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Rezension: Hat das Stil?- Ein Ratgeber für das Leben von heute- Henriette Kuhrt - MIDAS


Henriette Kuhrt besuchte ein humanistisches Gymnasium in Hamburg und ein Mädcheninternat in England. Anschließend studierte sie in München und Salamanca Journalistik, Politik und Soziologie und besuchte die Deutsche Journalistenschule. Sie arbeitete als Redakteurin bei der Bunten und als Autorin bei der Neuen Züricher Zeitung am Sonntag. Dort ist sie seit 2013 Kolumnistin im Stilbund und hält Vorträge über Stil und Lebensart. 

Das Buch versammelt 200 NZZ-Kolumnen aus der Reihe "Hat das Stil?" von Henriette Kuhrt. Diese sind in zehn Rubriken untergliedert, so etwa Feste, Mode, Freunde, Familie, die Liebe, auch Sport sowie die Arbeit und bestechen durch den Esprit als auch die weltgewandte, entspannte Lebensart der Autorin.

Dabei sind es Fragen von verunsicherten Lesern, wie sie sich ganz unterschiedlichen Situationen verhalten sollen, die Henriette Kuhrt nonchalant beantwortet. 

Wer unbekümmert einschlafen möchte, sollte vor dem Zubettgehen stets einige der mitunter schon etwas skurrilen Fragen aber stets stilsicheren und dabei bemerkenswert geistreichen Antworten (Kolumnen) lesen. 

Menschen mit Sinn für feine Ironie kommen hier voll auf ihre Kosten und amüsieren sich nach wenigen Sätzen bereits sehr. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Sei gut zu Dir, wir brauchen dich-Horst Conen-Campus

Horst Conen, der Autor des vorliegenden Buches, gilt seit Jahren als einer der renommiertesten Coachs mit den Schwerpunkten Leben, Beruf und Erfolg. 

In seinem Werk  widmet er sich dem sogenannten "Take-Care-Prinzip", welches bedeutet, wenn man es im Alltag lebt, dass man das Prinzip der "Selbstwirksamkeit" anwendet. Das heißt, dass man sich niemals ausgeliefert fühlen muss, wenn man erlebt, was man aus eigener Kraft bewirken kann. Sobald man sich nicht als Opfer, sondern Gestalter begreift, kann man, so der Autor, seine Gefühle positiv verändern. Das sei ein Schlüssel zur steten Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Conen geht es neben dem Appell um mehr Selbstfürsorge, auch um mehr Selbstbestimmung und darum, sein Bestes zu geben, anstelle sich halbherzig zu engagieren. Der Autor zeigt, wie man ermutigende Lebensbotschaften entwickelt und stellt einige negative,  entsprechenden positiven Botschaften gegenüber, um zu dokumentieren, worum es ihm geht. 

Er nennt zehn Strategien, mit denen positive Erlebnisse verstärkt und verlängert werden können. Der Autor macht zudem deutlich wie man gegen den inneren Nörgler vorgeht, sich mittels eines Selbsttests unerledigte, seelische Probleme bewusst macht, zudem zeigt er wie man inneren Druck abbaut, das gesunde Maß findet und auch mal NEIN sagen kann. 

Zu seinen Take-Care-Übungen gehört auch, dass man ein wenig nachlässig ist und sich nicht unter Zwang setzt. Durch einen Tests kann man seine Stressoren ermitteln, auch wird gefragt, was man für seine Gesundheit, seine Seele und auch für die Lebenseinstellung getan hat. All das dient der Bewusstwerdung und macht offen für Strategien gegen Stress, so etwa tägliche Rituale, auch Abstand gewinnen oder den Tunnelblick loswerden. 

Conen fragt, ob andere uns das Leben schwer machen und zeigt wie man eine neutrale Haltung einnimmt, auch wie man konstruktiv kommuniziert und wie man  sich den Umgang mit schwierigen Leuten erleichtert. Schwierig sind nicht nur Klatschmäuler und Vielredner, auch aggressive Menschen und notorische Miesmacher sind es, ganz zu schweigen von Egomanen. 

Hinterfragt wird, ob man einem unguten Antrieb folgt und man lernt mittels eines Selbsttests herauszufinden, was einen motiviert. In der Folge dann begreift man den Sinn und Unsinn des eigenen Tuns besser. 

Verdeutlicht wird, wie man seine Intuition optimiert, dies auch im Umgang mit Entscheidungen. Gezeigt wird zudem, wie man seine Veränderungsfähigkeit trainiert, den eigenen Fähigkeiten Beachtung schenkt, authentisch lebt, von Mal zu Mal klüger wird, das Leben zu genießen lernt und deshalb wieder lachen kann, mit sich selbst einen Take-Care-Freundschaftsvertrag schließt und endlich gut zu sich ist. 

Wer gut zu sich ist, ist kein Egoist, solange er auch gut zu anderen ist. Wer gut zu sich ist, hat die Kraft auch viel für andere zu tun, weil er nicht ausgepowert ist. 

"Selbstwirksamkeit" schützt vor "Selbstausbeutung".Das sollte  man bedenken.

 Sehr empfehlenswert 

 Helga König

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Rezension: Die Königin von Saba- Düfte aus dem Orient- Christian Rätsch- atVerlag

Dr. Christian Rätsch, der Autor dieses Buches hat Altamerikanistik, Ethnologie und Volkskunde studiert und erlernte die Mayasprache der in Chiapas, Mexiko, lebenden Lakandoindianer, bei denen er sich drei Jahre aufhielt. Seit mittlerweile über vierzig Jahren erforscht er in aller Welt schamanische Kulturen und deren ethnopharmalogischen, ethnomedizinischen und rituellen Gebrauch von Pflanzen. Der vielbeschäftigte Wissenschaftler lebt heute als freischaffender Ethnopharmatologe, Referent und Autor in Hamburg. 

Mit seinem Buch möchte er zum Verstehen der orientalischen Kulturen beitragen und berichtet zunächst  über die Geschichte der frühen Nutzung von Räucherstoffen. Es handelte sich hierbei in erster Linie um Fichtenharz, Kiefernharz und Kiefernzweige, Wacholder, Eibe, Bernstein und Beifuß. Diese Stoffe werden heute noch rituell geräuchert und im Schamanismus genutzt. 

Man liest von dem Volk von Saba, das von einer Frau geführt wurde. In diesem Kulturraum gab es viele Tempel,  in denen im Staatskult #Olibanum und #Myrre geräuchert wurde. Berühmt ist die Königin von Saba durch die Bibel geworden. Dort wird im ersten Buch der Könige berichtet wie sie mit einer Karawane mit kostbaren Duftstoffen zu König Salomon reiste. Davon und von der altorientalischen Götterwelt, dem Beräuchern mit jeweiligen Räuchermischungen erzählt der Autor, bevor er die orientalischen Räucherstoffe aus Pflanzen von A bis Z vorstellt. 

Unter diesen auch #Olibanum, der echte Weihrauch. Dieser Räucherstoff, der der Königin von Saba zugeordnet wird, soll gut für den Kopf sein, weil er die Gedanken klärt.

Dass man auch Safran räuchern kann, hat mich schon sehr erstaunt. Er ist eine Zutat des Laudanum, einer medizinischen Opiumtinktur. 

Es führt zu weit, alle aufgelisteten Räucherstoffe hier zu erwähnen. Dass Tierdrogen und Mineralien Beigaben zu orientalischen Räuchwerk sein können, bleibt nicht unerwähnt und wie man am besten dem "Bösen Blick" begegnet,  wird auch thematisiert. 

Alles in allem ein sehr spannend zu lesendes, empfehlenswertes  Buch und nützlich für alle, die zur Tat schreiten möchten. Warum nicht mit einem Rezept aus dem Oman beginnen? Sie finden es auf Seite 169. 

Helga König

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Die Königin von Saba: Düfte aus dem Orient. Räucherstoffe, Rezepte, Rituale

Rezension: Raus aus der Demenzfalle!-Gerald Hüther- Goldmann

Der Autor dieses bemerkenswerten Buches ist der Hirnforscher #Gerald_Hüther. Er ist Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung. Gerald Hüther begreift sich als "Brückenbauer" zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher bzw. individueller Lebenspraxis.

