Wer kennt ihn nicht, den wohl berühmtesten Bergsteiger aller
Zeiten, Reinhold Messner, der als erster Mensch alle vierzehn Achttausender
bestiegen hat, Wüsten durchquerte, ebenso auch durch die Antarktis wanderte mit
eigener Muskelkraft, auf den Spuren der einzigen Bezwinger.
Wie kein anderer
hat er die Herausforderung mit den Urkräften der Natur gesucht, nicht nur um
sich damit zu messen, sondern auch um im Ansatz zu erkennen, um welche
unvorstellbaren Gewalten es sich dabei handelt. Dabei hat der in Südtirol
Geborene und heute in Meran und auf seinem Schloss im Vinschgau/Südtirol
lebende Messner frühzeitig erkannt, dass solche Unternehmungen nur mit der
Natur realisierbar sind und nicht gegen sie.
Entsprechend hat es ihm nie an dem
unendlichen Respekt gegenüber "Mutter Natur" gefehlt, bestimmt eine der
wichtigsten Voraussetzungen um all seine Exkursionen zu überleben. Seine Erkenntnisse
aus seinem Tun sind das ökologische Bewusstsein und der nachhaltige Umgang mit
unserer Erde, die Quelle allen Lebens. Wer könnte besser nachvollziehen als
Reinhold Messner, was sich ereignet hat bei dem Versuch der Erstbesteigung des
Matterhorns in den 1860iger Jahren. Zwar
ist das Matterhorn an der Schweizer-Italienischen Grenze im Kanton Wallis nicht
der höchste Berg Europas, da hat der Mont Blanc das Rennen gemacht, aber er ist
bestimmt der berühmteste und nicht zu
vergessen, der meist besuchte.
In seinem neuesten Buch "Absturz des Himmels", erschienen im
S. Fischer Verlag, erzählt Reinhold Messner
sehr anschaulich, wie der Wettlauf um die Erstbesteigung des Matterhorns
von statten ging, galt doch der Berg
länger als alle anderen Gipfel in den Alpen als unbezwingbar. Nicht nur sein majestätischer Anblick war
Furcht-einflößend, seine schroffen, steil-aufragenden Felswände hatten so
manchen Versuch den Berg zu bezwingen scheitern lassen. Entsprechend galt es in
der jungen Bergsteiger-Szene als absoluter Ritterschlag als Erster auf dem
Gipfel zu stehen.
Zudem wurde es als höchstes Privileg für das Land angesehen,
aus welchem der Erst-Besteiger stammte. Ganz vorne waren die Briten, deren junge
Eliten es geradezu als nationale Herausforderung sahen, hier zu reüssieren.
Aber auch Italiener, Deutsche, Franzosen und natürlich die einheimischen
Schweizer Bergsteiger hatten ein unbedingtes Interesse ihren mystischen Berg
als erste zu bezwingen.
Am 14. Juli 1865 gelingt es dem fünfundzwanzig jährigen Engländer
Edward Whymper in einer siebenköpfigen Gruppe als erster Bergsteiger die
Erstürmung des Matterhorns. Da gleichzeitig von der italienischen Seite
ebenfalls eine Seilschaft unter der Leitung des anerkannten Bergführers
Jean-Antoine Carrel den Matterhorn-Gipfel in Angriff genommen hatte, war nicht
ausgemacht, wer schließlich als Erster auf dem Gipfel stehen würde, zumal
sowohl Whymper als auch Carrel mehrmals schon entsprechende Versuche
unternommen hatten, teilweise sogar gemeinsam.
Der Engländer machte schließlich das Rennen und kam Carrel nur um
Stunden zuvor am ersehnten Ziel an. Während Carrel auf der italienischen Seite
keine größeren Probleme beim Abstieg hatte, ereilte ein schreckliches Schicksal
die Erst-Bezwinger.
Vier Kameraden aus Whympers Seilschaft stürzten beim Abstieg
über eintausend Meter in den Tod und nur mit größter Mühe konnte der soeben
noch strahlende Sieger sich selbst und die zwei Überlebenden seiner Mannschaft
ins sichere Tal retten. Welches Opfer hatte die Erstbesteigung des Matterhorns
gefordert, aber auch welche Anziehungskraft auf eine Unzahl von Bergsteigern
sollte daraus folgen?
Reinhold Messner hat auf sehr anschauliche und spannende
Weise die Geschichte um die Eroberung des Matterhorns recherchiert und hier
aufgeschrieben. Als bekannter Publizist wird er neben seinen vielfältigen
Abenteuern für seine Bücher geliebt und sie haben ihm das Ansehen eines
Bestseller-Autors eingebracht.
Seine Vorträge sind legendär, weiß man doch,
dass sie alle Zuhörer mitreißen. Mit dem hier vorgelegten Werk "Absturz des
Himmels", erschienen im renommierten S. Fischer Verlag zeigt der Autor
eindrucksvoll, dass er nicht nur seine eigenen Erlebnisse meisterlich zu
schildern in der Lage ist, er versteht es auch bestens diesen tragischen
Wettlauf um die Eroberung des Matterhorns
dem Leser entgegen zu bringen.
Quelle dieses beeindruckenden
Nachvollziehens sind bei Reinhold Messner einerseits seine unzähligen Tage und
Stunden bei seinen eigenen "Himmelserstürmungen", andererseits aber auch seine
Phantasie und seine ihm ureigenen philosophischen Denkansätze. Bergsteigen in
seiner jungen Geschichte war wirklich eine eigene Welt für sich und ist wohl
mit der heutigen Technisierung dieses Extremsports nicht vergleichbar.
Alles
dieses weiß das Buch mitreißend zu vermitteln und zeigt erneut, wie Reinhold
Messner es immer wieder schafft, seine Anhänger eindrucksvoll mitzunehmen.
Sehr empfehlenswert
Peter J. König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu den S, Fisher Verlagen und können dort das Buch bestellen.http://www.fischerverlage.de/buch/absturz_des_himmels/9783100024244 . Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.
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