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Rezension:Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (Gebundene Ausgabe)

Als ich im Klappentext das Alter des Autors las, war ich erst einmal skeptisch. Norman Alexander ist 23 Jahre jung und hat ein Buch über Menschenkenntnis geschrieben. Seine Kommunikationsstrategie "Mind Hacking" hat er in seinem Studium bereits entwickelt. Mein Verstand sagte mir, dass man in jungen Jahren solche Kenntnisse noch nicht besitzen kann. Menschenkenntnis braucht Zeit und viel Erfahrung. Gottlob war meine Neugierde wie so oft größer als meine Vorurteile und so bemerkte ich sehr schnell, dass ich es hier mit dem Text eines besonders klugen, jungen Menschen zu hatte, von dem so mancher etwas lernen kann, der mehr als doppelt so alt ist wie er.

"Mind Hacking" setzt sich aus einer Kombination aus dem Know-how der Mentalisten, gepaart mit Erkenntnissen der Psychologie, mit dem Ziel, mehr über die Bedürfnisse und das Verhalten von Geschäftspartnern zu erfahren, Zustimmung und Respekt zu erzeugen und das Business zu erleichtern zusammen, definiert der Autor eingangs den Begriff, den er als Titel für sein Sachbuch gewählt hat.

Liest man die Definition, denkt man natürlich sogleich an Manipulation und sperrt sich zunächst vielleicht. Doch wenn man dann erst einmal einige Seiten studiert, wird klar, dass es um ein tatsächlich brauchbares Handwerkszeug für geschicktes Verhandeln geht, das jeder im Geschäftsleben benötigt, selbst wenn er qualitativ hochwertige Produkte vermarkten möchte. Menschen zu öffnen, sie dazu zu bringen, dass sie zuhören, ist nicht immer einfach, das wissen nicht nur jene, die Geschäfte mittels Kaltakquise anbahnen.

 Ich kannte als ich im Alter des Autors war, einen Menschen, der in einem sehr schwierigen Geschäftsfeld 90% seiner kaltakquirierten Vertragspartner problemlos dazu veranlasste, Verträge zu unterschreiben und mit ihrer Entscheidung auch langfristig zufrieden zu sein. Das Produkt war bestens, aber dennoch schafften seine Kollegen maximal 60, wenn sie gut waren 70 %. Was hatte dieser Mensch, was andere nicht hatten? Menschenkenntnis, viel Charme und die Bereitschaft auf andere einzugehen, wie ich beobachtete und die Überzeugung, dass das Produkt wirklich etwas taugt.

Der Autor hat übrigens Wirtschaftswissenschaften studiert und eine Ausbildung als medizinischer Hypnosecoach absolviert und hält Vorträge bei Wirtschaftsunternehmen, Verbänden und Vereinigungen, in denen es darum geht, Zugang zu den Gedankengängen des Gegenübers zu erhalten und zu entschlüsseln.

Dies auch ist das Thema des Buches, das er in drei Teile untergliedert: Aufmerksamkeit gewinnen und halten Gedanken entschlüsseln Das Puzzle zusammensetzen. Norman Alexander erläutert sehr präzise und gut die ersten Schritte der Kontaktaufnahme, schreibt u.a. auch über die Wahrnehmung der Persönlichkeit und erkennt zutreffend, dass auch im Geschäftsleben Menschen, die freundlich und charismatisch erscheinen, letztlich erfolgreicher sind.

Alexander schreibt von Kongruenz, die dann vorhanden ist, wenn Mimik, Tonfall und Gestik übereinstimmen und zeigt, wie man es schafft, Gemeinsamkeiten herzustellen. Es geht um Spiegelungen, die man bewusst einsetzen kann, um nachhaltige win-win-Ergebnisse herbeizuführen. Wohlgemerkt, es geht nicht darum, den anderen übers Ohr zu hauen. Solche Versuche führen nicht zu nachhaltigem Erfolg.

Sehr gut erläutert der Autor die Charakteristik visueller, auditiver sowie kinästhetischer Menschen und erklärt anhand von Grafiken, was unsere Augen verraten. Das ist übrigens sehr aufschlussreich, weil man aufgrund der Augenzugangshinweise beobachten kann, ob der Gesprächspartner den eigenen Worten folgen kann.