Vor geraumer Zeit habe ich ein Buch rezensiert, das sich damit befasst, wie man mit dementen Menschen sinnstiftend umgeht, anbei der Link zur Rezension:  Der Demenz-Knigge

Gerald Hüther nun fragt sich, wie es gelingen kann, die Selbstheilungskräfte des Gehirns rechtzeitig zu aktivieren, um nicht dement zu werden. Nach seiner Ansicht sind für Demenz nicht irgendwelche Ablagerungen im Gehirn verantwortlich, sondern sehr ungünstige, im Gehirn vieler Menschen abgelagerte Vorstellungen.

Der Hirnforscher berichtet von der sogenannten #Nonnenstudie, wonach über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten seitens des Forschers #David_Snowdon an etwa sechshundert über siebzigjährige Nonnen aus verschiedenen Klöstern in den USA jährlich die international anerkannten standardisierten Demenztests durchführt wurden. Nur wenige der bis zu ihrem Ableben untersuchten Nonnen zeigten in den Tests Anzeichen von Demenz.

Bei vormals untersuchten später dann verstorbenen Nonnen ergab sich allerdings, dass ebenso wie bei den Personen aus der Normalbevölkerung erkennbar demente degenerative Veränderungen nachweisbar waren, sie aber offenbar nicht zu Verhaltensänderungen führten. Man erfährt in der Folge, weshalb die Personen innerhalb des Klosters die Plastizität und Regenerationsfähigkeit des Gehirns behalten haben. Es hängt offenbar mit der als sicher empfundenen Umgebung zusammen, in der sie leben und dem geringeren Stress, dem sie ausgesetzt sind.

Neubildungs- und Regenerationsprozesse gelängen nur unter sehr günstigen Bedingungen. In Klöstern sind sie offenbar gegeben.

Neugierde und eine besonders gute Bildung verminderten zudem das Demenzrisiko und schlussendlich verhindere der Zustand der Kohärenz nicht nur Demenz, sondern auch Diabetes, Hypertonie, Adipositas, chronische Schmerzen und Haltungsschäden.

Wer sein Leben mit Leichtigkeit und Freude lebe, habe eine gute Chance nicht an Demenz zu erkranken  Mit Freude lebt man, wenn man sein Leben als verstehbar, gestaltbar und sinnhaft erfahre. Ohnmachtsgefühle und Angst erhöhen das Demenzrisiko und nicht nur das.

Wenn unsere Beziehungen zu anderen Menschen inkohärent geworden seien, breite sich in unserem Gehirn und Körper eine zunehmende Inkohärenz aus und genau diese mache Angst. Die Verwandlung in einen kohärenten Zustand löse  jedoch Glück aus und genau diesen Zustand brauche man, um die Umbau- und Regenerationsfähigkeit des Gehirns nicht so rasch zu verlieren.

Gesund zu leben, bedeutet mithin im Zustand der Kohärenz zu leben, sich mit anderen verbunden zu fühlen und seine Lust am Lernen nicht zu verlieren.

#Verstehbarkeit, #Gestaltbarkeit und #Sinnhaftigkeit lauten die drei salutogenetischen Grundprinzipien, die uns helfen, das Gefühl für Kohärenz zu entwickeln, das die Voraussetzung für die im Körper angelegten Selbstheilungskräfte ist, die letztlich auch der Demenz entgegenwirken.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

Rezension: Die Steine von Venedig- John Ruskin- Corso

Die Herausgeber dieses Buches sind Catharina Berents und Wolfgang Kemp. Frau Berents leitet seit nunmehr 10 Jahren das Detlefsen-Museum in Glückstadt. Wolfgang Kemp lehrte bis 2011 Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Beide Herausgeber lehren heute an der Leuphana-Universität Lüneburg.

Die beiden haben das berühmte, dreibändige Werk des Schriftstellers, Malers, Kunsthistorikers und Sozialphilosophen John Ruskin (1819- 1900) mit dem Titel "The Stone of Venice" auf seine zentralen Passagen konzentriert und mit einem ausführliche Vorwort versehen.

Dabei zeigt dieses Werk über Venedig neben Motiven John Ruskins erstmals in einer deutschsprachigen Buchpublikation einige frühen Fotos, die Ruskin realisierte und die man erst 100 Jahre nach seinem Ableben zufällig entdeckte.

Das Werk ist nach Aussage der Herausgeber ein großes und bis heute nicht ausgeschöpftes Denkmalrepertorium, ein Werk des Empirismus und der Sachforschung, zudem ein Traktat, eine Geschichtserzählung, mitunter eine Predigt und ein großes Stück englische Prosa.

Spannend zu lesen sind neben Ruskins Texten die Erläuterungen der Herausgeber zu Ruskins methodischen Voraussetzungen,  Fragestellungen und Begrifflichkeiten als er  seine Arbeit in Venedig aufnahm.

Die Stones erschienen  übrigens 1851 bis 1853.

Ziel Ruskins war  die sterbende Schönheit der Serenissima mittels Bilder und Texte festzuhalten. Er sah diese Schönheit durch die Industrialisierung bedroht. Mit dem Werk  leistete er wichtige Beiträge zur Architekturtheorie.

Nicht nur für Venedig-Liebhaber interessant.

Von daher empfehlenswert.

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:. Corso oder Amazon Die Steine von Venedig (Corso)

Rezension: ZEN MAGIC- Shunmyo Masuno -O.W.Barth

Shunmyo Masuno, der Autor dieses Buches, ist ein japanischer Zen-Mönch und Gartendesigner. Der Tempelpriester des Soto-Zen-Klosters Kenko-ji ist in seinem weltlichen Leben Professor an der Tamara Art Universität. Er gilt als Japans führender Gartenbauarchitekt und ist Präsident eines international tätigen Gartenbauunternehmens.

Wie er eingangs schreibt, lehrt uns der ZEN-Buddhismus, wie wir im Alltag in Körper und Geist Ordnung schaffen und auf diese Weise unser Leben positiv beeinflussen.

Wer also seine Umgebung in Ordnung bringt, schafft Ordnung in seinem Herzen und auf diese Weise in seinem Leben. Dies stellt einen grundlegenden Gedanken im ZEN- Buddhismus dar.

Shunmyo Masuno gibt diesbezüglich sehr gute Tipps wie man durch bestimmte Praktiken im Alltag ein innerlich erfülltes Leben führen kann und erläutert ZEN-Techniken fürs Putzen und Aufräumen, wie er des Weiteren auch verdeutlicht, wie Veränderungen im Wohnen das Leben verändern. Das klingt alles sehr plausibel und lohnt, umgesetzt zu werden.

Da ich derzeit dabei bin, meinem Leben eine andere Richtung zu geben, habe ich das Buch mit viel Neugierde gelesen. Vieles geht ums Loslassen, ums Ordnen, um den Blick aufs Wesentliche. Dinge, die bei Neuorientierungen wichtig sind.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

Rezension: Der Demenz Knigge- Markus Proske

Markus Proske ist Demenzberater und Humortherapeut. In seinem Buch vermittelt er seine langjährigen Erfahrungen mit Demenzerkrankten. Dabei befasst er sich zunächst mit ersten Auffälligkeiten und erläutert in diesem Zusammenhang den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Demenz. 

Das sehr gute Aufklärungsbuch enthält eine Fülle von Tipps und auch Hintergrundwissen, so etwa wie man Demenzerkrankte zum Essen und Trinken bewegt und hier auch, weshalb sie besonders gerne Süßes essen. 

Verhaltensauffälligkeiten wie Vergesslichkeit, Unruhe, Aggression, Niedergeschlagenheit, Misstrauen bis hin zu Wahnvorstellungen sind typisch für Menschen mit Demenz, aber auch das Unvermögen Objekte zu erkennen, sie adäquat zuzuordnen und zu verwenden. Schlecht zu hören, verstärkt übrigens die Demenz. 

Wie geht man damit um als Angehöriger (m/w), wie kann man weiterhin ein entspanntes Zusammenleben gestalten? Vor allem, indem man sich zunächst einmal informiert, was in diesen Menschen vorgeht. Hier eignet sich der vorliegende Ratgeber bestens.

