Über die Freundschaft hat bereits Cicero geschrieben, danach haben sich andere kluge Leute mit diesem höchst komplexen Thema immer wieder auseinandergesetzt. Der Verleger Klaus Altepost nennt das hier vorliegende Buch "Ich bin für Dich da- Die Kunst der Freundschaft" von Dr. Andreas Salcher "Das mit Abstand beste Buch, das seit Erich Fromm und Dale Carnegie zum Thema Freundschaft und Liebe geschrieben wurde." Ob dies stimmt, kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht alle Bücher zum Thema Freundschaft kenne. Einige allerdings habe ich rezensiert.
Es ist nicht meine Aufgabe, nun alle Bücher, die seit Fromm und Carnegie verfasst worden sind, mit Salchers Werk zu vergleichen. Wissen wollte ich nur, ob der Text Möglichkeiten bietet, Freundschaft von ihrem Wesen her, noch besser zu verstehen.
Salcher reflektiert zunächst Freundschaft im Wandel des Lebens und erläutert, weshalb Freundschaftsbeziehungen für Glück und Gesundheit entscheidend sind.
Was Freundschaft ist und was sie bedrohen kann, erörtert der Autor noch bevor er die von ihm aufgestellten zehn Gebote von Freundschaft näher beleuchtet.
Sehr lesenswert sind die Betrachtungen wie sich Freundschaft in den einzelnen Lebensphasen wandelt. Dabei scheint es so zu sein, dass zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr eine Art "Freundschaftsvergessenheit" eintritt. Gelingende Freundschaften erfordern im zunehmenden Alter einen reiferen Umgang miteinander, speziell mit uns selbst. Wenn es klappt, Krisen und Verletzungen von Freundschaften zu überwinden, kann dadurch nämlich persönliches Wachstum gefördert werden.
Die angeführten Gebote mögen teilweise etwas provokativ erscheinen, wenn man sich allerdings näher mit dem Inhalt befasst, nickt man gerne zustimmend. Der Autor hat bestens beobachtet und ebenso ausgezeichnet recherchiert.
Sehr gut sind die Überlegungen im Hinblick auf das Scheitern von Freundschaften. Salcher nennt hier die Gefühle Zorn, Stolz, Täuschung, Neid, Geiz, Angst, Unersättlichkeit, Lust und Trägheit als Ursachen, die er näher erläutert. Über diese Schattenseiten in uns, lohnt es nachzudenken, wenn wir neue Freundschaften eingehen oder bestehende am Leben erhalten wollen.
Das wichtigste Gebot der Freundschaft nennt der Autor zum Schluss. Es handelt sich dabei um das Gebot, sich selbst ein guter Freund zu sein.
Achtung vor anderen bedarf der Achtung vor sich selbst. Das ist klar. Dies wird aber leider viel zu oft vergessen.
Neu hinzugelernt habe ich nichts, aber ich fand vorhandene Erkenntnisse bestätigt. Immerhin.
Neu hinzugelernt habe ich nichts, aber ich fand vorhandene Erkenntnisse bestätigt. Immerhin.
Empfehlenswert ist das Buch allemal, weil es dem Leser das Wesen der Freundschaft bewusst macht.
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