Markus Proske ist Demenzberater und Humortherapeut. In seinem Buch vermittelt er seine langjährigen Erfahrungen mit Demenzerkrankten.
Dabei befasst er sich zunächst mit ersten Auffälligkeiten und erläutert in diesem Zusammenhang den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Demenz.
Das sehr gute Aufklärungsbuch enthält eine Fülle von Tipps und auch Hintergrundwissen, so etwa wie man Demenzerkrankte zum Essen und Trinken bewegt und hier auch, weshalb sie besonders gerne Süßes essen.
Verhaltensauffälligkeiten wie Vergesslichkeit, Unruhe, Aggression, Niedergeschlagenheit, Misstrauen bis hin zu Wahnvorstellungen sind typisch für Menschen mit Demenz, aber auch das Unvermögen Objekte zu erkennen, sie adäquat zuzuordnen und zu verwenden. Schlecht zu hören, verstärkt übrigens die Demenz.
Wie geht man damit um als Angehöriger (m/w), wie kann man weiterhin ein entspanntes Zusammenleben gestalten? Vor allem, indem man sich zunächst einmal informiert, was in diesen Menschen vorgeht. Hier eignet sich der vorliegende Ratgeber bestens.
In der ersten Phase fühle sich der Demenzkranke verunsichert, in der zweiten verwirrt und in der dritten verrückt und verändert, schreibt der Autor.
Aufgeklärt wird man nicht zuletzt über die Psyche und Verhaltensänderungen von Demenzkranken, auch über Kommunikation und Sprache und hier gibt es dann einen lesenswerten Sonderteil über die Kompensationsmechanismen in diesem Zusammenhang.
Sehr spannend zu lesen, ist das Kapitel über Realitätsverschiebungen. Wahnhafte Verkennungen können wirklich fatal sein, wenn das Umfeld nicht wohlwollend ist und manipulativ vorgeht. Fremdbeschuldigungen sind bei Demenzerkrankten nicht unüblich. Wie man damit umgeht oder auch mit deren Mobilität, dem An- und Ausziehen und Zubettgehen wird gut beschrieben und es gibt auch Tipps zur Körperpflege.
Wichtig ist, den Demenzerkrankten nicht zu entmündigen, indem man ihm alles abnimmt. Helfen ist angesagt, aber so, dass der Erkrankte sich nicht schämt und unnütz fühlt.
Zum Schluss des Buches gibt es noch viele wichtigen Tipps auf einen Blick, auch Leitsätze zur täglichen Beschäftigung und Anregungen zu konkreten Tätigkeiten im Alltag sowie erhellende Begriffserläuterungen.
Mir sind in den letzten Jahren einige Demenzerkrankte begegnet. Zu Beginn der Erkrankung lässt sich der Zustand nur schwer ausloten, wenn man die Menschen selten sieht. Erst wenn man täglich mit einem solchen Menschen lebt, wird klar, was Demenz bedeutet und wie wichtig es ist, gut beraten mit der Person umzugehen, die schubweise desorientierter wird und uns immer fremder erscheinen kann in ihren Verhaltensmustern und Entscheidungen, die ihrer verwirrten Welt geschuldet sind
Sehr empfehlenswert
Helga König
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