Des Weiteren geht es darum, Gedanken zu entschlüsseln. Hinweise ergeben sich nicht nur im Rahmen von körperlichen Signalen, die gut erläutert werden, sondern auch durch geschickte Fragen, genauer durch bestimmte Fragetechniken, durch das Deuten von Gefühlen, das im Buch anhand von Zeichnungen der jeweiligen Gesichtsausdrücke erläutert wird, auch durch universelle Aussagen und durch geschlechtsspezifische Gedankenwelten, die viel über die Denkmuster der Gegenüber verraten. Alexander reflektiert im Zusammenhang mit der gedanklichen Einschätzung seiner Gegenüber auch acht Lebensphasen, ferner einzelne Typen mit speziellen Bedürfnissen, schreibt klug über das Phänomen Intuition und welchen Nutzen diese auch im Geschäftsleben haben kann.

Im letzten Teil des Buches lernt der Leser die Techniken zu kombinieren und auf Feinheiten zu achten, die ich an dieser Stelle aber nicht näher ausführe, um die Neugierde auf den Inhalt des Buches nicht zu mindern.

Bücher über Menschenkenntnis habe ich im Laufe meines Lebens einige gelesen. Das Buch von Norman Alexander gefällt mir deshalb so gut, weil es begreifbar macht, dass selbst materiell oder immateriell qualitativ hochwertige Produkte nur vermarktet werden können, wenn man den Käufer als Mensch auch erreicht. Es geht nicht darum, diesen Menschen zu manipulieren, sondern ihn zu öffnen, damit er zuhört und sich dann ganz eigenständig entscheidet.

Im gewissen Sinne ist Norman Alexander ein Geburtshelfer für win-win-Situationen. 

Sehr lesenswert.

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Rezension: Sprengsatz unterm Küchentisch- Ingrid Müller-Münch

Dieses Buch der klugen Journalistin und Autorin Ingrid Müller-Münch befasst sich mit einem Thema, das in zukünftigen Generationen kein Problem mehr darstellen sollte, denn so wie die Dinge sich entwickeln, werden aufgrund des mittlerweile höheren Intelligenzquotienten und der besseren Ausbildung junger Frauen (bitte nicht als Provokation betrachten. Es liegen entsprechende Untersuchungsergebnisse vor) zukünftig immer häufiger die Rollen in Partnerschaften anders gewichtet sein.

Müller-Münch befasst sich nicht grundlos mit der Problematik, die sich derzeit daraus ergibt, wenn eine Frau ihren Mann und die Familie finanziert, denn mittlerweile werden bereits 20% der Privathaushalte, die aus mehreren Personen bestehen, vorrangig von Frauen materiell getragen. Nicht einfach für Adam und Eva damit fertig zu werden, denn die alten Rollenklischees sitzen tief und belasten vielschichtig die Psyche der irritierten Protagonisten.

Die Autorin hat ihr Buch in 11 Kapitel untergliedert. Jedem Kapitel hat sie ein längeres Zitat aus dem Brockhaus Konversationslexikon, 14. vollständig neubearbeitete Auflage, 1898, Stichwort "Frauenfrage" etc.  vorangestellt. Dabei hat Müller- Münch breitangelegt für das Buch recherchiert, mit Wissenschaftlern kommuniziert, Interviews realisiert und zeigt in ihren Texten viele Schräglagen in dem problembeladenen Thema auf. Zudem stellt sie Paare vor, die versuchen "mit der Umkehr der Geschlechterverhältnisse in ihren Beziehungen klarzukommen."

In Ostdeutschland scheinen die Frauen, die Haupternährerin in einer Beziehung sind, besser mit dieser Gegebenheit umgehen zu können als im Westen, was wohl mit der historischen Entwicklung in beiden Landesteilen zu tun hat. In Westdeutschland ging es, wenn überhaupt immer nur um das "Zuverdienerinnen-Modell". Das Haupteinkommen erbrachte der Mann. Aufgrund der Veränderungen im Erwerbsleben (Männer heute werden rascher arbeitslos als noch vor einigen Jahren) greift dieses Modell  nun nicht mehr immer.

Wie die Autorin recherchieren konnte, scheint es für Mann und Frau nach wie vor schwer ertragbar zu sein, wenn Adam von Eva finanziert wird. Dies funktioniert nur dann, wenn sehr günstige Bedingungen vorliegen und der Ausbildungsstand beider eher hoch ist, so dass man sich den Sachverhalt bewusst machen kann. Es muss, um dies Sache erträglich zu gestalten, ein Ausgleich geschaffen werden. Das ist klar, weil ansonsten Männer in schwere Depressionen geraten, da sie sich als unmännlich empfinden und sich dies übrigens dann negativ auf die Libido auswirkt.

