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Rezension:Die Geschichte der Medizin: Vom Aderlass bis zur Genforschung (Gebundene Ausgabe)

Dieses reich bebilderte Buch von Mary Dobsen ist bei National Geografic History erschienen und befasst sich ausgiebig mit der Geschichte der Medizin. Untergliedert ist es in vier Abschnitte: Konzepte und –theorien Ärzte und Patienten Behandlungen und Therapien Moderne Medikamente und Impfstoffe Zunächst liest man über Krankheitskonzepte vom alten Ägypten bis zum Fernen Osten und auch von der so genannte Viersäftelehre, die man mit den griechischen Ärzten Hippokrates und Galen in Verbindung bringt. Wenn die Körpersäfte aus dem Gleichgewicht geraten, führt dies zu Unwohlsein und Krankheit, so die Vorstellung dieser Ärzte. Dabei erkannten die Hippokratiker, dass die Natur in der Lage war, das gestörte Gleichgewicht wieder herzustellen. Man war überzeugt, dass die beste Art die Gesundheit wiederzuerlangen eine gemäßigte Lebensweise war.

Man erfährt Wissenswertes über die griechisch-römische Medizin in der islamischen Welt und Europa und über Seuchen und Epidemien. Natürlich kommt der Schwarze Tod zwischen 1348-1353 zur Sprache, der vermutlich die Hälfte der europäischen Bevölkerung dahinraffte. Vor Jahren habe ich ein umfangreiches Buch über Seuchen gelesen und kürzlich eines, das sich mit der Pest in Salzburg befasst. Ich finde, dass im hier vorliegenden Werk eine gute Zusammenfassung all dieser Unbill nachzulesen ist.

 Es ist nicht zwingend notwendig, das Buch chronologisch zu lesen, sondern man kann sich immer wieder einzelne Beiträge vornehmen. Interessant finde ich den Beiträge von Zahnreißern zu Dentisten und Zahnärzten und wie allmählich Zahnlücken geschlossen wurden oder auch den Beitrag, wie neue Medikamente aus alten Heilmitteln entwickelt wurden. Da ich überzeugt davon bin, dass ein gewisses Maß an Acetylsalicylsäure für die Gesunderhaltung des Körpers wichtig ist, las ich den Beitrag zum Thema "Von der Weidenrinde zum Aspirin" mit besonders großem Interesse. Die Weidenrinde (die natürliche Vorlage für das Aspirin) wurde bereits vor mehr als 5000 Jahren als Medizin verwendet. Man nutzte sie u.a. bei Fieber. 1899 kam Aspirin auf den Markt. Heute gilt es als das meist verwendete Medikament. Niedrig dosiert kann es gegen Blutgerinnsel, bei Herzerkrankungen und zur Minderung des Schlaganfall- und Herzinfarkrisikos eingesetzt werden. Grund genug, sich mit dem Thema Aspirin näher zu befassen, von dem ich vermute, dass es generell auch entzündungshemmende Eigenschaften hat und in der Zukunft noch viel von sich reden machen wird.

Interessant auch die Geschichte des Penicillins und der Impfungen. Erläutert wird, wie bestimmte Impfstoffe wirken. Impfungen aller Art halte ich für unerlässlich und bin eine Befürworterin allgemeiner Schutzimpfungen zum Wohle aller, auch was die Grippe anbelangt.

 Zum Schluss des Buches kann man sich anhand einer Zeitliste einen Überblick verschaffen, wann bestimmte medizinisch relevante Ereignisse stattfand, so etwa im Jahr 1747 als James Lind entdeckte, dass Orangen und Zitronen Skorbut vorbeugen oder 1894 als man endlich den Pest-Erreger entdeckte oder ein ganz wichtiges Ereignis Anfang der 1960er Jahre, denn damals wurde das erste Verhütungsmittel zur oralen Einnahme angeboten.

Die Medizin entwickelt sich heute in einem immer rasanteren Tempo. Welche Folgen dies hat, kann man noch nicht absehen. Vielleicht werden die Menschen immer älter ohne zu altern, vielleicht auch unsterblich, alles ist möglich.

 Empfehlenswert.

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