In der ersten Phase fühle sich der Demenzkranke verunsichert, in der zweiten verwirrt und in der dritten verrückt und verändert, schreibt der Autor. 

Aufgeklärt wird man nicht zuletzt über die Psyche und Verhaltensänderungen von Demenzkranken, auch über Kommunikation und Sprache und hier gibt es dann einen lesenswerten Sonderteil über die Kompensationsmechanismen in diesem Zusammenhang. 

Sehr spannend zu lesen, ist das Kapitel über Realitätsverschiebungen. Wahnhafte Verkennungen können wirklich fatal sein, wenn das Umfeld nicht wohlwollend ist und manipulativ vorgeht. Fremdbeschuldigungen sind bei Demenzerkrankten nicht unüblich. Wie man damit umgeht oder auch mit deren Mobilität, dem An- und Ausziehen und Zubettgehen wird gut beschrieben und es gibt auch Tipps zur Körperpflege. 

Wichtig ist, den Demenzerkrankten nicht zu entmündigen, indem man ihm alles abnimmt. Helfen ist angesagt, aber so, dass der Erkrankte sich nicht schämt und unnütz fühlt. 

Zum Schluss des Buches gibt es noch viele wichtigen Tipps auf einen Blick, auch Leitsätze zur täglichen Beschäftigung und Anregungen zu konkreten Tätigkeiten im Alltag sowie erhellende Begriffserläuterungen. 

Mir sind in den letzten Jahren einige Demenzerkrankte begegnet. Zu Beginn der Erkrankung lässt sich der Zustand nur schwer ausloten, wenn man die Menschen selten sieht. Erst wenn man täglich mit einem solchen Menschen lebt, wird klar, was Demenz bedeutet und wie wichtig es ist, gut beraten mit der Person umzugehen, die schubweise desorientierter wird und uns immer fremder erscheinen kann in ihren Verhaltensmustern und Entscheidungen, die ihrer verwirrten Welt geschuldet sind 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Demenz Knigge: Praktische Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankten, Nachschlagewerk für Pflege Personal und pflegende Angehörige, mit Glossar mit medizinischen Begriffserläuterungen

Rezension: Zahl, Farbe, Trumpf- Die Geschichte der Spielkarten- Gerstenberg

Dieses bemerkenswerte, reich bebilderte Buch befasst sich mit der Geschichte der Spielkarten, die vermutlich im 13. Jahrhundert in China entstanden sind. In Europa sollen sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in China aufgetaucht sein und haben in der 1370er Jahren in Norditalien und in Katalonien ihre ersten Spuren hinterlassen. 

Von Südeuropa aus gelangten sie rheinabwärts in die Niederlande und waren kurz darauf in den meisten europäischen Staaten verbreitet, mit Ausnahme von Großbritannien und Irland sowie den skandinavischen und slawischen Randgebieten des Kontinents. 

Aufgrund regionaler Einflüsse entwickelten sich rasch Kartensätze, die sich im Hinblick auf die Bildsprache als auch auf die Anzahl und Symbolik der Karten stark voneinander unterschieden, wobei das Grundprinzip der Kartenspiele bald feststand und allgemeingültig war. Über dieses Prinzip erfährt man im Buch Näheres.

Für die außergewöhnlich rasche Verbreitung der Karten war zeitliche Zusammentreffen mit zwei Erfindungen und technischen Erneuerungen verantwortlich: das Herstellen von Papier und neuen Druckverfahren. Von den Tarockkarten des Humanismus bis zu den einfachen modernen Entsprechungen versinnbildlichen Spielkarten auf ihre Art die Welt der jeweiligen Zeit. Wie Jude Talbot schreibt, versetzen Karten uns in Parallel- sowie Temporärgesellschaften und bereichern damit die Fiktion, die dem Spiel innewohnt. Diese besteht darin, im Rahmen des von festen Regeln bestimmten Spiels frei, sich mit König, Dame oder Bube zu identifizieren und sich für die Dauer der Partie eine eigene Rolle zu erschaffen.

Zunächst lernt man den Ursprung und die Frühzeit der Spielkarten näher kennen, fokussiert wird das 15.- 16. Jahrhundert. Thematisiert werden das Druckverfahren, auch die Farben und Bilder der Karten und das Tarock. Man lernt u.a. das Tarock Karls VI kennen und auch die Karten des Francois Clerc. Dann erfährt man Wissenswertes über die Namen der #Karten, lernt eine Fülle unterschiedlicher Spiele und Karten kennen,  bevor man Näheres über Karten zum Lernen und zum Spielen zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert kennenlernt, so etwa künstlerische und pädagogische Karten oder ein Kartenspiel mit Schweizer Farbzeichen. 

Das Herstellen der Spielkarten  bleibt nicht ausgespart und fokussiert werden immer wieder interessante künstlerische Gestaltungen von Karten wie etwa portugiesische Karten aus Malta aus dem Jahre 1693. Auch über die #Spieler erfährt man Wissenswertes, so etwa zu #Casanova, der das Glück gerne etwas "korrigierte" und genau darin Geschick besaß.

Ein Adelsvergnügen war das aus Spanien stammende Kartenspiel L`Hombre, das sich zu Zeiten Ludwigs XIV. großer Beliebtheit erfreute. 

Es führt zu weit alle Spiele zu benennen. Beeindruckend sind  übrigens die  Motive des Kartenspiels mit dem Namen  das "Venezianische Bild" und das aus Japan stammende "Spiel der Hundert Dichter"

Was noch? Die Karten zwischen 1789-1822 und hier wie das Tarot republikanisch wurde kommen zur Sprache. Man erfährt zudem Wissenswertes über die Karten des Revolutionsmalers Jaques –Louis David, lernt ferner Karten von 1804- heute kennen und hier auch aberwitzige Pin-ups auf Spielkarten. Zudem wird der #Joker thematisiert, auch die wunderschönen Karten von #Salvador_Dali. 

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch und ein schönes Geschenk für #Kartenspieler mit Niveau.

Maximal empfehlenswert 
Helga König 
Im Fachhandel erhältlich 

Rezension: Zauber der Schrift: Sammlung Pedro Corrêa do Lago- The Morgan Library & Museum-TASCHEN

#Christine_Nelson ist Drue-Heinz-Kuratorin für literarische und historische #Handschriften  im Morgan Library& Museum. Sie ist zudem die Autorin des vorliegenden Buches, dessen Vorwort Colin B. Bailey, der Direktor des Morgan Library & Museums verfasst hat.

Pedro_Corrêa_do_Lago, Sammler sowie u.a. einer der  Essayisten  dieses Werkes und #John_Pierpont_Morgan (1837-1937) haben- zwar in unterschiedlichen Jahrhunderten- beide die gleiche Mission gehabt. Sie bestand darin, die beste #Autografensammlung der Welt zusammenzustellen.

Colin B. Bailey skizziert im Vorwort den Verlauf der Sammlerleidenschaft der beiden, deren Höhepunkte man im vorliegenden Buch bewundern kann.

Nach dem Vorwort folgen vier Essays, darunter der Essay mit dem Titel "Von der Liebe und Magie" von #Christine_Nelson, die auch die informativen Texte, die den 140 präsentierten Dokumenten beigefügt sind, verfasst hat.

Die aus über 100.000 Autografien ausgewählten Dokumente sind solche von namhaften Persönlichkeiten aus #Politik, #Literatur, #Kunst, #Philosophie,#Film, #Musik und #Wissenschaft.

Wie Nelson schreibt, ist die Handschrift eine zutiefst soziale Kunst. Dabei zeigten die im Buch dokumentierten Seiten alle Arten von erinnerungswürdigen Verbindungen, also nicht nur Handschriften, sondern #Briefe, #Notizen, #Beschriftungen zwischen berühmten Freunden, Kollegen, Liebhabern und Partnern im Laufe der Geschichte.

Der  Essayist #Declan_Kiely merkt an, dass viele Manuskripte, Briefe und beschriebene Fotografien in mit Bedeutung aufgeladen sind und  uns  mit der Vergangenheit verbinden. Einige der Verbindungen sind  überaus persönlich und andere für die Allgemeinheit bestimmt.