Das Ansehen eines Mannes in der Gesellschaft wird geprägt durch Eigenschaften wie Standfestigkeit, Tatkräftigkeit, Rechtschaffenheit, Unbeugsamkeit und Verlässlichkeit, des Weiteren durch Opferbereitschaft, Selbstdisziplin und das Ertragen von Schmerzen. (S. 105). Diese Eigenschaften finde ich persönlich fast alle sehr löblich und meine, dass sie auch bei veränderten Rollen beibehalten werden sollten. Sie stehen nicht im Widerspruch zu neuen Funktionen in einer Beziehung, in der die Frau das Geld vorrangig verdient.

Die Zahl der berufstätiger Akademikerinnen erhöhte sich zwischen 1991 und 2004 um 70% , (vgl.: S.117). Frauen sind eindeutig auf der Überholspur. Trotz allem möchten junge Frauen beruflichen Erfolg und Karriere unter einen Hut bringen, was alles andere als einfach ist. Die Autorin zeigt die Entwicklung, die Frauen im letzten Jahrhundert durchlebten. 1977 wurde das BGB dahingehend geändert, dass ein Ehemann die Erwerbstätigkeit seiner Frau nicht mehr verhindern konnte. Man stelle sich dies vor und heute ernähren 20% der Frauen in Beziehungen bereits von ihrer Erwerbstätigkeit die gesamte Familie.

Setzt sich der Trend weiter fort, ist für alle ein Umdenken angesagt. Alte Klischees müssen aus den Köpfen von Frauen verschwinden, wie ein "Traummann" beschaffen sein sollte und Männer müssen lernen, ihren Selbstwert auch aus anderen Tätigkeiten als der Erwerbsarbeit zu ziehen. Derzeit haben die meisten Frauen noch erhebliche Probleme mit einem Mann eine Beziehung einzugehen, den sie ernähren müssen. Wenn ihr Einkommen es zulässt,  Adam und die gemeinsamen Kinder zu stemmen, spricht eigentlich nichts dagegen, sofern der neue Adam den Haushalt erledigt.

Nach Studienergebnissen von Peter Blossfeld, die die Autorin erwähnt, haben Frauen, die jünger sind als 29 Jahre  oder eine höhere Ausbildung haben, ein geringeres Problem damit, wenn ein Mann weniger verdient als sie selbst. Insgesamt sind es aber erst ein Drittel der Frauen, die mit einer solchen Gegebenheit zu Recht kommen. Hier gilt es umzudenken, denn die Zeiten ändern sich durch die immer bessere Ausbildung von Frauen.

Männer empfinden offenbar nach wie vor Hausarbeit als soziale Deklassierung. Hier muss natürlich ebenfalls ein Umdenken her, wenn immer mehr Frauen in Zukunft die Ernährerrolle übernehmen werden. Ich staune, wenn ich lese, dass nach fünfzehn Jahren Beziehung in 85 Prozent der Ehen die Frau noch immer komplett die Hausarbeit und sich die Rollenverteilung der Hausarbeit "wie in Beton gegossen" erweist. Bei veränderten Rollen in der Erwerbstätigkeit müssen sich logischerweise auch die Rollen in der Hausarbeit verändern. Hier bedarf es klarer Abmachungen im Vorfeld von Beziehungen.

Bis in 2050 kommen auf 100 Männer mit Studienabschluss 140 ebenso ausgebildete Frauen. Der Ausbildungsstand der Frauen insgesamt wird den der Männer bei Weitem überflügeln, das wird eine Veränderung in der Rollenverteilung geben, auf die Männer und Frauen vorbereitet sein müssen, wenn sie sich auf gleicher Augenhöhe begegnen wollen.

 Empfehlenswert.

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http://www.klett-cotta.de/buch/Partnerschaft/Sprengsatz_unterm_Kuechentisch/35817

Rezension:Das Geheimnis meines Spiegelpartners: Die Beziehung als Weg zur inneren Befreiung (Gebundene Ausgabe)

Wieso zieht man bestimmte Menschen an oder wird von ihnen angezogen? Dies ist eine Frage, die mich seit langem beschäftigt. Dr. Dahlke schreibt in seinen Büchern zum Gesetz der Anziehung Erhellendes, was auch im Buch des Autors Rüdiger Schache thematisiert wird. Dabei wartet Schache mit vielen Beispielen aus dem realen Beziehungsleben auf.

