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Rezension: Die Not-To-Do-Liste- 52 Wege, die größten Lebensfehler zu vermeiden -Rolf Dobelli- Piper



Rolf Dobelli, der Autor dieses Buches, ist Gründer und Intendant von WORLD.MINDS, einer Community von weltweit führenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft. Seine Bücher haben weltweit eine Millionenauflage erreicht und wurden in 40 Sprachen übersetzt. 

Wie der Autor in seinem Schlusswort schreibt, sei das Werk erst durch die Bearbeitung von fünf hervorragenden Lektoren lesenswert geworden. Als erste Lektorin nennt er seine Frau, die Schriftstellerin Clara Maria Bagus. Sie habe aus dem Rohmaterial etwas Verständliches geformt und die schlechtesten Kapitel rigoros gestrichen. Es seien nicht wenige gewesen. Die verbliebenen Texte habe sein Freund Niko Stoifberg, ebenfalls Schriftsteller, mit Meisterschaft poliert. Anschließend sorgten zwei kritische Redakteure der Welt am Sonntag und der NZZ am Sonntag als auch der Buchlektor Martin Janik vom Piper- Verlag für den letzten Schliff. 

Diese Offenlegung seines Teams finde ich lobenswert, weil Rolf Dobelli,- der Ideengeber-, zeigt, dass ein gutes Werk, nicht vom Himmel fällt, sondern helfende Hände benötigt, um zu dem zu werden, als das es gedacht ist und ein entsprechendes Dankeschön an die Helfer selbstverständlich öffentlich zelebriert werden muss, wenn man sich als kreativer Kopf, nicht zu einem Gott aufbrezeln möchte. Kurzum, Dobelli bleibt auf dem Teppich.

Worum geht es? 

Der Untertitel des Buches verrät es bereits. Es geht um die 52 Wege, die größten Lebensfehler zu vermeiden. 

Es handelt sich bei diesem Werk um einen Ratgeber, der sich  in der Reihe zahlloser Ratgeber auf dem Markt dadurch unterscheidet, dass er in jedem Kapitel in einer Art Vorspann zeigt, was man tun sollte, um durch entsprechendes Handeln zu negativen Ergebnissen zu gelangen, um anschließend jeweils "Die leise Stimme der Vernunft" zu Wort kommen zu lassen. Diese Vorgehensweise finde ich didaktisch sehr klug. 

Im Rahmen der Rezension ist es natürlich nicht möglich, alle 52 Kapitel, in denen die Wege aufgezeigt werden, kurz zu skizzieren. Ich stimme alle Vernunftgedanken Dobellis zu, dies schon mal vorne weg. 

Gefallen hat mir, dass der Autor offenlegt, wie breitgefächert seine Studien zu den Themen sind und neben Lebenserfahrung, ihn eben auch Bildung zu den Erkenntnissen gebracht haben, die er hier weitergibt. 

Besonders gut hat mir das Kapitel 3 gefallen. Dort geht es um Zuverlässigkeit. Hier erwähnt Dobelli -im Rahmen der leisen Stimme der Vernunft - Warren Buffet, der auch in anderen Kapiteln Denkimpulse beisteuert und hier im 3. Kapitel sich in wenigen Worten präzise zum Sinn von Reputation äußert. Für  Rolf Dobelli ist das Gefühl, sein Wort zu halten, das schönste überhaupt. Wortbruch allerdings, ist in unseren Zeiten leider Teil von Normalität, die dem Wortbrüchigen am Ende immer schadet, auch wenn er anderes zunächst glaubt.  

Tipps wie man sich das Leben schwer machen kann, finden sich in jedem Vorspann. Die Kopfzeilen zeigen bereits, wo die Reise hingeht: "Seien Sie ein Arschloch", "Halten Sie an Ihren schlechten Gewohnheiten fest" oder auch "Setzen sie sich idiotische Ziele". 

Sehr schön formuliert ist folgender Gedanke im Rahmen "der leisen Stimme der Vernunft" im punkto innerer Ziele:"Wenn es Ihnen gelingt, toxische Emotionen wie Wut, Neid, Selbstmitleid und ständige Nervosität aus Ihrem Leben zu streichen und Sie sich rational und anständig verhalten, stellen sich Glück und Gemütsruhe von allein ein." 

Dieser Gedanke und tausend kluge Gedanken mehr, lohnen sich zu lesen und zu beherzigen, wenn man Lebensfehler vermeiden möchte, die bekanntermaßen zu Verdruss und Schlimmerem führen. Wer will das schon?

Ein tolles Buch, von einem hervorragenden Autor, dessen Demut ihn sympathisch macht. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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