Spannend zu lesen, ist der Essay von  Pedro Correa do Lago, mit dem Titel "Eine geteilte lebenslange Leidenschaft", der dem Leser die gezeigten Objekte sehr nahe bringt. 

Der Reigen beginnt mit einer Skizze einer Marmorbestellung Michelangelo Buonarrotis für seinen ersten großen Architekturauftrag. Dann bietet #Claude_Monet wenig später 35 Gemälde als Sicherheit für einen bescheidenen Kredit von Èdouard Manets Bruder an. Der im Original dokumentierte Brief ist wie alle anderen gezeigten Dokumente - sofern in Fremdsprachen verfasst - in deutscher Übersetzung abgedruckt.

Es macht immerfort Staunen, welche Handschriften in diesem Buch versammelt sind, übrigens auch Jean-Paul Sartres Entwurf eines Briefes an die Schwedische Akademie, in dem er schwört, den #Nobelpreis abzulehnen. 

Berührend ist der Brief Sir Winston Churchills, denn er gerade aus dem öffentlichen Leben zurückgetreten, an seine erste große Liebe schreibt.

In Handschriften schwingt immer Emotion mit.

Ein wunderbares Buch, das man stets aufs Neue gerne zur Hand nimmt, nicht zuletzt, weil die handgeschriebenen Zeilen uns Menschen und ihre Gedanken viel näher bringen als die maschinengeschriebenen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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Rezension: Jeder Kunde zählt! Kundenzentrierung einfach umsetzen. Dana Arzani- Das Workbook- Hanser

#Dana_Arzani, die Autorin dieses bemerkenswerten Workbooks gilt als Expertin für Kundenzentrierung und vermittelt dem Leser Strategien für erfolgreichen Kundenkontakt. Dabei geht es ihr darum, aufzuzeigen wie man die Kunden in den Mittelpunkt stellt und zugleich die wirtschaftliche Entwicklung und das Wohlergehen der Mitarbeiter sichert.

Das Werk enthält
- Die vier Erfolgsfaktoren der Kundenzentrierung
-Schritt für Schritt- Anleitung zur direkten Umsetzung
- Konkrete Tipps aus der Praxis und unterhaltsame Beispiele
- Bonuskapitel So stellen Sie Ihre Kunden nicht nur zufrieden, sondern bringen sie zum Strahlen.

Wie die Autorin so treffend bemerkt, ist es einfacher und günstiger einen Kunden zu halten und sich um ihn zu kümmern als Ersatzkundenakquise zu betreiben. Die Kosten um einen neuen Kunden zu akquirieren liegen fünf bis sieben Mal so hoch wie einen alten Kunden zu halten. Einigen Studien zufolge soll der Wert sogar zehnmal so hoch liegen. Einen Bestandskunden zurückzugewinnen, soll noch aufwendiger sein. Ihn jedoch zu halten, erhöht den Unternehmensgewinn.

Die Autorin erwähnt die Unternehmensberatung Bain & Company, der zu Folge eine fünf Prozent höhere Kundenbindung den Unternehmensprofit um bis zu 75% steigert. Dabei ist #Freundlichkeit für die #Kundenbindung und #Kundenzentrierung nach wie vor äußerst wichtig. Unfreundliche Mitarbeiter reduzieren die Kundenbindung um 23 %.

Die meisten Unternehmen seien produkt- aber nicht kundenorientiert. Kundenzentrierte #Unternehmen dächten in #Beziehungen und #Mehrwert anstelle in #Produkten. Für sie erfüllten Produkte nur den Zweck, dem Kunden einen echten Mehrwert zu bieten und dies über eine möglichst lange Zeit.

Die Autorin zeigt wie es zur Kundenloyalität kommt, wie man Kundenbeziehungen aktiv gestaltet, wie man zu einem zuverlässigen Partner für den Kunden wird.

Arzani reflektiert das, was eine gute Unternehmenskultur ausmacht und verdeutlicht, weshalb Kundenzentrierung eine #Fehlerkultur und eine #Vertrauenskultur benötige. Seite für Seite lernt man immer mehr über die Kundenbeziehung und welche Fragen man sich diesbezüglich stellen sollte. Unmöglich ist es aber, dies alles im Rahmen eine Rezension zu benennen.

Sehr gut wird dargestellt, auf welche Weise man die eigenen Produkte und Prozesse beim Kunden tatsächlich anspricht. Wichtig: Der Kunde braucht selbstverständlich einen Mehrwert. Wichtig auch ist, möglichst alle Störfaktoren aus dem Weg zu räumen, die das #Kundenerlebnis beeinträchtigen könnten.

Kundenzentriertheit bedeutet  jedoch nicht, dass ein Kunde Leistungen umsonst erhält, denn alles was der Kunde nicht bezahlt, zahlt das Unternehmen.

Kundenzentriertes Arbeiten an Produkten und Prozessen bedeute, dass alles konsequent aus Sicht der Kunden gedacht und gestaltet ist. Gemeinsam mit echter Menschlichkeit und mit Beziehungsaufbau könne man so in die Zukunftssicherheit des Unternehmens investieren.  Das leuchtet ein.

Dass man #Neugier, #Können, #Leidenschaft und #Sinnhaftigkeit benötigt, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, dass die Mitarbeiter diese Eigenschaften ebenfalls besitzen sollten,  ist nur logisch, wenn man Kunden zufriedenstellen und sie langfristig behalte möchte. 

Das Buch gibt gute Denkanstöße in Sachen Kundenbindung, die in Zeiten digitaler Kommunikation nicht einfach  zu bewahren ist.

Sehr empfehlenswert

Helga König

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Jeder Kunde zählt: Kundenzentrierung einfach umsetzen. Das Workbook

Rezension: Die Smartphone- Epidemie- Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft- Manfred Spitzer- Klett-Cotta

Prof. Dr. Dr. #Manfred_Spitzer leitet die psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Mit "'#Smartphone_Epidemie" spricht er sich keineswegs  grundsätzlich gegen die #Digitalisierung aus, sondern befasst sich vor allem sehr kritisch mit dem #Smartphone, das in den letzten 10 Jahren den Alltag seiner vier Milliarden Nutzer so sehr verändert hat, wie keine technische Neuerung zuvor. 

Im Rahmen von 15 Kapiteln fasst Spitzer die in Fachblättern wie #Science und #Nature publizierten Erkenntnisse zahlreicher unabhängiger Wissenschaftler zusammen und stellt  sie gut nachvollziehbar dar, um auf diese Weise die Wahrheit über die Auswirkungen von Smartphones für jedermann verständlich auf den Punkt zu bringen. 

Zunächst zeigt der Autor, auf welche Weise die #Gesundheit und die #Bildung junger Menschen durch Smartphones beeinträchtigt wird und weshalb dieses Gerät eine Gefahr für unsere demokratische Gesellschaft darstellt. 

Spitzer erläutert, was ein Smartphone alles kann, weshalb es also so begehrt ist und lässt nicht unerwähnt, dass viele junge Menschen das Gerät als Spielkonsole sowie Fernsehapparat nutzen und deshalb alle Nutzer auch weltweit 1 Milliarde Stunden #You_Tube_Videos schauen. 

Ein großer Teil der Menschheit verbringe etwa ein Drittel seiner im Wachzustand verbrachten Zeit mit dem diesem kleinen Gerät, das es erst seit etwa 10 Jahren gibt. Dies wirke sich negativ auf die Gesundheit aus, führe zu #Schlafstörungen, #Übergewicht und #Adipositas. Die Schlafstörungen gehen mit #Stoffwechselstörungen einher und führen zudem nachgewiesenermaßen zu erhöhtem #Blutdruck. Weiter genannt werden #Herzkrankheiten und seelische Störungen.

Zudem lenkten die digitalen Medien die #Aufmerksamkeit ab, schadeten nachweislich dem Lernen und bewirkten eine geringere #Bildung. 

Smartphone-Nutzer werden zudem rascher #kurzsichtig. Dies wird im Buch näher erläutert und auch die #Aufmerksamkeitsstörungen kommen zur Sprache. 

