In diesem Geo-Magazin wird man in 17 Beiträgen unterschiedlicher Autoren über die Entwicklung, Erziehung und Förderung von Kindern in ihren ersten zehn Lebensjahren vertraut gemacht. Dabei erfährt man im Rahmen des Schwerpunks "Entwicklung" Wissenswertes zu den Themen Wahrnehmung, Signale, Sprache, Bindung und Verstand.
So liest man u.a. in puncto Wahrnehmung, dass bereits Neugeborene in der Lage sind, feinste Duftstoffe zu erschnüffeln, gleichwohl wissen sie mit den olfaktorischen Reizen noch nicht viel anzufangen. Erst im Laufe der Jahre lernt der Mensch, Hunderte von Düften und Gerüchen zuzuordnen. Je vielfältiger die Eindrücke in der Kindheit waren, umso differenzierter kann man später Düfte wahrnehmen.
Man erfährt mehr über das Sehen, das Gleichgewicht, das Fühlen und Schmecken. Etwa im 6. Monat greift das Baby nach Objekten in der Umgebung und interessanterweise können die Kleinsten bittere Geschmacknoten noch nicht wirklich registrieren.
Über nonverbale Kommunikation von Babys wird man aufgeklärt. Zur Sprache gebracht werden Laute, Mimik und auch Gesten. Dabei sollte man wissen, dass Säuglinge sechs grundlegende Gesichtsausdrücke beherrschen. Da sie sich noch nicht verstellen können, erlaubt die Mimik einen direkten Einblick in ihre Gefühlswelt.
Der Zauber der ersten Wörter wird kommuniziert und hier dann erfährt man, dass ein Kind, nachdem es etwa 50 Wörter beherrscht, sehr rasch die Sprache erlernt, die im Umfeld gesprochen wird. Kommunikation ist für Kleinkinder überaus wichtig. Kinder, mit denen man nicht spricht und die man nicht im Arm wiegt, sterben. Mit Deutschlands führendem Bindungsexperten PD Dr. Karl Heinz Brisch wurde ein Interview über die Kraft der Geborgenheit geführt, das man im Magazin nachlesen kann. Hier erfährt man u.a., wodurch eine sichere Bindung entsteht und was geschieht, wenn Babys keine Reaktion auf ihr Weinen erfahren. Auch über den Sinn von Grenzen liest man und man erfährt in einem weiteren Beitrag, wie es Kindern gelingt, immer mehr Zusammenhänge zu begreifen.
In Bezug auf Erziehung liest man mehr über Fantasie und hier, was ins Kinderzimmer gehört und was nicht und weshalb Kuscheltiere so beliebt sind. Über präsente Väter und deren positiven Einfluss auf Kinder wird man aufgeklärt und auch über Rituale beim Einschlafen. Die Funktion der Mütter wird auch beleuchtet. Hier geht es u.a. um vorgeburtliche Prägung, um Beruf und Bindung, auch um Rollen. Sehr spannend finde ich den Beitrag zum Thema Geschwister. Rund 75% aller Kinder in Deutschland haben einen Bruder oder eine Schwester. Geschwister verbringen im Alter von drei bis fünf doppelt so viel Zeit mit den Geschwistern wie mit den Eltern. Geschwister aus konfliktreichen Beziehungen zeigen häufiger emotionale Defizite in der Entwicklung.
Zur Sprache gebracht wird Mobbing unter Geschwistern und weshalb Eltern eingreifen und Grenzen aufzeigen müssen. Beim Thema Förderung wird man über Spielen, Kognition, Intelligenz und Lernstörungen aufgeklärt. Hier auch liest man, dass kaum etwas die Entwicklung des kindlichen Gehirns so umfassend fördert wie körperliche Aktivität.
Bei jeder Bewegung verarbeitet das Gehirn zahllose Informationen. Wissen sollte man, dass körperlich aktive Kinder bessere Leistungen in vielen kognitiven Tests erzielen und Ausdauerbewegung den Kreislauf und die Hirntätigkeit fördern. Man liest, was Kinder stärkt und weshalb Vernachlässigung sich negativ auf den Intellekt auswirkt. Je geschulter sprachliche Fähigkeiten sind, desto besser lassen sich komplexe Ideen nachvollziehen. Man liest von Kindern mit Rechenstörung und solchen mit ADHS und erkennt wie schwierig es doch ist, Kinder so zu fördern, dass sie wirklich resilient werden und sich dem Leben stellen können.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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