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Rezension Peter J. König: Absturz des Himmels- #Reinhold_Messner- S. Fischer

Wer kennt ihn nicht, den wohl berühmtesten Bergsteiger aller Zeiten, Reinhold Messner, der als erster Mensch alle vierzehn Achttausender bestiegen hat, Wüsten durchquerte, ebenso auch durch die Antarktis wanderte mit eigener Muskelkraft, auf den Spuren der einzigen Bezwinger. 

Wie kein anderer hat er die Herausforderung mit den Urkräften der Natur gesucht, nicht nur um sich damit zu messen, sondern auch um im Ansatz zu erkennen, um welche unvorstellbaren Gewalten es sich dabei handelt. Dabei hat der in Südtirol Geborene und heute in Meran und auf seinem Schloss im Vinschgau/Südtirol lebende Messner frühzeitig erkannt, dass solche Unternehmungen nur mit der Natur realisierbar sind und nicht gegen sie. 

Entsprechend hat es ihm nie an dem unendlichen Respekt gegenüber "Mutter Natur" gefehlt, bestimmt eine der wichtigsten Voraussetzungen um all seine Exkursionen zu überleben. Seine Erkenntnisse aus seinem Tun sind das ökologische Bewusstsein und der nachhaltige Umgang mit unserer Erde, die Quelle allen Lebens. Wer könnte besser nachvollziehen als Reinhold Messner, was sich ereignet hat bei dem Versuch der Erstbesteigung des Matterhorns in den 1860iger Jahren.  Zwar ist das Matterhorn an der Schweizer-Italienischen Grenze im Kanton Wallis nicht der höchste Berg Europas, da hat der Mont Blanc das Rennen gemacht, aber er ist bestimmt  der berühmteste und nicht zu vergessen, der meist besuchte.

In seinem neuesten Buch "Absturz des Himmels", erschienen im S. Fischer Verlag, erzählt Reinhold Messner  sehr anschaulich, wie der Wettlauf um die Erstbesteigung des Matterhorns von statten ging, galt doch der Berg  länger als alle anderen Gipfel in den Alpen als unbezwingbar.  Nicht nur sein majestätischer Anblick war Furcht-einflößend, seine schroffen, steil-aufragenden Felswände hatten so manchen Versuch den Berg zu bezwingen scheitern lassen. Entsprechend galt es in der jungen Bergsteiger-Szene als absoluter Ritterschlag als Erster auf dem Gipfel zu stehen.

Zudem wurde es als höchstes Privileg für das Land angesehen, aus welchem der Erst-Besteiger stammte. Ganz vorne waren die Briten, deren junge Eliten es geradezu als nationale Herausforderung sahen, hier zu reüssieren. Aber auch Italiener, Deutsche, Franzosen und natürlich die einheimischen Schweizer Bergsteiger hatten ein unbedingtes Interesse ihren mystischen Berg als erste zu bezwingen.

Am 14. Juli 1865 gelingt es dem fünfundzwanzig jährigen Engländer Edward Whymper in einer siebenköpfigen Gruppe als erster Bergsteiger die Erstürmung des Matterhorns. Da gleichzeitig von der italienischen Seite ebenfalls eine Seilschaft unter der Leitung des anerkannten Bergführers Jean-Antoine Carrel den Matterhorn-Gipfel in Angriff genommen hatte, war nicht ausgemacht, wer schließlich als Erster auf dem Gipfel stehen würde, zumal sowohl Whymper als auch Carrel mehrmals schon entsprechende Versuche unternommen hatten, teilweise sogar gemeinsam.  Der Engländer machte schließlich das Rennen und kam Carrel nur um Stunden zuvor am ersehnten Ziel an. Während Carrel auf der italienischen Seite keine größeren Probleme beim Abstieg hatte, ereilte ein schreckliches Schicksal die Erst-Bezwinger. 

Vier Kameraden aus Whympers Seilschaft stürzten beim Abstieg über eintausend Meter in den Tod und nur mit größter Mühe konnte der soeben noch strahlende Sieger sich selbst und die zwei Überlebenden seiner Mannschaft ins sichere Tal retten. Welches Opfer hatte die Erstbesteigung des Matterhorns gefordert, aber auch welche Anziehungskraft auf eine Unzahl von Bergsteigern sollte daraus folgen?

Reinhold Messner hat auf sehr anschauliche und spannende Weise die Geschichte um die Eroberung des Matterhorns recherchiert und hier aufgeschrieben. Als bekannter Publizist wird er neben seinen vielfältigen Abenteuern für seine Bücher geliebt und sie haben ihm das Ansehen eines Bestseller-Autors eingebracht. 

Seine Vorträge sind legendär, weiß man doch, dass sie alle Zuhörer mitreißen. Mit dem hier vorgelegten Werk "Absturz des Himmels", erschienen im renommierten S. Fischer Verlag zeigt der Autor eindrucksvoll, dass er nicht nur seine eigenen Erlebnisse meisterlich zu schildern in der Lage ist, er versteht es auch bestens diesen tragischen Wettlauf um die Eroberung des Matterhorns  dem Leser entgegen zu bringen. 

Quelle dieses beeindruckenden Nachvollziehens sind bei Reinhold Messner einerseits seine unzähligen Tage und Stunden bei seinen eigenen "Himmelserstürmungen", andererseits aber auch seine Phantasie und seine ihm ureigenen philosophischen Denkansätze. Bergsteigen in seiner jungen Geschichte war wirklich eine eigene Welt für sich und ist wohl mit der heutigen Technisierung dieses Extremsports nicht vergleichbar. 

Alles dieses weiß das Buch mitreißend zu vermitteln und zeigt erneut, wie Reinhold Messner es immer wieder schafft, seine Anhänger eindrucksvoll mitzunehmen.

Sehr empfehlenswert

Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu den S, Fisher Verlagen und können dort das Buch bestellen.http://www.fischerverlage.de/buch/absturz_des_himmels/9783100024244 . Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

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