Wie das Smartphone die Eltern-Kind-Beziehung langfristig beeinträchtigt, wird ebenso erläutert wie die Folgen für Kinder durch Smartphone-Nutzung. Beispielsweise hätten solche Kinder größere Schwierigkeiten in Mathematik. Insgesamt könne gesagt werden, dass Kindern in der Entwicklung das Smartphone schaden, sei es wenn sie es selbst benutzen oder wenn ihre Eltern es zu einem Zeitpunkt tun, wo sie den Elternaufgaben nachkommen. 

Bemerkenswert auch ist, dass durch die Verdrängung des Erlebens von Natur durch Bildschirmmedien, sich die Sprache verändern hat, deshalb auch weniger Wörter für Natur in Wörterbüchern auftauchten. #Naturmangel seien auch in der Musik, im Kino und in der Literatur zu verzeichnen. 

Von #Computerspielsucht ist die Rede und von der negativen Auswirkung des Smartphone auf #Empathie und #Willensbildung. Des Weiteren führe das Smartphone zu #Depressionen. Die Gründe weshalb das so ist, werden genannt. Erschreckend ist, wie viele Suizide auf das Smartphone zurückzuführen sind. 

Eine Auflistung der Risiken und Nebenwirkungen vom Smartphone, stimmt mehr als nur nachdenklich und auch die Studien zur Smartphone-Nutzung im Hinblick auf Depression zeigen, dass man sich mit dem Thema gesellschaftlich bislang viel zu wenig befasst. 

Weshalb eine zu hohe Smartphone-Nutzung einsam mache, ist auch ein Thema, dem noch weitere bedenkliche Themen folgen, so etwa Unfälle und Verletzungen, die auf Smartphone-bedingte Unaufmerksamkeit zurückzuführen seien und intellektuelle Verwahrlosung durch #Fake_News. 

Je mehr man sich in das Buch vertieft, umso mehr werden einem die Risiken und Nebenwirkungen digitaler Informationstechnik auf Körper und Geist bewusst, umso klarer wird, dass ein zufriedenes Leben keinesfalls im Dauergebrauch eines Smartphones zu finden ist. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft

Rezension: KAUFEN- Eine kleine Kulturgeschichte des modernen Einzelhandels in Deutschland-Callwey

Das vorliegende Werk nimmt den 100.Jahrestag der Gründung des Handelsverbands Deutschland zum Anlass die Geschichte des modernen Einzelhandels entlang der großen Veränderungen in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nachzuerzählen und zum Schluss einen Blick auf dessen Zukunft zu richten, die bereits begonnen hat. 

Das reich bebilderte Werk ist in fünf große Abschnitte untergliedert. Diese bestehen jeweils aus diversen Kapiteln, in denen kompetente Fachleute sehr gute Beiträge zur Kulturgeschichte des modernen Einzelhandels verfasst haben. Bei den Abschnitten handelt es sich um folgende:

-Der Einzelhandel auf dem Sprung in die Moderne 
-Versorgung und Konsum im Dritten Reich
-Wirtschaftswunder, Wachstum, Wohlfahrtsstaat
-Vereintes Land, Vereinter Handel 
-Vor Ort im Netz und Jederzeit 

Die Geburtsstunde einer neuen Konsumkultur begann um 1900. In Warenhäusern wurden nun Preise ausgezeichnet. Das schaffte Vertrauen. Der moderne Handel in architektonisch interessanten Häusern mit großen Schaufenstern und modernen Einrichtungen wie Fahrstühlen und elektrischem Licht zog die Konsumenten an, verdrängte aber die traditionellen Läden damals nicht. 

Man liest von Konsumgenossenschaften und deren Grundidee, dass sich Konsumenten gleichberechtigt zusammenschließen und den Einkauf gemeinschaftlich tätigen. Bereits um die Jahrhundertwende entwickelten sich die ersten Konsumgenossenschaften zu einer Bewegung, die 1903 in der Gründung des "Zentralverbandes der deutschen Konsumvereine" mündete. 

Des Weiteren liest  man von den ersten Massenfilialbetrieben und Ladenketten, vom Aufkommen der Markenartikel wie auch von der allmählichen Akzeptanz von Werbung und kann sich alsdann in die Geschichte des Warenhauses vertiefen, das im Zuge der Industrialisierung begann und seinen Erfolg einer sich entwickelnden Massenkaufkraft verdankt wie auch einer leistungsfähigen Logistik und dem Wachstum moderner Großstädte. 

Man lernt Unternehmer wie Oscar Tietz und Heinrich Grünefeld kennen, der den Verband deutscher Einzelhändler gründete, liest von damals großen Warentempeln und von der Meierei C.Bolle in Berlin. Die Erfolgsgeschichte von Carl Bolle ist  besonders spannend geschrieben. Er schaffte es binnen weniger Jahre seinen Betrieb zur bekanntesten Meierei der Stadt zu machen, wurde sehr wohlhabend und investierte sein Vermögen in den Bau von Wohnhäusern, in denen seine Angestellten lebten. Zudem finanzierte er Kindererholungsheime und stellte sogar einen Pfarrer und Schwestern an, die sich um das Seelenheil seiner Mitarbeiter kümmerten. Mich erinnert er von der Grundeinstellung an Jakob Fugger, an einen Unternehmer also, der im Neoliberalismus nicht mehr vorkommt. 

Komsumgenossenschaften entwickelten sich ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und hatten zu Ende der Weimarer Republik einen Marktanteil von 14 Prozent am deutschen Lebensmittelmarkt. 

Über die Entwicklung der Produktwerbung liest man viel Wissenswertes. Neue Berufsbilder, wie die des Gebrauchsgrafikers und Reklamefachmanns entstanden und die Zahl der Werbemittel nahm beständig zu. 

Thematisiert wird das Ende der Goldenen Zwanziger Jahre und der Kampf mit Entbehrung und Mangel in der sich gerade erst entwickelt habenden modernen Konsumgesellschaft. Alsdann wird die Versorgung und der Konsum im so genannten Dritten Reich zur Sprache gebracht. Berichtet wird über die Boykottmaßnahmen gegenüber den jüdischen Betrieben, zudem über die Zwangenteignungen und Schließungen zur Ausschaltung der Juden aus dem Einzelhandel. 

Auch über die Profiteure jener Jahre bleibt man nicht unaufgeklärt, liest von der Verbandsauflösung, sprich dem Ende der demokratischen Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und dem Verzicht aufgrund der Verknappung der Ressourcen in Kriegszeiten. 

Wie es dann nach dem 2. Weltkrieg weiter ging, wird spannend erzählt. Nach Hamsterkäufen, Bezugsschein und Schwarzmarkt folgen Wirtschaftswunder, Wachstum und Wohlfahrtsstaat. Über den Abschied von der Ladentheke und den Handelsformen im Wandel zu immer größerer Konzentration wird berichtet, auch über das Einkaufen in der DDR und die Werbung dort. 

In den 1960er Jahren begann dann die Zeit der Discounter und mit ihnen das Prinzip "billig". Dieses Geschäftsmodell setzte auf schnellen Umsatz und unschlagbar günstige Preise. Über die Macht der Marke wird man in der Folge unterrichtet und auch über moderne Verpackung, des Weiteren über die Entwicklung der Artikelnummerierungssysteme und den Beginn der Digitalisierung der Branche. 

Verbraucherschutz ist ein Thema und die Versandhäuser, dazu noch vieles andere mehr bis hin zum gesamtdeutschen Einzelhandel vor den Hintergrund einer tiefgreifenden technologischen Wandels. Ab Mitte der 1990er Jahre dann erlebt man die ersten Online-Händler und fortan verändert sich alles.

Nun erreichen die Angebote des Onlineshoppings alle Bevölkerungsschichten. Dabei setzt Amazon die Maßstäbe im Hinblick auf Sortimentsumfang, Preis, Lieferfähigkeit, Informationsfähigkeit und Verlässlichkeit. Händler in den Produktkategorien Elektronik Bücher aber auch Mode sind schon vom strukturellen Umbruch empfindlich betroffen, anderen Bereichen steht der Aderlass noch bevor. Ein Ende ist  noch nicht abzusehen, resümiert einer der vielen sehr kompetenten Autoren im vorliegenden Buch.