Der Autor macht deutlich, dass Liebe und Beziehung unterschiedlichen Gesetzen folgen. Doch zunächst erklärt er, worin die drei großen verbindenden Kräfte zwischen Menschen bestehen. Er nennt: Schicksal, Resonanz und Aufgabe. Was Schache hier näher beschreibt, sehe ich aufgrund meiner Erfahrungen ähnlich.

Er schreibt u.a. von sichtbarer und unsichtbarer Resonanz, die zu Beziehungen führen. Es geht also demnach um unsere verborgenen Muster und Eigenschaften, die sich mit denen eines anderen Menschen zusammen fügen. Wichtig ist es zu erkennen, welche Muster es in uns sind, die nach einer Ergänzung suchen. Es hat nichts mit Liebe zu tun, wenn man einen vermeintlichen Mangel durch ein Gegenüber zu ergänzen sucht. Wenn man Probleme, die man mit seinen Eltern oder Geschwistern hatte, durch einen späteren Beziehungspartner bzw. eine Beziehungspartnerin abschließen möchte, endet dies nach meinen Beobachtungen nicht selten in äußerst unangenehmen Beziehungskonflikten.

Fünf verborgene Gründe gibt es, der Menschen wie Magneten anzieht, wobei wahre Liebe keine Gründe benötigt. Sie ist einfach da und überdauert alle anderen Kräfte, die in Krisensituationen auf uns einwirken und Bindungen aller Art nicht selten zerbrechen lassen.

Der Autor analysiert in der Folge gemeinsame Lernaufgaben und andere Momente, die zu Beziehungen führen und verdeutlicht, dass eine Partnerschaft nur so lange am Leben ist, wie sie sich bewegt und verändert. Sofern sich stets alles nur wiederholt, ist sie am Sterben. Zwar wird die Beziehung durch unbewusste Muster am Laufen gehalten, doch diese bringen die Liebe darin um. Erst wenn die alten Muster aus der Beziehung entfernt werden, kommt sie wieder ins Fließen. Wer das Muster aus sich selbst entfernt, fühlt sich frei und lebendig, (vgl.:S.93). Deshalb auch ist vielen Menschen, die aus ihrer Kindheit Konflikte mit sich herumschleppen, zu einer Psychotherapie zu raten.

Es geht um Erkenntnisprozesse und daraus folgend um gelebte Achtung und es geht darum, zehn Zusammenhänge aus der Logik der Gefühle zu verstehen. Hier zeigt Schache einfühlsam intelligente Wege auf.

Man erfährt u.a. Wissenswertes zu den drei Speicherorten zum Thema Liebe: Das Wachbewusstsein, Unterbewusstsein und die Seele, (vgl.: S.145) und man wird auch mit den zehn größten Irrtümern über Liebe und ihrer Heilung vertraut gemacht. Genau damit sollte sich jeder intensiv befassen und sich von all diesen Irrtümern lösen. Liebe bedeutet weder Sehnsucht, Leid noch Rettung, auch bedeutet sie nicht Freiheit oder Sicherheit. "Das Wesen von Liebe ist, dass keiner vom anderen etwas will." (Zitat: S. 227).

Wohlgemerkt, die Beziehung als Spiegel, jedoch nicht die Liebe ist die Grundannahme des Buches und es kommen alle sieben Geheimnisse des Spiegels zur Sprache. Das siebte Geheimnis ist übrigens "die Aufgabe", die darin besteht, von etwas frei zu werden, das noch in uns, aber nicht mehr notwendig ist, (vgl.: S. 297).

Ein Merksatz des Autors zum Schluss:

 "Suchen Sie nicht nach der Liebe. Sie ist und war schon immer in Ihnen. Untersuchen Sie stattdessen, wo gerade Die Nichtliebe abläuft und wie sie sich genau zeigt. Dabei löst sie sich auf Und die Liebe bleibt übrig." (Zitat: S.330)

Meine Erfahrung, die ich gerne weitergebe: Wenn Sie irgendwo Nicht-Liebe erkennen, dann verändern Sie die Schwingungsebene. Man muss sich von Menschen, die einen Mangel besitzen und diesen durch uns zu beheben suchen, indem sie sich an uns abarbeiten, nicht benutzen lassen, indem man sich auf deren Mangel einlässt. Hier gilt es ganz klare Grenzen zu ziehen.

Sehr empfehlenswert.

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