Das Buch der Managementvordenker Anja Förster und Peter Kreuz befasst sich mit Freiheit und den Problemen, die wir im Kommunikationszeitalter damit haben, nicht zuletzt aufgrund der vielen Daten und der daraus sich ergebenen Optionen. Offenbar bringen uns die vielen Wahlmöglichkeiten, in komplexe, unübersichtliche Entscheidungssituationen, mit denen wir nicht mehr gut zurechtkommen.
Neu erlernt werden müssen die eigene Entscheidungsfindung, auch das Sondieren von Möglichkeiten, das Ausprobieren, das Tragen von Konsequenzen aus eigenen Entscheidungen und auch das Setzen von Prioritäten.
Diese Fähigkeiten benötigt man, um kreativ zu sein und nicht nur brav etwas zu erfüllen.
Es bedarf in der Wissensgesellschaft speziell auch in Unternehmen wacher Mitarbeiter, die mitdenken und Verantwortung übernehmen. Von daher müssen innere Grenzen abgebaut werden, die man für äußere Beschränkungen hält.
Begreifen muss man, dass grundsätzlich nur das Entscheiden-Können zur Veränderungen führt und dass es vier Ausprägungen von mangelnder Entschiedenheit gibt. Diese werden im Buch näher erörtert, indem die vier Archetypen der Typologie gut nachvollziehbar skizziert werden.
Unter diesen Archetypen befindet sich der sogenannte Pauschaltourist, für den Sicherheit, Kontinuität und Zuverlässigkeit oberste Priorität haben. Der Lebenslauf eines solchen Menschen stichpunktartig zusammengefasst lautet: "Studium, Haus, Kinder, Karriere, 5er BMW, Rente, Zack, zack, abhaken."
Alle vier im Buch dargestellte Typen sind unfrei, weil unentschieden. Sie passen sich mehr oder minder gut an, aber sie sind nicht innovativ.
Wie wird man frei? Offenbar muss man sich selbst zunächst die Erlaubnis geben. Dann erlernt man, für sich selbst angemessene Grenzen zu ziehen, völlig situativ. Nein sagen zu können, ist insofern wichtig, weil man nur dann tatsächlich auch ja sagen kann.
Den Autoren geht es darum, aufzuzeigen, worin die Basis für Eigenständigkeit zu finden ist und welche Eigenschaften dafür notwendig sind. Mut und Disziplin werden beleuchtet und es wird auch über wahre Stärke nachgedacht.
Immer mehr wird man sich bewusst, falls man dies zuvor noch nicht überdacht hat, dass eine Statistenrolle nicht anstrebenswert ist und es besser ist, sich einschränken zu lernen, um Freiheit zu leben und daraus die Kraft zu schöpfen, kreativ zu sein. Das aber bedingt, das man nicht alles abnickt.
Ein Buch, mit vielen guten Gedanken zum Thema Entschiedenheit und damit verbundener Freiheit, die keinem schadet aber vielen nutzt.
Sehr empfehlenswert
Helga König
Überall im Handel erhältlich
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