Wichtig zu wissen: Es gibt keinen Einzelhandel ohne Onlinehandel mehr. Wer mehr über die Wege und Zeiten im Onlinehandel informiert werden möchte, kann  in diesem Werk  sehr viel erfahren, auch wie Alexa, Google und Siri den Handel verändern. 

Was ist sicher? Die Grenzen zwischen analoger und virtueller Welt verschwimmen immer weiter. Der Point of Sale der Zukunft ist nicht mehr stationär oder digital- er verschmilzt zu einer Realität. so Thomas Fell, ein  Kenner der Branche und einer der brillanten Autoren in der vorliegenden kleinen Kulturgeschichte des modernen Einzelhandels in Deutschland.

Sehr empfehlenswert

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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Kaufen: Eine kleine Kulturgeschichte des modernen Einzelhandels in Deutschland


Rezension: Zeit für Veränderung-Anselm Grün-Taschenseminar-Vier-Türme-Verlag

#Anselm_Grün wartet in diesem Frühling mit einem bemerkenswerten Wegbegleiter auf. Es handelt sich dabei um ein Taschenseminar, in dem er praktische Impulse gibt, die helfen sollen, einfacher Entscheidungen zu treffen. Dabei stellt er viele kluge Fragen, die der Leser schriftlich beantworten kann. In dem hübsch illustrierten Buch ist übrigens ausreichend Platz zum Beantworten der vielen Impulse. 

Untergliedert ist das Seminar in die Rubriken: Berufung; Veränderung und Verwandlung; Lebensspur; Wer bin ich?; Selbsterkenntnis; Sagen, Reden, Sprechen; Der Blick nach vorn; Aufbruch. 

Fragen wie "Was lässt dich heute die Zeit vergessen? Findest du eine Parallele zu deinem Spiel als Kind? Schreib es auf?", sind ein guter Impuls, um nachzudenken.

Um Ratschläge wie etwa, dass man sich zuallererst annehmen sollte, so wie man ist, nicht nur zu beherzigen, sondern auch umzusetzen, bedarf es natürlich der Übung. Gerade in einer Phase des Selbstzweifels oder wenn äußere Umstände zu einer beruflichen oder persönlichen Neuorientierung zwingen, sind solche Übungen sehr von Vorteil. 

Einem guten Freund, seine Lebensgeschichte anzuvertrauen, hilft, sich darüber im Klaren zu werden, wie es dazu kam, dass man dort gelandet ist, wo man jetzt steht. Interessant auch ist die Frage "Welche Entscheidungen hast du bewusst getroffen?" Auch die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen halte ich für sehr wichtig. Sich kennenzulernen ist ein langer, nicht einfacher Prozess. 

Die Frage nach den Zielen, die man noch hat und auch nach der Zukunft, die man sich wünscht, sollte man wohlüberlegt beantworten und sich bewusst machen, dass unser Leben nur dann im Fluss bleiben kann, wenn wir es erlauben. Stockt es, sollten wir nach dem Warum fragen. 

Wie Anselm Grün betont, dominieren die jeweils stärksten Motivatoren unser Verhalten über eine mehr oder weniger lange Lebenszeit. Was mag man und was man nicht sollte, gilt es ausloten, zudem macht es Sinn, seine Schattenseiten aufspüren. Das ist wichtig für die Selbsterkenntnis. 

Der Autor betont, dass ein Gespräch nur dann entsteht, wenn wir miteinander sprechen. Genau das wird leider all zu oft vergessen. Sehr gut auch ist die Empfehlung "Versuche mal, genau hineinzuspüren, wie du dich fühlst, wenn Du heute mit verschiedenen Menschen sprichst." Dann liest man Begriffe wie verstanden, ernst genommen, wertgeschätzt, ausgefragt und kann zustimmen oder es lassen. All dies hilft, uns selbst besser kennenzulernen und unsere unerfüllten Wünsche und Hoffnungen zu begreifen.

Ich staune über die Fragen Anselm Grüns. "Wie dringend notwendig ist Veränderung?" solch eine Frage muss man sich bei Leidensdruck stellen. Nur so findet man eine Antwort und beginnt zu handeln. Dann schließlich gibt es den erhofften  Aufbruch und Neuanfang. Wichtig ist, dass man Dinge betrauert, die man hinter sich lässt. Nur so kann man entspannt sich Neuem zuwenden. 

 Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Im Fachhandel erhältlich

Onlinebestellung bitte hier klicken:  Vier-Türme-Verlag und Amazon
Zeit für Veränderung. Taschenseminar zum Nachdenken und Weiterwachsen (Taschenseminar Anselm Grün)

Rezension: Kinderspiel- Glücksspiel-Kriegsspiel- #André_Postert- dtv

Der promovierte Historiker #André_Postert arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut in Dresden. In seinem vorliegenden Buch thematisiert er große Geschichte in kleinen Dingen wie er im Untertitel des Werks bereits bekundet. Fokussiert wird die Zeit von 1900-1945. 

Worum es geht? 

Um #Kinderspiel, #Glücksspiel und #Kriegsspiel, um ein Alltagsphänomen von Kindern und Erwachsenen also. Weil es ein Alltagsphänomen ist, können ganze Industriezweige und Branchen vom sprichwörtlichen Spieltrieb des Menschen noch immer leben. 

Spielzeug kann alles genannt werden, womit der Mensch spielt, daneben aber gibt es die Spielwaren, die eigens zum Spielen erfunden, produziert und gehandelt werden. Karl Groos übrigens war einer der Ersten, die sich um eine universale Spieltheorie bemühten. Sein Werk "Die Spiele der Menschen" erschien 1899. Besagte Theorie galt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Aus dessen Sicht war Spiel etwas, das der Erprobung und Bewältigung des Lebens diente. Diese Idee, dass das Spiel des Menschen stets sinnvoll und zur Entwicklung seiner selbst nützlich sei, trägt bis heute das Fach Pädagogik. Diese Vorstellung widerspräche allerdings teilweise unserem Alltagsverständnis, denn gerade Erwachsene sehen darin oft eine Art Alltagsflucht, "frei, lustvoll und spannend" zugleich.

In England unterscheidet  man die Begriffe "Play" (Spiel als Tätigkeit) und "Game" (ein spezifisches Spiel mit Regeln). Spiel also ist etwas, das sich durch Freiheit und Abwesenheit von Zwängen auszeichnet, mithin etwas Kreatives, aber es kann eben auch eine Fülle fester Regeln haben, die man befolgen muss. 

Spiele und Spielsachen haben sich im Laufe der Geschichte verändert. André Postert zeigt in diesem Buch Spiele und Spielsachen und die Menschen, die sich damit befassten, speziell in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es sind beispielsweise Pistolen, Schwerter, Panzer, Zinnsoldaten, ja sogar Nazi-Püppchen, auch Brettspiele, die Gewalt und Krieg verherrlichten und politische Ideologie vermittelten. 

Im Rahmen von  sieben Kapiteln wird man mit höchst sonderbaren Spielen vertraut gemacht und hier zunächst mit Spielen und Spielwaren in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Man liest z. B. über die Mundharmonika, die ihren spektakulären Durchbruch als Massenprodukt im Ersten Weltkrieg hatte. Das Spielen wirkte Trübsinn und Melancholie entgegen und bot zudem Unterhaltung im Beisammensein, schreibt Postert. 

Nicht nur im Krieg erscheint das Spiel als eine Art Paralleltext, in den man vor dem Grauen der Realität flüchten kann, doch hier besonders. Selbst Schach war ein Spiel, das an Militärschulen eingesetzt wurde, weil man dort glaubte, man könne das Terrain auf dem Brett erkunden und fände so Lösungen für komplexe taktische Probleme. Kinder spielten "Schiffe versenken", spielten mit Zinnsoldaten und bekamen Fahnen, Trommeln, Trompeten, Gewehre zu Weihnachten geschenkt. Das Spiel mit Konflikt und Gewalt, so vermutete man später in der Pädagogik sei in der menschlichen Natur verankert. Destruktive Energien kommen als Spiel zur Entfaltung. Doch das Spiel mit dem Krieg verharmloste Gewalt und schürte damals bereits den Hass unter den Völkern.

