und von mythischen Sinnbezügen gereinigten Natur- und Weltveständnisses, mittels dem die Autorität der Kirche entmachtet und volkstümliche Medizin und ihr Heilwissen verdrängt wurden, um auf diese Weise einen rationalen Zugriff auf Natur und Menschen vorzubereiten, der im Wesentlichen ökonomische Verwertungsinteressen zum Ziel hatte (vgl.: S. 29).

Die Neubelebung der Astrologie in der Gegenwart kommt auch zur Sprache. Erwähnt wird u.a. Olga von Ungern-Sternberg (1895-1997), die bis zu ihrem 92.Lebensjahr als Ärztin und Astrologin praktizierte. Sie entwickelte eine individuelle Form der Astrologie, zu welcher die Auseinandersetzung mit Anthroposophie, griechischen Mythologie und Homöophatie entscheidend beitrug.

Lindemann untersucht im Anschluss an den historischen Exkurs die Astrologie im medialen und esoterischen Supermarkt und gelangt zu dem kritischen lobenswerten Ergebnis, dass Trash nur in der kulturellen Klassengesellschaft funktioniert.

Als Pastorenehefrau legt die Autorin auch ein Augenmerk auf die Kirche und ihre Beziehung zur Astrologie, schreibt von astrologischen Kirchenuhren und hält fest, dass der Tierkreis in der christlichen Ikonographie ein eigenständiges, bildhaftes Ordnungsprinzip geistlicher Wegweisung und religiöser Unterweisung gewesen ist, zu vergleichen mit den Darstellungen biblischer Szenarien, Geschichten und Gestalten.

Anschließend befasst sich die Autorin u.a. mit der Frage wie stimmig das astrologische Denkmodell ist. Sie skizziert die 12 astrologischen Urprinzipien und gibt dem Interessierten eine kleine Deutungsanleitung für das eigene Horoskop mit auf den Weg. Nicht uninteressant. Für meine Leser: Ich bin Zwilling mit Aszendent Löwe und überzeugt, dass man astrologisch in gewisser Weise determiniert ist. Man sollte sich seine charakterlichen Besonderheiten bewusst machen. Das macht manches einfacher.

Ein empfehlenswertes Buch.