Der Autor dieses bemerkenswerten Buches ist der Hirnforscher #Gerald_Hüther. Er ist Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung. Gerald Hüther begreift sich als "Brückenbauer" zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher bzw. individueller Lebenspraxis.
Vor geraumer Zeit habe ich ein Buch rezensiert, das sich damit befasst, wie man mit dementen Menschen sinnstiftend umgeht, anbei der Link zur Rezension: Der Demenz-Knigge
Gerald Hüther nun fragt sich, wie es gelingen kann, die Selbstheilungskräfte des Gehirns rechtzeitig zu aktivieren, um nicht dement zu werden. Nach seiner Ansicht sind für Demenz nicht irgendwelche Ablagerungen im Gehirn verantwortlich, sondern sehr ungünstige, im Gehirn vieler Menschen abgelagerte Vorstellungen.
Der Hirnforscher berichtet von der sogenannten #Nonnenstudie, wonach über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten seitens des Forschers #David_Snowdon an etwa sechshundert über siebzigjährige Nonnen aus verschiedenen Klöstern in den USA jährlich die international anerkannten standardisierten Demenztests durchführt wurden. Nur wenige der bis zu ihrem Ableben untersuchten Nonnen zeigten in den Tests Anzeichen von Demenz.
Bei vormals untersuchten später dann verstorbenen Nonnen ergab sich allerdings, dass ebenso wie bei den Personen aus der Normalbevölkerung erkennbar demente degenerative Veränderungen nachweisbar waren, sie aber offenbar nicht zu Verhaltensänderungen führten. Man erfährt in der Folge, weshalb die Personen innerhalb des Klosters die Plastizität und Regenerationsfähigkeit des Gehirns behalten haben. Es hängt offenbar mit der als sicher empfundenen Umgebung zusammen, in der sie leben und dem geringeren Stress, dem sie ausgesetzt sind.
Neubildungs- und Regenerationsprozesse gelängen nur unter sehr günstigen Bedingungen. In Klöstern sind sie offenbar gegeben.
Neugierde und eine besonders gute Bildung verminderten zudem das Demenzrisiko und schlussendlich verhindere der Zustand der Kohärenz nicht nur Demenz, sondern auch Diabetes, Hypertonie, Adipositas, chronische Schmerzen und Haltungsschäden.
Wer sein Leben mit Leichtigkeit und Freude lebe, habe eine gute Chance nicht an Demenz zu erkranken Mit Freude lebt man, wenn man sein Leben als verstehbar, gestaltbar und sinnhaft erfahre.
Ohnmachtsgefühle und Angst erhöhen das Demenzrisiko und nicht nur das.
Wenn unsere Beziehungen zu anderen Menschen inkohärent geworden seien, breite sich in unserem Gehirn und Körper eine zunehmende Inkohärenz aus und genau diese mache Angst. Die Verwandlung in einen kohärenten Zustand löse jedoch Glück aus und genau diesen Zustand brauche man, um die Umbau- und Regenerationsfähigkeit des Gehirns nicht so rasch zu verlieren.
Gesund zu leben, bedeutet mithin im Zustand der Kohärenz zu leben, sich mit anderen verbunden zu fühlen und seine Lust am Lernen nicht zu verlieren.
#Verstehbarkeit, #Gestaltbarkeit und #Sinnhaftigkeit lauten die drei salutogenetischen Grundprinzipien, die uns helfen, das Gefühl für Kohärenz zu entwickeln, das die Voraussetzung für die im Körper angelegten Selbstheilungskräfte ist, die letztlich auch der Demenz entgegenwirken.
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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Helga König
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