Das Spiel als Spiegel der Zeit macht mit Modespielen, auch mit vergessenen Spielen vertraut. Man lernt Technikspiele aus damaliger Zeit kennen, natürlich auch die Modelleisenbahn. Puppen und Stofftiere wurden in Thüringen hergestellt, auch sie waren politisch nicht neutral. Plüschtiere sollten im Frieden bei kleinen Jungs den Spielzeugsoldaten ersetzen. All diese Plüschprodukte bedienten das Bedürfnis, das Harmonie und familiäre Besinnlichkeit dem politischen Chaos entgegensetzte. 

Dann gibt es noch das Spielzeug der Illusionen und jenes gegen Fortuna, das man nie gewinnen kann. Über illegale Spielklubs  aus jener Zeit erfährt man Näheres und über die fixe Idee von Spielern, man könne den Zufall berechnen. Der bedeutendste Intellektuelle des 20. Jahrhunderts Walter Benjamin war übrigens ein Spieler. 

Glückspiele in der NS-Zeit werden thematisiert, auch das Spiel mit dem Hakenkreuz und die Nazi-Puppenwelt werden fokussiert. Es wird in der Folge dann immer krasser. Bei den Nazis gab es sogar ein Reichsinstitut für Puppenspiel. Zudem gab es rassistische Spieltheorien und so viel Erschreckendes, dass man nicht glauben mag, dass es sich hierbei um Spiel handelte. 

Spiele und Spielzeug im Holocaust sind ein weiteres großes Thema und dann ist es wieder soweit, dass man von unendlicher Traurigkeit heimgesucht wird. 

Gottlob unterliegen Spiel und Spielzeug dem fortwährenden Wandel, denn sie spiegeln die Geschichte und die Veränderungen in der Gesellschaft. 

Bleibt zu hoffen, dass die Menschen der Zukunft über unser Spielzeug und unsere Spielwelten nicht allzu entsetzt sein werden,  über jene vorangegangener Generationen kann man es durchaus sein. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich

Onlinebestelung bitte hier klicken: dtv oder Amazon
Kinderspiel, Glücksspiel, Kriegsspiel: Große Geschichte in kleinen Dingen 1900-1945

Rezension: Folge dem Rat deines Herzens und du wirst bei dir selbst ankommen- John Strelecky - dtv

Der in Florida lebende Bestsellerauto John Strelecky erzählt in diesem Büchlein kleine Geschichten, die zum Nachdenken anregen und als Ratgeber sehr gut geeignet sind. Darüber hinaus enthält das Werk sehr schöne, Freude schenkende Illustrationen und Merksätze, die man auf sich wirken lassen sollte.

Lust zum Weiterlesen hatte ich bereits bei nachstehenden Sätzen: 

"Es gehört zu den beglückendsten Dingen im Leben, unsere Zeit mit etwas zu verbringen, woran wir glauben, was uns begeistert und auf das wir stolz sind. 

Und es gehört zu den leidvollsten Erfahrungen, unser Leben mit Dingen zu verbringen, die uns nichts bedeuten, uns nicht überzeugen und uns keinen Spaß machen. 

Manchmal beschäftigen wir uns so lange mit Projekten, denen wir nichts abgewinnen können, dass wir in Bezug zu dem, was uns begeistert, verlieren. Aber in einem einzigen Moment, durch eine einzige Aktion, kann sich alles verändern."

Der Autor stellt immer wieder Fragen, die dem Leser verdeutlichen, wie wichtig es ist, auf sein Herz, bzw. seine innere Stimme zu hören, weil nur diese uns zeigen kann, was uns wirklich gut tut und uns den Weg zur Realisierung unserer Wünsche öffnet. 

Abschalten, um sich neu aufbauen zu können, das vergisst man nur allzu oft und vor allen Dingen sollte man seine Zeit  nicht mit längst Vergangenem verschwenden. 

Loslassen. 

Das ist nicht immer einfach, speziell, wenn man das Gefühl hat, dass man mit jemand noch einen Strauß auszufechten hat, weil man extrem unfair behandelt wurde. Ist man dann nachtragend? Ist man verletzt? Darf man es überhaupt sein oder ist dies schon ein Ausdruck von Selbstsucht?

Was würde man anders machen wenn…?....und weshalb tut man es nicht bereits jetzt? Das sind Fragen, die oft sehr quälend sind und aufzeigen, wie wenig Mut man doch hat, besonders mit fortschreitendem Alter. 

"Nur wenn wir uns auf das Unbekannte einlassen, haben wir die Möglichkeit, uns damit vertraut zu machen."

#John_Strelecky spricht nicht selten in Bildern und lässt Hoffnung wachsen, nicht zuletzt auf Wunder hoffen. Im richtigen Umfeld und mit den richtigen Nährstoffen kann sich unser Potential entfalten, weiß er. Warum machen wir uns nicht auf die Suche, wenn unsere innere Stimme uns sagt, wohin wir uns wenden sollen? 

Vielleicht fehlt es uns an Selbstvertrauen und Zuversicht. Wer die Natur beobachtet, auch das ist eine Weisheit dieses Buches, erkennt die Macht und die Möglichkeit des Universums, auch uns zu helfen. Wir sind nicht allein. Warum wollen wir das nicht glauben?

Und ganz wichtig: "Wenn ich mir nicht die Zeit nehme, mir meine Träume im Geist vorzustellen und eine Verbindung zwischen ihnen und meinem Herzen zu schaffen, werden sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verwirklichen."

Um seinen Weg zu finden, muss man also eine Verbindung zu seinem Herzen herstellen, weil dort  ein Zielsuchgerät lokalisiert ist, das uns dabei unterstützt, das Leben zu führen, zu dem wir fähig sind, so der Autor. 

Wer vorwärts kommen will,  in seinen Anliegen, benötigt Ruhe. Zuviel Turbulenz bringt nicht weiter, sondern verbraucht nur unnötige Energie.  Ruhe muss man sich nehmen, man bekommt sie nicht geschenkt.

All das überzeugt, speziell auch folgender Rat: "Befreien Sie Ihr Herz und ihre Seele von den Erwartungen und Forderungen anderer."

Sehr empfehlenswert 

 Helga König

Im Fachhandel erhältlich

Onlinebestellung bitte hier klicken: dtv oder Amazon
Folge dem Rat deines Herzens und du wirst bei dir selbst ankommen

Rezension: Das Pragmatismus-Prinzip- Dirk von Gehlen- Piper

#Dirk_von_Gehlen, der Autor dieses Buches leitet bei der Süddeutschen Zeitung die Abteilung Social Media/Innovation und begleitet den Medienwandel schon einige Jahre auf seinem Blog "Digitale-Notizen" als auch auf Twitter unter @dvg.

Der Untertitel seines Werkes "Das Pragmatismus-Prinzip" skizziert, worum es geht: Um "10 Gründe für einen gelassenen Umgang mit dem Neuen."

Das zwischen Titel und Untertitel abgebildetete Text-Emoticon ¯\_ツ_/¯, genannt "Shruggie" steht für ein Schulterzucken, zeigt also an, dass man gelassen bleiben sollte, in diesem Fall im Umgang mit Neuem, dem Fremden, dem Unklaren, ja selbst vor der eigenen Überforderung keine Angst haben sollte.

Diesen Zustand erreicht man durch das im Buch näher erörterte Pragmatismus-Prinzip. Dabei versteht der Autor dieses Prinzip als Ratgeber zur Ratlosigkeit. Er hält fest, dass wir lernen müssen, Widersprüche, pragmatische Paradoxien, besser auszuhalten, Doppeldeutigkeiten zu akzeptieren und nicht dem ersten Eindruck zu trauen.

Zunächst geht es darum, zu verstehen, wieso man nicht in das alte Weltuntergangslamento verfallen sollte, dass schon Generationen zuvor nicht gestimmt habe. Sich mit dem Neuen auseinanderzusetzen, die Vergangenheit nicht zu verklären und keineswegs vorzivilisatorische Lebensbedingungen als unbedingt erstrebenswert zu preisen, das  sei wichtig, wenn man Neues annehmen möchte, so wie es ist, um im Neuen kreativ tätig sein zu können.

Man sollte das Neue zunächst anschauen und dann erst werten. Dies ist die Grundregel des Pragmatismus-Prinzips. Als Gründe, weshalb die Welt im Hier und Jetzt als schwerer verstehbar begriffen wird, nennt von Gehlen die Merkmale Geschwindigkeit, Unübersichtlichkeit und Vernetzung. Zwischenzeitlich sei vieles so komplex geworden, dass man ratlos geworden sei.

Die Herausforderungen der Gegenwart bestehen offensichtlich nicht mehr darin, sogleich Lösungen für Überforderungen zu finden, sondern vielmehr sich pragmatisch auf sie einzulassen. Wer die Überforderung akzeptiere, schaffe die erste Voraussetzung, sie zu überwinden.

Am Ende jedes der zehn Kapitel gibt es eine Zusammenfassung für Schnellleser und aus dem jeweiligen Inhalt abgeleitete Shruggie-Regeln, die man sich gut einprägen sollte.

Wer alte Philosophen und gute Ratgeberliteratur aus dem Hier und Jetzt kennt, wird vieles finden, was von Gehlen in seinem Buch verarbeitet hat. Das Besondere an seinem Werk besteht darin, die Gelassenheit, für die viele bereits geworben haben, im schnellen Hier und Heute auf subtile Art zu kultivieren. Das geht nur, indem man Ratlosigkeit zulässt und damit akzeptiert, dass man nicht immer sogleich eine Antwort findet.

Merke: Unterkomplexe Lösungen sind das Ergebnis des nicht Zulassens von Ratlosigkeit.

Man sollte lernen, Menschen und deren Meinungen zu trennen- das gilt speziell im Internet und sich im Perspektivwechsel üben, um sich Wahrheiten anzunähern oder zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

Der Autor begreift sein Werk als Handbuch der Hoffnung. Dabei steht diese Hoffnung nicht im Widerspruch zur Ratlosigkeit, sondern ist deren Folge. Wer sich keine Ratlosigkeit gestattet, fände nur Antworten, die er bereits kenne. Die Herausforderungen der Gegenwart benötigen allerdings Lösungsansätze, die auch im Heute und vor allem im Morgen liegen. Geduld sei also notwendig und auch ein entsprechendes Gemeinschaftsdenken.

Später dann geht es um Angst, die durch Veränderungen erzeugt wird. Dieser Angst sollte man sich gelassen stellen, nicht zuletzt deshalb, weil Angst, die man nicht verarbeitet, unsicher macht und uns darin hindert,  kreativ zu sein. Angst zu überwinden,  bedeutet erwachsen zu werden und den Mut zu haben, die Komplexität von Problemen zu akzeptieren.

Es liegt mir fern, nun jedes Kapitels hier zu skizzieren. Gesagt werden kann, dass man Seite für Seite ein wenig mehr darüber erfährt, wie man entspannt sich Neuem zuwendet. Neugierde, Handlungsneigung, Refaming, Achtsamkeit und radikale Kooperation sind  dabei brauchbare Mittel, um gestalterisch etwas zu verändern oder weiterzuentwickeln.

Mit einem fröhlich-gelassenen Schulterzucken haben wir genau die Haltung angenommen, die es uns ermöglicht, mit chaotischen Umständen umzugehen, nicht zuletzt so wie wir sie täglich im Internet oder auch anderenorts erleben.

Der Autor empfiehlt, in einer seiner Shruggie-Regeln stets dazuzulernen, das gesamte Leben hindurch. 

Was noch? Weshalb Gelassenheit die beste Voraussetzung für Toleranz ist, wir zum Schluss erläutert.

Sehr empfehlenswert

 Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich

Rezension: Die Karriere-Bibel- Jochen Mai- dtv

Autor dieses Werkes in der Top-Influencer im Internet #Jochen_Mai. Er ist u.a. Gründer von Karrierebibel.de. Dabei handelt es sich um eines der renommiertesten Job- und Karriereportale.

Mai leitete viele Jahre des Ressort "Management+Erfolg" bei der WirtschaftsWoche und arbeitete später als Social Media Manager in der Wirtschaft. Darüber hinaus ist er Dozent an der Technischen Hochschule Köln und tritt als Keynote-Speaker regelmäßig auf Kongressen und Firmenevents  auf.

Das vorliegende Buch enthält, so der Autor in seinem Vorwort, die Essenz dessen, war die Menschen in unterschiedlichen Zeitaltern über Glück und Erfolg herausgefunden haben. Es handele sich also um ein Destillat aus weisen Worten kluger Denker, die ihrer Zeit voraus waren, aus wissenschaftlichen Studien, historischen Anekdoten sowie Allegorien, aus Strategien erfolgreicher Strategen und mehr als 200 Büchern, die dazu geschrieben wurden.

#Die_Karriere_Bibel ist als Leitfaden für die berufliche Laufbahn der Nutzer gedacht. Die erste Karriere-Bibel erschien vor rund 10 Jahren. Diese wurde von der gleichnamigen Website des Autors begleitet, einer Website, die von rund drei Millionen Menschen im Monat gelesen wird. Auf diese Weise konnten in das Werk die Erfahrungen, Rückmeldungen und Kommentare aus rund zehn Jahren und jährlich Millionen von Lesern und Experten einfließen.

Eingeteilt ist die Karriere-Bibel in 12 Abschnitte,  die den 12 Monaten des Jahres zugeordnet sind. Jeder Anschnitt beginnt mit einem Zitat. Dabei stammt das erste Zitat vom Philosophen Friedrich Nietzsche. Es besagt:

"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, aber nur wenige in Bezug auf das Ziel"

und weißt darauf hin, worum es im Buch primär geht: um Zielorientiertheit.

In jedem Monat wird ein bestimmtes Thema angesprochen, so etwa im Juli "Die Psychologie des Erfolgs" und im August beispielsweise"Krisen meistern". Jeden Tag gibt es dann Tipps, beruhend auf klugen Erkenntnissen, die dabei helfen, dass fokussierte Thema erfolgreich für sich zu bewältigen.

Es ist sinnvoll, täglich in diesem Buch und zwar das ganze Jahr über zu lesen, weil dann Lektion für Lektion unser Handlungsmuster sich allmählich ändert. Man erkennt seine Fehler, sofern man selbstkritisch ist und lernt diese klug zu überwinden.

In diesem Werk bleibt wirklich nichts ausgespart, auch die Kunst andere zu führen nicht und auch nicht die Beständigkeit des Wandels.

So liest man u.a., was man von #Steve_Jobs lernen kann, nämlich, dass man bedingungslos beruflich seinen Weg gehen muss, denn nur dies kann erfüllend sein. Man darf sich nicht von Dogmen einfangen lassen und der Lärm fremder Meinungen darf nicht unsere eigene Stimme übertönen.  Das Leben von Steve Jobs  macht deutlich, wohin eine solche Selbstbestimmung führen kann.

Sehr gut haben mir die Fragen gefallen, die am 28.September gestellt werden und die, wenn man sie ernsthaft beantwortet, das Leben tatsächlich verändern können. Was will man im Leben noch erreichen? Was macht uns zutiefst glücklich? Was ist uns bislang besonders gut gelungen? Bringt uns unsere Arbeit unseren Zielen näher? Woran sind wir bisher gescheitert? Was sollten wir öfter tun und was können wir unternehmen, um unseren Zielen näher zu kommen? Diese Fragen sollte man sich auch im herangereiften Alter stellen, um seinem Leben langfristig Freude und Sinn zu verleihen.

An jedem Tag gibt es einen Link zur entsprechenden Seite der Karrierebibel im Internet, wo man noch mehr über #Erfolgsregeln, #Machtstrategien, #Karriereprinzipien und #Lebensweisheiten erfährt, die den Berufsalltag erleichtern

Der rote Faden im Buch ist bei allem nachstehende Botschaft, das wird zum Ende nochmals betont: „Wer keine Ziele hat, kann nichts erreichen, wer nicht losgeht, kann nicht ankommen. Wer mittendrin aufgibt, allerdings auch nicht.

Maximal empfehlenswert

Helga König

Im Fachhandel erhältlich